Die Auserwählten und die Auserwählung
1 | 2 | » | Letzte
[ Nach unten | Zum letzten Beitrag | Thema abonnieren | Neueste Beiträge zuerst ]
Pneuma
Gelöschter Benutzer
Die Auserwählten und die Auserwählung
von Pneuma am 17.11.2022 14:24Re: Die Auserwählten und die Auserwählung
von Thomas0365 am 17.11.2022 16:24Hallo Pneuma,
schön das du hier noch mal dieses Thema seperat behandeln tust. Ich hatte ja schon einige Gedanken hierzu geäußert im Hinblick auf meine Auslegung zur Offenbarung.
Das "Problem" mit einer Vorherbestimmung Gottes ist unsere damit verbundene Vorstellung, das ja dann gar kein Mensch mehr einen Einfluss darauf hat, ob er ihn zu den Erwählten gehört oder nicht. Gehört also ein Mensch nicht zu den vor Grundlegung der Welt an Erwählten, hätte er ja im Prinzip gar keine Chance mehr, Zeit seines Lebens zu Gott zu finden. Und das kann dann nur Ungerecht sein, denn es würde bedeuten, das alle Menschen von Geburt an schon verloren sind und in Ewigkeit verloren gehen mit Ausnahme von den Menschen, die Gott nun unverdient begnadigen tut. Unsere willentliche Entscheidung für oder gegen Gott wäre damit überflüssig und Gott hätte auch keine Freiwilligen mehr. Sondern nur Menschen, die Kraft seines Geistes von seiner Existenz dann überführt worden sind und Menschen, die in ihrer Sünden dann auf ewig verloren gehen, ohne das hier noch etwas daran zu ändern ist. Dann bedürfte es in letzter Konsequenz gar nicht mehr unseres irdischen Lebens und Gott könnte gleich die Menschen zu sich in den Himmel holen, die er vor Grundlegung der Welt dazu bestimmt hat. Denn auch in einer "Bewährungsphase" für die Kinder Gottes würde es am Ende ihres irdischen Lebens ja dann doch "automatisch" im Himmel enden, weil Gott es vor Grundlegung der Welt so bestimmt hat.
Deswegen würde ich hier diese Erwählung Gottes abhängig machen wollen, von einem Vorherwissen Gottes. Und das Vorherwissen Gottes, worin dann diejenigen, die Gott in ihr Leben hineinlassen, ihre Erwählung feststellen, macht dann zumindest eine Mithilfe - ein Miteinwilligen - den Menschens nötig. Ein Miteinwilligen, das den Menschen dann halt nicht zum willenlosen Opfer und damit auch Überrumpelten macht. Überrumpeln und vereinnahmen tut dann nämlich nur der Satan seine "Opfer".
Wenn wir uns anschauen wollen, wie Menschen errettet werden, hilft ein Blick in die Apostelgeschichte. Von der Pupurhändlerin Lydia heißt es hier:
Apg. 16,
14 Und eine Frau mit Namen Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, eine Gottesfürchtige, hörte zu; der tat der Herr das Herz auf, sodass sie darauf achthatte, was von Paulus geredet wurde.
15 Als sie aber mit ihrem Hause getauft war, bat sie uns und sprach: Wenn ihr anerkennt, dass ich an den Herrn glaube, so kommt in mein Haus und bleibt da. Und sie nötigte uns.
Hier eine schon gottesfürchtige Frau (Jüdin), der nun Gott das Herz auttut. Von Natur aus sind unsere Ohren taub für das Reden Gottes. Auch hier muss Gott und sein inspiriertes Wort Ohren öffnen. Auf das wir das Reden Gottes auch vernehmen und Gott hereinbitten wollen. So wie es in Offenbarung 3 heißt:
20 Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.
Gott klopft nun bei jedem Menschen an. Allerdings braucht es dazu geöffnete Ohren und es gibt vieles, was uns unsere Herzen verhärten lässt und unsere Ohren taub werden lässt. Hier ist es nun aber wieder Gottes Erbarmen und seiner Barmherzigkeit zu verdanken - und hier würde ich auch von einer Erwählung sprechen - wem er hier offene Ohren schenkt. Nur allein die geöffneten Ohren reichen dann noch nicht, denn wir müssen ihm auch unsere Herzenstür auftun. Gott rennt sie nicht ein oder benutzt hier keinen Dietrich. Er mag uns überführen, aber er lässt uns auch immer die Möglichkeit ihn abzuweisen. Paulus spricht davon, das es bei ihm schlecht bei Gott bestellt wäre, wenn er das Evangelium nicht verkünden würde. Also diese Möglichkeit sich Gott zu verweigern hätte Paulus auch.
In Apostelgeschichte 17 wird dieses "sich überzeugen lassen" auch erwähnt:
4 Einige von ihnen ließen sich überzeugen und schlossen sich Paulus und Silas an,...
oder dann weiter an anderer Stelle...
11 Diese aber waren freundlicher als die in Thessalonich; sie nahmen das Wort bereitwillig auf und forschten täglich in der Schrift, ob sich's so verhielte. 12 So glaubten nun viele von ihnen, darunter nicht wenige von den vornehmen griechischen Frauen und Männern.
Die einen mussten also mühsam überzeugt werden, andere nehmen das Wort Gottes dann bereitwillig auf. Auch hier ist der eigene Wille gefragt gewesen.
Liebe Grüße,
Thomas
Pneuma
Gelöschter Benutzer
Re: Die Auserwählten und die Auserwählung
von Pneuma am 17.11.2022 17:49Römer 8,29 / 30
29 Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt,
dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes,damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.
30 Die er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen; die er aber berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht;
die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht
Diese in „vor der Zeit der Welt" oder seit Ewiger Zeit ausersehen / auserwählt hat,
werden gerecht gemacht und auch verherrlicht.
Es wird deutlich, dass die Auserwählung nicht auf dem Verhalten des Menschen,
sondern auf dem souveränen Willen Gottes beruht.
Liebe Grüße, Pneuma
Re: Die Auserwählten und die Auserwählung
von Thomas0365 am 17.11.2022 17:53Hallo Pneuma,
du schreibst:
"Es wird deutlich, dass die Auserwählung nicht auf dem Verhalten des Menschen, sondern auf dem souveränen Willen Gottes beruht."
Nicht von dem "Verhalten" abhängig, aber von der Einwilligung des Menschen .
Ansonsten hätte ich mir von dir noch ein paar Gedanken mehr gewünscht, bezüglich meiner Argumentation.
Pneuma
Gelöschter Benutzer
Re: Die Auserwählten und die Auserwählung
von Pneuma am 17.11.2022 18:10Die Auserwählten und die Auserwählung
Die für den Segen auserwählten von Gott sind in Gottes Hand, stellt sich die Frage sind die Andern zur Verdammnis vorbestimmt?
Diese scheinbar logische Schlussfolgerung, die durch keine Bibelstelle untermauert
werden kann weil Gottes Wort redet ausschließlich von einer Erwählung zur Errettung (2. Thes 2,13)
und nicht von einer Erwählung zur Verdammnis.
Außerdem steht dieser Gedanke im Widerspruch dazu, dass Gott alle Menschen errettet will (1. Tim 2,4) und nicht will,
dass irgendwelche verloren gehen (2. Pet 3,9).
Liebe Grüße, Pneuma
Re: Die Auserwählten und die Auserwählung
von Thomas0365 am 17.11.2022 22:56Hallo Pneuma,
zu deinen Ausführungen möchte ich folgendes sagen:
1. wenn es 1. Timotheus 2,4 heißt, das Gott alle Menschen erretten will (ein Vers der oft von den Allversöhnern oder Allaussöhnern missbraucht wird) dann lesen wir hier im griechischen für das Wort "will" einen sehnlichen Willen und nicht - wie an anderer Stelle - Gottes zwingenden Willen. Die griechische Sprache kennt hier zwei Wörter für "Wille". Bzw. differenziert hier noch einmal. Und bei einem sehnlichen Willen bekommt dieser Vers schon eine ganz andere Intention.
2 Du hast 2. Thes 2,13 zitiert .
2.Thessalonicher 2
13Wir aber sollen Gott danken allezeit um euch, von dem HERRN geliebte Brüder, daß euch Gott erwählt hat von Anfang zur Seligkeit, in der Heiligung des Geistes und im Glauben der Wahrheit, 14darein er euch berufen hat durch unser Evangelium zum herrlichen Eigentum unsers HERRN Jesu Christi....
Sprich wir sind als Gläubige dazu erwählt Selig zu werden, durch die Heiligung - was dann wieder ein Prozess ist wozu wir aufgerufen sind, diese dann zu vollziehen. Hier steht aber nichts von einer Erwählung vor Grundlegung der Welt.
3. Müssen Bibelstellen immer im Gesamtzusammenhang der Schrift gesehen werden, sonst pflügst du dir aus einzelnen Stellen dann in einer halbherzigen Deutung deine eigene Theologie zusammen. Am Beispiel von 2. Timotheus 1 lesen wir dann:
8 So schäme dich nun nicht des Zeugnisses unseres Herrn noch meiner, seines Gefangenen, sondern leide mit für das Evangelium nach der Kraft Gottes!
9 Der hat uns gerettet und berufen mit heiligem Ruf, nicht nach unseren Werken, sondern nach ⟨seinem⟩ eigenen Vorsatz und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor ewigen Zeiten gegeben,
10 jetzt aber offenbart worden ist durch die Erscheinung unseres Retters Christus Jesus, der den Tod zunichtegemacht, aber Leben und Unvergänglichkeit ans Licht gebracht hat durch das Evangelium,
Wenn in Vers 9 von einer Gnade gesprochen wird, die uns in Christus Jesus vor ewigen Zeiten gegeben wurde, dann spielt das auf die Person Jesus Christus an, die vor schon vor Grundlegung der Welt als Erlöser dann von Gott geplant war. Gott hat also erst ein vorläufiges endliches Universum - unser jetziges - erschaffen im Blick auf das dann Kommende ewige Universum im Hinblick auf Jesus Christus der das Ziel aller jetztigen Schöpfung ist. Und der auch im Anfang schon das Ziel von Gott war.
Gnade - die uns jetzt zuteil wird - und in Jesus schon von Gott vor allen Zeiten geplant war. Ich lese da aber nichts von einer Vorherbestimmung bestimmter Menschen zum Heil....
4. Römer 8 Vers 29 und 30 muss auch im Lichte des vorangegangenen Verses gelesen und beurteilt werden:
28 Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach ⟨seinem⟩ Vorsatz berufen sind.
29 Denn die er vorher erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Bild seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene ist unter vielen Brüdern.
Es wird hier in der Gegenwartsform gesprochen, von denen, die Gott JETZT lieben. Und diese Menschen, die Gott lieben, die hat er vorher erkannt hat - sprich die nach ihrer Bekehrung und Wiedergeburt von Gott erkannt worden sind --- Erkennen bedeutet EINS werden...eines Sinnes sein...
die sind dann dazu bestimmt Jesus dann auch gleichförmig zu sein - in Jesu Bild umgestaltet zu werden ... damit Jesus dann der erste von vielen - seinen - Brüdern dann ist.
Hier steht aber nichts von einer Vorherbestimmung vor Erschaffung der Welt.
Zur letzten von dir zitierten Stelle - jetzt mal aus der Hoffnung für alle....
2. Petrus 3
7 Auch der jetzige Himmel und die jetzige Erde werden nur so lange bestehen, bis Gott das entscheidende Wort spricht: Wenn er es anordnet, wird das Feuer sie am Tag des Gerichts vernichten, und er wird sein Urteil über alle Gottlosen sprechen.
8 Doch eins dürft ihr dabei nicht vergessen, liebe Freunde: Was für uns ein Tag ist, das ist für Gott wie tausend Jahre; und was für uns tausend Jahre sind, das ist für ihn wie ein Tag.
9 Wenn manche also meinen, Gott würde die Erfüllung seiner Zusage hinauszögern, dann stimmt das einfach nicht. Gott kann sein Versprechen jederzeit einlösen. Aber er hat Geduld mit euch und will nicht, dass auch nur einer von euch verloren geht. Jeder soll Gelegenheit haben, zu Gott umzukehren.
Vers 9 -- Geduld mit EUCH ... den Gläubigen.... die in ihren Fehltritten und Irrwegen bisweilen dann auch zur Umkehr von Gott geleitet werden mögen... hier die Gelegenheit bekommen sollen... umzukehren...
Leah
Gelöschter Benutzer
Re: Die Auserwählten und die Auserwählung
von Leah am 18.11.2022 06:17Ihr Lieben,
ich verstehe jetzt die Problematik nicht, denn sie ergibt sich für mich nicht.
Ich lese nirgends, dass sich die Auserwählung auf die Errettung bezieht. Vielmehr lese ich, dass wir in Christus oder nach dem Ratschluss Gottes erwählt sind. Daran sehe ich, dass die Errettung Voraussetzung ist. Es geht also um die Frage, wozu sind die Erretteten erwählt? Wenn dieser Hinweis an einigen Stellen fehlt, dann darf ich die ungenaueren Textstellen durch die genaueren Textstellen interpretieren. Ferner spricht die Schrift von vielen verschiedenen Dingen für die wir in Christus erwählt sind.
Herrlichkeiten über Herrlichkeiten.
Leah
Pneuma
Gelöschter Benutzer
Re: Die Auserwählten und die Auserwählung
von Pneuma am 18.11.2022 07:41Lutherbibel 2017Das Gemeindegebet
1 So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, 2 für die Könige und für alle Obrigkeit, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit. 3 Dies ist gut und wohlgefällig vor Gott, unserm Heiland,
Re: Die Auserwählten und die Auserwählung
von Cleopatra am 18.11.2022 08:27Guten Morgen,
vielleicht hilft ein kleines Beispiel aus dem Leben:
Ich fahre heute Mittag in die Suppenküche.
Diese Suppenküche ist dafür gemacht, um Menschen satt zu werden.
Wir wünschen uns so sehr, dass alle Bedürftigen kommen, um zu essen.
Eingeladen sind sie.
Die Suppenküche ist nämlich nur für Bedürftige- die Bedürftigen sind demnach die "Auserwählten".
Aber ob diese der Einladung folgen, ist deren Verantwortung, hängt von ihrem Willen und Hunger ab.
Das ist jetzt natürlich ein sehr grobes Beispiel.
Die Welt ist erschaffen worden, da war alles gut.
Aber da die Sünde nunmal auf diese Erde kam, haben wir den Platz im Himmel leider nicht mehr.
Aber Gott hat sich das so gedacht, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben.
Wir Menschen sind "Auserwählt", nicht das Schaf, nicht der Grashüpfer- nein, der Mensch, um die Gemeinschaft mit Gott zu haben.
Da nun leider diese Möglichkeit nicht mehr bestand, hat Gott den Lösungsweg (die Sündenvergebung durch Jesu Tod am Kreuz) gemacht.
Gottes Liebe ist so groß zu uns, er möchte sehr, dass jeder die Einladung annimmt.
Und ich denke auch, dass Gott jeden individuell zieht und die Möglichkeit gibt, ihn kennenzulernen.
Aber die Verantwortung, was wir mit seiner Einladung machen, die liegt nach wie vor bei uns.
Liebe Grüße, Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Pneuma
Gelöschter Benutzer
Re: Die Auserwählten und die Auserwählung
von Pneuma am 18.11.2022 09:29Nochmals- zum Anfang zum Ursprung:
Da heißt es:
DAS ERSTE BUCH MOSE (GENESIS) (1.Mose 1,27-28)
27 Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. 28 Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.
-
Da gab es noch keine behinderten, kranke und sündige Menschen. Das muss solange gut gegangen sein, bis Adam und Eva im Paradies vom verbotenem Baum der Erkenntnis sich bedienten, und eine verbotene Frucht zu sich nahmen. Da war es vorbei mit herrschen und dem Göttlichen zustand, sie wurden angreifbar wie wir es bis heute noch meistens sind von Geburt an und so sterben.ü
Nehmen wir die Einladung an um heil zu werde durch Jesus Christus unserem Heiland.
Liebe Grüße, Pneuma