Auge um Auge?

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pausenclown

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Auge um Auge?

von pausenclown am 29.04.2024 18:24

Hallo.

Also, Auge um Auge…

Das ständige wiederholen, wir Juden hätten das so umgesetzt, macht diese Behauptung nicht richtiger.
Ich habe schon mehrfach nach Belege für so eine Praxis gefordert und keine erhalten. Weil es keine gibt.

Auge um Auge ist die Überschrift für die Praxis der Wiedergutmachung und Eingrenzung von Gewalt.
Vermutlich passt es für manche ins Bild über uns, so sei.

https://www.israelogie.de/dialog-zwischen-juden-und-christen/auge-um-auge-zur-juedischen-rezeption-des-vergeltungsprinzips/
Zitat aus dem Artikel:

Der Babylonische Talmud geht ausführlich auf die Anwendung des Talionsprinzips ein (Traktat Baba Qamma, Fol. 83a-86b). Er diskutiert eine wörtliche Auslegung des Prinzips: „Man könnte glauben, wenn jemand einem ein Auge geblendet hat, blende man ihm ein Auge, eine Hand abgehauen hat, haue man ihm eine Hand ab, einen Fuß gebrochen hat, breche man ihm einen Fuß“ (Fol. 83b). Diese Sichtweise wird jedoch ausdrücklich zurückgewiesen: „Auge um Auge [bedeutet] eine Geldentschädigung“ (Fol. 84a). Deshalb antwortet der deutsche Rabbiner Joel Berger auf die Frage, ob die blutige Form des Vergeltungsrechts im Judentum jemals zur Anwendung gekommen sei: 
Wenn überhaupt, dann nur in dunklen Vorzeiten vor der Offenbarung am Berge Sinai. Die Gesetzgebung der Tora hat die Anwendung des ‚ius talionis‘ … unmöglich gemacht.

Vielleicht mag jemand diesen Artikel lesen und verstehen, falls nicht, auch nicht schlimm.

Shalom 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.04.2024 18:25.

Burgen

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Re: Auge um Auge?

von Burgen am 29.04.2024 21:55



Hallo pausenclown, 

im 3.Buch Mose steht das Auge um Auge ... 
Es steht ebenfalls, dass Menschen vor der Stadt gesteinigt werden. 

Schon Kain, nachdem er seinen Bruder getötet hatte, obwohl der HERR ihn anrief, dies nicht zu tun. Er tat es trotzdem. Jedoch lesen wir , dass er ein Schutzzeichen auf die Stirn bekam. 

Und Gott ließ auch Schutzzentren einrichten für Menschen die nicht mit Absicht den Tod eines anderen Menschen verursacht haben. Und zwar gab es, meine, sechs Zufluchtsstätte, in denen Prieser lebten. Die betroffenen Menschen lebten also unter der Obhut von der Priesterschaft und durften von Rachwütigen anderer nicht Blutrache erleben. 

Andere Religionszugehörige töten bis heute, meist Frauen, Schwestern ... 

Wir sehen also auch hier, welch eine Bedeutung das Blutzeichen für Menschen hat. Jesus hat genau dieses für die Menschen auf sich genommen. 


Gruß 
Burgen 







Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden! 

2.Kor 5,17 (Schl 1995) 

In Ihm leben, weben und sind wir! (als wiedergeborene Christen)  


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pausenclown

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Re: Auge um Auge?

von pausenclown am 30.04.2024 07:22

Hallo Burgen.

Der Abschnitt um Wiedergutmachung, hat nichts mit Kain und Abel zu tun, noch mit Steinigung und schon gar mit einem Schutzzeichen.

Sorry der Sprung zu Kain und Abel usw . Ist mir zu kompliziert und bin mal sinnvollers Tun.

Alles gute 

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Burgen

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Re: Auge um Auge?

von Burgen am 30.04.2024 10:09



Hallo pausenclown, 

ja, ich weiß, dass Kain zu Beginn steht, denn er hatte / hätte verdient, nach menschlichem Ermessen getötet zu werden. Geistlich war er sicherlich schon tot, weil es seine Eltern ja auch bereits waren. 

Diese Ersterwähnung zu erwähnen ist wichtig, weil wir, die zum Glauben gekommenden Menschen, das ganze drum herum sonst nicht verstehen können. Das gilt auch bei anderen Wort 'Bildern' bis hin ins NT. 

Denn nicht Jesus hat verdient ans Kreuz genagelt zu werden, sondern jeder Mensch.  


LG
Burgen 






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Plueschmors

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Re: Auge um Auge?

von Plueschmors am 01.05.2024 20:02

Hallo pausenclown,

Also, Auge um Auge… Das ständige wiederholen, wir Juden hätten das so umgesetzt, macht diese Behauptung nicht richtiger.

wer genau wiederholt das denn ständig? Mir persönlich begegnet das nicht, zuletzt wohl 2011 in dem Fall Ameneh Bahrami und später hin und wieder aus Verlautbarungen des Islamischen Staats, der ja meint, der Koran bedürfe keinerlei Interpretation, sondern sei völlig klar und eindeutig, darum müsse die Hand für Diebstahl eben auch abgeschlagen werden, ob es sich dabei nun um Hungersnot oder Habgier handele, ganz egal.

„Auge um Auge [bedeutet] eine Geldentschädigung“ (Fol. 84a).

Macht ja auch Sinn, denn welche Gesellschaft kann und will sich zahllose Versehrte leisten, die dann nichts mehr zur Gemeinschaft beitragen können? In Deutschland gibt es für Körperverletzung bis zu sechsstelliges Schmerzensgeld, z.B. bei vollständiger Lähmung oder Erblindung. Ich nehme an, in anderen zivilisierten Staaten ist das genauso.

Shalom,
Plueschmors.

"Du lässest mich erfahren viele und große Angst und machst mich wieder lebendig und holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde" (Ps 71,20).

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Burgen

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Re: Auge um Auge?

von Burgen am 03.05.2024 07:50



Hallöchen, 

in einer Predigt wurde Auge um Auge so erklärt, dass das Auge für Begierde steht, 
die rechte Hand ähnlich in ihrer Bedeutung. 

Das klingt logisch, wie ich finde. 
Das Auge gilt ja auch als das Licht, in diesem Zusammenhang jedoch als Einfallstor 
zur Sünde, und wird dann in Gewalt oder abwehrender Maßnahme umgesetzt. 

Besonders in der heutigen Zeit fällt unglaublich viel durch die Augen ins Innere 
des Menschen und weckt Begierden - 
und die Hand ist dann diejenige, die zB kauft, oder Schlägt ...  

Ebenfalls ist der Mund, Zunge und Lippen Werkzeug zur Sünde oder zur Milde 
sich selbst oder bestenfalls anderen lebenden Menschen, Tieren und Umwelt 
zugut. 

Fazit: ... und so erkennt der Mensch, dass er dies alles aus eigener Kraft nicht bewältigen 
kann. Bedeutet: ... er braucht die Hilfe von Jesus. 

Ich denke dann zB an das Gebet des "Vater unser", 
wo wir beten: wie im Himmel, so auf Erden!
Es besteht ja eine direkte Verbindung dazwischen, auch wenn wir dies nicht unmittelbar 
wahrnehmen können - nur glauben. 





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Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.05.2024 08:00.

Plueschmors

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Re: Auge um Auge?

von Plueschmors am 03.05.2024 08:43

Hallöchen,

Burgen: In einer Predigt wurde Auge um Auge so erklärt, dass das Auge für Begierde steht.

das macht bei 2.Mose 21,24 aber keinen Sinn, denn dann läse man ja "Begierde um Begierde".

Mich hat Dein Beitrag allerdings gerade zu 3.Mose 24,20 gebracht: "Schaden um Schaden, Auge um Auge, Zahn um Zahn; wie er einen Menschen verletzt hat, so soll man ihm auch tun" (von mir hervorhebend einmal fettgedruckt). Also das klingt schon sehr viel schärfer nach körperlicher Strafe.

Aber zum Glück gibt's Juristen...



Liebe Grüße und Segen,
Plueschmors.

"Du lässest mich erfahren viele und große Angst und machst mich wieder lebendig und holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde" (Ps 71,20).

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Burgen

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Re: Auge um Auge?

von Burgen am 03.05.2024 09:20



Hallo Plueschmors, 


 wiederspreche dir gar nicht, jedoch ... habe wohl vergessen zwei entscheidende 'gedankliche Punkte'. 

Hatte die Gedanken Kap 19 entnommen - da wurde in der Zusatzabschnittsüberschrift Bezug auf die 10 Gebote genommen. Und der von mir ungenannte Pastor in seiner Predigt predigte aus der Sicht des Neuen Testamentes, also als wiedergeborenem Christen. Und das ist für mich dann logisch. Haben wir doch auch heutzutage dasselbe 'Problem', nur hauen wir niemandem die Hand ab und auch die Augen lassen wir da wo sie sind. 
Allerdings in anderen Kulturen werden glaich die ganzen Köpfe abgehauen .... 
Und das alles soll nicht sein, wie wir wissen. Paulus wurde ja auch geköpft, und Petrus gerädert ..., alles wegen des Evangeliums, der froh machenden Botschaftsverkündigung. 

Während ich den anderen Beitrag schrieb, dachte ich an die Demo in HH, die emotional erschütternde Gefühle hinterließ, jedenfalls bei mir. Und auch Angstgefühle bezüglich Zukunft hinterließen. 

Und dies allerdings schon seit 1973, als die Oelkrise begann und seither zB die altehrwürdigen großen Hotels an der Alster die Betreiber wechselten. Das macht halt Angst, die nicht einfach so wegzuwischen geht. Da hilft nur beten, und dies dann auch zu Jesus bringen und auf ihn schauen - auf den gekreuzigten, gestorbenen und auferstandenen Jesus Christus unverändert festzuhalten und ihm zu vertrauen. 
Das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. 

Gruß 
Burgen 






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Plueschmors

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Re: Auge um Auge?

von Plueschmors am 03.05.2024 10:32

Hallo Burgen,

Hatte die Gedanken Kap 19 entnommen - da wurde in der Zusatzabschnittsüberschrift Bezug auf die 10 Gebote genommen.

"Kap 19"... Welches Buch? 5.Mose? 

Und der von mir ungenannte Pastor in seiner Predigt predigte aus der Sicht des Neuen Testamentes, also als wiedergeborenem Christen.

Einen neutestamentlichen Bezug kenne ich nur aus Mt 5,38.39: "Ihr habt gehört, dass gesagt ist: 'Auge um Auge, Zahn um Zahn.' Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Bösen" usw. War dann wohl eher so eine Art allegorischer Schriftauslegung?

Während ich den anderen Beitrag schrieb, dachte ich an die Demo in HH, die emotional erschütternde Gefühle hinterließ, jedenfalls bei mir. Und auch Angstgefühle bezüglich Zukunft hinterließen.

Naja, nur ruhig Blut, also ich bin hier ja in Hamburg. Spinner gibt es hier zwar genug, aber die sind noch lange nicht die Mehrheit, selbst nicht unter ihresgleichen. Sind halt immer die Lauten, die auch gehört werden und die Medien bereiten das entsprechend auf. Ich kann Dir aber versichern, daß diese Leute wirklich nicht präsent sind im Alltag und man in aller Ruhe auch durch mehrheitlich muslimisch bewohnte Gebiete spazieren kann, wenn man Menschen - egal welchen Glaubens - prinzipiell mit Liebe, Wohlwollen und Respekt begegnet.

Liebe Grüße und Segen,
Plueschmors.

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Re: Auge um Auge?

von Burgen am 03.05.2024 13:21




Hallöchen 




Wiki: Zitat zur aligorischen Auslegung: 

Literalsinn = wörtliche, geschichtliche Auslegung
Typologischer Sinn (Interpretation „im Glauben") = Auslegung des Alten im Lichte des Neuen Testaments
Tropologischer Sinn (Interpretation „in Liebe") = moralische Sinnebene, gegenwärtige Wirklichkeit einer Einzelseele
Anagogischer Sinn (Interpretation „in Hoffnung") = endzeitlich-eschatologische Auslegung
Johannes Cassian bringt als klassisches Beispiel für den vierfachen Schriftsinn vier Bedeutungen von Jerusalem:

 

„Es gehen also diese vier Figuren, wenn wir wollen, so auf Eins zusammen, dass wir ein und dasselbe Jerusalem in vierfacher Weise auffassen können: nach der Geschichte als Stadt der Juden, nach der Allegorie als Kirche Christi, nach der Anagoge als jene himmlische Gottesstadt, welche die Mutter von uns allen ist, nach der Tropologie als Seele des Menschen, welche häufig vom Herrn unter diesem Namen entweder getadelt oder gelobt wird."

– Cassian: Collationes Patrum 14,8
Die Lehre vom vierfachen Schriftsinn, die heute wieder im Katechismus der Katholischen Kirche (109–119)[4] vertreten wird, ist in zwei Hexametern zusammengefasst: /Zitat Ende  

::: 

Die Zeit der damaligen Öl-Krise war ebenso einschneidend wie überhaupt die ganze 'Nachkriegszeit' als Kind erlebt. Und heute eben einschneidend der Angriff auf die Ukraine. Und manch andere Ereignisse natürlich, die dann bis heute folgten. 

Übrigens sah ich vor wenigen Tagen ein kleines Mädchen an der Hand seiner Mutter, die gerade gut laufen konnte mit Kopftuch, und in Bus und Bahn häufiger mal Burka. Wir leben hier eingebettet in unterschiedlichen Asyllantenunterkünften. Und manchmal ergibt sich ein netter Kontakt oder Blick. Auch mal ein Gespräch mit einer jungen Frau aus Afganistan, zuhause großes Haus, begonnenes Studium, hier in einer kleinen Behausung und ohne Studium, sondern verkauft Esswaren. Wird nie wieder nach Hause können, sprachlich braucht sie noch einiges zu lernen. Das wird die Zeit dann zeigen. Sie wirkt auf mich noch immer traumatisiert. 

:::

Zu dem 3.Mose 19,14 kam ich durch die heutige Losung: 
Du sollst dem Tauben nicht fluchen und sollst vor den Blinden
keine Hindernisse legen, denn du sollst dich vor deinem Gott fürchten. 

::: 

Die Bibel legt sich ja selbst aus. Und deshalb finde ich es nur gut und richtig, solche Verse, wie im 3.Buch Mose geschrieben, aus neutesatamentlichen, und wiedergeborenen Augen zu lesen, zu verstehen. Dies hilft dann auch zu verstehen wofür Jesus gekommen ist und  was es bedeutet für die jetzt lebenden Menschen. Denn es fehlt uns nur noch die Leibeserlösung.   Sie befassen sich dort im 3.Buch Mose mit den 10 Geboten auf Stein geschrieben. Jesus Geist jedoch schreibt sie ins Herz hinein. Aber aus eigener Kraft können die meisten Menschen es wohl nicht wissen oder tun. 



LG 
Burgen 




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