Gott bitten jemanden zu strafen?
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emteka
Gelöschter Benutzer
Gott bitten jemanden zu strafen?
von emteka am 13.02.2015 02:11Hallo Leute, ich bin ganz neu hier, meiner Anmeldung ging eine Frage voraus, die mich heute beschäftigte:
Natürlich ist Gott die Liebe, aber er lässt garantiert nicht alle fünfe gerade sein und er erträgt Sünde nicht.
Darum frage ich mich, ob ich beten darf, eine Person zu bestrafen, oder ist das unbiblisch?
(Damit meine ich nicht Personen in meinem persönlichen Umfeld - die würde ich natürlich ansprechen)
Würde mich freuen, wenn Ihr mir antworten könntet und mir auch schreiben könntet, worauf Ihr Eure
Antwort begründet (also auf welchen Bibelvers ihr Euch stützt)
LG
Markus
Re: Gott bitten jemanden zu strafen?
von Amarena5 am 13.02.2015 07:07Guten Morgen Markus
Laut Psalm 94 ist Gott unser Raecher und er hat alles in der Hand.Deshalb dürfen wir getrost alles in Seine Hand legen.
In Lev.19 wird ueber Feindesliebe und in 1.Johannes 3 ueber Bruderliebe geschrieben.
Wenn wir bekehrt sind , dann ist es unser Bestreben Eins zu sein mit Jesus, dass heisst das Gebot der Naechstenliebe wie in Lukas 10, 25-27 sollte an erster Stelle stehen.
Jesus hat selber gesagt bwz gefragt, wer ohne Suende ist , der werfe, den ersten Stein.Dieser Satz laesst mich ganz demuetig sein.
Als Christ bemuehe ich mich mit allen In Frieden zu leben und Gott zu biten, für mich einzustehen.
Bei den Gedanken für andere um Strafe zu bitten, gruselts mich ehrlich gesagt.
Einen schönen Tag
Amarena
marjo
Gelöschter Benutzer
Re: Gott bitten jemanden zu strafen?
von marjo am 13.02.2015 07:18Ich gebe ein Beispiel aus meinem Leben. Mir setzte eine Frau lange Jahre sehr stark zu. Ich konnte ihr nicht ausweichen, war jeden Tag mehrere Stunden lang mit ihr zusammen in einem Raum. Diese Frau hatte mit niemanden einen einfach freundschaftlichen Umgang, aber auf mich fokussierte sie all ihren Frust, Neid und ihren Hass. Mir stand deutlich vor Augen, dass ich mich nicht selber Rächen (Rö 12,19) und ggf. die andere Wange hinhalten wollte (Luk 6,29). Diese Frau lud auf mich also all ihren Zorn über das aus, was in ihrem Leben schief lief, über Jahre hinweg. Was tun? Ich war nach einiger Zeit sehr verzweifelt.
Ich rief zum HERRN um Hilfe. Ich konkretisierte nicht, was genau mein Anliegen war also was ich im Detail wollte das Gott mir ihr machte, aber ich bat Gott darum mir beizustehen. Dazu gehörte auch die Bitte um Charakteränderung bei mir, da ich nicht ausschließen konnte, dass ich tatsächlich selbst der Grund für diesen Hass war. Tatsächlich bat ich nicht darum, dass Gott die Frau verändern sollte. Mir war es wichtig sie so annehmen zu können wie sie war und sie mit Gottes Augen sehen zu können. Auch die Bitte um Vergebung für sie und mich blieb nicht unerbeten. Dabei kam mir natürlich auch Rö 12,19 in den Sinn. Kurz: Gott sollte mir zur Hilfe eilen.
Gott half und mir wurde klar, dass die Fürbitte einen größeren Raum in meinem Leben würde einnehmen müssen. Denn wer kann schon sagen, ob nicht irgendwann wir die jenigen sind, die anderen Menschen Leid zufügen? Ob nicht irgendwann jemand Gott wegen uns um Hilfe bittet? Was sind wir dann lieber? Von Gott Bestrafte oder von Gott Begnadigte? Für mich ist die Antwort klar. Ich muss bereit sein Schuld zu vergeben. Wie sollte Gott sonst mir vergeben können (Math. 6,15)?
Ein Teil von Römer 12 ist mir in diesem Zusammenhang immer sehr wichtig.
Fröhlichen und weint mit den Weinenden. 16 Seid eines Sinnes untereinander. Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch herunter zu den geringen. Haltet euch nicht selbst für klug. 17 Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. 18 Ist's möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden.19 Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben (5.Mose 32,35): »Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.« 20 Vielmehr, »wenn deinen Feind hungert, gib ihm zu
essen; dürstet ihn, gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln« (Sprüche 25,21-22). 21 Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.
Viele Grüße,
marjo
wideawake
Gelöschter Benutzer
Re: Gott bitten jemanden zu strafen?
von wideawake am 13.02.2015 07:50Lutherbibel 1912 Judas 9
Michael aber, der Erzengel, da er mit dem Teufel stritt und mit ihm redete über den Leichnam Mose's, wagte er das Urteil der Lästerung nicht zu fällen, sondern sprach: Der HERR strafe dich!
Ich würde nicht darum bitten einen Menschen zu bestrafen. Es gibt auch den Brüderlästerer ( Offenbarung ). Nicht mal der Erzengel Michael traute sich das. Auch kam Satan unter " Deckname " zum Herrn und klagte Hiob an.
Ich glaube wir sollten eher vergeben, denn auch nur das bringt Heilung in unser Herz obwohl wir ich auch immer denken oder sagen können " Der Herr wird dich schon strafen " so wie Erzengel Michael.
Vielleicht findest du in den Psalmen oder Sprüchen etwas. Ich meine wo Gott darum gebeten wird im Namen Jesus, zu strafen. *glG*
Wintergruen
Gelöschter Benutzer
Re: Gott bitten jemanden zu strafen?
von Wintergruen am 13.02.2015 08:29schönen guten morgen..
es heißt in Matthäus 5,44: Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, 45 damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet;....
und da bleibt kein Raum um Bitten zur Bestrafungen ..
viel Segen euch allen
der Mensch neigt oft zu: Gnade für mich und Gerechtigkeit für die Welt ...
Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: Gott bitten jemanden zu strafen?
von Henoch am 13.02.2015 08:53Hallo emteka,
Es gibt mehr als einen Bibelvers, der uns sagt, wie wir mit Menschen umgehen sollen, die sich gegen uns feindselig verhalten:
Röm 12,17 Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann.
1Thess 5,15 Seht zu, dass keiner dem andern Böses mit Bösem vergelte, sondern jagt allezeit dem Guten nach untereinander und gegen jedermann.
1Petr 3,9 Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet vielmehr, weil ihr dazu berufen seid, dass ihr den Segen ererbt.
Lukas 6
27 Aber ich sage euch, die ihr zuhört: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen;
28 segnet, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen.
29 Und wer dich auf die eine Backe schlägt, dem biete die andere auch dar; und wer dir den Mantel nimmt, dem verweigere auch den Rock nicht.
30 Wer dich bittet, dem gib; und wer dir das Deine nimmt, von dem fordere es nicht zurück.
31 Und wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch!
32 Und wenn ihr die liebt, die euch lieben, welchen Dank habt ihr davon? Denn auch die Sünder lieben ihre Freunde.
33 Und wenn ihr euren Wohltätern wohltut, welchen Dank habt ihr davon? Denn die Sünder tun dasselbe auch.
Also, was sollen wir tun? Für sie beten und ihnen von Gott Segen und Gutes erbitten...
Henoch
Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: Gott bitten jemanden zu strafen?
von Henoch am 13.02.2015 09:44Hallo emteka,
jetzt ist mir doch noch einiges dazu eingefallen. Du schreibst ja nicht genau, um was es geht.
Also, das Grundprinzip ist, was ich vorhin schrieb. Nun gibt es aber schon "Verhalten" eines Dritten, das gemäß dem Wort Gottes andere Schritte erfordert. Auch darüber schreibt die Bibel ausführlich. Motiv für meine Schritte sollte aber immer das Wohl des anderen sein. Für den Fall, dass er NUR MICH verletzt hat, kann ich vergeben und die "Sünde bedecken", also mit niemanden darüber reden.
Wenn derjenige aber sich selbst, oder Dritte gefährdet durch sein Verhalten, dann soll ich die Sünde aufdecken, also ihn ansprechen. Motiv und innere Haltung ist auch dabei das Wohl des/der Anderen im Auge zu haben, also Einsicht zu fördern, Schlimmeres zu verhindern oder "wieder gut Machung" zu erreichen.
Ich denke, weitere Schritte sind dann nur selten nötig. Aber auch diese sind beschrieben.
Henoch
Re: Gott bitten jemanden zu strafen?
von StefanS am 13.02.2015 09:46Es sind ja schon einige Bibelverse genannt worden, warum wir Gott nicht bitten sollen/dürfen, Menschen zu strafen.
Ehrlich gesagt zweifle ich aber daran, ob die Bibelverse überhaupt passen.
Es wird immer davon ausgegangen, dass diese Menschen unsere Feinde wären.
In der Ausgangsfrage habe ich das aber nicht herausgelesen.
Es ging doch eher darum, ob wir auch Gottes Strafe über einen Menschen erbitten dürfen.
Natürlich ohne diesen Menschen dabei zu hassen und ihm damit Schlechtes zu wünschen.
Ich erinnere mich an eine Begebenheit, die schon einige Jahre zurückliegt.
Damals hatte ich in meinem erweiterten Bekanntenkreis einen Mann, der notorisch klaute.
Er fühlte sich dabei im Recht, weil der Staat ja ihn auch "beklaut".
Er erzählte mir stolz, dass seine Gartenmöbel bis hin zu den Pflanzen im Garten Diebesgut waren.
Ich habe ihm einerseits sagen können, dass ich als Christ das nicht gutheisse, andererseits habe ich mich von den Machenschaften dieses Mannes und von ihm selbst distanziert.
Damals bat ich Gott, dass ER diesen Mann zurechtrückt auch wenn es über Strafe geht.
Ich erfuhr übrigens einige Jahre später, dass dieser Mann auf einer seiner Diebestouren ums Leben kam.
Möglicherweise war das wirklich Gottes (nicht meine!!!) Strafe.
Ich denke, es ist durchaus legitim, Gott zu bitten, Menschen auf den rechten Weg zu bringen, auch mithilfe von Strafe.
Es soll doch letztendlich Gottes und nicht mein Zorn über uneinsichtige Menschen kommen, oder lieg ich da so falsch?
Römer 12,19:
Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben (5.Mose 32,35): »Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.«
M.M.
StefanS
So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: Gott bitten jemanden zu strafen?
von Henoch am 13.02.2015 09:58Hallo Stefan,
ich denke, dass der Herr an dem "Dieb" auch ohne Dein Gebet so behandelt hätte. Ich denke auch, dass es unsere Aufgabe ist in einem solchen Fall, denjenigen anzusprechen (oder sogar ggf. bei fehlender Einsicht auch anzuzeigen), mit dem Ziel, dass es nicht so weit kommen muss. Hier sollen wir das Wohl des Anderen im Blick haben, auch und gerade in Bezug darauf, dass Gott straft. Ein schönes Gebet für ihn wäre da z.B., dass der Herr Einsicht im Herzen des "Missetäters" bewirkt und derjenige über sein Handeln selbst erschrickt und merkt, dass er Vergebung braucht und zu Jesus kommen kann.
Deshalb ist uns ja aufgetragen, den anderen zu warnen vor seinen bösen Weg. Sonst machen wir uns in den Augen Gottes an seiner Tat mitschuldig.
Isofern war das absolut angebracht und wichtig.
Wir sollen aber, wenn es die Situation ergibt, immer ermahnen und ermutigen, also eventuell auch mit demjenigen darüber sprechen, wie ihm Jesus helfen kann in seiner Situation.
Henoch
Edit: Ergänzt, weil ich deen Post von Stefan ungenau gelesen habe (sorry) und deshalb auch nicht korrekt geantwortet habe.
Re: Gott bitten jemanden zu strafen?
von StefanS am 13.02.2015 10:22Hallo Henoch,
ja, ich denke mein Handeln war auch nicht das einzig richtige und wahre.
Es gibt da für meine Begriffe nur den Weg, sich von Gott leiten zu lassen.
Mein Weg war damals so.
Ich war im Übrigen erschüttert, vom Tod dieses Mannes zu hören.
Von Genugtuung war da keine Spur!
Gottes Zorn muss ja nicht unbedingt heissen, dass ein Mensch unrettbar verloren geht.
Wenn Gottes Zorn über einen Menschen kommt kann er ihn ja auch läutern.
Ich bin der Überzeugung, dass mein Zorn über einen Menschen IMMER falsch ist!
Wenn ich einen Menschen in Gottes Hand gebe, dann wünsche ich diesem Menschen Umkehr und Buße.
Wie das geschieht, ob nun durch Strafe oder Einsicht, es ist doch alles Liebe, oder?
"Gebt dem Zorn Gottes Raum" ist eine Aufforderung, die ich ernst nehme.
Ich praktiziere das, weil ich es für biblisch halte.
Menschen (auch Christen) übergebe ich in Gottes Hand, bevor ich mich möglicherweise mit Rachegedanken plage.
Im Kontext gelesen ist der von mir zitierte Vers vielleicht noch besser:
Römer 12:
17 Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann.
18 Ist's möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden.
19 Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben (5.Mose 32,35): »Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.«
20 Vielmehr, »wenn deinen Feind hungert, gib ihm zu essen; dürstet ihn, gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln« (Sprüche 25,21-22).
21 Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.
Was denkst du, kannst du dem beipflichten?
Gruß StefanS
So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.