Bibel wörtlich nehmen, oder buchstäblich?- später: Adam und Eva

Erste Seite  |  «  |  1  ...  4  |  5  |  6  |  7  |  8  ...  9  |  »  |  Letzte [ Nach unten  |  Zum letzten Beitrag  |  Thema abonnieren  |  Neueste Beiträge zuerst ]


ma-ba
Gelöschter Benutzer

Re: Bibel wörtlich nehmen, oder buchstäblich?

von ma-ba am 14.03.2022 10:40

Es ist zwar off topic, aber ich muss das jetzt mal loswerden. Wenn ich euch so zulese, verliere ich auch noch das letzte Zipfelchen Glaube, mit dem ich noch am Christentum hänge. Das muss doch eine furchtbar komplizierte Sache sein. Wenn so Glauben geht, muss ich wohl endgültig passen.

Antworten

Adam

-, Männlich

  Neuling

Beiträge: 26

Re: Bibel wörtlich nehmen, oder buchstäblich?

von Adam am 14.03.2022 12:48

Ich fange mal hiermit an, weil mir das exemplarisch erscheint, wie du mich missverstehst. 

Adam: Adam und Eva, werden vielleicht mit Absicht nie namentlich zusammen im Text genannt. Ihre gemeinsamen Kinder sind? Wo sind Kain und Abel im Geschlechtsregister Adams?

Cleopatra:
Ich gehe hier nur ein, um deine Art und Weise, mit der Bibel umzugehen, aufzuzeigen: Hast du dir mal die Frage gestellt, wie Kain, Abel, Set und Co entstanden sind...? Wenn sie nie mit- und beieinander gewesen wären... Ich glaube, du verstehst, was ich meine, oder....?

Ich verstehe, was du meinst, aber offensichtlich hast du nicht verstanden was ich gemeint habe, denn unsere Art und Weise, mit der Bibel umzugehen ist identisch.

Ja ich habe mir die Frage gestellt, wie Kain, Abel, Set und Co entstanden sind. Eben darum stelle ich doch die rhetorische Frage nach den gemeinsamen Kindern von Adam und Eva, auf die jeder die Antwort kennt: Kain, Abel und Set. Du stellst mich jetzt so hin, als wüßte ich das nicht oder als wolle ich behaupten, dass sie "nie mit- und beienander gewesen wären". Wenn ich nicht wie du auch der Meinung wäre das Kain, Abel und Set die Kinder von Adam und Eva sind, ergäbe die Frage warum Kain und Abel nicht im Geschlechtsregister nicht auftauchen überhaupt keinen Sinn.

Und meine Erklärung, warum Kain und Abel nicht im Geschlechtsregister auftauchen ist haargenau dieselbe wie deine:

Cleopatra:
Zu deiner Frage, wieso Kain und Abel in 1. Mose 5, 3-4 nicht genannt werden, fällt mir erstmal auf: Der eine Sohn war tot, der andere Sohn durfte nicht in der "Ahnentafel" vorkommen, weil weggeschickt. Die Inhaltsangabe von 1. Mose 5 lautet nicht "bitte nenne jetzt alle zahlreichen Söhne und Töchter von Adam beim Namen und lasse dabei keinen aus", sondern inhaltlich "dies ist die geschlechterfolge von Adam- quasi die Erben, die "Erstgeborenen, die, die den Namen weitertrugen." Ganz simpel.

In meinem früher an dich gerichteten Beitrag:

Adam:
Ich will nicht darauf hinaus, das Kain, Abel und Set möglicherweise nicht die Kinder von Adam und Eva seien. Ich meine allerdings, dass es den Verfassern darum geht, dass neben der biologischen Abstammung die theologische Abstammung wichtiger ist.

Und vor deinem Beitrag auf den ich hier antworte: 

Adam:
Kain und Abel sind laut 1. Mose 4,1-2 nicht Kinder von Adam und Eva, jedenfalls nicht im hebräischen Original, welches peinlich darauf achtet, Adam und Eva nicht im selben Atemzug zu nennen - weil es nicht um biologische Abstammung sondern um theologische Tradition und Erbrecht geht. Eigentlich müsste Kain als Erstgeborener das Land seines Vaters erben. Darum darf er gar nicht im Geschlechtsregister, welches auch die Erbfolge regelt auftauchen. Desgleichen mit Abel, der kann halt nicht mehr erben. Das ganze AT dreht sich durchgängig darum, wer das Land erbt, und wie es dazu kommt, dass letztendlich Juda das ganze Land Israel geerbt hat - Heilige Schrift des Judentums - darin bilden JHWH, das Land Israel und die Juden eine untrennbare Einheit.

Wir sind uns in allen Punkten einig. Anhand dieses Beispiels stellst du mich wie einen Idioten hin, der noch glauben würde, dass der Stroch die Kinder bringt, und Adam nie Eva gesehen hätte - aufgrund irgendeiner nicht näher definierten üblen Motivation, die sich hier deutlich zeigen würde?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.03.2022 12:49.

Leah

-, Weiblich

  fester Bestandteil

Beiträge: 587

Re: Bibel wörtlich nehmen, oder buchstäblich?

von Leah am 14.03.2022 13:28

Ich weiß nicht, ob ich weinen  oder lachen soll. Tendiere zu letzterem.

Das Evangelium, Was muss ich tun, um errettet zu werden. Klick

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.03.2022 13:28.

Cleopatra
Administrator

38, Weiblich

  Urgestein

Forenleitung

Beiträge: 5177

Re: Bibel wörtlich nehmen, oder buchstäblich?

von Cleopatra am 14.03.2022 14:03

Liebe ma-ba, 


ma-ba: Das muss doch eine furchtbar komplizierte Sache sein. Wenn so Glauben geht, muss ich wohl endgültig passen.

Ich hoffe, ich kann dich off-topic ein wenig trösten.
Gott ist sooooo unkompliziert!

Er hat ja ein großes Interesse daran, dass wir ihn und seine Wünsche und Maßstäbe, vor allem sein "großes Erlösungswerk" verstehen.

Er begegnet dir auf Augenhöhe und möchte dir alles erklären.

Das Wichtigste ist, dass er dich unendlich lieb hat und alles dafür getan hat, dass du sein Kind werden kannst.

Ich weiß, dass es oft verwirrend werden kann, wenn viel diskutiert wird- erstmal egal, um welches Thema es da gerade geht.

Aber wir dürfen nie das Wichtigste aus den Augen verlieren.

Dazu möchte ich dich ermutigen.

Ganz liebe Grüße, Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.03.2022 14:04.

Adam

-, Männlich

  Neuling

Beiträge: 26

Re: Bibel wörtlich nehmen, oder buchstäblich?

von Adam am 14.03.2022 14:31

Amen.

Solch bibelorientiertes Feintuning, stärkt den Glauben, auch wenn man es nicht sofort merkt. 

Antworten

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Bibel wörtlich nehmen, oder buchstäblich?

von Burgen am 14.03.2022 14:56



Hallo ma-ba, 

Lass dich bitte nicht verwirren. Im Moment sind wir hier ein wenig häufig mit einem scheinbaren Durcheinander beschäftigt. 

Glaube an sich ist gar nicht so kompliziert. 

Im AT hat Gott mit den Menschen mit Abrahem, eigentlich schon mit seinem Vater versucht, einen Bund zu schließen, indem er diese Männer aus dem Götzentumumfeld herausrief. In der Folge später Hebräer aus den 12 Stämmen, die dann wieder später Mose als Führer in der Wüste bekamen. 

Im ersten Bund, es gibt allerdings mehrere Bünde, liebte Gott sein Volk der Hebräer, gab ihnen die 10 Gebote, und im 3.Buch Mose etliche Gesetze, die oft auf das Miteinander und der Gesundheit dienlich waren. Eben Hygiene. 
In vielen Situationsbeschreibungen ist die ganze Bibel "moderner" als viele heutige Menschen vermuten - also glauben. 

Das Dumme, so möchte ich es mal ganz schlicht ausdrücken, war leider, dass die Menschen der Hebräer, genau wie alle anderen Menschen waren, nämlich Sünder! 
Wir können dies nachlesen, Gott selbst sagt, dass das menschliche Herz von Jugend auf sündig ist. Also damit ist gemeint, wenn er seine Gedanken, Worte und Handlungen verantworten kann - eine gewisse Mündigkeit erreicht hat. 
Das schlägt sich auch in der unsrigen Rechtsprechung nieder. 

Zu den Zeiten, Jahrhunderten des Alten Testaments, liebte, wartete, strafte Gott sein Volk immer wieder. Er wich nicht von seinem Bund mit ihnen, er blieb treu. Ganz im Gegensatz zu den Menschen, die er als sein Volk der Hebräer betrachtete und wusste. 

In der Zwischenzeit gab es die Richter, Könige, Propheten, den Priesterdienst. Und im Buch Nehemia, Esra und andere, lesen wir heute, dass die 5 Bücher Mose ein fester Bestandteil des Volkes waren. Und auch die Propheten schrieben auf, was sie von Gott selbst, durch den Engel des Herrn - nämlich Jesus, Jeshua, aufgefordert wurden, es schrieftlich festzuhalten. 

Zu jedem Absatz oben, gibt es unglaublich viele Bücher, Gedanken, Verständnishilfen, Glaubensbücher. 
Und alles hat mit Jesus zu tun. 
Denn endlich gab Gott seinen Sohn als Menschensohn in die grausamen Hände und Köpfe der Menschen. 

Da beginnt Gott-Vater im Sohn sichtbar und bekannt zu werden - im Neuen Testament. 
Zunächst nimmt er den alttestamentlichen "Gesprächsfaden" nach 470 Jahren, glaube ich, wieder auf. 

Alles nachzulesen in den 4 Evangelien. Auch da, Unverständnis, Hass, Gesetzlichkeit, Scheinglauben bis hin zum Tod am Kreuz für die Menschen, die bis heute sich damit beschäftigen, auseinandersetzen und beginnen Jesus zu glauben. 
Der Glaube kommt aus dem Hören der Verkündigung, so lesen wir es in der Bibel. Zu Beginn lesen vielleicht etliche Menschen viele andere Bücher zum Thema Jesus, Gott und Glauben, vielleicht auch Beten. Weil es scheinbar schwer zu verstehen ist, was da in der Schrift steht. 

ZB mir fiel damals auf, dass die Menschen aufgrund des Unglaubens und Sündigens von ehemals 900 Lebensjahren letztlich die Lebensspanne immer kürzer wurde. 
Im Mittelalter waren die menschen oftmals gerade um die 50 oder so. Ausnahmen gab es immer. 

Ja, und die Liebe - wieder ein neues, interessantes Thema. Das "verstand" ich zB erst, nachdem ich alle Apokryphen gelesen hatte. Durch das Lesen damals ging mir auf, dass es so schön ist, von Gott geliebt zu sein. 

Während Gott, als Vater, erst ganz viele Jahre später erst "Raum" bekam, weil ich immer dachte, seine Liebe wäre so wie die Liebe des Menschenvaters. Und doch sagt Jesus ja zu den Jüngern, ich habe euch den Vater gezeigt ... 

Und solche Fragen 'behandelt' dann Paulus in seinen Gemeindebriefen. Paulus schrieb 2/3 des Neuen Testamentes. Ein brillianter Mann, Kopf sagt man heute. Und versteht wieder oft nichts von dem was er sagt-geschrieben hat. 

Petrus hingegen predigte in der Apostelgeschichte - und 3000 Menschen glaubten durch ihn an Jesus und die frohemachende Botschaft. 
Paulus predigte auch, aber anders. 
Beide betonen die Gerechtigkeit aus Glauben - sind Gnadenprediger.  
Und zwar deswegen, weil sie das Evangelium verkündigen - die Frohe Botschaft, dass es etwas bringt auf lange sicht, sich für ein Leben mit Jesus zu entscheiden. 

Ich hatte damals das Glück den EC und die Landeskirchliche Gemeinschaft kennenzulernen. 
Manchmal waren wir 40 junge Menschen - ich war eine der älteren - an einem unendlich langen Tisch, sangen, beteten, lasen den Text um ihn dann in kleinen Untergruppen austauschten und zum Schluss trug jede Gruppe den anderen vor, was als Ergebnis für uns wichtig geworden war. 

Dafür bin ich heute noch dankbar. Weiß nicht, was sonst aus mir geworden wäre .... 

Es geht also in erster Linie nicht darum immer jedes Wort in Stein zu meißeln, sondern von Gott/Jesus das Herz berühren zu lassen, auch wenn es unbequem ist und gegen den Strich geht. 

Da hilft mir die Wortaussage: "Deine Umstände bestimmen nicht deine Richtung" - [sondern  deine Gedanken] 



 

Antworten

Leah

-, Weiblich

  fester Bestandteil

Beiträge: 587

Re: Bibel wörtlich nehmen, oder buchstäblich?

von Leah am 14.03.2022 15:23

Liebe maba, 
Die Schrift ist das Mittel, mit dem Gott Dich zu ihm hinziehen will.
Der Herr Jesus hat vor seinem Tod zu seinen Jüngern gesagt, dass er Ihnen noch so viel zu sagen hätte, aber sie können es noch nicht tragen.
Wenn wir die Schrift lesen, dann spricht Gott zu Dir, im lebendigen Sinn. Er weiß, was für Dich dran ist, alles andere bleibt erst einmal unverständlich. Du könntest es noch nicht tragen.
Die Schrift wird nicht durch Schriftgelehrsamkeit und grammatikalisch, linguistische Spitzfindigkeiten erschlossen, sondern dadurch, dass Jesus beim Lesen mit Dir ist und dich lehrt, wenn Du ihn bittest. 
Um das geht es ja, darum, seine lebendige und wirksame Gegenwart zu erfahren und von ihm zu lernen.
Lebendiges Wort.

Deshalb sagt Jesus Christus, er ist das Wort.
Lass Dich nicht entmutigen
Leah

Das Evangelium, Was muss ich tun, um errettet zu werden. Klick

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.03.2022 15:26.

Adam

-, Männlich

  Neuling

Beiträge: 26

Re: Bibel wörtlich nehmen, oder buchstäblich?

von Adam am 14.03.2022 16:04

Der Herr Jesus hat vor seinem Tod zu seinen Jüngern gesagt, dass er Ihnen noch so viel zu sagen hätte, aber sie können es noch nicht tragen.

Ja eben, "kurz vor seinem Tod" weil er nicht mehr lange genug da sein würde, um jeden von ihnen bei seinem Lernprozess zu begleiten.

Die Schrift wird nicht durch Schriftgelehrsamkeit und grammatikalisch, linguistische Spitzfindigkeiten erschlossen, sondern dadurch, dass Jesus beim Lesen mit Dir ist und dich lehrt, wenn Du ihn bittest. 

Warum denn dieses entweder-oder und nicht ein sowohl-als-auch?

Wenn die Verfasser grammatikalische und linguistische Spitzfindigkeiten in ihre Texte eingearbeitet haben, dann deswegen damit sie auch grammatikalisch und spitzfindig verstanden werden sollen. Warum hört denn bei dir die Inspiration durch Gott dort auf, wenn es ein wenig komplizierter wird? Offensichtlich hält uns Gott nicht prinzipiell für zu einfältig sondern für lernfähig, dass wir auch komplizierteren Gedankengängen von Gott folgen können, wenn wir genau lesen, was von ihm inspiriert niedergeschrieben wurde. Gott mutet uns auch kompliziertere Texte zu. Ich werfe das Gott nicht vor, sondern erfreue mich daran, an der mir von ihm gestellten Aufgabe im Glauben zu wachsen. 

Antworten

pray

61, Weiblich

  fester Bestandteil

Beiträge: 973

Re: Bibel wörtlich nehmen, oder buchstäblich?

von pray am 14.03.2022 16:05

Hallo Adam, 

wenn du von einem "theologischen Stammbaum" sprichst würde ich denken, dass der Erstgeborene, also der ältere Sohn, für Israel steht, der ja für eine gewisse Zeit zurückgesetzt wurde.

Meinst du das? 

Antworten

Leah

-, Weiblich

  fester Bestandteil

Beiträge: 587

Re: Bibel wörtlich nehmen, oder buchstäblich?

von Leah am 14.03.2022 16:33

Lieber Adam,
Es ist erlaubt, genau zu lesen. Aber die Frage ist, wann wird das zum Ablenkungsmanöver.
Wenn das Erforschen der Schrift zum Selbstzweck wird,  statt erbaulich, dann geht gerade etwas schief.
Es macht Sinn, den Sinn sorgfältig zu erschließen, aber das ist totes Wort ohne Gott. Wenn aber der Geist Gottes das Wort erschließt, wird es die Basis einer realen Beziehung zum lebendigen Gott.

Leah

Das Evangelium, Was muss ich tun, um errettet zu werden. Klick

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.03.2022 16:35.
Erste Seite  |  «  |  1  ...  4  |  5  |  6  |  7  |  8  ...  9  |  »  |  Letzte

« zurück zum Forum