Jederzeit für alles danken - wer kann das?
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cipher
Gelöschter Benutzer
Re: Jederzeit für alles danken - wer kann das?
von cipher am 07.09.2014 17:18Der Satz sagt nach meinem Verständnis aus, dass wir bekräftigen, dass unser Gebet und Wille sich Gottes Plan und Willen unterordnen soll. Aber was hat das mit der Fragestellung des Threads zu tun?
Dass Gott Dinge "zulässt", die auf der Erde mit uns geschehen, das ist schon eher ein Standpunkt, an dem man sich treffen könnte. Aber trotzdem bleibt die Frage, ob es wirklich Grund gibt, Gott nicht im Elend zu danken, das er zulässt, sondern für das Elend zu danken. (Sei es nun das personale, selbsterlebte Elend oder das ferne Elend auf der Welt)
Aber mal davon ab, Wintergrün: Warum löschst Du nun Deine Beiträge hier? Damit bewirkst Du, dass man den ganzen Thread auch gleich in die Tonne kippen kann, denn damit sind die übriggebliebenen Antworten ziemlich sinnlos geworden.
Vielleicht überlegst Du vor dem Schreiben etwas länger, anstatt nach dem Schreiben alles zu löschen? Das macht sich besser, finde ich.
Wintergruen
Gelöschter Benutzer
Re: Jederzeit für alles danken - wer kann das?
von Wintergruen am 07.09.2014 17:30Lieber Cipher..
ja entschuldige , du hast recht.. ichhatte mich leider etwas missverständlich ausgedrückt.. wollte es nicht so stehen lassen und den Zorn der Gemüter auf mich ziehen ..
Re: Jederzeit für alles danken - wer kann das?
von alles.durch.ihn am 07.09.2014 18:12Liebe Wintergrün, mag sein, dass du dich "blöd" ausgedrückt hast, aber wenn ich es so nehme, wie ich dich zu verstehen glaube, kann ich dir zum Großteil beipflichten. Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht genug gelitten habe in meinem Leben, mag nun mancher denken - nein, weit gefehlt ! Aber ich durfte und darf mir mehr und mehr eingestehen, dass ich sonst nicht die wäre, die ich heute bin und eines Tages sein werde, wenn ich vor Gottes Thron stehe. Die Leiden haben mich erkennen lassen, dass ich oft noch uneinsichtiger, dickköpfiger, wiederspenstiger und hochmütiger war, als ich es immernoch bin - aber es wird....
Demut erlangt man nicht selten durch Demütigung und sei diese einfach "nur" so geartet, dass man nicht immer seinen Willen bekommt, um später zu verstehen, dass man froh und dankbar sein kann, dass stattdessen Sein Wille geschah ! :- )))
Viele Bibelstellen wollen mir hierzu einfallen, leider fehlt mir die Zeit dazu.. Der "Pfahl im Fleisch" fällt mir da ganz besonders ein..... Ja und war es nicht Hiob, dem Gott zu verstehen gab, dass er ihm im Verstehen nicht annähernd gewachsen war? "Wo warst du, als ich ....." heißt es in Hiob 38 immer wieder und auch David's Psalm 139 zeigt uns, wie "klein" wir doch sind..... ja wollen nun wir Gott sagen, was richtig und falsch ist? Wollen wir nicht, wie Jakobus es uns empfiehlt, dankbar in der Anfechtung sein, dessen gewiss, dass Gott mit uns ist, was immer geschehen möge?! Wollen wir nicht "unser Kreuz auf uns nehmen" usw. ??? Nein oftmals wollen wir es nicht, oder brauchen mitunter Zeit, es einzusehen und das ist nur menschlich und verständlich. All dies können wir nur durch ihn !!! Und wollen müssen wir - nein, er zwingt uns zu rein gar nichts...
Weshalb ganze Völker leiden müssen, das führt hier zu weit, findet aber mit Sicherheit Erklärung in Gottes Wort, man denke nur an das AT - an Israel, ebenso an andere Völker. Gott weiß was er tut, auch wenn wir dem nicht annähernd folgen können (und müssen!). Dass oftmals Kinder sterben müssen, hab ich mir oft damit erklärt, dass Gott sie somit gleich zu sich holt, sie also im Erwachsenenalter nicht verloren gehen können. Ebenso die Eltern durch das erlebte Leid die Möglichkeit haben, sich in ihrem Leid an Gott zu wenden. Vielleicht für manchen eine zu einfache/ naive oder gar zynische Erklärung - mir kommt der Gedanke oft, weil ich an einen guten Vater im Himmel glaube und mir dies einleuchtend erschiene, mehr nicht....
Bis hierhin liebe Segensgrüße euch allen,
adi/ alles.durch.ihn
PS .. und wie wollten wir Trauer, Schmerz, Enttäuschung, Verzweiflung anderer Menschen verstehen, wenn wir nicht selbst Teil daran gehabt hätten? Wie wollten wir jemals trösten und ermutigen??
..ich will den Herrn loben allezeit und seinen Namen preisen! <3
Re: Jederzeit für alles danken - wer kann das?
von jonas.sw am 07.09.2014 18:36Ich danke Jesus, das er mir zeigt, das es hilft, dankbar zu sein. Danke, das ich dankbar sein darf. Auch wenn ich es nicht immer schaffe, so verschafft mir doch dieser neue Fokus neue Zuversicht.
Re: Jederzeit für alles danken - wer kann das?
von solana am 08.09.2014 13:06Ich möchte gerne noch einen weiteren Gedanken mit einbringen.
"Dankbar sein" beinhaltet ja noch mehr als nur im Gebet "Danke" zu sagen.
Es ist ja eine "Herzenseinstellung".
Und wenn jemand tiefes Leid erlebt und gar nicht erkennen kann, wozu das gut sein könnte - der kann zwar sich durchringen, Gott trotzdem zu dafür danken. Aber ist das dann wirklich "Dankbarkeit"? Muss man da dann nicht aufpassen, dass man nicht etwas "heuchelt", was in Wirklichkeit gar nicht da ist?
Wäre es da nicht besser, ganz ehrlich zu sagen, wie man sich fühlt. und Gott zu sage, dass man ihm gerne vertrauen möchte - dass er alles in seiner Hand hat und alles nur zum besten sein kann - es aber nicht schafft. Dazu um seine Hilfe bitten, einen trotzdem durchzutragen und eine dankbare Einstellung zu schenken?
Denn sich selbst dazu zu "zwingen", Dankbarkeit auch zu empfinden, nicht nur "leere" Worte zu sagen, das schaffe ich zumindest nicht ....;
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Re: Jederzeit für alles danken - wer kann das?
von alles.durch.ihn am 08.09.2014 20:14
Liebe Solana, da stimme ich voll mit dir überein. Daher schrieb ich:
Gott will natürlich, dass wir ehrlich sind und hält es gut aus, wenn wir uns mal bei ihm ausweinen. Wenn nicht bei unserem Vater, bei wem dann?.. ;- )
Aber ich denke auch, dass er sich eine Entwicklung - ein Wachsen - hin zu dem wünscht, dass wir im Vorfeld danken, weil wir ja schon wissen (meist allerdings aus Erfahrung), dass unser Leid "einen guten Zweck erfüllt", auch wenn wir ihn noch nicht begreifen können. Hier denke ich an
Hebräer 11 ab Vers 1:
Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht des, das man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, das man nicht sieht. Durch den haben die Alten Zeugnis überkommen. Durch den Glauben merken wir, daß die Welt durch Gottes Wort fertig ist, daß alles, was man sieht, aus nichts geworden ist. Durch den Glauben hat Abel Gott ein größeres Opfer getan denn Kain; durch welchen er Zeugnis überkommen hat, daß er gerecht sei, da Gott zeugte von seiner Gabe; und durch denselben redet er noch, wiewohl er gestorben ist. ....weiter gehts dann: Durch den Glauben ward Henoch weggenommen, daß er den Tod nicht sähe, und ward nicht gefunden, darum daß ihn Gott wegnahm; denn vor seinem Wegnehmen hat er Zeugnis gehabt, daß er Gott gefallen habe. Aber ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muß glauben, daß er sei und denen, die ihn suchen, ein Vergelter sein werde....
Dorthin ist es meist ein ziemlich langer Weg auf dem wir ihn, unseren Herrn, durch alle Leiden hindurch immer besser kennen, verstehen und vertrauen lernen - das lässt sich im seltensten Fall, wenn überhaupt, durch "Glaubensgehorsam" erzwingen. Es ist doch ähnlich, wie mit dem Vergeben und vielen anderen Lebensbereichen, in denen wir uns schwertun - es geht nicht ohne ihn und ohne, dass wir uns bewusst dafür entscheiden - das meinte ich in meinem Beitrag oben. Und wie auch gesagt, erkennt und dankt man ja oft erst im Nachhinein, aber es sind doch die ersten Schritte in die richtige Richtung... :- )
Liebe Segensgrüße <3
adi/ alles.durch.ihn
..ich will den Herrn loben allezeit und seinen Namen preisen! <3
marjo
Gelöschter Benutzer
Re: Jederzeit für alles danken - wer kann das?
von marjo am 09.09.2014 06:47Das würde ich nicht Heuchellei nennen. Geheuchelt wird es, sobald wir unser Schwirigkeiten verschweigen und trotz nicht vorhandener Dankbarkeit davon sprechen dankbar zu sein. Vorspielung falscher Tatsachen sozusagen. Der Dank den Du da beschreibst entspringt dann zwar nicht der eigenen Dankbarkeit, dafür jedoch vielleicht dem Gehorsam oder, viel besser, dem kindlichen Vertrauen. "Du weisst es besser als ich.", wäre dann die Formel.
Das innere Vorhandensein von Dankbarkeit ruft bei mir ein Stirnrunzeln hervor. Unsere Dankbarkeit ist nicht sonderlich beständig. Oft genug muss man ihr auf die Sprünge helfen und sie daran erinnern, dass sie eigentlich vorhanden sein müsste. Nicht vorhandene Dankbarkeit sehe ich im driekten Zusammenhang zu unserem Stand als Sünder. Wir sind ehrlich mit uns, sehen uns als Sünder, bleiben an diesem Punkt jedoch nicht stehen. Ebenso die Dankrbarkeit. Wir sind ehrlich mit uns, sehen zurzeit keine Dankbarkeit, bleiben an diesem Punkt jedoch nicht stehen.
Ähnlich wie bei der Liebe gehe ich davon aus, dass man sich zu einem "dankbaren Lebensstil" entscheiden kann. Liebe als spontanes Empfinden. Liebe als Entscheidung. Dankbarkeit als spontanes Empfinden. Dankbarkeit als Entscheidung.
gruß, marjo
Re: Jederzeit für alles danken - wer kann das?
von solana am 09.09.2014 09:30Ähnlich wie bei der Liebe gehe ich davon aus, dass man sich zu einem "dankbaren Lebensstil" entscheiden kann. Liebe als spontanes Empfinden. Liebe als Entscheidung. Dankbarkeit als spontanes Empfinden. Dankbarkeit als Entscheidung.
Hallo Marjo
Ja, da stimme ich dir voll zu.
"Dankbarkeit" ist Leben aus einer anderen Perspektive - sich nicht "zu nehmen", weil man es für "normal" hält und meint ein Recht darauf zu haben, sondern zu "empfangen", sich damit beschenken lassen.
Ich habe mal überlegt, was mir an der "inneren Dankbarkeit" wichtig ist, denn für mich steht dahinter mehr als nur ein "Gefühl".
Dankbar sein - es nicht nur zu sagen - setzt ja voraus, dass ich etwas "annehmen" kann, ganz "ja" dazu sagen kann.
Und das ist eben in tiefem Leid und in der Verzweiflung sehr schwer, weil alles in einem dagegen aufbegehrt.
Meine Überlegung war nun: Wenn man nun trotzdem "danke" sagt, kann das Leid aber nicht annehmen, macht man dann nicht sich selbst und anderen etwas vor?
Oder meinst du, dass das "Danken mit dem Mund" sich dann positiv verändernd auf die innere Einstellung auswirkt?
Könnte es nicht auch zu Bitterkeit führen über einen Gott, der einem nicht nur so viel Schweres auferlegt, dass man das Gefühl hat, daran zu zerbrechen, sondern einen auch noch "zwingen" will, das auch noch gut zu finden?
Oder dazu, dass man sich seine wahren Gefühle gar nicht einzugestehen wagt?
Im Vertrauen festhalten, geduldig Leid ertragen und bei Gott Trost suchen, so steht es auch in der Bibel zum Thema "Leid".
Aber bis zum Annehmen und Bejahen, dass das "gut" ist, dauert es sicher manchmal eine Zeit lang, ist erst ein innerer Kampf nötig.
Was mach man nun am besten bist da hin?
Sagt man schon mal "Danke", ohne annehmen zu können (in der Hoffnung, dadurch innerlich etwas verändern zu können) oder sagt man lieber:" ich möchte gern dankbar sein, schaff's aber nicht?"
(Aber vielleicht gibts da ja auch keine "beste Möglichkeit" für alle ....)
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver