14) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 10, 1 - 21

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solana

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Re: 14) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 10, 1 - 21

von solana am 31.05.2014 11:05

Geli schrieb:

So ist es "typisch" für Gottes Wirken, finde ich immer wieder: Er benutzt Dinge, die uns gar nicht gefallen, und hat das perfekte Timing, und alles zusammen sieht aus wie ein "Zufall". Und oft bemerke ich erst im Nachhinein, dass Gott am Wirken war...

Das kann ich auch bestätigen.

Und trotzdem ist es immer wieder eine neue Herausforderung an meinen Glauben, wenn mal wieder etwas gar nicht so klappt, wie ich mir das vorgestellt habe ... da lernt man wohl nie aus ...
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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luwy
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Re: 14) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 10, 1 - 21

von luwy am 02.06.2014 15:07

>Lieber tue ich nur EINE Sache, die er für mich vorbereitet hat, als 100 Sachen, die er mich gar nicht geheissen hat.

Ja...und nein.


Der Apostel Paulus ist dort hin gegangen, wohin der Heilige Geist ihn getrieben hat, nicht wo er hin wollte. Also ja. Nicht mein Wille, sondern der Wille Gottes ist wichtig. Daher "ja".

Aber der Apostel Paulus ist nicht nur hingegangen, sondern er hat nach Gelegenheit gesucht, den Menschen Christus zu predigen, als den Gekreuzigten. Als er in Athen war, da hat er sich den Altar des Unbekannten Gottes gesucht. Er hat dann nicht auf die Heiden eingeschimpft, sondern sie aufgerichtet. Hat sie gelobt dafür, daß sie so fromme Leute sind. Und hat ihnen einen Weg angeboten, wie sie noch besser werden können. Hat einen Ihrer Dichter zitiert. Das heißt er hat sich mit ihrer Kultur auseinander gesetzt, um gemeinsamen Boden zu finden.

Das alles passiert nicht, ohne eigene Absicht, eigenes Wollen. Denn das Wollen und das Tun kommen ebenso von Gott. Das geht nicht bequem nebenher, sondern das kostet mal auch Zeit, Blut und Tränen. Daher nein.


Denn viele tun nicht, weil Gott es ihnen nicht persönlich sagt. Wie die Leviten in alter Zeit nehmen sie Gewürze in die Hand, werfen sie nach oben und sagen, "Herr, behalte Deinen Anteil. Was herabfällt, dafür danke ich Dir", anstatt daß sie erkennen, daß unser liebender, Himmlischer Vater ihnen das ganze Leben, alle Zeit, alle Talente und alles Hab und Gut gegeben haben, damit sie es in Seinem Sinne verwalten und Ihm alles, was sie haben und sind, zum Aufbau des Reiches Gottes zu weihen. Sie fragen nicht, "Vater, wie kann ich Dir heute dienen? Vater, schenke Du mir doch heute Gelegenheit, mit menschen über Christus zu sprechen!", und dann wundern sie sich, warum Er ihnen so selten Gelegenheit schenkt. Oder freuen sich, weil im Weingarten des Herrn wirklich zu arbeiten, zu anstrengend für sie wäre.


Nicht falsch verstehen, Geli, ich mach mit dem, was ich geschrieben habe, Dir keinen Vorwurf, sondern verwende Deine Worte nur als Ausgangsbasis. NIcht weil ich denke, daß *Du* so jemand bist (denke ich nämlich nicht!), sondern, weil Deine Worte von jemandem, der so denkt, als Ausrede genommen werden können.

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: 14) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 10, 1 - 21

von geli am 02.06.2014 21:13

Luwi schrieb:
Nicht falsch verstehen, Geli, ich mach mit dem, was ich geschrieben habe, Dir keinen Vorwurf, sondern verwende Deine Worte nur als Ausgangsbasis. NIcht weil ich denke, daß *Du* so jemand bist (denke ich nämlich nicht!), sondern, weil Deine Worte von jemandem, der so denkt, als Ausrede genommen werden können.

Hallo Luwi, nein, ich verstehe es nicht falsch  - ichweiß, wie Du es meinst.
Aber der Schwerpunkt meines Textes lag ja auch nicht auf dem: "Lieber tue ich nur EINE Sache...",
sondern auf: "...die ER für mich vorbereitet hat".

Deshalb bitte ich Gott jeden Tag, dass er meinenTag vorbereitet, dass ER meine Zeit einteilt, und dass er mich erkennen läßt, WAS er für mich vorbereitet hat.
Wenn das dann manchmal mehr als EINE Sache ist, dann freue ich mich!
Es ist auf jeden Fall jeden Tag spannend... 

Lg, geli

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solana

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Re: 14) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 10, 1 - 21

von solana am 02.06.2014 22:47

Hallo Luwy
Herzlich Willkommen im Forum!

Luwy schrieb:

Denn viele tun nicht, weil Gott es ihnen nicht persönlich sagt. Wie die Leviten in alter Zeit nehmen sie Gewürze in die Hand, werfen sie nach oben und sagen, "Herr, behalte Deinen Anteil. Was herabfällt, dafür danke ich Dir", anstatt daß sie erkennen, daß unser liebender, Himmlischer Vater ihnen das ganze Leben, alle Zeit, alle Talente und alles Hab und Gut gegeben haben, damit sie es in Seinem Sinne verwalten und Ihm alles, was sie haben und sind, zum Aufbau des Reiches Gottes zu weihen. Sie fragen nicht, "Vater, wie kann ich Dir heute dienen? Vater, schenke Du mir doch heute Gelegenheit, mit menschen über Christus zu sprechen!", und dann wundern sie sich, warum Er ihnen so selten Gelegenheit schenkt. Oder freuen sich, weil im Weingarten des Herrn wirklich zu arbeiten, zu anstrengend für sie wäre.

Darüber musste ich herzlich lachen - ja typisch, am liebsten wäre es uns, wenn Gott uns "in Ruhe unser Ding" machen liesse (und seinen Segen dazu gäbe)  und so wenig wie möglich von uns zu "verlangen" ...

Dabei vergessen wir, dass es nicht so ist, dass wir Gott einen Gefallen damit tun, sondern im Gegenteil, dass er uns damit beschenkt, indem er uns in sein Wirken mit hineinnimmt und uns daran teilhaben lässt.
So wie er zu Abraham sagt: "Ich will dich segnen ... und du sollst ein Segen sein." (und nicht: "ich will etwas für xy tun und brauche dich dafür als Handlanger").
Gruss
Solana 

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luwy
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Re: 14) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 10, 1 - 21

von luwy am 05.06.2014 10:26

Ich hab da auf Englisch einen netten Spruch gehört:


"Sadly enough, my young friends, it is a characteristic of our age that if people want any gods at all, they want them to be gods who do not demand much, comfortable gods, smooth gods who not only don't rock the boat but don't even row it, gods who pat us on the head, make us giggle, then tell us to run along and pick marigolds."


In der Übersetzung verliert das leider viel:

"Traurigerweise, meine jungen Freunde, ist es ein Kennzeichen unserer Zeit, dass die Menschen, wenn sie denn überhaupt einen Gott wollen, sich einen wünschen, der nicht viel verlangt. Es muss ein bequemer und sanfter Gott sein, der sich aus allem heraushält, der uns den Kopf tätschelt, uns zum Kichern bringt und uns dann zum Spielen und Blumenpflücken schickt"


Das Englische Original sagt sowas wie "Wir wollen bequeme, sanfte Götter, die nicht nur das Boot nicht zum Schaukeln bringen, sondern es nicht mal rudern". (Zusammenhang ist die Bibelstelle, die sagt, daß jeder in die Irre geht und sich seinen eigenen Gott macht, statt dem wahren Gott Israels anzuhängen).  

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Re: 14) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 10, 1 - 21

von solana am 05.06.2014 11:30

Hallo Luwy
Das erinnert mich an einen Fernsehbeitrag, den ich neulich gesehen habe.
Dort ging es um "imaginative Psychotherapie", bei der seelische Verletzungen durch "vorgestellte Helferwesen geheilt" werden sollen

 

In der Traumatherapie bezieht die KIP die Arbeit mit dem Inneren Kind in die Behandlung ein. Es werden Imaginationen angeleitet, das innere Kind an einen sicheren, guten Ort zu bringen und von imaginären Helferwesen versorgen zu lassen.


http://de.wikipedia.org/wiki/Katathym-Imaginative_Psychotherapie

- sozusagen "Selbstbetrug mit Ersatzgöttern" (und das Ganze nennt sich dann "Wissenschaft" und belächelt Menschen, die so naiv sind, an einen Gott zu glauben ...).

Aber das zeigt doch, wie angewiesen der Mensch auf ein "übermenschliches, helfendes Gegenüber" ist, sobald in seinem Leben irgendetwas nicht "optimal" verläuft und die Seele verletzt wird....

Aber nicht nur der Weg der Psychotherapie ist dabei ein anderer als im christlichen Glauben, sondern auch das Ziel. In der Psychotherapie sind die "Helferwesen" Mittel zu dem Zweck, das verletzte "Ego" wieder herzustellen und "optimal funktionsfähig zu machen, "Selbst"vertrauen, "Selbst"wertgefühl aufzubauen als Grundlage einer "Selbst"verwirklichung....

Der Weg des Glaubens führt dagegen über die "Scherben" des "Ego" hin zur Freiheit in einer neuen Identität.
Und erst im Loslassen der "alten Fetzen" kann wirklich das "Neue" zur bestimmenden Lebensrealität werden.
Das zu erkennen, ist oft ein schmerzhafter Prozess.
Christen sind da keine Ausnahme, auch sie würden lieber "das innere Kind verhätscheln" als das umzusetzen:

Joh 12,24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.
25 Wer sein Leben lieb hat, der wird's verlieren; und wer sein Leben auf dieser Welt hasst, der wird's erhalten zum ewigen Leben. 

Gruss
Solana 

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