7) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 5, 1 - 11

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solana

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7) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 5, 1 - 11

von solana am 21.04.2014 11:25

Der Schlussvers in Kapitel 4 leitet zum nächsten über und das Thema wird nun weiter ausgeführt, daher wiederhole ich das dort Gesagte nochmal:


25 welcher ist um unsrer Sünden willen dahingegeben und um unsrer Rechtfertigung willen auferweckt.

Das Tieropfer im AT endete mit dem stellvertretenden Sühnetods des Opfertieres.
Die Botschaft der Auferstehung geht darüber hinaus, nicht nur die Todesstrafe ist weggenommen, sondern es ist der Triumph des Lebens in seiner ganzen Fülle - und das ist uns geschenkt.

Röm 5, 1 Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus; 2 durch ihn haben wir auch den Zugang im Glauben zu dieser Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit, die Gott geben wird. 3 Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch der Bedrängnisse, weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, 4 Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung, 5 Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist. 6 Denn Christus ist schon zu der Zeit, als wir noch schwach waren, für uns Gottlose gestorben. 7 Nun stirbt kaum jemand um eines Gerechten willen; um des Guten willen wagt er vielleicht sein Leben. 8 Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. 9 Um wie viel mehr werden wir nun durch ihn bewahrt werden vor dem Zorn, nachdem wir jetzt durch sein Blut gerecht geworden sind! 10 Denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, um wie viel mehr werden wir selig werden durch sein Leben, nachdem wir nun versöhnt sind. 11 Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch Gottes durch unsern Herrn Jesus Christus, durch den wir jetzt die Versöhnung empfangen haben.

9 Um wie viel mehr werden wir nun durch ihn bewahrt werden vor dem Zorn, nachdem wir jetzt durch sein Blut gerecht geworden sind!
10 Denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, um wie viel mehr werden wir selig werden durch sein Leben, nachdem wir nun versöhnt sind.

Dazu als weitere Anregung für die Diskussion ein paar Punkte, die mir "ins Auge gefallen" sind:

1) "Rühmen" wird immer wieder betont.

Vorher hiess es ausdrücklich: "Rühmen ist ausgeschlossen", "alle mangeln des Ruhms"...

2) Wir rühmen uns auch der Bedrängnisse.

Und dann kommt eine "Folgekette", über die ich mir vor einiger Zeit einmal den Kopf zerbrochen habe, weil sie mir in ihrer Logik nicht einleuchtete:
Bedrängnis bringt Geduld, Geduld bringt Bewährung, Bewährung bringt Hoffnung, Hoffnung lässt nicht zuschanden werden.

Wenn ich da auf die menschliche Erfahrung blicke, sehe ich eher das Gegenteil:
Bedrängnis bringt ungeduldiges Warten darauf, dass die Not endlich wieder vorbei ist. Und wenn die Hoffnung nicht schon von vorn herein da ist, geht es gar nicht, sie wird auch nicht durch geduldiges Warten stärker, sondern eher schwächer, je länger es sich hinzieht und je weniger sich ein Ende der Bedrängnis abzeichnet und macht eher dem Frust Platz.

Dazu dann die Begründung: 5 denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.

Das schien mir alles irgenwie nicht richtig zusammenzupassen.

Und dann geht es noch weiter mit den begründenden "denn"s ...6 Denn Christus ist schon zu der Zeit, als wir noch schwach waren, für uns Gottlose gestorben.

Vielleicht kommen ja euch ein paar Ideen dazu?
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 21.04.2014 11:41.

Cosima
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Re: 7) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 5, 1 - 11

von Cosima am 21.04.2014 14:06


Also, mir ist dieser Satz erstmal ins Herz gefallen:

Röm 5, 1 Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus!

Ich glaube, dass die darauf folgenden Sätze nur zu begreifen sind, unter diesem Aspekt:
Wir sind gerecht geworden durch Jesus und haben Frieden mit Gott!
Nur, wenn die Liebe Gottes in unsere Herzen ausgegossen worden ist durch den Heiligen Geist, wie in Vers 5 beschrieben,
können wir die "Folgekette" umsetzen, so praktizieren, wie Paulus schreibt.  Menschlich gesehen ist das unmöglich, für mich jedenfalls.

Es ist nicht einfach, mitten in Bedrängnissen, Gott zu rühmen.
Oder wenn die Ungeduld mein Herz einengt, zu hoffen und zu vertrauen.
So übe ich mich in den kleinen täglichen "Herausforderungen", schnell meinen Blick auf Jesus zu richten, um von den
"Bedrängnissen" weg zu schauen, denn ER bewirkt wirklich Frieden in mir.  Aber das ist ein Prozess, ich lerne täglich.

l.g.v.cosima

Die Liebe gibt nie jemand auf, in jeder Lage vertraut und hofft sie für andere; alles erträgt sie mit großer Geduld. 1.Kor.13:7 GNB

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solana

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Re: 7) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 5, 1 - 11

von solana am 21.04.2014 16:14

Cosima schrieb:

Ich glaube, dass die darauf folgenden Sätze nur zu begreifen sind, unter diesem Aspekt:
Wir sind gerecht geworden durch Jesus und haben Frieden mit Gott!
Nur, wenn die Liebe Gottes in unsere Herzen ausgegossen worden ist durch den Heiligen Geist, wie in Vers 5 beschrieben,
können wir die "Folgekette" umsetzen, so praktizieren, wie Paulus schreibt. Menschlich gesehen ist das unmöglich, für mich jedenfalls. 

Ja, genau, liebe Cosima, so sehe ich das auch.

Ich denke, das meint Paulus damit, wenn er sagt: 3 wir rühmen uns auch der Bedrängnisse,

Weil wir in Bedrängnissen das erfahren und lernen können,was den Glauben Abrahams ausgemacht hat.
18 Er hat geglaubt auf Hoffnung, wo nichts zu hoffen war,

Weil wir dadurch gefestigt werden in unserer Hoffnung, indem wir erleben, dass es kein "leeres Versprechen" ist, auf das wir uns einlassen, sondern dass für uns bereits aktuell gilt:durch ihn haben wir auch den Zugang im Glauben zu dieser Gnade, in der wir stehen,

Wir haben bereits Anteil daran, durch den "Unterpfand" des Heiligen Geistes, der uns die Liebe Gottes erkennen lässt:
8 Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.

und die antwortende Liebe in unserem Herzen weckt.
Und mit dieser Liebe im Herzen erfahren wir inmitten der Bedrängnis, wie tragfähig sie ist:

Röm 8, 37 Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. 38 Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39 weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.

Und wir erkennen, dass
Röm 8, 28 denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen,

Und wenn wir das schon mitten in der Not erfahren, wieviel mehr gilt das dann erst für die zukünftige Herrlichkeit!
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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geli
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Re: 7) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 5, 1 - 11

von geli am 21.04.2014 19:47

Ja, das "Rühmen" in Bedrängnis geht nicht so leicht von der Hand...

Aber wie oft hab ich schon festgestellt, dass ich "ganz anders" beten kann, wenn ich eine Not habe, mit der ich zu Gott komme?
Eine Not bringt mich dazu, Gott viel intensiver zu suchen, als ich das in Zeiten tue, wo es mir gut geht und mein Herz "leicht" ist.
Ja, und wenn ich in einer Not wirklich Gott suche und mich dazu entscheide, ihm zu vertrauen, dann lehrt mich das Geduld.
Ich entscheide mich, Gott zu vertrauen, und abzuwarten, was er tun wird. Dabei entsteht Geduld.

Wenn ich nun in Geduld abwarte, was Gott tun wird, kann ich Gottes Handeln an mir und in der Notsituation erfahren - so wird mein Glaube und mein Warten bewährt, wenn ich Gottes Handeln sehe und merke, dass er antwortet.

Und ich finde, wenn ich das immer wieder erlebe, dann wächst auch meine Hoffnung und ich werde gewiss, dass Gott mich nie "zuschanden" werden lassen wird.

Ich erlebe das so, dass die Geduld, die HOffnung und auch das feste Vertrauen umso mehr wächst, wie ich zurückblicken kann af  viele Notsituationen, die ich schon mit Gott durchgestanden habe.

"Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen" - hier hab ich schon sehr oft gedacht: "Wenn Gott mir nicht Liebe ins Herz gegeben hätte, dann würde ich in vielen Situationen ungeduldig und hart reagieren, oder ich wäre teilweise gar nicht fähig, bestimmte Dinge zu tun.

Wenn Gott Liebe ins Herz gibt, kann man viele Situationen aushalten, die man sonst gar nicht aushalten könnte. Und oft denke ich sogar: Ohne die Liebe, die Gott gibt, wäre ich nicht fähig zu leben, weil ich sonst vie zu viel auf das Böse und Negative schauen müßte. Das Böse und Negative auf dieser Welt ist nur mit Gottes Liebe auszuhalten!

Lg, geli

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solana

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Re: 7) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 5, 1 - 11

von solana am 22.04.2014 11:22

Geli schrieb:

Und ich finde, wenn ich das immer wieder erlebe, dann wächst auch meine Hoffnung und ich werde gewiss, dass Gott mich nie "zuschanden" werden lassen wird. 

Ja, genau - die Hoffnung wächst dadurch, dass wir gerade in solchen Situationen erfahren, dass wir nicht auf ein "leeres Versprechen" vertrauen, sondern auf sicheren, tragfähigen Grund bauen.

Deshalb können wir uns der Bedrängnisse "rühmen", wie Paulus schreibt.
Denn darin fällt alles in sich zusammen, was keinen Bestand hat und nur das "geläuterte Gold" bleibt übrig.

Das , was unser "wahrer Ruhm" ist, wird in den Bedrängnissen offenbar:

Röm 4,1 Was sagen wir denn von Abraham, unserm leiblichen Stammvater? Was hat er erlangt? 2 Das sagen wir: Ist Abraham durch Werke gerecht, so kann er sich wohl rühmen, aber nicht vor Gott.

Durch Werke kann nichts von bleibendem "Ruhm" geschaffen werden, das vor Gott zählt.
Der Versuch, über die Werke etwas vor Gott "Rümenswertes" zu erlangen, auf dem das eigene Selbstbewusstein gründen kann, führt nur in die Erkenntnis der Tatsache, dass es nicht möglich ist.

Unser "Ruhm" - der unserem "Selbstverständnis" zugrunde liegt, aus dem wir unser "Selbstbewusstsein" beziehen - ist ein anderer:
wir 2 rühmen uns der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit, die Gott geben wird ... und 11 wir rühmen uns auch Gottes durch unsern Herrn Jesus Christus, durch den wir jetzt die Versöhnung empfangen haben.

Darauf - auf diesen "Ruhm" werden wir immer mehr ausgerichtet und bekommen immer mehr unser Selbstbewusstsein von da her.
Gruss
Solana



angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.04.2014 11:23.

geli
Gelöschter Benutzer

Re: 7) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 5, 1 - 11

von geli am 22.04.2014 15:46

Solana schrieb:
Darauf - auf diesen "Ruhm" werden wir immer mehr ausgerichtet und bekommen immer mehr unser Selbstbewusstsein von da her. Gruss

Ja, weil der Frieden und die Versöhnung mit Gott, über den wir uns freuen dürfen, nicht "auf unserem Mist" gewachsen ist...

Diesen Frieden hat ein anderer für uns bewirkt - wir haben daran keinen Anteil und brauchen dementsprechend auch nicht damit "anzugeben" 

Lg, geli/*

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Chevalier

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Re: 7) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 5, 1 - 11

von Chevalier am 15.05.2014 13:14

ich beziehe mich hier direckt auf cosimas beitrag

ich denke das das eine gnaden gabe hier bei ist das wir uns in einer gemeinschaft zu sein wo wir ein ander dienen können und für einander Beten können und auch ermanen im ramen von römer 14 also vorsichtig und in liebe!

-----------

Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.05.2014 13:18.

geli
Gelöschter Benutzer

Re: 7) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 5, 1 - 11

von geli am 15.05.2014 17:27

Cosima schrieb:
So übe ich mich in den kleinen täglichen "Herausforderungen", schnell meinen Blick auf Jesus zu richten, um von den "Bedrängnissen" weg zu schauen, denn ER bewirkt wirklich Frieden in mir. Aber das ist ein Prozess, ich lerne täglich.

Ja, die täglichen Herausforderungen...
Wir lernen und üben täglich.
Und es klappt nicht immer so mit dem "Frieden" - zumindest nicht, wenn es darum geht, diesen Frieden nach außen zu tragen.

Aber ich denke, gerade durch dieses "Üben" können wir auch wachsen. Es heißt ja auch: "Übung macht den Meister" 

Gerade in den letzten Tagen konnte ich mal wieder "üben" - ich reagierte nämlich in einer Sitution mit einer Kolleging sehr ungeduldig und genervt.
Dann durfte ich "üben", am nächsten Tag auf sie zuzugehen und mich zu entschuldigen... 

Für mich aber ist es das Besondere, dass wir trotz Versagen Gottes Kind bleiben.

"In Adam" dienten wir  einem Herren, genannt "Sünde",
"In Christus" gehörten und dienen wir einem Herrn, das ist Gott.

Ich "diene" Gott auch, wenn ich versage - denn er kann auch aus meinem Versagen etwas Gutes entstehen lassen, wenn ich mich damit an ihn wende.  

Lg, geli

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