Errettung und Gnade

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solana

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Re: Errettung und Gnade

von solana am 30.11.2014 10:28

Henoch schrieb:

Ich persönlich finde es wichtig, dass nichts, absolut nichts, das Werk Christis "ergänzt", als wäre es nicht vollkommen. Jesus sagt ja: "Es ist vollbracht", also vollständig und abgeschlossen. Ich möchte nichts dazu tun, denn er hat dafür sich selbst hingegegeben. Ein vollkommenes Opfer bewirkt vollkommene Sühnung.



Hallo Henoch
Ja, es ist wichtig, sich dessen bewusst zu sein,dass wir nichts hinzufügen können.
Und das gilt sogar für den Glauben:


Joh 6,29 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Das ist Gottes Werk, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.

Auch da müssen wir uns bewusst sein (meine ich), dass es nicht "unser guter und richtiger Glaube" ist, mit dem wir "unsere Hälfte" zum Erlösungswrk beisteuern.
Sondern das ist unsere "Antwort" auf seine Liebe, die von ihm in unser Herz "ausgegossen"wird (Röm 5,5), es ist das Licht, das er in uns angezündet hat, als er uns unser neues Leben schenkte:

2Kor 4,6 Denn Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.

Und dieser kleine Lichtfunke wächst wie ein "Senfkorn", wird immer reicher an Erkenntnis - auch nicht aus uns.
Es ist nicht unsere Leistung, das exakt richtige Erkennen und Glauben, das wir zu unserer Errettung beisteuern.
"Unser Teil", das wir beitragen, ist unser "Opfer", dass wir uns selbst "opfern" und IHN uns umgestalten lassen. Dass wir uns ganz in seinen Dienst stellen, uns ganz mit unserem neuen Leben identifizieren und uns dem alten Leben und der "Welt" gegenüber für "abgestorben" halten:

Röm 12, 1 Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst. 2 Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.

In der Erkenntnis im Glauben aber steht uns Demut an, "Mässigkeit":

2. Petr 1, 5 So wendet alle Mühe daran und erweist in eurem Glauben Tugend und in der Tugend Erkenntnis
6 und in der Erkenntnis Mäßigkeit und in der Mäßigkeit Geduld und in der Geduld Frömmigkeit
7 und in der Frömmigkeit brüderliche Liebe und in der brüderlichen Liebe die Liebe zu allen Menschen.
8 Denn wenn dies alles reichlich bei euch ist, wird's euch nicht faul und unfruchtbar sein lassen in der Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus.
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.11.2014 11:51.

Pal

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Re: Errettung und Gnade

von Pal am 30.11.2014 10:29

Dann wird übrigens auch die oft mißverstandene "Ruhe Christi" zur größten Aktivität, wo der Eifer um SEINE Sache mich verzehrt...

Gott in mir dränget mich und ich lerne diesem "Drang" zu folgen. Bzw. meinen Ego-Widerwillen (der sich bekanntlich jeden Tag meines Erdenlebens gegen Gottes Willen gelüstet um seinen "eigenen Gott" zu spielen!) zu bekämpfen.

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Pal

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Re: Errettung und Gnade

von Pal am 30.11.2014 10:39

Solana:
Auch da müssen wir uns bewusst sein (meine ich), dass es nicht "unser guter und richtiger Glaube" ist, mit dem wir "unsere Hälfte" zum Erlösungswrk beisteuern. Sondern das ist unsere "Antwort" auf seine Liebe....

Wie recht du damit hast!
Ich, aus mir selbst heraus, kann noch nicht einmal ein Senfkorn (gottgemäßen) Glaube aus der Tasche ziehen. Dennoch ist es bei der Zusammenarbeit zwischen Gott und Mensch wie folgt:
Mar 9:24 Und alsbald schrie der Vater des Knaben mit Tränen und sprach: Ich glaube; hilf meinem Unglauben!

Dieser Vater, eines erbärmlich kranken Kindes, hatte etwas in sich. Nämlich das Senfkorn. Doch dieses Senfkorn war mE keinesfalls sein Privat-produkt, worauf er stolz hätte sein können. Denn er begriff nur zu gut, das er HILFE nötig hätte. Hilfe um göttlich zu glauben, um so zu glauben, wie Jesus glaubte.
Weil er diese Abhängigkeit von der Hilfe begriff, schrie er und weinte vor Verlangen!

Genau das trifft ins Schwarze meines Verlangens nach meiner Umgestaltung in das Bild des "großen Bruders"!
Ich habe es bereits heute (in einem Maß) und brauche trotzdem die tagtägliche Hilfe (in noch größerem Maß).
Ich bin göttlich und muß doch, unter Tränen, und voller Bedürfnis, darum "schreien"!
Das erscheint dem normalen Denken als Paradox. Entweder ich hab und bin etwas oder eben nicht. Warum diese vage Ungenauigkeit?
Wäre es nicht vorbildlicher, wenn der Vater gesagt hätte: "Ich glaube selbst und brauche keine weitere Hilfe!" Ich bin selbstständig, unabhängig und Jesus muß mir nur noch zu meiner Leistung gratuieren: Luk 7:9 Als Jesus das hörte, verwunderte er sich über ihn .... und sprach zu dem Volk.... Ich sage euch, selbst in Israel habe ich einen so großen Glauben nicht gefunden!
Ich denke mir auch der vortrefflich große Glaube des Soldaten, war keine Eigenleistung, sondern ebenfalls ein Geschenk des Himmels.

Gerade das macht ein Leben mit Jesus so positiv spannungsvoll:
Mein jetziges, zeitliches "Minidasein" trifft dabei auf die ewig, unendliche Fülle des Göttlichen!!!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.11.2014 11:42.

MichaR
Gelöschter Benutzer

Re: Errettung und Gnade

von MichaR am 30.11.2014 11:54

Solana: Auch da müssen wir uns bewusst sein (meine ich), dass es nicht "unser guter und richtiger Glaube" ist, mit dem wir "unsere Hälfte" zum Erlösungswrk beisteuern. Sondern das ist unsere "Antwort" auf seine Liebe....
exakt, sehr schön formuliert!

Eigendlich gibt es gar nix was wir hinzutun können oder ihm bringen können, alles ist sein Werk.
Und wenn wir dann bereits sein Werk geworden sind, werden wir ihm immer mehr ähneln und der Bibel- konformer werden.
Werden wachsen und uns heiligen lassen von ihm, der uns ziehen wird in Liebe und treu ist nach seiner Gerechtigkeit. Er wird es vollbringen, was er angefangen hat.
Wir können quasi nur "mitmachen" und ihn tun lassen. 

Von ganz allein werden wir dann zusehends in sein Bild verwandelt werden. Und keine Angst, bei einem gehts da schneller, beim anderen dort - 
Nur kein eigenes Werk machen, denn ohne ihn können wir eh nichts. 

Und wenn wir (Theoretisch) hier unten es bereits schafften vollkommen zu werden und alles getan hätten wie er es sagt, dann müssten wir zu ihm sagen:  "ich unnützer Knecht"! und hätten damit Recht!

So tun wir was wir schon vermögen in Freude darüber und mit Liebe und Blick auf ihn, der Liebe ist und Freude, als Re-Aktion auf seine erkannte Liebe, soweit wir sie eben schon erkennen dürfen! 

PS: und niemand soll unsere Freude über bereits überwundenes nun verwechseln  mit Hochmut oder Überheblichkeit oder Anklagen oder Richten wenn wir das sagen, wenn wir es erwähnen und darauf hinweisen!
- Sondern sich mit der Wahrheit freuen und mit uns!
- denn die Liebe freut sich über die Wahrheit! Insbesondere wo sie sein Reich und sein Werk betrifft!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.11.2014 12:00.

solana

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Re: Errettung und Gnade

von solana am 30.11.2014 12:14

Micha schrieb:

PS: und niemand soll unsere Freude über bereits überwundenes nun verwechseln mit Hochmut oder Überheblichkeit oder Anklagen oder Richten wenn wir das sagen, wenn wir es erwähnen und darauf hinweisen! - Sondern sich mit der Wahrheit freuen und mit uns! - denn die Liebe freut sich über die Wahrheit! Insbesondere wo sie sein Reich und sein Werk betrifft!

 

Ja, genau , Micha.
Und wir selbst müssen am allermeisten aufpassen, dass wir das nicht verwechseln!
Dass wir nicht meinen, unserem Nächsten sagen zu müssen: "Du glaubst an diesem oder jenem Punkt "nicht ganz richtig" (im Gegensatz zu mir!) - deshalb kannst du nicht errettet sein!"
Denn dann wird der "Glaube" zu einer Art "Werk" gemacht, das zu unserer Erlösung nötig ist.
Unsere Erkenntnis im Glauben bleibt zeitlebens "Stückwerk" - sie wird nur dadurch "vollkommen" dass sie immer den Blick auf die Quelle dieser Erkenntnis hin öffnet - und wir in Demut "Empfangende" bleiben.

Ps 36,10 Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht.

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Errettung und Gnade

von Henoch am 30.11.2014 12:31

Hallo Solana,

"Du glaubst an diesem oder jenem Punkt "nicht ganz richtig"


Der errettende Glaube ist gegeben und dadurch gekennzeichnet, dass wir wissen was aus Gott ist, weil uns der heilige Geist in alle Wahrheit leitet. Er fängt bei den Fundamenten an. Stehen die nicht, dann hat er auch nicht angefangen.

Wir sollen urteilen, weil wir ja auch ermahnen sollen.

Henoch

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solana

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Re: Errettung und Gnade

von solana am 30.11.2014 12:44

Henoch schrieb:

Er fängt bei den Fundamenten an. Stehen die nicht, dann hat er auch nicht angefangen. 

Ja, Henoch.
Aber ist unsere Erkenntnis im Glauben unser Fundament?
Ist es nicht der lebendige Herr selbst, der in uns allen das gute Werk angefangen hat - und dem wir auch dessen Vollendung anvertrauen dürfen?
Auch wenn unsere jeweiligen "Erkenntnisschritte" im Glauben auf dem Weg zur Vollendung vielleicht jeweils ein wenig unterschiedlich sind? 
Ich halte "Demut" und "Annehmen wie ein Kind" für wichtiger als ganz genaues "Wissen". Denn das beinhaltet "Korrekturbereitschaft" und Offenheit für Wachstum. Während viel "Wissen" leicht "aufbläht" (1. Kor 8,1) und in "Erstarrung und Unduldsamkeit führen kann.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Pal

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Re: Errettung und Gnade

von Pal am 30.11.2014 12:48

Henoch:
Der errettende Glaube ist gegeben und dadurch gekennzeichnet, dass wir wissen was aus Gott ist, weil uns der heilige Geist in alle Wahrheit leitet. Er fängt bei den Fundamenten an. Stehen die nicht, dann hat er auch nicht angefangen. Wir sollen urteilen, weil wir ja auch ermahnen sollen.

Ich denke, wenn es etwas zu beurteilen gibt ,dann zu allererst den Balken im eigenen Auge. Doch wie wird ein selbstbetrügerisches Wesen, wie mein Altes, jemals vom Hl.Geist in die Wahrheit über sich selbst geführt? -

Darin liegt das größte Konfliktfeld. -
Gott muß kommen und das Böse in mir vernichten. Erst wenn das Alte stirbt kann wirklich Neues lebendig, und ungehindert wirken.
Dieses Sterben und dieser Zerbruch ist genauso notwendig wie jenes: "Tut Buße!" der ersten Jesusbegegnung.
Da gilt keineswegs: Einmal bekehrt, immer bekehrt!
Sondern die Jesukonformität ist mit dem tagtäglichen Kreuztragen und Selbstverleugnen verknüpft.

Micha:
Und wenn wir (Theoretisch) hier unten es bereits schafften vollkommen zu werden und alles getan hätten wie er es sagt, dann müssten wir zu ihm sagen: "ich unnützer Knecht"! und hätten damit Recht!

Das hast du sehr trefflich geschrieben! -

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.11.2014 12:51.

MichaR
Gelöschter Benutzer

Re: Errettung und Gnade

von MichaR am 30.11.2014 12:53

Während viel "Wissen" leicht "aufbläht" (1. Kor 8,1) und in "Erstarrung und Unduldsamkeit führen kann. Gruss
nicht Wissen liebe Solana, ich meine das man da unterscheiden müsste, wenn man liebevoll genau sein möchte:
Es geht um Erkenntnis, die aufbläht.
Erkenntnis ist jedoch von Erkennen wie eine Sache wirklich ist, sie ist deshalb nichts schlechtes, oder verwerfliches, im Gegenteil - Und nicht zu ersetzen oder an deren Stelle sollte vllt. lieber dies oder das stehen. 
Das lese ich nicht in der Schrift. 
Es ist alles zusammen nötig, wie Früchte und alles was das neue Leben mit sich bringt, wie Liebe und Sanftmut usw, aber auch klarheit, Wahrheit, korrektheit, Aufrichtigkeit usw. - viele viele gute Dinge.

Also ich würde hier nicht trennen oder unterordnen was nicht getrennt werden muss oder sollte mE.

Das die Erkenntnis zu Erstarren oder undultsamkeit führen würde, kenne ich nicht, ist das deine Vermutung?
Wenn sie aufbläht, wie bei Paulus der das gern mal anführt und selbst erlebt hat, dann hat man vllt. wie er nen "Stachel" im Fleisch, damit man sich nicht überhebt. Das kenne ich auch, denn ich habe selber einen, damit ich "down" bleibe, kann ich bestätigen, so scheint das zu funktionieren bei Erkenntnis.
Und ich kenne noch jemanden hier, bei dem das ganz genauso ist^^.

Bei der Erkenntis gehts auch nicht um viel Wissen, wie die Welt das kennt, sondern um echte Erkenntnis der Wahrheiten Gottes. Und nein, dadurch wird man nicht zu einem "besseren" Christen usw. aber man stößt ab, weil sich der der dies oder das noch nicht erkannt hat, sich daran stößt das ein anderer hier oder da mehr "Erkenntnis" hat - das liegt wohl wiederum an der alten Natur des Menschen.
Aber man ist tatsächlich nicht besser, sondern eher ein schlechterer Christ, wenn man so will, weil man einen sichtbaren Stachel hat, auf den andere zeigen können!
hoffe das ist ok dies kurz erläutert zu haben?

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solana

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Re: Errettung und Gnade

von solana am 30.11.2014 12:58

Danke, Micha für deine Erklärungen.
Ich wollt dir doch auch nicht widersprechen.
Ich habe nur bestätigt, was du gesagt hast und es ein wenig ergänzt um einen Aspekt .
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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