Auge um Auge?

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Plueschmors

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Re: Auge um Auge?

von Plueschmors am 01.05.2024 20:02

Hallo pausenclown,

Also, Auge um Auge… Das ständige wiederholen, wir Juden hätten das so umgesetzt, macht diese Behauptung nicht richtiger.

wer genau wiederholt das denn ständig? Mir persönlich begegnet das nicht, zuletzt wohl 2011 in dem Fall Ameneh Bahrami und später hin und wieder aus Verlautbarungen des Islamischen Staats, der ja meint, der Koran bedürfe keinerlei Interpretation, sondern sei völlig klar und eindeutig, darum müsse die Hand für Diebstahl eben auch abgeschlagen werden, ob es sich dabei nun um Hungersnot oder Habgier handele, ganz egal.

„Auge um Auge [bedeutet] eine Geldentschädigung“ (Fol. 84a).

Macht ja auch Sinn, denn welche Gesellschaft kann und will sich zahllose Versehrte leisten, die dann nichts mehr zur Gemeinschaft beitragen können? In Deutschland gibt es für Körperverletzung bis zu sechsstelliges Schmerzensgeld, z.B. bei vollständiger Lähmung oder Erblindung. Ich nehme an, in anderen zivilisierten Staaten ist das genauso.

Shalom,
Plueschmors.

"Du, Herr Jesus, bist meine Gerechtigkeit, ich aber bin Deine Sünde. Du hast auf Dich genommen, was mein ist, und mir geschenkt, was Dein ist. Du hast auf Dich genommen, was Du nicht warst, und mir geschenkt, was ich nicht war" (Martin Luther, 1516).

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Burgen

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Re: Auge um Auge?

von Burgen am 30.04.2024 10:09



Hallo pausenclown, 

ja, ich weiß, dass Kain zu Beginn steht, denn er hatte / hätte verdient, nach menschlichem Ermessen getötet zu werden. Geistlich war er sicherlich schon tot, weil es seine Eltern ja auch bereits waren. 

Diese Ersterwähnung zu erwähnen ist wichtig, weil wir, die zum Glauben gekommenden Menschen, das ganze drum herum sonst nicht verstehen können. Das gilt auch bei anderen Wort 'Bildern' bis hin ins NT. 

Denn nicht Jesus hat verdient ans Kreuz genagelt zu werden, sondern jeder Mensch.  


LG
Burgen 






Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden! 

2.Kor 5,17 (Schl 1995) 

In Ihm leben, weben und sind wir! (als wiedergeborene Christen)  


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pausenclown

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Re: Auge um Auge?

von pausenclown am 30.04.2024 07:22

Hallo Burgen.

Der Abschnitt um Wiedergutmachung, hat nichts mit Kain und Abel zu tun, noch mit Steinigung und schon gar mit einem Schutzzeichen.

Sorry der Sprung zu Kain und Abel usw . Ist mir zu kompliziert und bin mal sinnvollers Tun.

Alles gute 

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Burgen

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Re: Auge um Auge?

von Burgen am 29.04.2024 21:55



Hallo pausenclown, 

im 3.Buch Mose steht das Auge um Auge ... 
Es steht ebenfalls, dass Menschen vor der Stadt gesteinigt werden. 

Schon Kain, nachdem er seinen Bruder getötet hatte, obwohl der HERR ihn anrief, dies nicht zu tun. Er tat es trotzdem. Jedoch lesen wir , dass er ein Schutzzeichen auf die Stirn bekam. 

Und Gott ließ auch Schutzzentren einrichten für Menschen die nicht mit Absicht den Tod eines anderen Menschen verursacht haben. Und zwar gab es, meine, sechs Zufluchtsstätte, in denen Prieser lebten. Die betroffenen Menschen lebten also unter der Obhut von der Priesterschaft und durften von Rachwütigen anderer nicht Blutrache erleben. 

Andere Religionszugehörige töten bis heute, meist Frauen, Schwestern ... 

Wir sehen also auch hier, welch eine Bedeutung das Blutzeichen für Menschen hat. Jesus hat genau dieses für die Menschen auf sich genommen. 


Gruß 
Burgen 







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pausenclown

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Auge um Auge?

von pausenclown am 29.04.2024 18:24

Hallo.

Also, Auge um Auge…

Das ständige wiederholen, wir Juden hätten das so umgesetzt, macht diese Behauptung nicht richtiger.
Ich habe schon mehrfach nach Belege für so eine Praxis gefordert und keine erhalten. Weil es keine gibt.

Auge um Auge ist die Überschrift für die Praxis der Wiedergutmachung und Eingrenzung von Gewalt.
Vermutlich passt es für manche ins Bild über uns, so sei.

https://www.israelogie.de/dialog-zwischen-juden-und-christen/auge-um-auge-zur-juedischen-rezeption-des-vergeltungsprinzips/
Zitat aus dem Artikel:

Der Babylonische Talmud geht ausführlich auf die Anwendung des Talionsprinzips ein (Traktat Baba Qamma, Fol. 83a-86b). Er diskutiert eine wörtliche Auslegung des Prinzips: „Man könnte glauben, wenn jemand einem ein Auge geblendet hat, blende man ihm ein Auge, eine Hand abgehauen hat, haue man ihm eine Hand ab, einen Fuß gebrochen hat, breche man ihm einen Fuß“ (Fol. 83b). Diese Sichtweise wird jedoch ausdrücklich zurückgewiesen: „Auge um Auge [bedeutet] eine Geldentschädigung“ (Fol. 84a). Deshalb antwortet der deutsche Rabbiner Joel Berger auf die Frage, ob die blutige Form des Vergeltungsrechts im Judentum jemals zur Anwendung gekommen sei: 
Wenn überhaupt, dann nur in dunklen Vorzeiten vor der Offenbarung am Berge Sinai. Die Gesetzgebung der Tora hat die Anwendung des ‚ius talionis‘ … unmöglich gemacht.

Vielleicht mag jemand diesen Artikel lesen und verstehen, falls nicht, auch nicht schlimm.

Shalom 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.04.2024 18:25.
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