Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

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Plueschmors
Gelöschter Benutzer

Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von Plueschmors am 15.11.2014 13:56

Hallo cipher, hallo Rapp, hallo marjo,

 

Also Christen sind Christen, wenn sie die Bibel "liberal" und nicht "fundamentalistisch" betrachten - ist es tatsächlich schon so weit?

 

nein, es gibt liberale, traditionelle und fundamentalistische Christen. Ich selbst bin traditioneller Christ, weil ich mich an die Lehren meiner evangelisch-lutherischen Kirche halte. Nach Luther ist die Bibel indirekt Gottes Wort durch die Person Jesus Christus; Gottes Wort ist also da, wo - wie Luther es ausdrückte - "Christum getrieben wird", so daß er sich auch frei fühlte, die Schrift zu kritisieren, wo er Christus nicht gepredigt fand. Berühmtestes Beispiel ist etwa der Jakobusbrief, den Luther eine "Epistel ohne Saft und Kraft" nannte. Mit dem fundamentalistischen Bibelverständnis im Sinne der Chicago-Erklärung kann ich nur sehr wenig anfangen. Ich versteh ja das Verlangen nach klarer Botschaft und einer zuverlässigen Kirche, möchte die Bibel aber recht verstehen lernen, auch in ihren historischen Zusammenhängen, nachsinnen ohne Denkverbote und das scheint mir im Fundamentalismus nicht möglich zu sein.

 

...ich oute mich als "Fundamentalist", denn die Bibel ist das Fundament meiner Heilsgewissheit!

 

Mein Fundament heißt Jesus Christus, 1.Kor 3,11: "Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus." Die Gefahr des Fundamentalismus ist immer gewesen, die Bibel selbst zu einer göttlichen Größe zu machen. Gott kommt bzgl. Autorität an der ersten Stelle, die Bibel an zweiter Stelle und die Kirche an dritter Stelle, so lehrt es meine Kirche, so ist es m.E. auch recht. Wenn ich das hier als Mitglied der evangelischen Kirche in Deutschland nicht sagen und vertreten darf, gehe ich davon aus, daß weder Lutheraner noch Katholiken, die den größten Teil der Christenheit ausmachen, hier willkommen sind. Ist es nicht so? Ich hätte gerne eine aufrichtige Antwort: Darf ich hier als evangelisch-lutherischer Christ eine evangelisch-lutherische Position vertreten oder nicht?

 

Ich bin ein Mensch und Gott ist Gott. Das hat konkrete Auswirkungen. Wenn ich etwas in der Bibel nicht verstehe oder gar falsch finde, dann suche ich nicht bei Gott nach Fehlern.

Ich suche auch nicht bei Gott nach Fehlern, wie kommst Du darauf? Die Bibel ist nicht Gott, sondern eine Sammlung von Büchern, in der Menschen voll heiligen Geistes ihre Erfahrungen mit Gott aufgeschrieben haben. Um zurück zum eigentlichen Thema zu kommen: Von mir aus kann jeder gern glauben, daß die Welt in sechs Tagen erschaffen wurde oder die Sonne sich um die Erde dreht, weil man die Bibel halt nur wörtlich verstehen will. Ich will sie aber recht verstehen lernen und da eröffnen sich gewisse Schwierigkeiten, die sich nicht einfach mit einem Basta! aus der Welt schaffen lassen. Wenn Menschen homosexuell geboren werden und Gott das tatsächlich als Sünde verdammt, dann frage ich mich natürlich, warum das so ist und welche Beweggründe dahinter stecken. Da muß man ja dankbar sein, daß in der Bibel Sommersprossen oder rote Haare nicht als Sünde bezeichnet werden, denn auch dies ist angeboren. Ich bin jedenfalls unter Gebet zu dem Ergebnis gekommen, daß sich das Volk Israel vom Rest der umliegenden Völker abgrenzen mußte, um nicht assimiliert zu werden. Heute muß man die damaligen Gesetze freilich neu interpretieren. Schließlich schicken wir z.B. auch keinen mehr aus der Gemeinde fort, der Schuppenflechte oder sonst einen Aussatz am Körper hat. Kaum ein Christ beachtet das mosaische Gesetz - ist ja auch den Juden gegeben -, aber die Homosexuellen müssen immer an den Pranger als Sündenböcke, um für den allgemeinen Niedergang der Sitten herzuhalten.

Ich diskutiere gerne über den Glauben, Christen sind so vielfältig wie die Schöpfung Gottes selbst. Aber wenn hier nur wieder die fundamentalistische Sicht als einzig akzeptable Meinung gelten darf, muß ich eben woanders suchen, wo der Geist noch wehen kann, wo er will und nicht in den Käfig gesperrt wird.

Liebe Grüße, Plueschmors.

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.11.2014 14:19.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von Henoch am 15.11.2014 13:37

Schade Plueschmors,

ich kann Dir nur mitgeben, falls Du gehst, lass Dich segnen durch das reine Wasser des Wortes Gottes.

Henoch

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cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von cipher am 15.11.2014 13:36

Hallo Willy,

verbeugung.jpg

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von Rapp am 15.11.2014 13:24

Hallo Cipher,

ich oute mich als "Fundamentalist", denn die Bibel ist das Fundament meiner Heilsgewissheit!

und ich mache mit als "Mitverschwörer".

Willy

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von marjo am 15.11.2014 13:10

Hallo Plueschmors,

schade das Du uns verlässt, weil wir uns auf die Bibel verlassen und nicht auf die Ideen von Menschen wie man die Bibel auseinandernehmen kann. Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich kann nicht anders, als mich dem Wort Gottes zu unterwerfen. Meinen Verstand benutze ich den ganzen Tag, es gibt kaum jemand der wissbegieriger ist als ich. Allerdings weiss ich auch genau wo mein Platz ist. Ich bin ein Mensch und Gott ist Gott. Das hat konkrete Auswirkungen. Wenn ich etwas in der Bibel nicht verstehe oder gar falsch finde, dann suche ich nicht bei Gott nach Fehlern. Meiner Erfahrung nach ist es einfach meiner schlicht Begrenztheit zu verdanken, dass ich Teile der Bibel nicht oder noch nicht verstehe.

Das Wesen der liberalen Theologie (HKM) ist es, sich über Gott zu stellen und die Bibel als ein "normales" Stück Literatur zu behandeln, mit allen daraus folgenden Konsequenzen. Damit wird eine Grenze überschritten. Ich kann gut verstehen, weshalb viele Menschen die HKM toll finden. Man kann sich Jesus, Gott und die Bibel so zurecht legen, wie es in die eigene Vorstellung passt. Also bastelt man sich die Bibel und Gottes Willen nach der eigenen Vorstellung zusammen und nennt sich dann, und erst dann, Christ. Das ist sehr charmant, sehr verlockend, riecht für mich nur leider zu sehr nach Schwefel.

Ich wünsche Dir, falls Du wirklich gehst, alles erdenklich Gute!
marjo

Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.11.2014 13:31.

cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von cipher am 15.11.2014 12:49

Nachklapp:

Eine Weile musste ich suchen, bevor ich fand, was ich suchte.

In den vergangenen Jahren gab es verschiedenen Interviews mit Mächtigen der Welt - Finanzmagnaten, Drahtziehern im Hintergrund, Beratern usw. Aus diesen Gesprächen ergibt sich beispielsweise, dass ein Grund für die Vorantreibung der Gleichstellung der Frau schlicht Raffgier ist: Es wird angestrebt, dass möglichst viele Mitgkieder einer Bevölkerung besteuert werden können. Schon Henry Kissinger gab ziemlich frank und frei zu, dass es Zeit sei, die Weltbevölkerung zu reduzieren, unnütze Esser kosten zu viel Geld. Ein Schrit auf dem Weg zu diesem Ziel ist es, die Schwulenbewegungen zu fördern - Homosexuelle vermehren sich nicht. Letztlich den gleichen Zweck haben auch die "Bildungspläne", welche bereits in einigen Bundesländern, aber auch in Österreich und der Schweiz aufgelegt wurden und die die Zerstörung der Familie als Ziel haben.

Wer sich nicht an die Bibel halten mag oder ihre Aussagen relativieren möchte, läuft Gefahr, der einen oder anderen Gehirnwäsche zum Opfer zu fallen. Wer sich an die Bibel hält, wird von den Mächtigen und den "Eliten" zusehends als gefährlich eingestuft.

Mag sein, dass mich nun einige als "Verschwärungstheoretiker" betrachten. Das stört mich nicht, denn es gibt ja eine Verschwörung, in der wir alle Teil des Manövers sind. Der Teufel geht sein Ziel so direkt und geradeaus wie möglich an: Möglichst die Verführung aller Menschen zu erreichen, oder doch möglichst vieler - zumindest.

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cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von cipher am 15.11.2014 12:20

Also Christen sind Christen, wenn sie die Bibel "liberal" und nicht "fundamentalistisch" betrachten - ist es tatsächlich schon so weit?

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Plueschmors
Gelöschter Benutzer

Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von Plueschmors am 15.11.2014 12:12

Hallo marjo und alle,

 

Hier bei uns mit der liberalen Theologie zu argumentieren ist daher reichlich unpassend.

gut zu wissen, dann sind die meisten Christen hier nicht willkommen. Ich habe mich hier angemeldet, weil ich hier zuerst ein Forum gesehen habe, das nicht fundamentalistisch ist, ich sehe nun, das war eine Fehleinschätzung. Ich habe mich ja gerade darum von bibel.com abgemeldet...

Entschuldigt bitte die Umstände, ich hatte nicht vor, Eure Zeit zu stehlen. Macht es gut, Gottes Segen wünsche ich Euch allen auf Euren Wegen.

Liebe Grüße, Plueschmors.

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solana

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Beiträge: 4164

Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von solana am 15.11.2014 12:04

Plueschmors schrien:

ich persönlich glaube, daß Homosexualität angeboren ist und nicht geändert werden kann.

Hallo Plueschmors
Mit diesem Ansatz kann man eigentlich auch alle Bosheit und Schlechtigkeit der Menschen rechtfertigen,
1Mo 8,21  denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf 

Und die Tendenz geht heutzutage ja eindeutig in diese Richtung:
Unterdrückte Wünsche und unterdrückte negative Gefühle machen krank - also muss man sie ausleben.
Fast alles in unserem Sozialverhalten kann man mit einer bestimmten "Funktion" in der Entwicklung der Menschheit erklären, zB dass die Stärkeren die Schwächeren unterbuttern müssen, damit sich das beste Erbgut durchsetzt und "Fehler" ausgerottet werden.... dann "kann" niemand mehr etwas für seine schlechten Taten und seine Skrupellosigkeit, alles kann "evolutionär" begründet werden.
Und jeder fühlt sich "im Recht". (der am Häufigsten vorkommende Satz bei überführten Straftätern in Krimis lautet: "Was hätte ich denn tun sollen? Ich konnte doch gar nicht anders ..." Achte mal drauf)

Aber als Christ sollte es uns doch eigentlich darum gehen, nach Gottes Willen in unserem Leben zu fragen, nicht danach, wie wir unsere "angeborenen Begierden" optimal befriedigen können.
Nicht als "Asketen" uns aus der Welt zurückziehen, aber auch nicht unsere "Selbstverwirklichung" im Ausleben unserer Begierden suchen.
Das "Dilemma" verschwindet, wenn wir uns nicht "zwischen die Stühle setzen", sondern uns ganz für den einen entscheiden und von daher leben, unsere Erfüllung finden. Dann werden wir auch frei davon, mit den "Dingen der Welt" so umzugehen, dass sie uns "gefangen nehmen" können, dann werden wir nicht "Sklaven unserer Lüste" auch wenn wir das geniessen, was Gott uns schenkt.
Das ist ein lebenslanger Lernprozess (der sich durch "Kompromisse mit dem Denken der Welt" nicht abkürzen lässt, sondern in noch mehr inneren Zwiespalt führt.)
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.11.2014 12:07.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von Henoch am 15.11.2014 10:36

Hallo Plueschmors,

 

nach dem angeblichen Verbot im mosaischen Gesetz

Wir dürfen die Vollkommenheit der Bibel nicht in Frage stellen, denn dann verliert sie Ihre vollkommene Wirkung im Herzen des Lesers. Und da Gottes Wort auch vollkommene Liebe ist, wäre unser Handeln nicht liebevoller, sondern lieblos, wenn wir das tun. Wir können einem Menschen also nur schaden, wenn wir ihm die biblische Wahrheit verwässern.

 

Ferner sagt die Bibel ja selbst, dass dies unter Gericht steht. Wer das Wort Gottes anders predigt, als geschrieben steht, der sei verflucht, heißt es da.

Gal 1,9 Wie wir eben gesagt haben, so sage ich abermals: Wenn jemand euch ein Evangelium predigt, anders als ihr es empfangen habt, der sei verflucht.

Gott nennt nun mal alle sexuellen Begierden außerhalb einer vor Gott gültigen Ehe Hurerei und eine Beziehung zwischen Gleichgeschlechtlichen nennt er ebenso.

Aber wir haben den Auftrag, Gottes versöhnende Liebe weiterzutragen und dazu gehört auch, zu erklären wie Gott uns sieht. Denn wie sollte jemand verstehen, dass er Versöhnung braucht, wenn er gar nicht versteht, wie sehr er aus Gottes Sicht in die Sünde verstrickt ist?

Wir sollen aber auch die annehmende Liebe Christi vorleben, und das bedeutet, dass wir Sünder von Herzen annehmen sollen. Die Sünde klarstellen und die Versöhnung predigen und vorleben, dass ist unsere Aufgabe.

Henoch

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.11.2014 10:48.
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