Ein reines Gewissen

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Beroeer

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Re: Ein reines Gewissen

von Beroeer am 07.09.2017 08:30

Wenn man den Bericht nach dem Sündenfall liest kommt jedenfalls deutlich heraus, dass Gott sein Missfallen gegenüber Adam, Eva und Satan zum Ausdruck bringt. Man könnte durchaus von einer Urteilsverkündung sprechen.
Wenn ich im vorigen Beitrag das Wesen der Liebe, der göttlichen Liebe (Agape) vor Augen geführt habe, kann denn dann Gott seinen geliebten Geschöpfen - Adam und Eva - gegenüber nun Missfallen äußern. Bevor sie vom Baum der Erkenntnis aßen gefielen sie ihm. Nun nicht mehr. Nun waren sie in Missfallen geraten. Als ob Gottes Liebe und Gottes Wohlwollen und Gottes Gefallen am Menschen am Einhalten von Geboten liegen kann...?

 

Die Bibel sagt doch ganz deutlich was Gott gefällt. Zu allererst:
Ps 51,19 Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist, ein geängstetes, zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten.
Hier gehts um die spezielle Situation Davids, als er Beziehungen mit Bathseba gehabt hatte,
also gesündigt hatte, Ungehorsam war = Gottes Gebot gebrochen hatte.

Wie wichtig Gott auch der Gehorsam ist, zeigt u.A. das, was Samuel i.A. Gottes Saul ausrichten lies:
1.Samuel 15
22 Samuel aber sprach: Meinst du, dass der HERR Gefallen habe am Brandopfer
und Schlachtopfer gleichwie am Gehorsam gegen die Stimme des HERRN?
Siehe, Gehorsam ist besser als Opfer und Aufmerken besser als das Fett von Widdern.
23 Denn Ungehorsam ist Sünde wie Zauberei, und Widerstreben ist wie Abgötterei
und Götzendienst. Weil du des HERRN Wort verworfen hast, hat er dich auch verworfen,
dass du nicht mehr König seist.

Selbst ein ein vollkommener (sündenloser) Mensch, wie es Adam einst war, musste/durfte,
da er in Abhängigkeit zu Gott hin geschaffen war, seine Liebe durch einen aus
dem richtigen Beweggrund heraus gelebten Gehorsam zeigen.
Dadurch könnte er seine Abhängigkeit anerkennen und auch seine Liebe zeigen.
(1.Johannes 5:3)

Ebensowenig ein schuldig gebliebener Gehorsam.
Hier ignorierst Du komplett Römer 5:19: Adams Sünde war Ungehorsam.


Adam und Eva sündigten und mussten deswegen (langsam) sterben - zurück in die Nichtexistenz.

Das kann ich so nicht stehen lassen -- denn sie starben nicht .. ZURÜCK in die Nichtexistenz... sie werden ja alle von Gott wieder auferweckt...
Hier würde es sich mal lohnen über Lukas 20:35 nachzudenken:
35 die aber, die für würdig gehalten werden, jener Welt teilhaftig zu sein
und der Auferstehung aus den Toten, heiraten nicht, noch werden sie verheiratet;
Wie hier gezeigt wird, werden nicht alle Gestorbenen würdig erachtet der Auferstehung
aus den Toten teilhaftig zu werden

Bei Sünden wird dann nicht zwischen großen oder kleinen Sünden entschieden. Denn Sünde bedeutet Zielverfehlung. Und da ist es gleich, ob jemand knapp vorbeischießt oder weit vorbei schießt. Schon die "kleinste" Sünde trennt von Gott.

Es wird lediglich noch unterschieden, zwischen Sünden die zum (leiblichen, irdischen) Tode führen - wobei der Geist noch gerettet werden kann.
Und es wird unterschieden zwischen der Sünde wider den heiligen Geist - die nicht vergeben werden kann. Und allen anderen Sünden - die ich dann gegenüber Gottes Geschöpfen tun kann.
Diese Unterscheidung habe ich ja schon angesprochen:

Dass es zwei Arten von Sünde gibt, erschließt sich - wie schon beschrieben aus mehrern
Textstellen - auch aus Hebräer 10:26
26 Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben,
bleibt hinfort kein Opfer mehr für die Sünden,

Die Härte dieses endgültigen Urteils lässt erkennen, dass sie sehr schwer sündigten.
Wenn sie "gar nicht anders gekonnt hätten, als ihren Begierden zu folgen",
wenn das Fleisch schwach gewesen wäre, dann hätte dies bestimmt als mildernder
Umstand Berücksichtigung gefunden.
Nein, das war eine Sünde, begangen im Stande jemandes, der die Herrlichkeit Gottes hatte,
als Kind Gottes, belehrt und erzogen von Gott war und daher die Erkenntnis der Wahrheit
- was ein Wissen um Gut und Böse im wörtlichen Sinn einschloss - empfangen hatte,
aber es sich dann erwählte unabhängig von Gott zu leben - selbst wie Gott zu sein,
eigene Verhaltensmaßstäbe über Gut und Böse aufzustellen.
Diese mutwillige Sünde wird niemals vergeben.

Und das der Mensch durch den heiligen Geist Kind Gottes werden kann.
Was auf den sündigen Mensch -sofern er nicht die Sünde gegen den Geist begangen hat -
unbedingt zutrifft, aber nicht auf den sündenlosen Adam.

Beroeer

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Beroeer

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Re: Ein reines Gewissen

von Beroeer am 07.09.2017 07:39

Deine Beschreibung von dem, was du unter Liebe verstanden haben möchtest, die Adam und Eva in Eden haben erleben dürfen, hat nichts mit der Liebe zu tun, wie sie uns die Bibel im 1. Korintherbrief Kapitel 13 beschreibt:

 

8 Die Liebe höret nimmer auf, wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird.
Ist denn die Beschreibung der Liebe in 1.Korinther - obwohl umfangreich - auch allumfassend?
Sie ist primär in dem Kontext zu sehen, dass in der dortigen Gemeinde viele Probleme waren,
die aber durch die Anwendung bestimmter Aspekte der Liebe hätten vermieden oder
abgeschwächt werden können

Aber wenn man genau liest stellt man doch auch den hervorragenden Aspekt der agape Liebe fest,
den Adam und Eva hätten verspüren und nachahmen können:
Denn die Liebe Gottes
5 ..... sucht nicht das Ihre, (den eigenen Vorteil), war ganz auf das Wohl
Adam und Evas ausgerichtet, ohne irgend einen selbstsüchtigen Hintergrund.

Das hätten sie spüren und erwidern können.

Selbst sündige Menschen heute erkennen Gottes Liebe beim bloßen Betrachten der stofflichen Welt,
auch beim Betrachten ihrer selbst und ihren Fähigkeiten
Sie macht deutlich, dass der Mensch so geschaffen ist, daß er nicht nur existiert, sondern so,
dass es eine reine Freude ist zu leben.
Selbst notwendiges, wie sich zu ernähren ist keine lästige Pflichterfüllung.
Der Mensch empfindet Freude dabei (keine geschmacklose Ernährung, unendliche Geschmacks-
variationen die sich mit schöpferischer Phantasie zusammen kombinieren lassen)
Sich an der Farbenpracht und Schönheit der Schöpfung sowie an der Tierwelt zu erfreuen
wäre zur bloßen Existenz nicht nötig..
Der Mensch besitzt ein Kunstempfinden Kreativität und Phantasie, welche ihm dient
aus wenigen Tönen und Farben eine unendliche Fülle von Bildern und Liedern entstehen zu lassen..
Darüber hinaus brachte Gott seine Liebe dadurch zum Ausdruck, daß er den Menschen die
Fähigkeit, zu lieben und sich mit geistigen Dingen zu befassen, verlieh.
Gott lebte dem Menschen vor, dass es glücklich macht jemanden (aktiv) zu lieben.

So gesehen trifft Römer 1:20,21 ja auch auf das erste Menschenpaar irgendwie zu:
19 weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, denn Gott hat es ihnen offenbart.
20 Denn sein unsichtbares Wesen, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit
wird seit Erschaffung der Welt in dem Gemachten wahrgenommen und geschaut,
damit sie ohne Entschuldigung seien; 21 weil sie Gott kannten, ihn aber weder
als Gott verherrlichten noch ihm Dank darbrachten, sondern in ihren Überlegungen
in Torheit verfielen und ihr unverständiges Herz verfinstert wurde.
Elberfelder

Und Dankbarkeit gegenüber etwas darzubringen, was sie bisdahin als selbstverständlich erlebt hatten, ist auch nicht möglich. Dank schulde ich oder möchte ich stets für etwas bringen, was ich unverdienter Weise erlangt habe. Essen und Trinken war in Eden aber natürlicher Weise frei zugänglich.
Ist diese Überlegung nicht Ausdruck der Undankbarkeit?

Einen Herzensgehorsam hat nur derjenige, der um Vergebung weiß und dann nun freiwillig und guter Hoffnung vor Gott treten kann, wenn er in Schuld gefallen ist. Gehorsam kann also nur freiwillig stattfinden und nicht aufgrund von Verboten oder Geboten eingefordert oder abgezwungen werden.
Prüfungen kann man immer unterschiedlich betrachten. Ein dankbarer Mensch
könnte eine Prüfung auch als Gelegenheit betrachten, seine Ergebenheit
zeigen zu können.


Beroeer

Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.09.2017 07:49.

Beroeer

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Re: Ein reines Gewissen

von Beroeer am 07.09.2017 07:34


- Zum Bild Gottes und dem Gewissen

 

Thomas

Von einer, wie du es ausdrückst, direkten Komunikation mit ihrem Gott und Vater, die eine Liebesbeziehung hätte ausdrücken können --- Adam und Eva waren lediglich Geschöpfe Gottes - keine Kinder..!) steht dann in 1. Mose 1-3 NICHTS. Gott spricht über den Menschen, gibt ihm ein Gebot und fragt nach dem Menschen, was er getan hat. Adam und Eva wiederum wenden sich an keiner Stelle der Erzählung von sich aus an Gott. Weder mit einer Bitte. Noch mit einem Dank. Noch mit einer Frage. Sie leben einfach in den Verhältnissen, die Gott ihnen gegeben hat. Ohne das er darüber nachdenkt, warum er lebt.
Wenn ich diese Logik: Worüber die Bibel nichts berichtet, ist nicht geschehen,
auf die Kommunikation in der Familie Adams, anwende, dann sähe das so aus :

*IRONIE-MODUS AN*
Als Gott Adam seine Eva übergab, sagte er (1. Mose 2: 23 Elberfelder):
"Diese endlich ist Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch;
diese soll Männin heißen, denn vom Mann ist sie genommen".
Das waren Worte, an Gott gerichtet, sonst würde er ja gesagt haben
"Du endlich bist", "Du sollst ...heißen". Dies drückt auch keine tiefe Sehnsucht nach
jemandem aus, mit dem man gemeinsam leben, mit dem man kommunizieren kann,
den man lieben kann - das war lediglich ein Hinweis auf die verstrichene Zeit.

Später im Bericht heißt es dann über Eva:
"sie nahm von seiner Frucht und aß und gab ihrem Mann,
der bei ihr war, auch davon und er aß". Wieder kein Wort....
Später dann, nach ihrer Vertreibung aus dem Garten: Als Eva Kain gebar,
da kam Eva genau ein Satz über die Lippen:
1.Mose 4: 1 "Ich habe einen Mann gewonnen mit hilfe des HERRN"
Dann nichtmal ein Kommentar als Abel geboren wurde und auch
weiterhin kein Kommentar...absolut NICHTS mehr.....
Nach vielleicht fast zwei Jahrzehnten !! kommunikationsloser Stille,
in der sich das Paar angeschwiegen hatte - das Wunder!:
Kain konnte sprechen, (wahrscheinlich nur, weil er zuvor ein paar Sätze gehört
hatte, die Gott zu ihm gesprochen hatte - sonst hatte ja nie jemand mit ihm gesprochen.
8 Da sprach Kain zu seinem Bruder Abel:....
(Abel konnte nicht sprechen, da ja nichts darüber berichtet wurde).
....Lass uns aufs Feld gehen! Und es begab sich, als sie auf dem Felde waren,....
(vielleicht brachte Kain Abel gestikulierend dazu ihm zu folgen, denn möglicherweise
verstand Abel ja Kains Worte nicht, denn mit ihm hatte selbst Gott nicht gesprochen)
....erhob sich Kain wider seinen Bruder Abel und schlug ihn tot.
Selbst dies, entlockte weder Adam und Eva auch nur ein Wort.....
bis dann erst wieder nach der Geburt Sets eine kurze Bemerkung Evas kam.
Ansonsten sprachen sie kein einziges Wort miteinander - niemals.
*IRONIE-MODUS AUS*

Unter vernünftiger Bibelauslegung verstehe ich etwas anderes.
Es gibt Anhaltspunkte, die zur Annahme berechtigen, dass Kommunikation
stattfand. Es verging ja Zeit in der Adam und Eva im Garten lebten, bevor es zum Sündenfall kam.
Der Ausruf "endlich!... Fleisch von meinem Fleisch", als Adam Eva bekam zeigt dass
Adam erst mal alleine lebte. Ich gehe nicht davon aus, dass Gott seinen Sohn sich
in dieser Zeit sich selbst überließ...er belehrte und schulte seinen Sohn,
das ist die Rolle der Eltern, des Vaters

Oder auch der Hinweis:
19 Und Gott der HERR machte aus Erde alle die Tiere auf dem Felde und alle die Vögel
unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen, dass er sähe, wie er sie nennte;
Auch das erforderte Zeit.
Und es wurde natürlich auch gesprochen - was ich bereits anführte:
Nach dem Sündenfall sagte Gott ja zu Adam:
"weil Du auf die Stimme Deiner Frau gehört hast"..Das was sie sagte, ist nicht
aufgezeichnet, aber es beweist, es wurde gesprochen, und demzufolge zuvor gedacht
und gefühlt, worüber die die Bibel halt nicht direkt berichtet.....

So mancher Bibelbericht ist ziemlich karg, ohne dass man annehmen müsste
es sei halt nicht mehr vorgefallen, gesprochen, gefühlt worden.

Es ist schon sehr müßig selbst so grundlegende Dinge auseinanderdröseln zu müssen....

Aber es gibt auch Übereinstimmungen in unserer Ansicht:
Über den Menschen schreibst Du, dass er:
als Beziehungswesen auf Gott hin ausgerichtet sei.

Dem stimme ich zu. Die Bibel konkretisiert diesen Gedanken:
durch die Abstammungslinie Jesu Christi.
Lukas 3:38 der war ein Sohn des Enosch, der war ein Sohn Sets, der war ein Sohn Adams.
Der war Gottes (Sohn)

Adams stand in seiner Beziehung zu Gott, wie ein Sohn (Kind) zu seinem Vater,
wie ein Kind, das geliebt wird und seinen Vater liebt

Psalm 8:6
Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt.
Herrlichkeit definiert sich als etwas großartiges.
Mit Ehre gekrönt zu sein bedeutet der Achtung würdig zu sein.

Adam war großartig und war der Achtung würdig, weil er, als Gottes irdischer Sohn seinem
himmlischen Vater gleichen oder so sein konnte wie er.
Wäre er anders geschaffen worden, so wäre das im Widerspruch dazu, daß Gott sein Vater ist,
und würde ihn entehren.

Gott war seinen Kindern mit Wohlwollen zugewandt denn in
1.Mose 1,28 heißt es "Und Gott segnete sie ......

Ganz in Übereinstimmung dazu sind die Gedanken aus Römer 3,23
23 sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten,
Fn Wörtlich: »Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit verloren, die Gott ihnen zugedacht hatte.«
Luther 1984

Ja, Sünder erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes. Sünde bewirkte, daß der Mensch
Gottes Herrlichkeit verloren hatte
Bevor Adam sündigte, spiegelte er also Gottes Herrlichkeit wider!!! wie ja Psalm 8 zeigt!


Der Unterschied zum Tier ist ganz klar beschrieben in der Fähigkeit des Menschen sich
überhaupt gegen Gott entscheiden zu können.
Adam und Eva waren lediglich Geschöpfe Gottes - keine Kinder..
Sie leben einfach in den Verhältnissen, die Gott ihnen gegeben hat.
[Er lebt] Ohne das er darüber nachdenkt, warum er lebt.
[Sie sind] als Beziehungswesen auf Gott hin ausgerichtet.
Dass der Mensch zwar als "Beziehungswesen auf Gott hin ausgerichtet" erschaffen,
aber als solches sich "nur gegen Gott entscheiden konnte, gar nicht anders konnte,
als seinen Begierden zu folgen" lebt ohne nachzudenken, warum er
überhaupt lebt, ist aus meiner Sicht ein Widerspruch in sich selbst
wie er nicht größer sein könnte und auch zu dem was der biblische
Kontext aufzeigt .

Gottes Kinder konnten sich natürlich auch gegen Gott entscheiden.
Das allerdings war nur möglich, wenn sie ihren freien Willen missbrauchen würden, es aus
Undankbarkeit versäumen würden die deutlich geoffenbarte Liebe Gottes zu erwidern,
und sich dann zusätzlich noch über eine starke innere Stimme hinwegsetzen müssten.

Wenn man nun annimmt Adam habe kein Gewissen gehabt oder eines, welches nur nach
einer Tat aktiv wird (was ja wieder weitere schwerwiegende Fragen aufwerfen würde)
dann erhebt sich eine Frage zur Ausführung des Paulus über das Gewissen in
Römer 2
14 Denn wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur aus tun, was das Gesetz fordert,
so sind sie, obwohl sie das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz.
15 Sie beweisen damit, dass des Gesetzes Werk in ihr Herz geschrieben ist;
ihr Gewissen bezeugt es ihnen, dazu auch die Gedanken, die einander anklagen oder auch entschuldigen,

Das Gewissen - ein inneres Empfinden für das was Gut oder Böse, Recht oder Unrecht ist -
welches den Menschen anklagt oder entschuldigt ist dem Menschen eingepflanzt,
es ist ein Schöpfungs Merkmal des Menschen.

Wenn nun selbst Heiden ein Gewissen haben, wieso sollten Adam und Eva keines gehabt haben?

Wenn - nach Deiner Logik - Adam und Eva kein Gewissen hatten, weil die Bibel ja
(angeblich) nichts darüber berichte - ab wann hatten die Menschen dann ein Gewissen?
Erst zu der Zeit, da die Bibel darüber berichtet?

Beroeer

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Ein reines Gewissen - über Gut und Böse

von nennmichdu am 02.09.2017 13:22

Hallo Beroeer,


ich fasse kurz zusammen:

1. Gott allein ist gut.

2. Also nicht durch das Gebot "Von diesem Baum wirst/sollst du nicht essen(können), denn wenn du von diesem Baum isst, wirst du eines Todes sterben"  definiert Gott, was Gut und Böse ist, sondern Böses wird daran erkennbar, das ich nicht mehr aus einer Abhänglgkeit von Gott lebe. Worin ich dann erkennen kann, was Gut beinhaltet, wessen ich verlustig geworden bin (siehe das Gleichnis vom verlorenen Sohn).

3. Ungehorsam bedeutet in diesem Sinne nicht mehr zu Gott gehören zu wollen, im Misstrauen, das Gott einem etwas vorenthalten wolle, was ein anderer verheißt zu geben. Dann sein eigener Gott sein zu wollen, im selbstsüchtigen Trachten der Befriedigung all derer Bedürfnisse, die mir versprechen wollen, so sein zu können, wie Gott. Mich über mein Menschsein zu erheben.

4. Gehorsam kann ich dann nur dort sein, wo ich meine Begierden mit Jesus am Kreuz in den Tod gegeben habe. Wo ich im Glauben, wo ich in der Erwartung an Gott all das zu empfangen, was ich zum Leben brauche, vor Gott lebe und aus seinem Geist heraus dann das tue, was Gott durch mich tun will. Indem ich meinen Willen in seinen Willen lege, dort wo ich mich mit seinen Interessen ganz identifziert habe (ihn erkannt habe und von ihm erkannt bin).

Und darin zu leben verschafft mir dann ein reines Gewissen und Frieden mit Gott.

Antworten

nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Ein reines Gewissen - sie schwere und Art de Sünde

von nennmichdu am 02.09.2017 12:18

Hallo Beroeer,




Wenn man den Bericht nach dem Sündenfall liest kommt jedenfalls deutlich heraus, dass Gott sein Missfallen gegenüber Adam, Eva und Satan zum Ausdruck bringt. Man könnte durchaus von einer Urteilsverkündung sprechen.


Wenn ich im vorigen Beitrag das Wesen der Liebe, der göttlichen Liebe (Agape) vor Augen geführt habe, kann denn dann Gott seinen geliebten Geschöpfen - Adam und Eva - gegenüber nun Missfallen äußern. Bevor sie vom Baum der Erkenntnis aßen gefielen sie ihm. Nun nicht mehr. Nun waren sie in Missfallen geraten. Als ob Gottes Liebe und Gottes Wohlwollen und Gottes Gefallen am Menschen am Einhalten von Geboten liegen kann...?

Die Bibel sagt doch ganz deutlich was Gott gefällt. Zu allererst:


Ps 51,19 Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist, ein geängstetes, zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten.

Und dann der Glaube:

Hebr 11,6 Aber ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt.

Hatten Adam und Eva nun Glauben -- eine feste Erwartungshaltung an Gott in dem was sie zum Leben brauchten?

Also sie fielen hier nicht in Missfallen, sondern sie erfuhren einfach die Folgen ihres Tuns.



Adam und Eva sündigten und mussten deswegen (langsam) sterben - zurück in die Nichtexistenz.

Das kann ich so nicht stehen lassen -- denn sie starben nicht .. ZURÜCK in die Nichtexistenz... sie werden ja alle von Gott wieder auferweckt...



Dasselbe sollte mit dem Teufel, dem Anstifter einst geschehen- ihm würde der Kopf zermalmt werden.


Die Schlange, der Teufel, erfuhr eine ganz andere Konsequenz als ehemaliges Himmelswesen (auf der Erde...auf deinem Bauche.. sollst du Kriechen). Und der Ausschluss aus Gottes Gegenwart, die er ja mal als Luzifer (Lichtengel) innehatte. War ihm fortan endgültig abgesagt. 

Bei Sünden wird dann nicht zwischen großen oder kleinen Sünden entschieden. Denn Sünde bedeutet Zielverfehlung. Und da ist es gleich, ob jemand knapp vorbeischießt oder weit vorbei schießt. Schon die "kleinste" Sünde trennt von Gott.

Es wird lediglich noch unterschieden, zwischen Sünden die zum (leiblichen, irdischen) Tode führen - wobei der Geist noch gerettet werden kann..
Und es wird unterschieden zwischen der Sünde wider den heiligen Geist - die nicht vergeben werden kann. Und allen anderen Sünden - die ich dann gegenüber Gottes Geschöpfen tun kann.


Gott hatte deutlich bekanntgegeben, was im Hinblick auf den Baum gut, bzw. böse sei. Sie wussten es und taten das Gegenteil von dem was Gott gebot.


Der Name : Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen  spricht doch eigentlich schon für sich, das hier erst eine Frucht sichtbar werden muss um von Böse zu sprechen, dort wo ich mich damit identifiziert habe, etwas verinnerlicht/aufgenommen habe. Hier die verführerischen Gedanken der Schlange...- ?


Sie handelten wider besseres Wissen, besserer Erkenntnis.


Die Erkenntnis kam erst mit/nach dem Essen! ... Siehe...sie SIND GEWORDEN...wie unser eins... zu erkennen Gutes und Böses....

Vor dem Essen vom Baum der Erkenntnis gab es also keine Erkenntnis ..darüber....


Thomas

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Ein reines Gewissen - in Verbindung mit Liebe, Gehorsam und Schwere und Art der Sünde...?

von nennmichdu am 02.09.2017 11:48

Hallo Berooer, 



jeder von uns ist zu eine Überzeugung gelangt, die er versucht dem anderen Nahe zu bringen.

Meine belehrende Art mag dir hier zu Recht aufdringlich erschienen haben, da ich es wohl unterschätzt habe und es mir auch bislang argumentativ nicht ausreichend möglich war, auf deine Gedanken so einzugehen, das du meine Gedanken zum Thema so nachvollziehen kannst, das du mich hier eines Irrtums hättest überführen können.

Die Bibel spricht nun ausdrücklich von einer Wahrheit, von der Erkenntnis Gottes, von einer guten und einer gesunden Lehre, in der schon die ersten Christen Gemeinschaft fanden und ein Herz und eine Seele waren.

Und wenn es nun darum geht zu verstehen, wie und warum Gott so und nicht anders handelt und aus welchen Motiven nun der Mensch so und nicht anders handelte, dann reicht es zwar für mich aus, zu wissen, das meine Überzeugung richtig ist, ich sollte aber bei abweichenden Lehrmeinungen dann auch in der Lage sein - wenn ich diese denn überhaupt als irrige Lehrmeinung erkannt habe - meine Lehrmeinung zu begründen - auf das sie nachvollziehbar für andere ist und in sich schlüssig ist, um dann die Meinung des anderen von Fehlschlüssen überführen zu können  - in der Hoffnung das Gott ihm hier die nötige Einsicht und geöffnete Augen für die Wahrheit schenken mag.


Zum Thema:

Deine Beschreibung von dem, was du unter Liebe verstanden haben möchtest, die Adam und Eva in Eden haben erleben dürfen, hat nichts mit der Liebe zu tun, wie sie uns die Bibel im 1. Korintherbrief Kapitel 13 beschreibt:

4 Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf,
5 sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu,
6 sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit;
7 sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.
8 Die Liebe höret nimmer auf, wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird.


Du verwechselst hier Gottes Liebesbeweise mit einer allgemeinen Fürsorge, die er für den Menschen schafft, während seines Aufenthaltes im (Kinder)Garten(Eden), der hier für Adam und Eva freizugängliche Nahrung beinhaltete - ohne das sie schon von einem Leben ausserhalb dieses behüteten Rahmes Eden wussten, als das sie hier sich schon die Tierwelt hätten untertan machen sollen. 

Den Tieren einen Namen zu geben zeichnet den Menschen dann aus, als ein im Bilde Gottes geschaffenes Wesen, hier Bezüge zu geben. Um dann auch festzustellen, das unter den Tieren kein Lebewesen war, das für den Menschen dann ein (hilfreiches)  Gegenüber wäre, in dem der Mensch sich hätte (wieder)erkennen können. Und hier kommt wieder unser Wort "Erkennen" in einer Bedeutung zum tragen, die weit über den von dir unterstellten reinen Geschlechtsakt hinaus geht. Und auch dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen dann schon seine Rolle zuweist.

Von einer, wie du es ausdrückst, direkten Komunikation mit ihrem Gott und Vater, die eine Liebesbeziehung hätte ausdrücken können (Vater ist Gott dann erst für uns durch seinen heiligen Geist geworden, indem wir zu Kindern Gottes wiedergeboren werden, wenn wir uns als Sünder vor Gott erkennen --- Adam und Eva waren lediglich Geschöpfe Gottes - keine Kinder..!) steht dann in 1. Mose 1-3 NICHTS. Gott spricht über den Menschen, gibt ihm ein Gebot und fragt nach dem Menschen, was er getan hat. Adam und Eva wiederum wenden sich an keiner Stelle der Erzählung von sich aus an Gott. Weder mit einer Bitte. Noch mit einem Dank. Noch mit einer Frage. Sie leben einfach in den Verhältnissen, die Gott ihnen gegeben hat. Ohne das er darüber nachdenkt, warum er lebt.


Als Ausdruck ihrer Liebe lebten sie Anfangs im Einklang mit ihrem Vater und seinen Willensäußerungen "Gott segnete sie" - damit hatten sie einen guten Start.


Also mit Liebe entsprechend dem Wesen der Liebe nach 1. Korinther 13 hat das Verhalten Adams und Evas nichts zu tun.

Und Dankbarkeit gegenüber etwas darzubringen, was sie bisdahin als selbstverständlich erlebt hatten, ist auch nicht möglich. Dank schulde ich oder möchte ich stets für etwas bringen, was ich unverdienter Weise erlangt habe. Essen und Trinken war in Eden aber natürlicher Weise frei zugänglich.

Von daher kann nicht eine versäumte Dankbarkeit - wie du es annimmst - einen Auslöser darstellen, der sie zu Übertretern Gottes Gebotes werden ließ.
Ebensowenig wie ein schuldig gebliebener Gehorsam. Und hier muss ich mich leider nocheinmal wiederholen. Gott erlaubte von allen Bäumen des Gartens zu essen. Er betrachtete keinen Baum als sein Eigentum. Als ob er sich die Erkenntnis von Gut und Böse selbst vorenthalten wolle. "Von allen Bäumes des Gartens DARFST du essen". Nur wenn du von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösens ist, wirst du unaufhaltsam sterben.

Thomas

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Beroeer

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Re: Ein reines Gewissen

von Beroeer am 02.09.2017 08:12

- Die Schwere und Art ihrer Sünde

 

Adam wurde deswegen bestraft, weil er - als ein im Bilde Gottes geschaffener Mensch, - fähig gewesen wäre aus Herzensgehorsam heraus Gott zu gehorchen, es sich aber (aus selbstsüchtigen Motiven) erwählte lieber seiner Frau gehorsam zu sein.

Jetzt bleiben wir mal ganz genau bei den Fakten. Gott spricht hier nicht von Strafe, sondern von einem Fluch. Und ein Fluch ist es, wenn ein Mensch die Folgen seines Handelns am eigenen Leibe erfahren muss.
Das betrachte ich jetzt aber schon als recht spitzfindige Auslegung.
Wenn man den Bericht nach dem Sündenfall liest kommt jedenfalls deutlich heraus,
dass Gott sein Missfallen gegenüber Adam, Eva und Satan zum Ausdruck bringt.
Man könnte durchaus von einer Urteilsverkündung sprechen.

Adam und Eva sündigten und mussten deswegen (langsam) sterben - zurück in die Nichtexistenz.
Dasselbe sollte mit dem Teufel, dem Anstifter einst geschehen- ihm würde der Kopf zermalmt werden.
Das zeigt deutlich wie schwerwiegend das war was sie taten.


Die Art Sünde, die Adam beging, wird im Gegensatz zu minder schweren Verfehlungen
in Römer 5:14 angesprochen:
Dennoch (obwohl nicht so gravierend) herrschte der Tod von Adam bis Mose
auch über die, die nicht gesündigt hatten durch die gleiche Übertretung wie Adam....
Diese besonders schwere Sünde, (Art der Übertretung) ist auch gemeint in
1.Johannes 5:16.
Wenn jemand seinen Bruder sündigen sieht, eine Sünde nicht zum Tode, so mag er bitten,
und Gott wird ihm das Leben geben – denen, die nicht sündigen zum Tode.
Es gibt aber eine Sünde zum Tode; bei der sage ich nicht, dass jemand bitten soll.

Auch in Hebräer 10:26 schrieb Paulus über jene Sünde
26 Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit
empfangen haben, bleibt hinfort kein Opfer mehr für die Sünden,


Gott hatte deutlich bekanntgegeben, was im Hinblick auf den Baum gut,
bzw. böse sei. Sie wussten es und taten das Gegenteil von dem was Gott gebot.

Sie handelten wider besseres Wissen, besserer Erkenntnis.

Folglich kann ich dies
Adam und Eva hatte diese Vergebung noch nicht, da es ja auch noch kein Opfer für ihre Schuld gab. Sie nicht darum wußten, das es überhaupt eine Möglichkeit gibt, Schuld abzuladen. Sie noch keinen Ort kannten, wohin sie mit ihrer Schuld gehen konnten - deswegen verbargen sie sich vor Gott.
...sie ja im Prinzip gar nicht schuld seine konnten, da dies nur jemand ist der
um den Unterschied zwischen Gut und Böse weiß.
aus der Schrift (insb. Römer 5:14 / 1.Johannes 5:16/ Hebr. 10:26) nicht bestätigt sehen:
Römer 5:14 sie waren Sünder, Übertreter in besonders schwerer Form.
1.Johannes 5:16 sie begingen die Sünde, die zu (ewigem) Tod führt.
Hebr. 10:26 Sünde wider besserer Erkenntnis. Diese Sünde deckt KEIN Opfer zu.

Beroeer

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Beroeer

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Re: Ein reines Gewissen

von Beroeer am 02.09.2017 07:58

Hallo Thomas,

 

ja, ich habe mich tatsächlich dazu hinreissen lassen, Dir in Deiner belehrenden Art
(so wie ich sie jedenfalls empfand) zu antworten.
War nicht klug von mir... Sorry.

Da dies außer einer emotionalen Konfrontation nichts bringt,
kehre ich zur sachlichen Auseinandersetzung zurück.

Dabei kann es nur darum gehen, schlüssig anhand des Bibeltextes zu einem gemeinsamen Verständnis zu gelangen, ...
Ich denke dass es verschiedene Intentionen gibt, sich hier zu beteiligen.
Das wiederum hängt vom jeweiligen Thema ab. Und natürlich ist es der Idealfall,
wenn man zu einem gemeinsamen Verständnis kommen kann.

Was dieses Thema hier anbelangt scheint dies nun schwer möglich zu sein.
Unsere Standpunkte sind ja fast diametral entgegengesetzt und keiner
kann/will von seinem Standpunkt abrücken, was ich allerdings nicht als
Drama betrachte.

Und ja, es ist schon müßig einzelne Punkte derart auseinander zu dröseln,
wobei ich Dir recht gebe, dass man dieses Thema nun mal nicht im
Schnellverfahren abhandeln kann.

Trotzdem möchte ich dich nicht einfach "stehen lassen" und nochmal antworten,
und ein paar wenige Punkte nochmal detaillierter beleuchten.

- Die Liebe und woraus sie Adam und Eva schöpfen konnten
- Die Schwere und Art ihrer Sünde
- Zum Bild Gottes und ihrem Gewissen


- Die Liebe und woraus sie Adam und Eva schöpfen konnten

Ein Sünder (wie es Adam ja war) schuldet Gott Liebe, die im Gehorsam zum Ausdruck kommt.
Ja was denn nun - vor dem Sündenfall war Adam dann noch kein Sünder --- schuldet Gott aber trotzdem Liebe..? Woraus soll diese Liebe schöpfen?
Diese Liebe konnten Adam und Eva aus vielem schöpfen.
Sie waren nicht zum Müßiggang verurteilt. Sie waren mit einer Menge sinn- und
anspruchsvoller Arbeit gesegnet:
Den Garten, den Gott in Eden gepflanzt hatte auszudehnen auf die
ganze Erde, war an sich schon eine sehr anspruchsvolle Aufgabe,
diesen zu bewahren, dafür zu sorgen. (1.Mose 2:8,9,15)
Auch der Auftrag, die Tiere zu benennen (1.Mose 2:19,20), was ja zoologische
Betrachtungen anzustellen einschließt, war nur der Anfang einer Reihe
hochinteressanter Aufgaben die ihren intellektuellen Fähigkeiten angemessen war.


Ganz besonders wichtig:
Die direkte Kommunikation mit ihrem Gott und Vater, hätte sie ausgerüstet für
ein Leben als Kinder die ihrem Vater Ehre bereiten konnten, das
hätte ihrem Leben einen tiefen Sinn und Zweck verliehen.


Allein die Art und Weise, wie Adam zu seiner Eva kam, hätte ihm verdeutlichen können,
dass sein Gott, Schöpfer und Vater ihn liebt und auch für all seine (künftigen) Bedürfnisse
sorgen würde. Zuerst war er nämlich wohl eine geraume Zeit allein und mag
etwas Fehlendes verspürt haben, denn dann sagte er ja:
1.Mose 2:23
Da rief der Mensch aus: »Diese endlich ist es: Gebein von meinem Gebein ....


Adam hatte genug Zeit um nachzudenken:

Warum lebe ich eigentlich?
Warum ist es nicht bloß ein Existieren, sondern ein Leben auf einer so
viel höheren Stufe, als die auf der ein Tier lebt?
Es war ihm wohl klar, dass Gott ihn nicht brauchte, dass er Gott nichts geben
konnte, was er nicht schon hatte. Dankbarkeit hätte ihm sagen können,
dass Gott aus Liebe "seinesgleichen" schuf, jemanden der seine Liebe
erwidern könnte. Es wäre nur natürlich gewesen den Nachzuahmen,
auf den zu hören, und den zu lieben der sie liebte.

Es gab schon bevor Gott explizit ein Gebot formulierte, seinerseits Willens-
äußerungen, an denen sie sich hätten "reiben" können, dies anders hätten
sehen, oder handhaben können:
Sie sollten die (ganze) Erde füllen, sie sich unterwerfen = bewahren,
für sie sorgen, sich kümmern - viel harte Arbeit.
Das Benennen der Tiere. Bestimmte Speisevorschriften:
Nur nur pflanzliches.

All dies zusammen hätte ein Quell der Liebe sein können, sie
hätten "aus dem Vollen" schöpfen können oder sie hätten sich
"daran reiben" können.

Als Ausdruck ihrer Liebe lebten sie Anfangs im Einklang mit ihrem Vater und
seinen Willensäußerungen
"Gott segnete sie" - damit hatten sie einen guten Start.

Erst als sie es wahrscheinlich versäumten in ihnen die Dankbarkeit
weiter zu ernähren,schließlich selbst "wie Gott sein wollten", wurden sie zu Sündern,
zu Übertretern, die das eindeutige Gebot übertraten, (hörten nicht auf Gott,
der gesagt hatte..."Hast du gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot,
du solltest nicht davon essen?").
Jetzt - nicht vorher - blieben sie Gott den Herzensgehorsam aus Liebe schuldig.

Beroeer

Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.09.2017 08:05.

nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Ein reines Gewissen

von nennmichdu am 29.08.2017 10:17

Hallo Beroeer,



ich möchte noch einmal zusammenfassen, um dir lange Textpassagen zu ersparen. Dort wo ich sie jetzt noch für nötig erachte, schreibe ich sie kursiv. Brauchst du aber nicht zwingend lesen, wenn du auf meine Argumente und Gedanken noch Bezug nehmen möchtest - im Falle dessen, das du überhaupt daran interessiert bist, deine Überzeugung einer kritischen Betrachtung auszusetzen. Ansonsten wird dies mein letzter Beitrag in diesem Thread an Dich sein.


Du bist der Ansicht, Gott definiert durch das Gebot: "Du sollst nicht essen vom Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen" Gut und Böse und der Mensch sei nun gefragt und gefordert, hierin Gott Gehorsam zu schulden. 
Seine Entscheidung dies dann nicht zu tun, erfolge dann schließlich aus freien Stücken, worauf er schuldig werde und Gott eine Strafe über ihn verhängen tut. Denn der Mensch hätte aus seinem Herzen - oder aus Herzensgehorsam - hier dem Gebot Gottes treu bleiben können. Weil er es aber nicht wollte, trifft ihn nun eine Strafe. Sein anfangs reines Gewissen ist nun verletzt.

Du kannst mich gerne korrigieren, wenn ich dich hierin falsch verstanden habe.


Was zum Thema Strafe nun wichtig ist sich vor Augen zu führen steht im 5. Buch Mose Kapitel 11:

26 Siehe, ich lege euch heute vor den Segen und den Fluch:
27 den Segen, wenn ihr gehorcht den Geboten des HERRN, eures Gottes, die ich euch heute gebiete;
28 den Fluch aber, wenn ihr nicht gehorchen werdet den Geboten des HERRN, eures Gottes, und abweicht von dem Wege, den ich euch heute gebiete, dass ihr andern Göttern nachwandelt, die ihr nicht kennt.



Fluch bedeutet in diesem Falle, das Adam und Eva die Folgen ihres Ungehorsames am eigenen Leib, in ihrer Beziehung (er aber soll über dich herrschen) und ausserhalb der behüteten Gegenwart Gottes in Eden (eine nun von Gott getrennte Schöpfung im rauhen Überlebenskampf) erfahren müssen.
Weil es (noch) keine Vergebung gibt. Weil es noch keine Möglichkeit des Menschen gibt, Schuld vor Gott zu bekennen, weil es noch keinen Ort der Sühnung gibt/gab, wohin sie mit ihrer Schuld hätten gehen können.

Johannes schreibt dazu im 1. Johannesbrief:

1Joh 2,1 Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt. Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist.

Wenn wir wissen, das es einen Ort gibt, wo unsere Schuld abgelegt werden kann (bei Jesus am Kreuz), dann können wir zuversichtlich vor Gott treten und ihm unsere Sünden bekennen. Und die Macht der Sünde an sich hat auch keine zwingende Kraftentfaltung mehr, die uns nicht anders lässt, als immer wieder in (die gleiche) Sünde zu verfallen (damit ihr nicht sündigt..)

Adam und Eva kannten eine solche Vergebung nicht. Und versteckten sich vor Gott.


Gehorsam gegen Gottes Geboten zu sein und ihm darin Liebe zu erweisen fordert Gott von dem Menschen nun aber nicht ein. In dem Sinne ,das er von Sündern nicht erwarten kann, Gott zu gefallen. Und Gott gefallen können wir ja nur durch den Glauben. Und der Glaube wiederum ist schon ein Geschenk Gottes, den wir nicht aus uns selbst heraus produzieren und aufbringen können.

Als Christ sind wir Gott freiwillig gehorsam. Aus Liebe. Gott zwingt uns nicht dazu - er erwartet es schon - das wir unseren Willen in seinen Willen legen. Aber wir tun es aus freien Stücken - nicht wie Adam und Eva, die keine andere Möglichkeit hatten, als nur ihren Begierden zu verfallen. Wir entscheiden uns nicht nur für das Gute - was wir jetzt erst erkannt haben (nachdem wir alle durch den Ungehorsam eines Menschens zu Sündern geworden sind)  - dort wo wir Gott erkannt haben und uns als Sünder begreifen - wir sind durch den heiligen Geist auch in die Lage versetzt gute Werke zu tun.

Und wenn wir dies tun, haben wir darin ein reines Gewissen und können uns selbst gegenüber Gott rechtfertigen.

Aber um überhaupt ein reines Gewissen zu haben, muss ich auch wissen, was es bedeutet, dieses nicht zu haben. Denn Gewissen -- eine Gewißheit über etwas zu haben - kann nur im Vergleich - kann nur in der Erfahrung des Guten bestehen, was sich vom Bösen abzugrenzen weiß/gelernt hat.



Gruß
Thomas




Antworten

nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Ein reines Gewissen

von nennmichdu am 28.08.2017 18:52

Hallo Beroeer,



Ich hab mir für Dich trotzdem die Mühe gemacht und den ellenlangen Thread durchgelesen
und lasse meine Antworten hier nochmal modifiziert einfließen.


Klingt ein wenig überheblich. Als ob du zu einem unverständigem Kind sprechen müsstest, dessen "Nichtbegreifen wollen" deiner Ansicht nun weiterer, eindringlicher Worte und Wiederholungen bedarf.... -?

Dabei kann es nur darum gehen, schlüssig anhand des Bibeltextes zu einem gemeinsamen Verständnis zu gelangen, in Überprüfung und Reflexion der eigenen Ansicht und der davon abweichenden Ansicht des Gesprächspartners.

Aber damit du beim Lesen meines Beitrages nun keine so große Mühe hast, fasse ich mich MÖGLICHST (denn bei diesem komplexen Thema kommt man nicht mit ein paar Worten nur aus) kurz und verzichte darauf, dich wörtlich zu zitieren , um nicht wiederholt auf deine Gedankengänge einzeln einzugehen. Führe dir "nur" deine logischen Fehlschlüsse vor Augen, in der Hoffnung, das du dieses dann nachvollziehen kannst und dann auf mich Bezug nimmst.




Du weist darauf hin, das das Wort "Erkennen" bei Mann und Frau den (reinen) Geschlechtsakt beinhaltet, der Baum der Erkenntnis (gleiches Wort - nun anderer Sinnzusammenhang deiner Meinung nach) aber nun für Gott alleiniges Recht steht, zu definieren was Gut und Böse ist ....---?


Du zitierst dann aus einer Erklärung zur Bibel das Gott allein das Recht hat, zu entscheiden was gut und böse ist.

Du vergisst aber hier, das GUT in erster Linie eine Wesensbeschreibung Gottes ist (Jesus sagte, der Vater allein ist gut) und erst in zweiter Linie sich in dem auswirkt, was Gott (als Guter) tut. So wie ein guter Baum nur gute Früchte bringen kann und ein schlechter Baum nur "böse" faule Früchte.


In der Fn. der kath. Neuen Jerusalemer (1985) heißt es dann weiter, das der Mensch durch die Sünde (Begierden des natürlichen Menschens, die sich am Verbot/Gebot Gottes reiben und dieses dann übertreten) dann selbst sich einen Maßstab geben will, was gut und böse ist.

Das ist falsch. In der Bibel heißt es, das Eva verführt - BETROGEN - wurde. Adam seiner Frau mehr Gehorsam schenkte als Gott. Dadurch das der Mensch sich dann hat verführen lassen, erkennt er erst, das er nun von Gott getrennt ist (nackt und bloss). Nicht vorher!

Ein - wie deine Erklärung es behauptet - sittliches Unterscheidungsvermögen zu haben, setzt schon im Wortsinn voraus, das ich überhaupt weiß, was böse bedeutet. Was Gut bedeutet. Nur anhand eines Verbotes, was in den Raum gestellt wird, kann weder Gut noch Böse eine Bedeutung haben - denn Gut existiert als Wert - oder Messgrad - nur in einem Zusammenhang mit weniger Gut - bzw. mit Böse. Genauso wie Finsternis an sich nicht als Finsternis erkannt oder definiert werden kann, wenn es nicht auf Licht gibt. Ein Universum ohne Licht -- wie ganz am Anfang der Schöpfung - hat keinen Vergleich - kann nicht erkannt und beurteilt werden --- ob es denn gut oder böse ist...

Eigentlich ist das doch nicht schwer zu begreifen.

Die Fähigkeit sich gegen Gott zu entscheiden beinhaltet dann noch keine sittliche Automie im Sinne eines Unterscheidungsvermögens zwischen Gut und Böse.
Die erste Sünde war auch kein Empören gegen die herrscherliche Hoheit Gottes, sondern der Gedanke, das Gott ihnen vielleicht noch etwas vorenthalten wolle, was es nun zu erfahren gäbe....

Freiwillig aß Eva dann definiert nicht, war sie doch Opfer ihrer Begierden und erhielt die Feststellung Gottes, das sie sich hat verführen lassen (1. Tim. 2,14 - was sie aber auch nicht entschuldigt - insofern ihre Willensentscheidung gefragt war). Frei nenne ich solch einen Willen aber nicht, der sich verführen lässt.

Über den Unterschied zwischen in Trennung von Gott fallen und aus diesem Zustand dann in Übertretung/Schuld geraten wiederhole ich mich jetzt nicht mehr.

Aber hier will ich dich dann doch zitieren:


Ein Sünder (wie es Adam ja war) schuldet Gott Liebe, die im Gehorsam zum Ausdruck kommt.


Ja was denn nun - vor dem Sündenfall war Adam dann noch kein Sünder --- schuldet Gott aber trotzdem Liebe..? Woraus soll diese Liebe schöpfen? Wenn es an anderer Stelle in der Bibel heißt: 


Lk 7,47 Deshalb sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel Liebe gezeigt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig.



Adam wurde deswegen bestraft, weil er - als ein im Bilde Gottes geschaffener Mensch, - fähig gewesen wäre aus Herzensgehorsam heraus Gott zu gehorchen, es sich aber (aus selbstsüchtigen Motiven) erwählte lieber seiner Frau gehorsam zu sein.


Jetzt bleiben wir mal ganz genau bei den Fakten. Gott spricht hier nicht von Strafe, sondern von einem Fluch. Und ein Fluch ist es, wenn ein Mensch die Folgen seines Handelns am eigenen Leibe erfahren muss. 

Umgekehrt ist es dann ein Segen, wenn Gott einem Menschen Gnade erweist und er nicht die Folgen seines Handelns an sich selbst erleben muss. 
So leben wir also aus Gottes Gnade, weil Gott uns unsere Schulden nicht mehr anrechnen tut, sondern wir sie bei Jesus Christus begraben wissen dürfen, und so sie bekennen können und dort, wo wir sie vor Gott bekennen, wir dann diese Vergebung erfahren dürfen.

Adam und Eva hatte diese Vergebung noch nicht, da es ja auch noch kein Opfer für ihre Schuld gab. Sie nicht darum wußten, das es überhaupt eine Möglichkeit gibt, Schuld abzuladen. Sie noch keinen Ort kannten, wohin sie mit ihrer Schuld gehen konnten - deswegen verbargen sie sich vor Gott.

Einen Herzensgehorsam hat nur derjenige, der um Vergebung weiß und dann nun freiwillig und guter Hoffnung vor Gott treten kann, wenn er in Schuld gefallen ist. Gehorsam kann also nur freiwillig stattfinden und nicht aufgrund von Verboten oder Geboten eingefordert oder abgezwungen werden.


Das was als "Im Bilde Gottes" oder "Krone der Schöpfung" bzw. "wenig niedriger als Engel oder Gott" beschrieben ist wird reduziert auf Wesen, die "gar nicht anders konnten als ihren Begierden nachzugehen" Darin sehe ich keinen Unterschied zum Tier.



Der Unterschied zum Tier ist ganz klar beschrieben in der Fähigkeit des Menschen sich überhaupt gegen Gott entscheiden zu können. Und das der Mensch durch den heiligen Geist Kind Gottes werden kann. Von Tieren wird dies nicht berichtet. Sie sind nicht als Beziehungswesen auf Gott hin ausgerichtet. Nicht nach seinem Bilde erschaffen.


Thomas

Antworten
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