19) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 15, 1 - 21

1  |  2  |  »  |  Letzte [ Nach unten  |  Zum letzten Beitrag  |  Thema abonnieren  |  Neueste Beiträge zuerst ]


solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

19) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 15, 1 - 21

von solana am 05.08.2014 14:20

1 Wir aber, die wir stark sind, sollen das Unvermögen der Schwachen tragen und nicht Gefallen an uns selber haben. 2 Jeder von uns lebe so, dass er seinem Nächsten gefalle zum Guten und zur Erbauung. 3 Denn auch Christus hatte nicht an sich selbst Gefallen, sondern wie geschrieben steht (Psalm 69,10): »Die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen.« 4 Denn was zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben, damit wir durch Geduld und den Trost der Schrift Hoffnung haben. 5 Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, dass ihr einträchtig gesinnt seid untereinander, Christus Jesus gemäß, 6 damit ihr einmütig mit "einem" Munde Gott lobt, den Vater unseres Herrn Jesus Christus. 7 Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob. 8 Denn ich sage: Christus ist ein Diener der Juden geworden um der Wahrhaftigkeit Gottes willen, um die Verheißungen zu bestätigen, die den Vätern gegeben sind; 9 die Heiden aber sollen Gott loben um der Barmherzigkeit willen, wie geschrieben steht (Psalm 18,50): »Darum will ich dich loben unter den Heiden und deinem Namen singen.« 10 Und wiederum heißt es (5.Mose 32,43): »Freut euch, ihr Heiden, mit seinem Volk!« 11 Und wiederum (Psalm 117,1): »Lobet den Herrn, alle Heiden, und preist ihn, alle Völker!« 12 Und wiederum spricht Jesaja (Jesaja 11,10): »Es wird kommen der Spross aus der Wurzel Isais und wird aufstehen, um zu herrschen über die Heiden; auf den werden die Heiden hoffen.« 13 Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.
14 Ich weiß aber selbst sehr wohl von euch, liebe Brüder, dass auch ihr selber voll Güte seid, erfüllt mit aller Erkenntnis, sodass ihr euch untereinander ermahnen könnt. 15 Ich habe es aber dennoch gewagt und euch manches geschrieben, um euch zu erinnern kraft der Gnade, die mir von Gott gegeben ist, 16 damit ich ein Diener Christi Jesu unter den Heiden sei, um das Evangelium Gottes priesterlich auszurichten, damit die Heiden ein Opfer werden, das Gott wohlgefällig ist, geheiligt durch den Heiligen Geist. 17 Darum kann ich mich rühmen in Christus Jesus vor Gott. 18 Denn ich werde nicht wagen, von etwas zu reden, das nicht Christus durch mich gewirkt hat, um die Heiden zum Gehorsam zu bringen durch Wort und Werk, 19 in der Kraft von Zeichen und Wundern und in der Kraft des Geistes Gottes. So habe ich von Jerusalem aus ringsumher bis nach Illyrien das Evangelium von Christus voll ausgerichtet. 20 Dabei habe ich meine Ehre dareingesetzt, das Evangelium zu predigen, wo Christi Name noch nicht bekannt war, damit ich nicht auf einen fremden Grund baute, 21 sondern ich habe getan, wie geschrieben steht (Jesaja 52,15): »Denen nichts von ihm verkündigt worden ist, die sollen sehen, und die nichts gehört haben, sollen verstehen.«

 

Jetzt wird das Thema vom vorherigen Kapitel noch weiter fortgeführt.
Als "Motto" für die Perspektive könne man vielleicht diese Verse aus Kap 14 sehen:

7 Denn unser keiner lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber. 8 Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. 9 Denn dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, dass er über Tote und Lebende Herr sei.

Christus ist unser Herr und unser Vorbild - genau so sollen auch wir handeln in seiner Nachfolge:
Nicht "selbstgefällig" leben, sondern so, "dass wir unserem Nächten gefallen zum Guten und zur Erbauung" - nicht damit uns unser Nächster bewundern muss, was für ein toller und vorbildlicher Christ wir sind, sondern:

Mt 5,16 So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

Wobei das "Nicht gefallen haben an sich selbst" auch beinhaltet (wie bei Christus auch): »Die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen.«

Also gerade nicht gute Taten tun und dem Nächsten gefallen wollen um selbst vorbildlich und untadelig dazustehen, "sich rühmen" können. Sondern gute Taten und das "Licht leuchten lassen" in bewusster Abhängigkeit und im Dienst unseres Herrn, und im Verweis auf ihn, weg von uns.

Insofern spricht hier Paulus sogar vom "Rühmen" (obwohl er in früheren Kapiteln das Rühmen explizit ausgeschlossen hat.

Röm 3,27 Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? Durch das Gesetz der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens.

oder auch hier:

1. Kor 1, 27 Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist;
28 und das Geringe vor der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, das, was nichts ist, damit er zunichte mache, was etwas ist,
29 damit sich kein Mensch vor Gott rühme.

Aber das Rühmen des Paulus hier ist ganz anders:

17 Darum  kann ich mich rühmen in Christus Jesus vor Gott. 18 Denn ich werde nicht wagen, von etwas zu reden, das nicht Christus durch mich gewirkt hat,

Ein weiterer wichtiger Punkt ist für mich noch die "Mahnung zur Einigkeit".
Nicht, die "Verständigung auf den kleinsten gemeinsamen Nennen"!
Sondern bei allen auch weiterbestehenden Unterschieden:  Röm 14, 2 Der eine glaubt, er dürfe alles essen; wer aber schwach ist, der isst kein Fleisch. ... 5 Der eine hält einen Tag für höher als den andern; der andere aber hält alle Tage für gleich. Ein jeder sei in seiner Meinung gewiss.

Das muss nicht "eingeebnet" werden, keine "Gleichmacherei" ist gefragt.

Denn nicht in der Übereinstimmung der "religiösen Praxis" und der "eigenen Meinungen" liegt die gemeinsame Grundlage. Sondern in unserer gemeinsamen "neuen Identität" in unsere gemeinsamen Herrn, der uns alle so angenommen hat, wie wir sind und wo immer wir stehen auf unserem Weg mit ihm.
Das ist die Grundlage, auf der auch wir einander annehmen sollen - 6 damit ihr einmütig mit "einem" Munde Gott lobt, den Vater unseres Herrn Jesus Christus. 7 Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.

Es ist Kennzeichen der reinen, richtigen Lehre, dass sie - trotz aller individueller Unterschiede - zum gemeinsamen einmütigen Lob Gottes führt, weil der Blick nicht auf uns selbst und das uns Trennende gerichtet ist, sondern ganz auf unseren Herrn, der uns alle hält und trägt, auch wenn keiner von uns vollkommen ist (und auch wenn uns manche "Splitter" im Auge unserer Nächsten so schwerwiegend erscheinen, dass wir uns nicht vorstellen können, wie der Herr sie trotzdem vor dem Fallen bewahren und sie zu sich ziehen kann - wer weiss, vielleicht ergeht es ja gerade diesen Geschwistern genauso beim Blick auf unseren "Balken"...) .

Im nächsten Kapitel warnt Paulus dann vor Irrlehren, die gerade das Gegenteil bewirken:

Röm 15,17 Ich ermahne euch aber, liebe Brüder, dass ihr euch in Acht nehmt vor denen, die Zwietracht und Ärgernis anrichten entgegen der Lehre, die ihr gelernt habt, und euch von ihnen abwendet.

Aber dazu kommen wir dann noch ....  Für jetzt reicht das erst mal.
Und vielleicht habt ihr ja auch noch andere Punkte aus diesem Abschnitt, die ihr gerne diskutieren wollt.
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: 19) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 15, 1 - 21

von Burgen am 05.08.2014 16:09

Hallo ihr Lieben,

gerade haben mich die folgenden Verse ins Herz getroffen:

Darum kann ich mich ruehmen in Christus Jesus vor Gott.
Denn ich werde nicht wagen,
etwas zu reden,
das nicht Christus durch mich gesirkt hat.
~~~~~~~

Wie schnell sind sir oft im Reden. Mehr im Reden als im Hoeren.

Umd wie schnell vergessen wir, dass wir fuer jedes unnütze Wort Rechenschaft geben muessen.

Ich denke, dass hier deutlich wird, abgesehen natürlich von Paulus,
dass es nicht darum geht, etwas weiterzugeben, sondern
einander hilfreich koennen wir sein, wenn das, was wir weitergeben wollen,
schon durch Jesus in uns gereinigt und verarbeitet worden ist.

Nicht Kopfwissen zu Kopfwissen,
sondern Herzenswissen.

Gruß
Burgen  

Antworten

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: 19) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 15, 1 - 21

von Henoch am 05.08.2014 17:43

Solana zitiert: Röm 15.1 Wir aber, die wir stark sind, sollen das Unvermögen der Schwachen tragen und nicht Gefallen an uns selber haben. 2 Jeder von uns lebe so, dass er seinem Nächsten gefalle zum Guten und zur Erbauung. 3 Denn auch Christus hatte nicht an sich selbst Gefallen, sondern wie geschrieben steht (Psalm 69,10): »Die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen.«

Hallo Solana,
danke für Deine Ausführliche Beleuchtung von Röm 15.
Es fällt mir zu Vers 1-7 noch einiges ein.
Hier schreibt Paulus, dass wir einander dienen sollen zum Guten und zur Erbauung und den Schwachen tragen sollen in seiner Schwachheit.
Wir sollen also Vorbild sein und auch am Wort dienen, denn so wird erbauen an anderer Stelle erklärt (Find ich grad nicht) und wir sollen Rücksicht auf einander nehmen.
Christus hatte nicht an sich selbst Gefallen, sondern daran, den Willen seines Vaters zu tun. Er wollte nicht Anerkennung dafür, dass er in allem vollkommen und vorbildlich war, sondern diente mit der Folge, dass er dafür geschmäht wurde.

Deshalb geht es mit einem "Denn" weiter

4 Denn was zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben, damit wir durch Geduld und den Trost der Schrift Hoffnung haben.

Daran sieht man auch, dass das Ermutigen sich auf die Schrift bezieht. DENN es ist uns zur Lehre geschrieben, UM uns zu ermutigen. So sollen wir auch einander im Wort ermutigen.

5 Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, dass ihr einträchtig gesinnt seid untereinander, Christus Jesus gemäß, 6 damit ihr einmütig mit "einem" Munde Gott lobt, den Vater unseres Herrn Jesus Christus. 7 Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.

Ich denke, hier meint Paulus, dass wir uns, wie uns die Schrift ermahnt, um Eintracht im Alltag bemühen sollen (Für die Eintracht im Wort sorgt ja das Wort und der. hl. Geist), damit wir nicht zerstritten, sondern im Frieden gemeinsam Gott loben. Es soll ein aktives Annehmen des anderen sein.

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.08.2014 17:45.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: 19) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 15, 1 - 21

von Henoch am 05.08.2014 17:48

Hallo Burgen,
das Wort Gottes ist rein. Und wir sollen uns reinigen im Wasserbad des Wortes, also eintauchen, darin schwimmen, uns umspülen lassen, bis es alles abgewaschen hat, was sich wider Gott und sein Wort stellt.
So reinigt Jesus Christus uns:
Eph. 5,26b Er hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, damit er 27 sie vor sich stelle als eine Gemeinde, die herrlich sei und keinen Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern die heilig und untadelig sei.
Und so helfen wir mit:
2Kor 10,5 Wir zerstören damit Gedanken und alles Hohe, das sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alles Denken in den Gehorsam gegen Christus.
Die Folge ist, dass wir immer weniger unreine Gedanken weitergeben.
Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.08.2014 17:51.

solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: 19) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 15, 1 - 21

von solana am 05.08.2014 19:23

Hallo ihr Beiden, danke für eure Gedanken dazu.

Ja, Henoch, der von dir zitierte Vers


4 Denn was zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben, damit wir durch Geduld und den Trost der Schrift Hoffnung haben.

hat mich auch gleich aufhorchen lassen.
Weil die Worte "Geduld" und "Hoffnung" von Paulus im Römerbrief auch schon an anderen wichtigen Stellen vorkamen, und dort zum Überlegen anregten, zB:

Röm 5, 1 Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus; 2 durch ihn haben wir auch den Zugang im Glauben zu dieser Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit, die Gott geben wird. 3 Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch der Bedrängnisse, weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, 4 Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung, 5 Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.

Röm 8,24 Denn wir sind zwar gerettet, doch auf Hoffnung. Die Hoffnung aber, die man sieht, ist nicht Hoffnung; denn wie kann man auf das hoffen, was man sieht? 25 Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir darauf in Geduld. 26 Desgleichen hilft auch der Geist unsrer Schwachheit auf.

Röm 4,18 Er hat geglaubt auf Hoffnung, wo nichts zu hoffen war, dass er der Vater vieler Völker werde, wie zu ihm gesagt ist (1.Mose 15,5): »So zahlreich sollen deine Nachkommen sein.« 19 Und er wurde nicht schwach im Glauben, als er auf seinen eigenen Leib sah, der schon erstorben war, weil er fast hundertjährig war, und auf den erstorbenen Leib der Sara. 20 Denn er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde stark im Glauben und gab Gott die Ehre 21 und wusste aufs allergewisseste: Was Gott verheißt, das kann er auch tun.

Ich denke, hier kann man gut die beiden Aspekte sehen, im Zusammenwirken:
Zum einen - was du angesprochen hast - das Zeugnis der Schrift, die die Grundlage unsere "Hoffnung" ist, wo wir Gottes Zusagen und Verheissungen haben, die wir - wie Abraham - im Glauben annehmen, indem wir "Gott die Ehre geben und aufs allergewisseste wissen: Was Gott verheißt, das kann er auch tun."

Und zum anderen das "Gereinigt-werden", das du angesprochen hast, Burgen:
Diese Glaube wird nun "in der Zeit, in der wir nicht sehen" in "Bedrängnissen" geprüft und gefestigt.
Indem wir erfahren, dass wir zwar die Erfüllung noch nicht sehen können, aber trotzdem: durch unsern Herrn Jesus Christus haben wir auch den Zugang im Glauben zu dieser Gnade, in der wir stehen. Auch jetzt schon.
Wir erfahren das, indem auch der Geist unsrer Schwachheit aufhilft und die Liebe Gottes ausgegossen ist in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.

Nur so ist Geduld möglich in aller äusseren Bedrängnis und trotz "Nicht-Sehens" und nur so wird die Hoffnung zur Gewissheit, die nicht durch das Glauben=für wahr halten kommt, sondern durch die persönliche Erfahrung des "nichts kann uns scheiden" auch im tiefsten Leid, indem wir erfahren, wie "der Geist unserer Schwachheit aufhilft", uns aus dem Staub erhebt und uns "Adlerflügel" verleiht.

Jes 40,29 Er gibt dem Müden Kraft, und Stärke genug dem Unvermögenden.
30 Männer werden müde und matt, und Jünglinge straucheln und fallen;
31 aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: 19) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 15, 1 - 21

von Henoch am 05.08.2014 20:33

Hallo Solana,
ich finde das richtig aufregend schön, dass Du zur Reinigung im Wort diese "Folge" erwähnst:

Nur so ist Geduld möglich in aller äusseren Bedrängnis und trotz "Nicht-Sehens" und nur so wird die Hoffnung zur Gewissheit, die nicht durch das Glauben=für wahr halten kommt, sondern durch die persönliche Erfahrung des "nichts kann uns scheiden" auch im tiefsten Leid, indem wir erfahren, wie "der Geist unserer Schwachheit aufhilft", uns aus dem Staub erhebt und uns "Adlerflügel" verleiht.

Man könnte ja meinen, Reinigung hat etwas mit Läuterung zu tun, also immer bessere und mehr gute Taten, immer weniger Sünden etc.
Ich denke, das findet auch statt, aber vom Vaterherzen ausgehend, sonst macht es Druck und das führt zum Gegenteil, zu Widerstand und Protest.

Ich sehe das so wie Du oben schreibst (Zitat). Ich würde es so ausdrücken. Das Wort Gottes bringt uns ans Vaterherz, also tiefer ins Vertrauen; in die von Dir genannte Gewissheit, dass uns nichts von seiner Liebe scheiden kann; in ein Bedürfnis, sich täglich immer wieder ganz in seine Hände zu geben; in tiefe Sehnsucht danach, dass sein Wille geschieht, weil man weiß, etwas schöneres und besseres kann nicht gegeben werden. Er gibt uns durch sein Wort tiefstes Vertrauen, dass er uns heiligt und zurechtbringt durch den Geist; und damit leben wir aus einem erneuerten Herzen heraus, also durch ein erneuertes Wollen, ganz natürlich von innen nach außen, und nicht von oben nach unten durch Druck. Dann erst öffnen sich unsere Augen dafür, wie zärtlich und liebevoll und fürsorglich ER ist und das Wort wird wahr für uns: 

1Joh 4,18 Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus; denn die Furcht rechnet mit Strafe. Wer sich aber fürchtet, der ist nicht vollkommen in der Liebe.

Ja er verleiht uns Adlerflügel.
Unser treuer Hirte und Vater, Gott und Heiland.
Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.08.2014 20:38.

MichaR
Gelöschter Benutzer

Re: 19) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 15, 1 - 21

von MichaR am 05.08.2014 20:40

Nicht Kopfwissen zu Kopfwissen, sondern Herzenswissen.
ja, denn es heist im Römerbrief etwa: "Geglaubt wird mit dem Herzen" (nicht mit dem Verstand!)

das ist gut, das du das herausstellst! DAS ist entscheidend. Es gibt genug "Schriftgelehrte und Pharisäer" die das mit dem Kopf wohl erfasst haben und das "äußere des Bechers wohl reinigen, das innere aber vergessen" .
Du hast völlig Recht!

Beten wir doch bei jedem Beitrag für den Schreiber, wär das nix? Denn wir alle haben Gebet nötig und seine Gnade ohne die wir eh nichts tun können.

Ach ja, (Nachtrag) wenn man sich mal vorstellt, was diese relligiösen Pharisäer gemacht haben: die haben das Äußere des Bechers gereinigt, damit es von Außen schön ausschaut, und das innere nicht = wie eklig ist das denn, nen Becher nicht innen sauber zu machen und wie heuchlerisch?
Ekelhaft oder?
Möge der Herr uns bewahren zu heucheln und vor allem das innere zu reinigen!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.08.2014 12:45.

jonas.sw

40, Männlich

  Engagiert

Beiträge: 491

Re: 19) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 15, 1 - 21

von jonas.sw am 05.08.2014 23:14

Hallo,

 

durch die Schrift haben wir unser Wurzelwerk um immer wieder die Verheißung und von der Sicherheit zu lesen, die wir in Jesus Christus haben.

Durch diese Kraft, die wir aus dem Wort Gottes bekommen können wir Anderen Kraft weitergeben.

 

Grüße Jonas

Antworten

solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: 19) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 15, 1 - 21

von solana am 06.08.2014 09:40

Hallo Micha
Meinst du diese Stelle:


Röm 10, 8 Dies ist das Wort vom Glauben, das wir predigen. 9 Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. 10 Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet. 11 Denn die Schrift spricht (Jesaja 28,16): »Wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.« 12 Es ist hier kein Unterschied zwischen Juden und Griechen; es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen. 13 Denn »wer den Namen des Herrn anrufen wird, soll gerettet werden« (Joel 3,5).

Ja, das sagt Paulus im Zusammenhang mit einer grossen Traurigkeit über seine jüdischen Geschwister, denen er grossen Eifer um Gottes Wort bescheinigt, so wie er selbst auch einmal war.

Röm 9,1 Ich sage die Wahrheit in Christus und lüge nicht, wie mir mein Gewissen bezeugt im Heiligen Geist, 2 dass ich große Traurigkeit und Schmerzen ohne Unterlass in meinem Herzen habe. 3 Ich selber wünschte, verflucht und von Christus getrennt zu sein für meine Brüder, die meine Stammverwandten sind nach dem Fleisch, 4 die Israeliten sind, denen die Kindschaft gehört und die Herrlichkeit und die Bundesschlüsse und das Gesetz und der Gottesdienst und die Verheißungen,5 denen auch die Väter gehören und aus denen Christus herkommt nach dem Fleisch, der da ist Gott über alles, gelobt in Ewigkeit. Amen.
... 

30 Was sollen wir nun hierzu sagen? Das wollen wir sagen: Die Heiden, die nicht nach der Gerechtigkeit trachteten, haben die Gerechtigkeit erlangt; ich rede aber von der Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt. 31 Israel aber hat nach dem Gesetz der Gerechtigkeit getrachtet und hat es doch nicht erreicht. 32 Warum das? Weil es die Gerechtigkeit nicht aus dem Glauben sucht, sondern als komme sie aus den Werken. Sie haben sich gestoßen an dem Stein des Anstoßes, 33 wie geschrieben steht (Jesaja 8,14; 28,16): »Siehe, ich lege in Zion einen Stein des Anstoßes und einen Fels des Ärgernisses; und wer an ihn glaubt, der soll nicht zuschanden werden.«

Röm 10, 1 Liebe Brüder, meines Herzens Wunsch ist und ich flehe auch zu Gott für sie, dass sie gerettet werden. 2 Denn ich bezeuge ihnen, dass sie Eifer für Gott haben, aber ohne Einsicht. 3 Denn sie erkennen die Gerechtigkeit nicht, die vor Gott gilt, und suchen ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten und sind so der Gerechtigkeit Gottes nicht untertan. 4 Denn Christus ist des Gesetzes Ende; wer an den glaubt, der ist gerecht. 5 Mose nämlich schreibt von der Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz kommt (3.Mose 18,5): »Der Mensch, der das tut, wird dadurch leben.«

Und danach kommt der zuerst zitierte Abschnitt.

Das zeigt ganz deutlich das, was Burgen angesprochen hat und was dann andere auch betont haben:
Es geht ums Verstehen mit dem Herzen, nicht nur mit dem Verstand und dann danach "eifern, seine eigene Gerechtigkeit zu errichten".
Und dieses "Verstehen mit dem Herzen" kann nur Gott selbst wirken, indem er durch seinen Geist unser Herz öffnet und bewegt.
Um Gottes Liebe zu erkennen und in antwortender Liebe darauf reagieren, sind wir darauf angewiesen, das Gott unser Herz liebesfähig macht:

5Mo 30,6 Und der HERR, dein Gott, wird dein Herz beschneiden und das Herz deiner Nachkommen, damit du den HERRN, deinen Gott, liebst von ganzem Herzen und von ganzer Seele, auf dass du am Leben bleibst.

Dass er unser "steinernes" Herz durch ein "fleischernes" ersetzt. (Hes 11,19/36,26)

Ansonsten dringt das Wort nicht bis ins Herz durch - es bleibt eine "undurchdringliche Decke" davor:

2Kor 3,15 Aber bis auf den heutigen Tag, wenn Mose gelesen wird, hängt die Decke vor ihrem Herzen.
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.08.2014 09:47.

MichaR
Gelöschter Benutzer

Re: 19) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 15, 1 - 21

von MichaR am 06.08.2014 12:48

ja, solana, korrekt! die meinte ich. (Bin aber zugegebener Maßen inzwischen zu faul geworden, wo nicht zwingend nötig, immer die passende Bibelstelle anzugeben, man sehe es mir nach!)
Denke das ist auch nicht immer wirklich nötig und keine "unterlassungs-sünde"
aber es ist schön, wenn wer nochmal nachliest, was so herausgenommen wurde aus dem Wort

LG
micha

Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.08.2014 12:49.
1  |  2  |  »  |  Letzte

« zurück zum Forum