Ichverneinung

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toffifee

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Beiträge: 22

Ichverneinung

von toffifee am 26.08.2014 15:04

Liebe Geschwister,

ich lese derzeit ein neues Buch und bin auf folgende Zeilen gestossen:

Nur durch tiefere Ichverneinung... Du traust noch deiner Kraft, deinen Sinne, deinen Taten, deinen icherfüllten Wünschen. Gut, lass dies alles fahren! Werde arm! Werde schwach! Werde hilfsbedürftig! Werde bittend! Werde still im Erwarten! Habe keine andere Weisheit und Stütze mehr als Jesu Wort! Nimm dies Wort wie Ihn selber! Warte auf nichts Sinnenfälliges, aber nimm die Einlösung des Jesuwortes all deinen eigenen Gedanken und Gefühlen zum Trotz als fertige Tatsache hin! So nimm den Inhalt der Jesuworte einfältig für dich....


Tiefere Ichverneinung.... Ja, das ist mein Wunsch, aber ich weiß nicht, wie es funktioniert. 
Mein Glaube beruht auf meine Gedanken und meine Gefühle und meine Sinne und mein körperliches Befinden.
Gehts mir gesundheitlich wieder schlechter und fühle ich den Herrn nicht, habe ich das Gefühl, mich richtig anstrengen zu müssen, nur um zurück zum Glauben zu kommen 

Ich kann das Wort Gottes nicht als fertige Tatsache hinnehmen. Sobald ich im Wort lese, fehlt jegliche Konzentration und Lust.

Mir ist überhaupt nicht bewusst, das Christus in mir lebt (Galater 2, 20) und ich in Ihm.
Ich frage mich, wie das funktioniert, das ich jeden Tag mit Ihm rechne und aus Seiner Gnade lebe, ohne das ich mich auf meine Sinne, Gefühle, Gedanken und körperliches Befinden verlasse.

Deshalb meine Frage: Wie erging es euch, als ihr noch nicht lange im Glauben gelebt habt?



Außerdem wird mir jetzt erst langsam klar und bewusst, das in mir nichts Gutes ist und ich eine verdorbene, adamitische Natur in mir habe. 
Bei meiner Bekehrung war mir das überhaupt nicht klar.
Ging es euch auch so?


toffifee

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.08.2014 15:07.

cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Ichverneinung

von cipher am 26.08.2014 15:20

Toffifee schrieb: Außerdem wird mir jetzt erst langsam klar und bewusst, das in mir nichts Gutes ist und ich eine verdorbene, adamitische Natur in mir habe. Bei meiner Bekehrung war mir das überhaupt nicht klar. Ging es euch auch so?
Mir jedenfalls - und ich vermute, diese Erkenntnis traf wohl die meisten von uns mehr oder weniger unvermittelt und schonungslos irgendwann auf ihrem Weg. Das kann niederschmetternd sein, aber auch aufbauend wenn man daran denkt, dass gerade für die Zerbrochenen, Kranken und Kaputten Jesus auf diese Welt kam. Also genau auch für Dich wie für mich.
Toffifee schrieb; Tiefere Ichverneinung.... Ja, das ist mein Wunsch, aber ich weiß nicht, wie es funktioniert.
Ich kann nur aus meiner Sicht berichten. "Es funktioniert" gar nicht. Dieses "ich will mein Ich jetzt und mit aller Kraft verneinen" lenkte mir den Blick immer wieder erst recht auf dieses Ich. Denn da kommen Gefühle auf, die der Gegner nutzt, um uns zu Fall zu bringen.

Als ich begann, mich auf das zu konzentrieren, was außerhalb meiner selbst lag, konnte ich irgendwann feststellen, dass mein Blick frei wurde, auf Jesus zu sehen. Alles "ich will"... das und dieses oder das und dieses nicht ging immer in die Grütze, weil da immer der Versuch war, die eigenen Kräfte gegen sich selbst zu mobilisieren. Aber das kriegt wohl keiner wirklich hin. Doch wenn der Blick von sich selbst weggeht, wenn man sich die Lehrbriefe der Apostel durchnimmt, die Wahrheiten als solche durchzu"kauen" beginnt, ohne gleich wieder an das eigene verbogene Ich zu denken, dann kann es funktionieren. Wie gesagt, das ist lediglich meine ganz persönliche Erfahrung. Ansonsten hilft mir, nur auf das zu bauen, was mein Kopf und Verstand weiß und meine Gefühle möglichst oft "außen vor" zu lassen. Die lügen einen an, wie's das Ego grade mag.

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Ichverneinung

von marjo am 26.08.2014 15:27

Wirkliche also nachhaltige Änderung des Charakters setzte bei mir erst ein, nachdem ich Gott meine Bereitschaft zur Veränderung deutlich machte. Danach ging es zwar nicht von Heute auf Morgen, es dauerte einige Jahre bis Änderungen nicht mehr zu leugnen waren, aber mein Charakter ändert(e) sich seitdem mehr und mehr.

gruß, marjo 

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MichaR
Gelöschter Benutzer

Re: Ichverneinung

von MichaR am 26.08.2014 15:30

jawohl... kann ich bestätigen.

Wir müssen unser Ich ja auch gar nicht sterben lassen, es genügt es hinten anzustellen wie übrigens die Gefühle:
Die sollten schnellstens degradiert werden! (Weil die vorher kurz angeklungen sind, von wegen: "Merken, spühren" usw.)

 

Deshalb meine Frage: Wie erging es euch, als ihr noch nicht lange im Glauben gelebt habt?
gaanz ähnlich, wobei ich von mir dachte, das ich eigendlich ganz gut sei, ich tat keinem was an, Stahl fast nicht, lügte selten usw. war aber noch extrem ich-bezogen....doch sein Wort reinigte mich zusehends durch seine Gnade...

"trachtet zuerst nach Gottes Reich, ... alles andere wird euch zugefügt werden" - "All eure Anliegen tut vor ihm kund, mit Bitten Danksagung und Flehen und der Friede Gottes wird euere Herzen durströhmen" " Bittet und es wird euch gegeben". (aber eben in Rechter Weise bitten, wie Jakobus schreibt!)

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.08.2014 15:33.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Ichverneinung

von Henoch am 26.08.2014 15:44

Hallo Toffifee,

ich-Verneinung ist biblisch einfach nur, sich in allem an Jesus zu wenden, nach dem Gebet tut ER es durch Dich.

Dann leg los, Du bist nicht mehr alleine unterwegs....

Gruß

Henoch

PS: Ich hab was für Dich gefunden, Toffifee: Viel Freude damit: Führe mein Innerstes zur Ruhe - klick

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.08.2014 16:45.

toffifee

-, Weiblich

  Neuling

Beiträge: 22

Re: Ichverneinung

von toffifee am 26.08.2014 16:56

cipher schriebe: Dieses "ich will mein Ich jetzt und mit aller Kraft verneinen" lenkte mir den Blick immer wieder erst recht auf dieses Ich.

Das stimmt. Ich dreh mich selbst im Kreis, Stunde für Stunde.

 
cipher schrieb: Als ich begann, mich auf das zu konzentrieren, was außerhalb meiner selbst lag, konnte ich irgendwann feststellen, dass mein Blick frei wurde, auf Jesus zu sehen

Hm, aber genau das ist eins meiner stärksten Probleme.
Wenn ich in dem Wort lese oder auch versuche meinen Blick auf meine Identität in Christus zu lenken, dann kommen sofort Gedanken hoch, als gilt dieses alles nicht für mich. Ich fühle mich zu schlecht und mittlerweile gibt es Momente, in denen ich nicht mal mehr weiß, ob ich wirklich gerettet bin.




marjo schrieb: Danach ging es zwar nicht von Heute auf Morgen, es dauerte einige Jahre bis Änderungen nicht mehr zu leugnen waren..

 Einige Jahre? Puh, dann setze ich mich wohl selbst unter Druck..

 
MichaR schrieb: gaanz ähnlich, wobei ich von mir dachte, das ich eigendlich ganz gut sei...

Und ich denke von mir, ich bin zu schlecht, nichts wert, ein Versager, ein nichtsnutz. Obwohl das wahrscheinlich eher die Gedankengebäude sind, die der Feind in den letzten Jahren meines Lebens in meinem Gehirn aufgebaut hat. Keine ahnung wie ich aus diesem Denken rauskommen soll.



Henoch schrieb: nach dem Gebet tut ER es durch Dich.

Er tut es durch mich? Wie merke ich das? Es funktioniert nicht..

 
Henoch schrieb: PS: Ich hab was für Dich gefunden, Toffifee: Viel Freude damit:

Danke. Genau zur richtigen zeit 
 

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Ichverneinung

von Henoch am 26.08.2014 17:01

Hallo Toffifee,

Du schreibst: Er tut es durch mich? Wie merke ich das?


Du merkst das gar nicht, das passiert, ohne das Du es merkst, vertrau nur einfach...

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.08.2014 17:01.

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