Abraham und der Bund mit Gott
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Re: Abraham und der Bund mit Gott
von Merciful am 20.01.2016 14:38Hallo, Wintergruen,
das Zeichen des Bundes im Alten Testament, die Beschneidung der Vorhaut, wurde nur an den kleinen Jungen vollzogen.
Dennoch waren auch die weiblichen Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs in die Bundesgemeinschaft einbezogen.
Im Neuen Bund werden nun sowohl die kleinen Jungen als auch die kleinen Mädchen mit Wasser getauft.
So ist die Taufe ein Zeichen des Bundes und ein Sakrament des Glaubens.
Merciful
Wintergruen
Gelöschter Benutzer
Re: Abraham und der Bund mit Gott
von Wintergruen am 20.01.2016 14:46Merciful ich antworte dir gerade noch
ja das habe ich alles auch so festgestellt.. Ich fragte ursprünglich, weshalb dieses Ritual im AT nur von Jungs vollzogen werden musste und im NT gilt es sowohl für Jungs als auch für Mädchen.. Das muss doch eine Bedeutung haben , eine Erklärung..,, die ich momentan nicht einfach so abtue indem ich sage, ´´das war halt so ´´ es gibt für alles eine Erklärung ..
während dessen ergaben sich ja viele weitere Fragen,, z.b. was es damit auf sich hatte am 8. Tag beschnitten zu werden ,, was Abraham für eine Funktion für sein Volk hatte,, und für die Generationen danach ,, was es wohl bedeuten könnte, wenn von ihm als Stammvater gesprochen wird und ´´seinem ganzen Haus und die für Geld Erworbenen `` die Taufe im NT für Säuglinge und so weiter ... ob es Parallelen zur Beschneidung am 8. Tag gibt ---
LG
Re: Abraham und der Bund mit Gott
von Merciful am 20.01.2016 18:30Ich denke nicht, dass es eine große Bedeutung hat, dass im Alten Bund das Bundeszeichen, die Beschneidung der Vorhaut, nur an den Jungen vollzogen wurde. Jedenfalls bedeutet es nicht, dass die weiblichen Nachkommen außerhalb des Bundes gewesen wären. Der Bund galt doch dem ganzen Volk, sowohl den Männern als auch den Frauen.
Merciful
Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: Abraham und der Bund mit Gott
von Henoch am 20.01.2016 18:53Hallo Wintergrün,
Du fragst:
z.b. was es damit auf sich hatte am 8. Tag beschnitten zu werden
Also, die Beschneidung am 8. Tag hat eine besondere Bewandnis, die man heute wissenschaftlich erklären kann. Vom 1. bis 5. Tag nach der Geburt hat das Kind zu wenig Protrombin im Blut und der Eingriff wäre gefährlich, weil es verbluten könnte. Nur am 8. Tag hat das Kind einen sehr hohen Wert, nämlich 110 %. Daher verschließt sich die Wunde sehr schnell. Danach hat es den normalen Protrombinwert. Der 8. Tag wurde wohl aus diesem Grund von Gott befohlen.
,, was Abraham für eine Funktion für sein Volk hatte,,und für die Generationen danach ,, was es wohl bedeuten könnte, wenn von ihm als Stammvater gesprochen wird und..
Abraham war einfach der Stammvater der Israeliten, denn aus ihm stammte Isaak und aus Isaak Jakob und aus Jakobs Nachkommen die 12 Stämme. Damals gab es ja noch keinerlei Priesterdienst oder irgendetwas, was man heute Kirche nennt. Es gab ja auch noch keine Gottesdienstordnung. Die wurde ja erst hunderte Jahre später dem Mose gegeben.
´´seinem ganzen Haus und die für Geld Erworbenen ''
Damit bezeichneten die Juden alle Familienmitglieder, aber auch die Knechte, Sklaven, eben alle, die beim Lebensunterhalt und der Erziehung der Kinder mithalfen.
... ob es Parallelen zur Beschneidung am 8. Tag gibt ---
Ich kann keine erkennen, außer eben die genannten, nämlich dass die Beschneidung die Menschen kennzeichnete, die von Abraham abstammten.
Henoch
Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: Abraham und der Bund mit Gott
von Henoch am 20.01.2016 19:57Hallo Wintergrün,
ich habe eine Bibelstelle gefunden, die alles ganz genau erklärt:
Klick: http://www.bibleserver.com/text/LUT/Römer4
Henoch
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Abraham und der Bund mit Gott
von Burgen am 20.01.2016 21:26Hallöchen,
kann es sein, dass wir uns hier zur Zeit im Kreis drehen?
Jeder von uns teilte schon das aus der Schrift mit, was gerade in sein Blickfeld kam.
Die Römerstelle ist gut, weil sie völlig ungefärbt vom jeweiligen Konfessionshintergrund zitiert und informiert.
Das kommt dann wieder erst, wenn über diesen Text eine Bibelarbeit oder Predigt gehalten wird.
Naja,
Gruß Burgen
Re: Abraham und der Bund mit Gott
von Merciful am 20.01.2016 22:35Ich persönlich schreibe hier nicht, was ich innerhalb einer bestimmten Konfession lernte. Vielmehr habe ich mir im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte meine Auffassungen erarbeitet, die durchaus teilweise von jenen Standpunkten verschieden sind, die ich innerhalb der Konfessionen kennenlernte.
Römer 4 antwortet zwar nicht auf die ursprünglich von Wintergruen gestellte Frage. Denn die Frage, weshalb im Alten Bund nur die männlichen Nachkommen 'Träger' des Bundeszeichens waren, wird dort nicht berührt.
Aber es findet sich ein kostbarer Vers darin, der zu denken gibt:
EIN Romans 4:11 Das Zeichen der Beschneidung empfing er zur Besiegelung der Glaubensgerechtigkeit, die ihm als Unbeschnittenem zuteil wurde; also ist er der Vater aller, die als Unbeschnittene glauben und denen daher Gerechtigkeit angerechnet wird, ...
Alles liegt und lag schon damals an der Glaubensgerechtigkeit. Das Zeichen der Beschneidung aber diente der Besiegelung dieser Glaubensgerechtigkeit.
All jene, die die Säuglingstaufe ablehnen, müssten demnach auch die Beschneidung der kleinen Jungen am 8. Tage ablehnen. Und zwar mit derselben Argumentation, mit der sie auch die Säuglingstaufe ablehnen.
Wer die Säuglingstaufe ablehnt mit der Begründung, die Säuglinge seien noch nicht gläubig oder seien nicht imstande ihren Glauben zu bekennen, der muss konsequenterweise auch die Beschneidung der kleinen Jungen am 8. Tage ablehnen mit der Begründung, diese seien noch nicht gläubig gewesen oder seien nicht imstande gewesen ihren Glauben zu bekennen.
Abraham empfing dieses Bundeszeichen aufgrund der Glaubensgerechtigkeit, die er hatte, weil er Gott geglaubt hatte. Dennoch wurden die kleinen Jungen am 8. Tage beschnitten, obwohl doch nach der Argumentation der Gegner der Säuglingstaufe jene kleinen Jungen noch nicht jenen Glauben hatten, den ihr Vater Abraham hatte.
Ich sehe daher durchaus eine gewisse Parallelität zwischen der Beschneidung der kleinen Jungen am 8. Tage im Alten Bund und der Taufe der Säuglinge im Neuen Bund.
Merciful
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Abraham und der Bund mit Gott
von Burgen am 21.01.2016 00:29Gerade habe ich im Lexikon gestöbert.
Es ist das Reclams Bibel Lexikon von 1982, 3. Auflage.
Vielleicht hat jemand das aktuelle Lexikon?
Jedenfalls ist es für Wintergrün hilfreich dort die Themen
Beschneidung, Taufe, Abraham usw. nachzuschauen.
Zum Thema Beschneidung hat Dr. Hans Schmoldt , Pastor aus HH zusammengetragen.
Die Themen in der Heiligen Schrift werden ziemlich nüchtern betrachtet
und für einfache Bibelleser erschließt sich das ohne Lexikon nicht so einfach.
Gruß Burgen
Re: Abraham und der Bund mit Gott
von christ90 am 21.01.2016 00:40Merciful: Der Grund weshalb deine Parallele hinkt liegt darin, dass die Notwendigkeit eines äußeren Zeichens heute schlichtweg nichtmehr gegeben ist. Indem man die Erfordernis einer Säuglingstaufe ableitet aus dem Gebot der alttestamentlichen Beschneidung am 8. Tag lässt man einen Aspekt weiter fortleben, dem heute längst keinerlei Bedeutung mehr zukommt. Man verharrt ein Stück weit im alten Bund und degradiert die Taufe zu einem rein äußeren Akt.
Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: Abraham und der Bund mit Gott
von Henoch am 21.01.2016 06:17Hallo Merciful, hallo Wintergrün,
es ist problematisch, einen Textteil isoliert zu betrachten.
Denn es heißt auch: 7 »Selig sind die, denen die Ungerechtigkeiten vergeben und denen die Sünden bedeckt sind! 8 Selig ist der Mann, dem der Herr die Sünde nicht zurechnet!«9 Diese Seligpreisung nun, gilt sie den Beschnittenen oder auch den Unbeschnittenen? Wir sagen doch: »Abraham ist sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet worden.«
10 Wie ist er ihm denn zugerechnet worden? Als er beschnitten oder als er unbeschnitten war? Ohne Zweifel: nicht als er beschnitten, sondern als er unbeschnitten war.
11 Das Zeichen der Beschneidung aber empfing er als Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, den er hatte, als er noch nicht beschnitten war. So sollte er ein Vater werden aller, die glauben, ohne beschnitten zu sein, damit auch ihnen der Glaube gerechnet werde zur Gerechtigkeit;
12 und ebenso ein Vater der Beschnittenen, wenn sie nicht nur beschnitten sind, sondern auch gehen in den Fußtapfen des Glaubens, den unser Vater Abraham hatte, als er noch nicht beschnitten war.
Im Grunde gab also Gott dem Abraham das Zeichen der Beschneidung als Siegel der Gerechtigkeit des GLAUBENS. Und zwar WEIL Abraham glaubte.
Heute bekommen wir den Heiligen Geist als Siegel und als Zeichen dafür, dass wir glauben.
Er wurde also ein Vater aller, die beschnitten sind (Vers 11) aus der fleischlichen Erbfolge, also ein Vater des irdischen Volkes Gottes, Israel. Aus diesem Volk ging Jesus hervor und damit war Abraham auch ein Vater aller, die Jesu Heilswerk im Glauben zum Heil ergreifen und damit Erben Christi sind, wie Abraham ebenfalls durch Glauben ein Erbe Christi ist. Diese Erben aus Glauben sind also das himmlische Volk und darin Teil der himmlischen Familie.
Henoch