PEGIDA & Co. - tabu für Christen?

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cipher
Gelöschter Benutzer

PEGIDA & Co. - tabu für Christen?

von cipher am 13.01.2015 10:59

In der Vergangenheit hat PEGIDA in seinen unterschiedlichen Schattierungen mehr und mehr Zulauf bekommen, allerdings scheint es, dass auch die Gegner dieser Bewegung sich sammeln und formieren - und mehr werden. Wenn man auch sicher noch nicht von einer Spaltung der Bevölkerung sprechen kann - ich finde es schon auffällig, wie hier Position und Gegenposition bezogen wird.

Pegida musste und muss allerhand Schelte über sich ergehen lassen, von rassistisch über reaktionär, rechtsstehend und rechtspopulistisch usw. In Kurzinterviews hört man bei manchen Leuten förmlich den Abscheu vor Pegida, wenn unter deren Gegnern Blitzumfragen gemacht werden.

In beide Gruppen mischen sich natürlich auch Leute, die die Gruppe für sich missbrauchen und instrumentalisieren.

So sehr auch über PEGIDA gewettert wird, die offiziellen Ziele dieser Gruppe sind nicht so menschenfeindlich, wie oftmals dargestellt. Der Focus hat diese Punkte zusammengestellt: 19-Punkte-Programm: Was will Pegida wirklich? Man kann erkennen, das sich in diesen Punkten auch eine breiter bestehende Unzufriedenheit mit Zuständen bei uns ausdrückt.

Wie ist Eure Meinung zu PEGIDA?

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StefanS

64, Männlich

  Engagiert

Beiträge: 435

Re: PEGIDA & Co. - tabu für Christen?

von StefanS am 13.01.2015 11:54

In erster Linie spalten die Medien und Meinungsmacher die Gesellschaft, nicht Pegida!

Menschen lassen sich gerne etwas vorschreiben und glauben, was sie vorgesetzt bekommen.
Wenn die Bildzeitung und Frau Merkel gegen etwas sind, dann soll bitteschön das Volk auch dagegen sein.

Die Medien und Frau Merkel stellen z.B. Pegida so dar, als ob es eine islamfeindliche Bewegung wäre und die Leute, die mitmarschieren, wären "tumbe Tore". Das grenzt schon an bewusster Lüge! Anders kann man das als denkender Mensch nicht bezeichnen.

Interessant ist, dass Focus das 19-Punkte-Programm von Pegida endlich mal abdruckt.
Möglich, dass die Focus-Redakteure selbst überrascht sind, wie ausgewogen das Programm ist.

Ist PEGIDA für Christen tabu?
Auf keinen Fall!

Da sehe ich das Tabu eher bei der Wahl bestimmter Parteien, die christliche Werte mit Füßen treten!

M.M.

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: PEGIDA & Co. - tabu für Christen?

von Henoch am 13.01.2015 12:32

Hallo cipher,

ich bilde mir keine Meinung zu Pegida. Ich denke, Papier ist geduldig...auch deren 19 Punkte-Programm ist erst mal Papier.

Was steht in der Bibel? Das  ist meine Orientierung. Da steht, dass wir Flüchtlinge aufnehmen sollen. ich sehe es als eine Chance, dass sie das Evangelium hören und annehmen können, ohne dafür hingerichtet zu werden. Das ist Gnade.

Da der Ausgang der Dinge nicht von Pegida oder einer anderen Organisation abhängen, sondern alleine von Gott, kann ich das einfach stehenlassen. Ebenso evtl. Gegenbewegungen.

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.01.2015 12:33.

cipher
Gelöschter Benutzer

Re: PEGIDA & Co. - tabu für Christen?

von cipher am 13.01.2015 12:41

StafanS schrieb: ...nicht Pegida!
Da hab' ich mich missverständlich ausgedrückt, das meine ich auch nicht, dass PEGIDA die Bevölkerung spaltet.
Und dass von den Gegnern, oder den Ratlosen, teilweise hemmungslos gelogen wird, sehe ich auch so. Heute morgen sah ich im Frühstücks-TV eine
französische Karikatur, auf der in Verbindung mit PEGIDA auch Hitler zu sehen war. Sowas finde ich nun wirklich daneben - und hier bedient man sich derselben Mittel, die bei anderen scharf verurteilt werden.

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reg.reg
Gelöschter Benutzer

Re: PEGIDA & Co. - tabu für Christen?

von reg.reg am 13.01.2015 22:11

StefanS schrieb:

Ist PEGIDA für Christen tabu? Auf keinen Fall! Da sehe ich das Tabu eher bei der Wahl bestimmter Parteien, die christliche Werte mit Füßen treten!


Wo sind bei PEGIDA keine christlichen Werte mit Füßen getreten, wenn ich fragen darf?

LD reg

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Greg

-, Männlich

  fester Bestandteil

Beiträge: 707

Re: PEGIDA & Co. - tabu für Christen?

von Greg am 13.01.2015 23:27

Pegida finde ich doof.

Ich bin eine fröhliche Knackwurst! 

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StefanS

64, Männlich

  Engagiert

Beiträge: 435

Re: PEGIDA & Co. - tabu für Christen?

von StefanS am 13.01.2015 23:42

Hallo reg.reg,

1. „Pegida ist für die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen und politisch oder religiös Verfolgten. Das ist Menschenpflicht!“
Inwiefern werden damit christliche Werte mit Füßen getreten?

2. „Pegida ist für die Aufnahme des Rechtes auf und die Pflicht zur Integration ins Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland (bis jetzt ist da nur ein Recht auf Asyl verankert)!“
Inwiefern werden damit christliche Werte mit Füßen getreten?

3. „Pegida ist für dezentrale Unterbringung der Kriegsflüchtlinge und Verfolgten, anstatt in teilweise menschenunwürdigen Heimen.“
Inwiefern werden damit christliche Werte mit Füßen getreten?

4. „Pegida ist für einen gesamteuropäischen Verteilungsschlüssel für Flüchtlinge und eine gerechte Verteilung auf die Schultern aller EU-Mitgliedsstaaten! (Zentrale Erfassungsbehörde für Flüchtlinge, welche dann ähnlich dem innerdeutschen, Königsteiner Schlüssel die Flüchtlinge auf die EU-Mitgliedstaaten verteilt)“
Inwiefern werden damit christliche Werte mit Füßen getreten?
Info am Rande: Deutschland kommt seiner Pflicht im Übrigen nach, mehr noch, im Gegensatz zu anderen EU-Staaten werden in Deutschland weit mehr Flüchtlinge aufgenommen! Hier geht es einfach nur um eine Einhaltung eines Verteilschlüssels.

5. „Pegida ist für eine Senkung des Betreuungsschlüssels für Asylsuchende (Anzahl Flüchtlinge je Sozialarbeiter/Betreuer – derzeit ca. 200:1, faktisch keine Betreuung der teils traumatisierten Menschen)“
Inwiefern werden damit christliche Werte mit Füßen getreten?
Zumal, wenn mehr Betreuer eingesetzt werden sollen!

6. „Pegida ist für ein Asylantragsverfahren in Anlehnung an das holländische bzw. Schweizer Modell und bis zur Einführung dessen, für eine Aufstockung der Mittel für das BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) um die Verfahrensdauer der Antragstellung und Bearbeitung massiv zu kürzen und eine schnellere Integration zu ermöglichen!“
Inwiefern werden damit christliche Werte mit Füßen getreten?

7. „Pegida ist für die Aufstockung der Mittel für die Polizei und gegen den Stellenabbau bei selbiger!“
Inwiefern werden damit christliche Werte mit Füßen getreten?


... ich könnte mit den restlichen 12 Punkten jetzt so weitermachen, aber hast du dich mal informiert, was uns von der Politik und den Medien aufgetischt wird?
Mir kommt da das Unwort des Jahres 2014 in den Sinn.

Gruß StefanS




So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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cipher
Gelöschter Benutzer

Re: PEGIDA & Co. - tabu für Christen?

von cipher am 14.01.2015 00:28

Greg schrieb: Pegida finde ich doof.
Ähnliche aussagekräftige Kurzsätze und argumentstarke Wortlaute vernimmt man zuweilen auch von Presse und Regierungsmitgliedern.

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solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: PEGIDA & Co. - tabu für Christen?

von solana am 14.01.2015 10:37

Ich bin ja hier ziemlich weit weg von den Demos und kann mir nur ein Bild durch Presse- und Fernsehberichte machen.

Und ja, die Punkte hören sich nicht falsch an.

Wie schätzt ihr solche kritischen Stimmen ein?:

„Wenn man sich die Punkte anschaut, sind das Dinge, die in ähnlicher Form auch von demokratischen Parteien vertreten werden", sagt Oscar Gabriel. Der emeritierte Professor der Politikwissenschaften an der Universität Stuttgart ist mit uns die 19 Punkte im Einzelnen durchgegangen. Pegida fordert eine bessere Betreuung für Flüchtlinge und eine Verteilung der Flüchtlinge in der EU nach Königsteiner Schlüssel – „das sind Dinge, die sind im Grunde politisch nicht besonders strittig", so Gabriel.

 

Als rechtsextrem bezeichnet Gabriel Pegida nicht. Viele Punkte fänden eine breite Unterstützung in der Öffentlichkeit. Allerdings gibt es, so der Experte, in dem Programm auch latent rassistische Formulierungen. So wird oft nicht zwischen Asylsuchenden und Migranten unterschieden, beide Gruppen werden in einen Topf geworfen.

Auch wenn die programmatischen Forderungen auf den ersten Blick gar nicht so schlimm aussehen, so Gabriel, müsse man auch sehen, dass es Pegida nicht schafft, sich glaubhaft von rechtsextremen Gruppierungen abzugrenzen. „Sie finden immer wieder bei den Demonstrationen NPD-Funktionäre, die dort auch eine aktive Rolle spielen", sagt der Politikwissenschaftler. Und unter den Kommentaren, die auf Facebook unter den Pegida-Forderungen stehen, sei das ganze Repertoire an fremdenfeindlichen Einstellungen vertreten. „Und auch dort distanziert sich Pegida nicht davon." 

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.pegida-der-faktencheck-was-fordert-pegida-eigentlich.c85d8671-8373-40a6-8d00-d1c4416d9585.html 

Mir gefällt auch der Name der Bewegung (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) nicht besonders.
Denn nicht alle Flüchtlinge und Asylsuchende kommen nach Europa, um hier den Islam zu verbreiten, wie es die Formulierung im Namen nahelegt.
Und das Wort "Lügenpresse" kommt ja vor allem deshalb so schlecht an, weil es zur Nazizeit verwendet wurde, um gegen Berichterstattung zu polemisieren. 

Daher bin ich doch sehr zurückhaltend, was die Einschätzung betrifft. 
Was meint ihr zu dem Zitierten? Ist das auch "lügenpressengefärbt" oder ist das etwas Wahres dran?
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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cipher
Gelöschter Benutzer

Re: PEGIDA & Co. - tabu für Christen?

von cipher am 14.01.2015 11:36

latent rassistische Formulierungen.
Leider wird da kaum unterschieden. Ich bin ja auch weit vom Schuss, doch in Interviews hörte ich wenn, dann überwiegend religonskritische Stimmen, die sich gegen den Islam als Religion wandten, weniger rassistische Äußerung gegen eine besteimmte Menschenrasse. (Leider auch allgemein fremdenfeindliche Stimmen) Ich find' es aber schon ziemlich bezeichnend, dass auch die angeblich doch gebildeten Politiker sich schwer damit tun, das auseinander zu halten. Auch eine Nicht-/Unterscheidung in Asylanten / Migranten hat doch nichts mit Rassismus zu tun.

Das sich "rechtslastige" Leute da einfinden, wo es eventuell etwas zu "ernten" geben könnte, ist leider kaum vermeidlich. Allerdings müssten sich die Pegidisten deutlicher davon distanzieren, das finde ich auch.

Der Name ist mir relativ wurscht, denn ich bin sicher kein Patriot und schon gar kein patriotischer Europäer.

Dass Flüchtlinge und Asylanten nicht nach Europa kommen, um den Islam hier zu verbreiten, mag für den Einzelnen stimmen. Doch man muss nüchtern feststellen, dass fast überall, wo der Islam vorherrschende Religion ist, auch Unfrieden, Unfreiheit und Krieg herrschen. Ich halte es für unvermeidbar, dass dieser auch hier Einzug halten wird. Solange Minderheiten Minderheiten sind, sind sie friedlich. Aber schaue man doch einmal auf die Länder, in denen der Islam herrscht. Hier bei uns wird schon fast gebetsmühlenhaft behauptet, es seien nur die Terroristen, die Islamisten, die den Unfrieden verbreiten. Aber in vielen islamisch geprägten Ländern ist es der Staat, ist es das Justizsystem, sind es die Menschen aus der Bevölkerung, die gegen Christen und andere Andersgläubige, wie auch Juden, vorgehen. Geringe Anlässe reichen aus, um Kirchen anzuzünden, wenn Gottesdienste stattfinden.

Naja, und "Lügenpresse" ... ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber eine freie Presse haben wir hier nur noch fragmentarisch. Wobei sich ausgerechnet die Zeitung, auf die das Attentat verübt wurde, ja nicht durch Pressearbeit ausgezeichnet hat. Sie zeichnete sich viel mehr dadurch aus, dass sie so ziemlich alles, was mit Glauben und Religion zu tun hatte, in den Dreck gezogen hat. Es ging, entgegen aller Behauptungen, bei dem Anschlag nicht gegen die Pressefreiheit, sondern um die "Meinungsfreiheit". Ich persönlich halte es für ziemlich hirnrissig, von Muslimen und anderen Religionen zu erwarten, sich in den europäischen Ländern zu integrieren und sich "zu Hause" zu fühlen, wenn solche Blätter deren Glauben mit Füßen treten und verspotten. Natürlich geht es nicht an, das hier solche Sitten Einzug halten wie Ehrenmorde, Kinder zu verheiraten, Frauenfeindlichkeit und Beschränkung von Frauen in der Bildung. Das kann man jedoch recht nüchtern und pragmatisch regeln. Dialog wird man nicht zustande bringen, indem man die Menschen erst einmal bis auf's Blut reizt.

Ich stand in Canada mal im Supermarkt hinter einem indisch oder pakistanisch aussehendem Paar an der Kasse. Die Kassiererin ließ gerade deren Waren über das Band laufen. Bei einem Artikel fragte sie die Frau etwas, doch die antwortete nicht. Auch eine zweite Frage blieb unbeantwortet. Dann sagte der Mann: "She doesn't speak to servants." Da ging die Post ab. Die Kassiererin knallte den Artikel auf das Band, stand vom Stuhl auf und rief den Markleiter. Dem erklärte sie die Geschichte, der bat die Beiden zu Seite. Meine Tante erzählte mir dann, was wohl weiter geschehen sei. Man habe den beiden deutlich gemacht, dass solches Verhalten "hier" nicht gehe und dass sie sich der gleichen Höflichkeit zu befleißigen hätten, wie den Menschen ihnen gegenüber auch.

Hier liest man von Bloggern, dass es in Berlin und auch im Ruhrgebiet Gegenden gibt, die von der Polizei gemieden werden, weil die Angriffe der dort überwiegend wohnenen Migranten immer aggressiver werden. Ich kenne in unserer Nähe eine Gegend, in der es ähnlich ist.

Und ich denke, das sind vielfach die Sachen, gegen die sich die Pegidisten zur Wehr setzen, leider zu oft unbehlofen und schlecht artikuliert.

Ich würde mich Pegida nicht anschließen, wie ich mich noch nie einer Gruppierung angeschlossen habe. Aber an ihen Zielen kann ich nichts Ehrenrühriges finden. Und dass sie in ihren Reihen auch zweifelhafte Gestalten haben - naja, das gibt's unter uns ja wohl auch...


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