Gebet - wofür ?

[ Nach unten  |  Zum letzten Beitrag  |  Thema abonnieren  |  Neueste Beiträge zuerst ]


DerArme
Gelöschter Benutzer

Gebet - wofür ?

von DerArme am 25.09.2016 11:47

Hallo

Im Allgemeinen wird Gebet als Mittel angesehen , etwas von Gott zu bekommen .
Drehen wir die Sache etwas  , dann ist es für Gott ein Mittel , das zu tuen was ER tuen will .
Warum ?
Die Sache sieht so aus , das Gott uns unser Leben in die Hand gegeben hat . Ebenso die Welt .
Ich kann also tuen und lassen , was ich will . Dann kommt alles von mir . Ich bin ja der Leiter .
Ich kann Gott nicht "vor meinen Karren " spannen . Ich kann mich nur - wenn ich das will -
vor seinen Karren spannen lassen .
Ein Mittel dazu ist , das ich bete , was ER will . Es wäre toll , wenn ich mir dazu ein Sortiment
Bibelverse ( es gibt sehr viele Verheißungen ) nehmen könnte , und Gott dazu auffordern könnte
das zu tuen . Es läuft leider nicht so . Er ist Herr und ich muß ihn nicht dazu bewegen etwas tuen .
ER will was tuen ist die Vorrausssetzung . Dann muß ich das beten was er tuen will ( das Prinzip
der Verantwortung ) . Er gibt die Richtung vor im Gebet - wenn ich das will !
Meine Schafe hören meine Stimme.....
Nochmal kurz gesagt .
ER will was tuen ! Er kann es nicht , wenn ich die ihm die Sache nicht in die Hand gebe indem ich seinen Willen bete .
Er gibt die Richtung des Gebets vor - oder ich . Was ist praktisch besser ?
Sein Wille ist aber aktuell genau wie unser Leben aktuell ist .
Vergleicht einfach mit dem Vater unser .
Gruß

DerArme

Antworten

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Gebet - wofür ?

von Burgen am 25.09.2016 14:33

Naja, das Beten als Betteln einer Wunscherfüllung, das ist ziemlich kurz gegriffen.

Gott selbst sagt an einer Stelle bei Lukas: Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes, so wird euch alles andere zufallen.

Gott sagt an anderer Stelle, dass er angebetet werden will.

Gott ist kein Wunschautomat.

Gott liebt es, Beziehung zu leben mit den Menschen und besonders mit denen, die Jesus ihr Leben anvertraut haben.

Unsere Aufgabe, oder Joch, ist es, das übergebene Leben unsererseits bei Jesus zu lassen.

Tun wir das, haben wir den Jackpott, jeden Tag neu.

LG
Burgen

 

Antworten

Cleopatra
Administrator

38, Weiblich

  Urgestein

Forenleitung

Beiträge: 5298

Re: Gebet - wofür ?

von Cleopatra am 27.09.2016 08:00

Also für mich ist gebet auf keinen Fall nur ein Zweck, um meinen Willen zu bekommen.

Nein, Gebet ist ein Gespräch. Es ist etwas ganz besonderes, mit dem wir Zugang zu unserem Gott haben.

Wenn ich mit meinem Hund durch den Wald laufe, dann erzähle ich Gott meine Sorgen und auch meine Freuden.
Ich erzähle ihm, was mir an der Natur besonders gefällt und lobe ihn dafür.

Ja, auch Fragen habe ich, auch Bitten. Aber auf keinen Fall nur Bitten.

Das kann ich so nicht unterstreichen.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

Antworten

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Gebet - wofür ?

von Henoch am 27.09.2016 08:20

Hallo DerArme,

ich merke, dass Du viel vom Herrn erwartest und wenig von Dir. Das ist praktisch "ich muss abnehmen und er muss zunehmen" und praktische Hingabe. Ja, ich mache das auch, dass ich ihn vor meinem Gebet bitte, dass mich sein Geist leitet. Und immer legt er mir Gebete auf das Herz. So ist das Gebet zugleich ein Wegweiser für mich, welche Wege, Liebe und Fürsorge der Herr für mich und meine Liebsten geplant hat und auch ein Hinweis, wer Sorgen hat.

Auch wenn ich die Bibel lese, achte ich darauf, wo uns der Herr im alten oder neuen Testament gezeigt hat, welche Bitten er gerne erhört. So wie bei Salomo, der um Weisheit bat. Eine andere Stelle ist die, wo Jesus ganz traurig fragt, ob er wohl "so einen Glauben" auf Erden finden wird, wenn er wiederkommt. Und dann bitte ich ihn darum, dass er mir Weisheit, Glauben Liebe, Treu etc schenkt und mir Kraft gibt.

Ich finde, man ehrt Gott durch bitten, denn dann anerkennt man, dass man ohne ihn nichts tun kann und bleibt am Weinstock. Ihn um alles zu bitten bedeutet für mich, dass ich ihn als meinen Herrn und Schöpfer ehre, meine völlige Abhängigkeit anerkenne, ihm vertraue, mich in seine Hände lege und mir nichts selbst einfach nehmen will und mir auch nicht einbilde, ich wäre ohne ihn mehr als Staub und Asche. Und er ist so gütig, dass er auch, oft beschämend reichlich, für mein weltliches Wohl sorgt.

Und je mehr ich weiß, dass alles von iohm ist und ich ohne ihn nicht einmal atmen könnte, dest dankbarer bin ich natürlich.

Und so bleibt nur, ihn zu loben, auch dann, wenn mir etwas gelingt, denn er hat es bewirkt.

Henoch

Antworten

solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Gebet - wofür ?

von solana am 27.09.2016 10:48

DerArme schrieb:

Er gibt die Richtung vor im Gebet - wenn ich das will !
Meine Schafe hören meine Stimme.....

Ja, DerArme, Gebet bewirkt dann etwas, wenn es kein Monolog ist, sondern ein Dialog.
Wenn man nicht nur seine Wünsche und Vorstellungen "gebetsmühlenartig" vorträgt und meint, allein dieses Aussprechen bewirke etwas, dadurch könne man etwas beeinflussen und die Zukunft gestalten.

Wenn wir uns an Gott wenden, dann ist er als Gegenüber da und Gebet ist ein Gespräch mit ihm.

Es ist aber genauso wenig  einseitig auf die andere Weise - dass wir gar nichts "von uns aus" sagen sollen, nur bitten, dass sein Wille geschehen möge, nach einem Bibelvers-Sortiment. Dass wir alle eigenen Gedanken, Wünsche und Sorgen erst einmal an der Geraderobe abgeben und dann vor Gott kommen sollen - in eine Raum, der mit unserem Alltag nichts zu tun hat, um eine Zeit mit Gott zu verbringen, dann wieder rausgehen und unser "Päckchen" wieder aufschnallen und in den Alltag zurückkehren ...

Wir sollen doch gerade dieses "Päckchen" im Gebet vor Gott bringen.
Die einzelnen "Lasten" vor ihn legen, mit ihm besprechen.
Dann wird er handeln - wenn wir die Lasten und uns selbst in seine Hand loslassen.
Er wird wirken - in der Situation und auch in uns selbst. Er wird unsere Einstellung zu bestimmten Dingen verändern - wenn wir dies zulassen.
Er wird das, was uns beschäftigt, so führen, dass uns alles zum Besten dient.
Und er wird uns die Kraft geben, das zu ertragen, was uns zu schwer vorkommt.
Er wird Freude und Friede schenken, wo uns die Quelle versiegt scheint.
Und er wird uns hindurchführen, darin unser Vertrauen und unseren Glauben stärken und wachsen lassen.
Er wird uns dabei verändern in unserer Einstellung, so dass wir erkennen können, was zu tun ist.

Röm 12,2 Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene. 

Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten

DerArme
Gelöschter Benutzer

Re: Gebet - wofür ?

von DerArme am 27.09.2016 15:42

Hallo Solana

Vielleicht schieße ich etwas über das Ziel heraus wenn ich sage , das wir Gott ein Gegenüber sein sollen .
EIN Bereich dabei ist das Gebet . Deine Ausführung deutet eher auf ein - sagen wir es mal so - ein zufälliges
"Nebeneinander" mit Gott hin . Man weis nicht ob ER reagiert aber probieren tut man es trotzdem .
Sorry , aber man muß nach Gott suchen , nach seinem Willen , Person , Führung usw. .
GOTT WILL MIT MIR / JEDEM .
Die Frage ist nur ob ich auf ihn reagiere und es ernst meine .
Vielleicht erwarten wir einen gewaltigen "Durchbruch" , ein einmaliges Erlebnis . Leider ist es aber ein Weg
der erst angefangen hat und erst mit dem Tod zu Ende ist - jedenfalls in diesem Leben .
Suche ich nach dem Weg mit ihm und gehe ihn , dann bin ich ein Gegenüber für ihn . Man sieht IHN handeln .
Bin froh das er einen da abholt wo man steht im Glauben , aber ICH muß auf seine "Hand" reagieren .
Wenn man diesen Weg nicht geht , wird das Wort wie eine leere Blase die irgendwann mal platzt , weil man
genug hat von diesen leeeren Phrasen hat . Es hat mit der Praxis nichts zu tuen , wenn man nicht auf IHN reagiert .
Man hält sich dann an Menschen . Die können aber nicht das selbe "leisten" wie Gott .
Es geht also rückwärts statt vorwärts .
Ich bin jetzt mehr als 30 Jahre von neuem geboren . Es gab eine Zeit , da hätte ER mich beinahe verloren - war mir
nicht bewußt aber irgendwie kam ich zu IHM zurück . Als ich bewußt anfing selbst mit IHM zu gehen fing er an mich
zu ändern . Es war nicht sehr schmeichelhaft wie er mich sah/sieht , aber er zeigte mir , das ich mich nicht selbst verändern
kann . Weil ich weis , das mein Charakter nicht so toll ist , nehme ich lieber das was er mir gibt und gebe es weiter .
Wir brauchen Zuwendung ( !! ) , dafür sind wir gebaut und Jesus gibt sie - WENN ich mit ihm gehe - sonst suche ich sie bei Menschen .
Meine Oma wüde sagen : "Nichts für Nichts." Aber ich bin ihm - und er mir - ein Gegenüber , wenn ich ihm folge.
Dann sehe ich auch , das er vorrausgeht .
Im Gebet ein Gegenüber . Mein Gott , er weis doch was Sache ist ! Ich verhalte mich immer mehr wie ein Blinder der
nicht nach dem geht , was er sieht . Trifft speziell auf Menschen zu . Das können die "besten" Christen ( Gemeindemitglieder )
sein , wenn es nicht von Gott kommt gleich vergessen , und wenn man 100 mal meint damit dem anderen einen Gefallen
tun zu wollen . Es bringt mich entweder von Gott weg oder schadet mir auf Dauer . Menschen gefallen zu wollen - damit habe
ich selber Probleme ,  wohl mehr wegen meines Minderwertes - ist ein "Kampffeld" in der Nachfolge .
Jesus selbst sagt , das er nicht gekommen ist um uns zu gefallen .
Man lernt selbst mit dem Wort umzugehen . Früher war ich mehr der Typ "entweder....oder" wodurch ich mich selbst unter
Druck setzte und das Wort meistens "verlorenging". Jetzt warte ich ab , was er damit tuen will . Allerdings ist Geduld eine
Frucht , die ( leider ) meines Wissens nach in der Anfechtung wächst .
Ermutigung zur Nachfolge ? Wenn man erkennt , das ER einen Weg hat ist das die Ermutigung .
Allerdings kann es sein , das man nachher alleine durch die Welt geht , weil keiner mitgeht .
Gruß

DerArme

Antworten

solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Gebet - wofür ?

von solana am 27.09.2016 15:50

DerArme schrieb:

Deine Ausführung deutet eher auf ein - sagen wir es mal so - ein zufälliges "Nebeneinander" mit Gott hin .

Hallo DerArme
Es ist mit total schleierhaft, wie du zu dieser Einschätzung kommst.
Kannst du das bitte konkret machen, aufgrund welcher Aussagendu diesen Eindruck gewinnst?
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten

solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Gebet - wofür ?

von solana am 28.09.2016 10:51

Schade, dass auf solche Nachfragen an dich keine Antworten kommen, DerArme.

Im anderen Thread über Eigenschaften eines Christen schriebst du auf Nachfragen, dass du eigentlich nur Gedankenanstösse geben wolltest....
Ist das hier auch so? Knüpfst du nur an bestimmten Punkten an, um deine Gedanken einzubringen, ohne wirklich ein tiefergehendes Gespräch, einen wirklichen Austauch zu suchen, bei dem man versucht, sich in die Gedanken des Gegenübersers hinein zu denken und sie durchdenken ....?

Des ist jetzt nur mein Eindruck und er kann täuschen, daher meine nochmalige Nachrage.

Gerade beim Thema Gebet als Dialog mit Gott finde ich dieses "Gegenseitige" wichtig.
Du schreibst das ja auch.

Aber wenn ich dann deine weiteren Ausfûhrungen dazu lese, dann kommt es mir so vor, als ob bei dir im Dialog mit Gott dein Alltagsleben irgendwie aussen vor bleibt. Dass du versuchst, auf Gott zu hören, herauszufinden, was sein Wille ist, welche Aufgaben er für dich hat, was du tun sollst. 
Das finde ich sehr gut.

Aber ich sehe da die Gefahr, dass das ausgeblendete Alltagsleben dann zu einem Bereich wird, mit dem man Gott nicht belästigen will, weil er ja zu "banal" ist und in dem man schon erst mal selbst zusieht, wie man da klar kommt.
Dann klafft das Leben immer mehr in einen "banalen Alltagsbereich" und in den Bereich "Gespräch mit Gott und etwas für ihn tun" auseinander....
Dieses Problem hatte ich und habe auch von vielen anderen Christen gehört, dass sie diese Erfahrung gemacht haben und dass sie das azunehmend als unbefriedigend und schmerzhaft empfunden haben.

"Dialog" fängt im Kleinen an, und Gebet soll nicht nur einen Bereich des Lebens umfassen, das ganze Leben soll im Dialog geführt werden (1Thess 5,17 betet ohne Unterlass,).
Es geht nicht nur darum, Gottes Willen zu erfragen, um dann gezielt bestimmte Aufgaben für ihn zu erledigen.
Sodern jeden Moment mit ihm zu leben, alles, was man tut und erlebt, von seiner Gegenwart durchdringen zu lassen, auf ihn sehen, von seinem Frieden bestimmt zu werden und von ihm die Freude empfangen, die er dabei schenkt, auch in den banalsten und langweiligsten Dingen. Nicht nur in den Erfolgserlebnisse, wenn man bestimmte gute Frucht feststellt, die man für ihn gebracht hat. 

Kol 3,17 Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.

Und das geht nur, wenn das Gebet nicht nur darauf beschränkt wird, Gottes Willen für bestimmte Aufgaben herauszufinden.
Daher meine Betonung des Alltags, der ins Gebet hineingenommen werden soll und dann das Gebet in den Alltag weitergeführt.
Wenn dir diese Erfahrung so "fremd' erscheint und du nicht nachvollziehen kannst, wovon ich spreche, dann kann ich dich nur einladen, das mal auszuprobieren. Es hat mein Leben sehr bereichert und die schmerzlich empfundene Trennung in (in banalen Alltag und Bereich mit Gott)  aufgehoben.
Das wünsche ich dir auch.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten

« zurück zum Forum