1. Kor. 3,12 - das Feuer und die Werke

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Cleopatra
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Re: 1. Kor. 3,12 - das Feuer und die Werke

von Cleopatra am 05.10.2019 10:10

Cleo: oder nehmen wir hier wieder andere Bibelabschnitte mit hinein...?

geli: Diese Aussage wundert mich nun sehr - denn es ist ja immer wichtig, den Rest der Bibel mit einzubeziehen, und nicht nur einen einzelnen Vers herauszunehmen.

 
Oh, bitte verstehe mich nicht falsch, wie ich ja schon schrieb, stimme ich im Allgemeinen ja eben auch mit überein, bei dem, was ihr schreibt.
 
Für mich persönlich (das mag jeder so sehen, wie er mag) ist es nicht hilfreich, allgemein zu sehen, wenn es um den einen Vers geht.
 
Die Frage ist ja "was ist mit diesem einen Vers gemeint?" Dann ist es für mich persönlich eben schwer, zum Beispiel plötzlich das Beispiel aus Jesaja mit dem Töpfer einzubeziehen, da wir eben gerade bei diesem Vers sind, nicht bei Jesaja.
 
Mich persönlich bringt das dann durcheinander, weil ich dann nicht schreiben würde, was in diesem Vers steht, sondern woanders (was ja auch richtig und gut ist, aber eben nicht da steht, wie wir es doch eigentlich besprechen wollten).
 
Verstehst du, wie ich es meine?
 
Liebe Grüße, Cleo

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geli
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Re: 1. Kor. 3,12 - das Feuer und die Werke

von geli am 05.10.2019 21:40

Cleo: Verstehst du, wie ich es meine?

Ja, vielleicht ist es für jeden anders.

Für mich ist die Bedeutung des Verses klar: Da werden unsere "Werke" am Ende unseres Lebens beurteilt. 
Meine Frage war - und darauf habe ich leider wenig Antwort bekommen - nur die: Was zählt für Gott, wenn er diese Werke beurteilt? Was ist ihm wichtig? Welche Maßstäbe und Kriterien setzt er an?

Ja, und um diesen Fragen nachzugehen, kann man gar nicht anders, als andere Bibelstellen herbeizuziehen.

Denn daß wir beurteilt werden, ist klar - aber was bei dieser Beurteilung zugrunde gelegt werden könnte, das kann man aus diesem Vers nicht entnehmen. Das muss man aus anderen Schriftstellen herausfinden.

Einiges kam ja dann auch: Es müssen Werke sein, die Gott für uns vorbereitet sein. Die Liebe - ohne die unser Tun nach Paulus nichts nütze ist.
Oder auch die Demut - denn nur der Demütige bekommt Gnade.

Ja, um das "was" herauszufinden, das für diese Beurteilung wichtig ist, kann man gar nicht anders, als auch in anderen Aussagen der Bibel zu suchen.

Allerdings - jedenfalls meine Meinung - wurde nun viel geschrieben, aber nicht wirklich auf diese Fragen eingegangen. Mir kommt es so vor, als sei das Schreiben so "um den heißen Brei" gewesen.

Aber vielleicht empfindet das auch jeder anders...

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Cleopatra
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Re: 1. Kor. 3,12 - das Feuer und die Werke

von Cleopatra am 06.10.2019 09:46

Hm ja, 
 
so können wir Dinge unterschiedlich empfinden.
 
Ich finde garnicht, dass um den heißen Brei drurumgeredet wurde, du selbst hast das Thema ja begonnen mit:
 
Das ist eine Stelle, die mich schon öfters beschäftigt hat, aber so richtig finde ich eigentlich keine Antwort darauf, was z.B. das "Feuer" sein wird? Und auch das: Was sind die Werke aus Gold, Silber, Edelstein, Holz, Heu, Stroh?
Ja, und daran hatte ich persönlich mich eben konzentriert.
 
Meine Frage war - und darauf habe ich leider wenig Antwort bekommen - nur die: Was zählt für Gott, wenn er diese Werke beurteilt? Was ist ihm wichtig? Welche Maßstäbe und Kriterien setzt er an?
Ich glaube, dass bei der Beurteilung Gott vor allem das Herz anschaut. Die Motivation und die Liebe.
 
Ich glaube, bei Gottes Gericht kann jemand das Leben lang Klo geputzt haben, dies aber mit Liebe der Klobesitzer gegenüber und sie komt besser weg als jemand, der einmal aus Selbstehre vorne auf der Kanzel gestanden hat und eine Predigt gehalten hat.
 
Also extra so ein krasser Vergleich um zu verdeutlichen, wie ich es meine.
 
Anlass zu diesem Denken gibt mir zum Beispiel das Gleichnis mit dem reichen Pharisäer und dem Zöllner.
 
Beantwortet das besser deine Frage?
 
Liebe Grüße, Cleo

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: 1. Kor. 3,12 - das Feuer und die Werke

von geli am 06.10.2019 18:34

Cleo: Also extra so ein krasser Vergleich um zu verdeutlichen, wie ich es meine.

Nein, so "krass" finde ich diesen Vergleich gar nicht.

Das spricht ja eines der "Kriterien" für die Beurteilung an, die wir schon erwähnt hatten: Die Liebe. Was mit Liebe getan wird - egal, wie klein und unscheinbar das "Werk" auch sein mag, wird das "Feuer" überstehen und wird vor Gott Bestand haben. 

Und beim Zöllner und dem Pharisäer sehe ich die Demut, die ja Merciful erwähnt hatte. Dem stolzen Pharisäer kann Gott keine Gnade erweisen, dagegen der Zöllner schon.
Wobei es hier nicht so sehr um "Werke" geht, die dann beurteilt werden, sondern darum, wie man überhaupt erst zu Gott finden kann. 
Denn bei der Beurteilung in 1. Kor. 3 geht es um die Beurteilung von Gläubigen.

Beantwortet das besser deine Frage?

Ja, genau das meinte ich!

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Cleopatra
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Re: 1. Kor. 3,12 - das Feuer und die Werke

von Cleopatra am 07.10.2019 07:39

Ok, ich habe dazu ein von mir persönlich empfundenes Beispiel:
 
Am Freitag Abend habe ich eine Frau kennengelernt, die permanent von sich sprach (von mir persönlich so empfunden).
 
"Ich bin ja in der Rockerszene.... ich... Rockerszene, ich evangelisiere bei den Rockern... da muss man natürlich im Thema bleiben... Rockerszene..."
 
Mir persönlich wurde es einfach zuviel, einfach, weil ich erstens nicht gewohnt bin, dass jemand nicht mal nach dem Gegenüber fragt sondern nur von sich spricht und zweitens musste ich einfach die ganze Zeit nur an den Bibelvers denken, dass die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut bei solchen Dingen.
 
Ich meine, ich schreibe hier ja manchmal auch zB von der Suppenküche, ja, die ist natürlich auch evangelistisch, aber da geht es ja in dem Zusammenhang um andere Dinge.
 
Und es mag auch ganz toll sein, wen jemand in dieser "Rockerszene" evangelisch aktiv ist, aber mir persönlich war dieses Gespräch schon sehr unangenehm.
 
Ich selbst denke, wenn wir evangelisch unterwegs sind (und das sollte schon allein unser ganzes Leben sein), dann kann man vielleicht im Rahmen mal darüber reden, aber ich habe immer aufgepasst, dass es mehr im Hintergrund geschieht.
 
Ist vielleicht auch so mein Naturell, aber ich wollte nie so laut und so bekannt sein, damit sich mir eben nie diese Frage stellt, ob ich Anerkennung suche oder eben alles für Gottes Ehre tue.
 
Das war mir am Freitag so extrem aufgefallen, sehr wahrscheinlich meinte es diese Frau auch garnicht so , ist eben flippig und laut und es ist eben wohl ihr Thema, aber mir kamen diese Gedanken allgemein so ganz stark in diesem Moment.
 
Und in dieser Gefahr sind wir ständig, selbst wenn wir etwas "Gutes" tun- dass wir plötzlich Anerkennung und so erwarten. 
Aber alles, was wir tun, sollte einfach zu Gottes alleiniger Ehre sein,
 
Liebe Grüße, Cleo
 

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geli
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Re: 1. Kor. 3,12 - das Feuer und die Werke

von geli am 07.10.2019 14:37

Cleo: Und in dieser Gefahr sind wir ständig, selbst wenn wir etwas "Gutes" tun- dass wir plötzlich Anerkennung und so erwarten.
Aber alles, was wir tun, sollte einfach zu Gottes alleiniger Ehre sein,

Ja, das stimmt - da brauche ich nur mich selbst ehrlich zu hinterfragen...


Und gleichzeitig entdecke ich in dieser Aussage - "Gottes alleinige Ehre" - ein weiteres Kriterium, was wohl bei der Beurteilung unserer Werke am Ende wichtig ist. Jesus sagt dazu etwas ganz Ernstes: "Wie könnt ihr glauben, die ihr noch Ehre bei den Menschen sucht?" - Leider finde ich diese Stelle gerade nicht.

Aber ich mache auch die Erfahrung, dass ich selbst es oft gar nicht merke, wenn sich falsche Motive und Beweggründe bei mir einschleichen. So wie diese Frau - ich denke, sie meint es sicherlich ernst und hat gute Absichten. Nur Gottes Geist kann uns die "Feinheiten" unserer Beweggründe offenbar machen.

Dass er das tut - darum bitte ich ihn immer wieder. Denn dann kann Gott uns hier und jetzt schon korrigieren, damit wir am Ende nicht nur mit "Heu, Stroh und Holz" vor ihm stehen werden!

Am Anfang dieses Threads ging es doch, so erinnere ich mich, darum, ob "Traktate verteilen" ein gutes Werk sei. Ja, sicherlich ist das kein "böses Werk" - aber dennoch, so glaube ich, kommt es nicht so sehr darauf an, was wir getan haben, sondern es kommt vor allem darauf an, wie - mit welchen Beweggründen und mit welcher Motivation - wir etwas getan haben. Das wird ja auch deutlich bei dem "krassen Beispiel" von der Klofrau und dem tollen Prediger. 

Und gerade denke ich an die Aussage, die ja sogar bei Leuten, die nichts mit Glauben am Hut haben, bekannt ist: "Die Letzten werden die Ersten sein".
So kann jemand, der  ein vielleicht ganz unscheinbares Leben in Treue, in Liebe, in Demut und Dankbarkeit gegen Gott geführt hat und auch mit den allerkleinsten Dingen Gottes Ehre gesucht hat, "ganz groß" rauskommen...   - während ein anderer, der ganz weit Vorne stand und viel Ehre und Anerkennung bekommen hat, einer der "Letzten" sein kann.

Tröstlich ist, dass niemand - auch wenn gar nichts vorzuweisen hat, was Bestand hat - verloren gehen wird. Jeder wird die Ewigkeit bei Gott verbringen dürfen.

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Cleopatra
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Re: 1. Kor. 3,12 - das Feuer und die Werke

von Cleopatra am 09.10.2019 07:42

Liebe geli,
 
dem kann ich nur zustimmen und es ist gut, wenn man sich auch selbst immerwieder dran erinnert, sich selbst zu prüfen, aus welcher Motivation heraus man etwas tut.
 
Liebe Grüße, Cleo

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geli
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Re: 1. Kor. 3,12 - das Feuer und die Werke

von geli am 10.10.2019 14:17

Heute war dieses Thema in meinem Andachtsbuch - welche Werke haben Bestand vor Gott? 
Dazu war zu lesen: 

"Die Bibelverse über diesem Text (dazu war 2. Tim. 2,21 und 3,16 und 17 angegeben) zeigen uns zwei (weitere - dazu war am Vortag schon etwas gesagt) Voraussetzungen, damit wir gute Werke vollbringen können: Wir müssen uns vom Bösen trennen und wir müssen uns von Gott belehren lassen."

Weiter unten ging es dann weiter:
"Dann (also wenn man sich nicht vom Bösen trennt) wäre man nicht mehr zu jedem guten Werk bereitet. Unsere Werke - selbst einfache, praktische Dienste, würden dann nicht mehr zur Ehre des Herrn sein."

Ich versuche, es jetzt noch einmal zusammenzufassen - ich hoffe, ich habe alles noch im Kopf :

- Die Werke tun, die Gott für uns vorbereitet hat
- die Motivation hinterfragen und von Gott prüfen lassen
- die Liebe
- bereit sein, Gottes Korrektur anzunehmen
- bereit sein, sich vom Bösen zu trennen
- nicht eigene Ehre suchen, sondern Gott die Ehre geben

Die "Basis" für alles ist natürlich, dass wir auch von neuem geboren sind und Gottes Geist in uns lebt!

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geli
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Re: 1. Kor. 3,12 - das Feuer und die Werke

von geli am 11.10.2019 09:31

Das Thema "Werke" geht in meinem Andachtsbuch weiter, und heute hat es mich echt angesprochen.
Zwar weiß ich nicht, ob es euch im Moment auch so interessiert wie mich  - aber ich zitiere einfach mal den Text:

Ausgehend von Hebr. 13,20 und 21: 
Der Gott des Friedens aber... vollende euch in jedem guten Werk, damit ihr seinen Willen tut, in euch das bewrikend, was vor ihm wohlgefällig ist, durch Jesus Christus, dem die Herrlichkeit sei von Ewigkeit zu Ewigkeit!

"Ich sehe den Klavierstimmer bei der Arbeit zu. Mit einem Finger der linken Hand schlägt er nacheinander die Tasten an, während die rechte Hand den Stimmschlüssel hält, mit dem der die Spannung der Saiten reguliert. Mit größter Aufmerksamkeit hört er jeden Ton ab. In kleinen Schritten spannt oder entspannt er die Saite, bis sie nach und nach den richtigen Ton gibt. Die Arbeit erfordert Geduld, Einfühlungsvermögen und Genauigkeit, wie sie nur ein feines Gehör und eine geübte Hand aufbringen können.

Wie ich das so sehe, denke ich an unseren himmlischen Vater, dessen Ohr alles aufnimmt, was von seinen Kindern ausgeht. Wie viele falsche Töne gibt es da: Worte, Handlungen und Gedanken, die ihn betrüben und nicht zu seiner Vollkommenheit passen! Ich fühle mich daran erinnert, dass unser göttlicher Meister ständig daran arbeitet, uns zu formen, zurechtzubringen und auf seine Gedanken einzustimmen."

Damit es nicht zu lang wird, schreibe ich in einem neuen Beitrag weiter.

Cleo, ich hoffe, das geht nicht gegen die Urheberrechte, wenn ich so einen langen Text hier zitiere?


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geli
Gelöschter Benutzer

Re: 1. Kor. 3,12 - das Feuer und die Werke

von geli am 11.10.2019 09:42

Hier der Rest des Textes:

"Herr, lass und in Deinen Händen willige "Instrumente" sein, die "Töne" von sich geben, die Dir gefallen! Bring unser Leben in Übereinstimmung mit den Anweisungen Deines heiligen Wortes und den Wirkungen Deines Geistes, damit er unsere Herzen zum Schwingen bringt und sie Dein Lob verkünden!

Immer werden wir weit hinter dem Sohn Gottes zurückbleiben, der auf der Erde das ganze Wohlgefallen des Vaters erfüllte. Doch der Vater will in unseren Herzen einen Widerhall hervorbringen - einen Widerhall, in dem er etwas von der moralischen Schönheit seines Sohnes erkennen kann."

Mir persönlich wird hier wichtig, dass Gott persönlich es ist, der unsere Herzen wie ein Klavier "einstimmt", damit wir "Werke" hervorbringen können, die ihm gefallen und die am Ende vor ihm Bestand haben werden.

Was aber können wir selbst dazutun? Ich denke, wir können uns mit seinem Wort beschäftigen, um auf Gottes Gedanken eingestimmt zu werden, und - was vielleicht das Wichtigste ist - wir können Gott die Erlaubnis dazu geben, und ihn darum bitten, dass er uns korrigierten und verändern darf. 
Die eigentliche Veränderung in unserem Herzen - die können wir nicht selbst vollbringen, dazu müssen wir unser Vertrauen ganz auf Gott setzen.
Für mich ist das auch ein wenig "entspannend" - zu wissen, dass es Gottes Sache ist, Dinge zu verändern, und dass dazu alle eigenen Bemühungen vergeblich sein werden 

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