Eure Meinung zu #churchtoo
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Angie
Gelöschter Benutzer
Re: Eure Meinung zu #churchtoo
von Angie am 06.02.2018 16:04Ich habe davon noch nichts gehört und mußte es erstmal googeln.
Ehrlich gesagt verstehe ich den Nutzen nicht ganz. Missbrauch ist Missbrauch, egal in welchem Umfeld. Natürlich soll Frau sich wehren und den Täter zur Rechenschaft ziehen. Aber wieso sollte man seinen persönlichen Fall in der Öffentlichkeit ausbreiten, was bringt das? Mir persönlich wäre es nicht recht wenn jeder wüßte was mir passiert ist.
Und dann habe ich noch mitbekommen daß es wohl auch um die Rolle der Frau geht und wie sie sich kleiden soll, daß in christlichen Kreisen das Frauenbild so konservativ ist usw. Ist doch logisch irgendwie, daß Christen beim Thema Sex und Rollenverteilung konservativer sind als die anderen, oder hab ich da etwas falsch verstanden?
Es ist schlimm wenn Missbrauch geschieht, und eine Schande wenn es im christlichen Umfeld passiert, aber muß man das so breittreten? Kommt mir vor wie "Aufmerksamkeit um jeden Preis" und sieht mir nach Gender Mainstreaming aus.
Re: Eure Meinung zu #churchtoo
von Gregory am 06.02.2018 17:11Ich denke, die Frauen, die dort schreiben etwas ans Licht bringen, was verschweigen wird oder versucht wurde zu unterdrücken. Ich denke nicht, das es um Aufmerksamkeit um jeden Preis geht, sondern um ein Schrei nach Gerechtigkeit.
Re: Eure Meinung zu #churchtoo
von jovetodimama am 07.02.2018 08:08Wenn es der Aktion "#church too" gelingt, das zu vermitteln, dann hat sie sich gelohnt.
Auch ich musste schmerzhaft lernen, dass "bei Kirchens" die Sünde kaum minder wohnt als anderswo. Möge "#church too" dazu beitragen, dass künftig weniger Menschen dies aus eigener Erfahrung lernen müssen, weil sie durch "#church too" gewarnt wurden.
Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. (Joh. 13,34)
Re: Eure Meinung zu #churchtoo
von Gregory am 07.02.2018 10:29Hi Jove,
da stimme ich dir zu. Ich denke nicht, das die Menschen, die #churchtoo Geschichten erzählen süchtig nach Aufmerksamkeit sind. Ganz im Gegenteil: sie haben jahre lang bewußt darüber geschwiegem über das, was sie in der Kirche erlebt haben.
Und du hast recht, die Sünde in der Kirche ist nicht anders als anderswo. Was die Geschichten von #chruchtoo zeigen, ist das es ein regelrechtes verhaltensmuster gibt.
Die Opfer werden hinterfragt, in wie weit sie selber schuld sind oder ob das erlebte überhaupt wahr ist.
Der Täter wird geschützt, besonders wenn es jemand ist, der eine leitende Rolle hat.
Es wird sehr schnell den Täter vergeben, ohne das der Täter die Verantwortung für seine Taten tragen muss.
Das Opfer wird dazu gedrängt, den Täter zu vergeben und alles zu vergessen.
Es wird alles intern geregelt, es darf keinesfalls an die Öffentlichkeit gelangen.
Es ist nicht überall so. Ab es scheint eine Häufung zu geben. Sonst würde #churchtoo gar nicht existieren.