Gottes neue Welt
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geli
Gelöschter Benutzer
Re: Gottes neue Welt
von geli am 10.11.2020 11:27Ist das nicht ein Widerspruch?
Entweder habe ich einen freien Willen, und kann auch eine Entscheidung treffen, die gegen den Willen Gottes ist, oder ich habe ihn nicht und muß zwangsläufig das tun, was Gott will.
Wenn wir Menschen folgerichtig nicht gegen Gottes Willen handeln und entscheiden könnten, wäre ja auch Jesu Tod am Kreuz nicht nötig gewesen - wir würden ja sowieso alle wieder dahin zurückgehen, wo wir hergekommen sind.
Ja, wir kehren zurück und werden alle einmal vor Gott stehen, um ihm Rechenschaft zu geben.
Aber woher nimmst Du den Gedanken, dass jeder Mensch einmal eine von Gott zugewiesene Wohnung beziehen wird?
Jesus sagte ja eindeutig: "Wenn ihr nicht von Neuem geboren seid, könnt ihr das Reich Gottes nicht sehen." Joh. 3,3 und 5
Bei dieser Neugeburt geht es darum, dass Gottes Geist uns neues Leben gibt.
Dazu heißt es in Eph. 2, dass wir "tot waren durch unsere Übertretungen und Sünden", dass wir nun aber mit Christus lebendig gemacht hat".
"Mit Christus" - ohne ihn bleiben wir "tot in unseren Sünden", getrennt von Gott und ohne eine Wohnung im Himmel, die Jesus seinen Nachfolgern in Johl. 14,2 versprochen hat.
Diese Stelle hattest Du auch angeführt - allerdings gilt das nicht für alle "Seelen", sondern im Vers davor lesen wir, dass dies nur für die gilt, die an Gott und an seinen Sohn glauben. Die anderen sind da nicht mit eingeschlossen.
Das stimmt auch überein mit Joh. 3,18: "Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er glaubt nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes."
Nur wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben bei Gott, nur für ihn sind die Wohnungen, von denen Jesus gesprochen hat, vorbereitet.
Vers 36 sagt es ganz klar: "Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm".
Das sind klare Worte, die Jesus da ausspricht. Nicht jeder will das hören - viel lieber sehen wir Jesus als jemand, der immer nur liebevoll lächelt und nur liebhat...
Ja, für diejenigen, die schon neu geboren sind, die an Jesus Christus glauben und ihm gehorsam sind - für die trifft das zu.
Es gibt aber leider auch eine andere Gruppe - diese wird in 2. Kor. 4,3 beschrieben:
"Ist nun aber unser Evangelium verdeckt, so ists denen verdeckt, die verloren werden, den Ungläubigen, denen der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes."
Es gibt also einen "Gott dieser Welt", der in den Ungläubigen regieren kann. Diesem "Gott" haben Adam und Eva durch die Sünde Rechte verliehen. Da, wo Sünde besteht, hat dieser "Gott" (Satan) das Recht, sein Unwesen zu treiben.
Naütrlich hat der ewige Gott letzten Endes auch über diesen "Gott" die Macht - er bestimmt das Maß dessen, was er anrichten darf, und setzt ihm zuletzt ein Ende.
Dennoch kann dieser "Gott" - Satan - auf dieser Erde sehr viel Unheil anrichten, wie man sieht, und sein "Reich" mit seinem Anhang steht dem Reich Gottes und seinen neu geborenen Menschen immer feindlich gegenüber.
Re: Gottes neue Welt
von BibleDictionary am 10.11.2020 16:22@LittleC:
Nun denn, das ist natürlich ein stark philosophischer – wenn nicht sogar liberaltheologischer – Ansatz: ein Ansatz, der auch davon ausgeht, dass die Verfasser der biblischen Texte als »Kinder ihrer Zeit« in ihren Darstellungen eben nicht objektiv, sondern subjektiv vorgegangen seien.
Christen hingegen gelten die heiligen Schriften in ihrer Gesamtheit als objektiv wahr – was nichts anderes bedeutet als: Die Bibel bedarf keiner »modernen« Interpretation. Wiewohl es wahr ist, dass die Verfasser der biblischen Texte in gewisser Weise »Kinder ihrer Zeit« waren, so wahr ist es eben auch, dass dies keinen Einfluss darauf gehabt hat, wie viel von dem, was sie geschrieben haben, objektiv wahr ist: Die Inspiration durch den Heiligen Geist hat dafür gesorgt, dass die Verfasser für jeden Sachverhalt einen angemessenen Ausdruck gefunden haben, der heute nicht besser und treffender sein könnte als vor zwei oder mehr Jahrtausenden.
Kurzum: Für den Christen würde es hinsichtlich des Wahrheitsgehalts der Schrift keinen Unterschied machen, ob Gott die Bibel nun unmittelbar selbst verfasst hätte oder ob die biblischen Texte durch Menschen zustande gekommen sind, denen der Geist Gottes Einsichten in Gottes Ratschluss gewährte.
Das nur mal so nebenbei als »evangelikaler Einschub« ...
Re: Gottes neue Welt
von Theophilus am 10.11.2020 22:39@LittleC:
Da du die Wissenschaft bemühen möchtest, begegne ich dir gerne auch auf der Ebene. Deine folgende Angabe ist wissenschaftlich wiederlegt.
Die "Knechtschaft der Sterblichkeit" ist ja jedem Menschen bekannt. Jedes Lebewesen höherer Ordnung muß einmal sterben. Das ist ja Fakt. Und nicht als isolierte Begebenheit auf Planet Erde zu betrachten. Das Universum als ganzes dehnt sich aus. Was ist das anderes als Zerfall?
Das Universum unterliegt der Entropie, was ist das anderes als ein Absterben?
Deine pantheistischer Gottheit ist im Sterben begriffen. Wie hilfst du Ihr da raus?
Ansonsten, ja sicherlich ist die Schöpfung immer in Gott und nicht "außerhalb, davor", das sehe ich wie du. Aber man kann in der "Gesamtheit" einen schöpferisch wirkenden Teil gesondert als Gottheit betrachten.
Doch, die damalige jüdische Gesellschaft war sehr bewandert in all diesen Dingen. Die Ideen, die du hier anzeigst, die kannten die Juden. Pantheismus, unsterbliche Seelen, Wiedergeburt usw. – all dies war bekannt und weit verbreitet. Plus weitere Dinge, die heute halt weniger populär sind. Deswegen ist es auch eher umgekehrt: die Menschen heute tun sich schwer, Jesus und seine Worte richtig zu verstehen. Den Kontext und so…
Nee, deswegen alleine nicht. Das Gottesreich ist mehr als nur bloße Existenz (durch die Gotteskraft), das kann ich dir versprochen haben.
Jesaja 35,6 dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch und die Zunge des Stummen lobsingen; denn es werden Wasser in der Wüste hervorbrechen und Ströme in der Einöde
Re: Gottes neue Welt
von Theophilus am 10.11.2020 22:49@BibleDictionary:
Das würde mich mal interessieren, wie du diese Behauptung untermauern willst:
Gibt es dazu ein Selbstzeugnis der Schrift? Wäre ich sehr interessiert das zu bekommen.
Jesaja 35,6 dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch und die Zunge des Stummen lobsingen; denn es werden Wasser in der Wüste hervorbrechen und Ströme in der Einöde
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Gottes neue Welt
von Burgen am 11.11.2020 00:14
Hallo Theophilus,
denke zu dem Selbstzeugnis der Schrift:
Die Umstände haben sich vielleicht verändert bis heute, die wir im digitalen Zeitalter angekommen sind.
Der Mensch als solches jedoch hat sich nicht verändert.
Und Gott hat sich ja auch nicht verändert. Vor der Zeit des Kreuzes gab es schon denselben Gott wie nach dem Kreuz.
Das Lamm und seine "Funktion" sind immer noch genauso.
Re: Gottes neue Welt
von LittleC am 11.11.2020 20:17Die von Menschen verfassten biblischen Texte sind zu keiner Zeit außerhalb eines subjektiven Bewußtseins, also absolut objektiv entstanden. Und für die von den Schreibern der Ursprungstexte (heute ja nicht mehr vorhanden) seinerzeit angemessenen gefundenen Ausdrücke mussten bei jeder Textübersetzung aufs Neue die passendsten und zutreffendsten Ausdrücke gefunden werden.
Dies gilt selbstverständlich auch für die Übertragung jeder Sinnesaussage in die jeweils aktuelle Gesellschafts- und Zeitepoche.
Re: Gottes neue Welt
von Theophilus am 12.11.2020 00:00@Burgen:
Stimmt, der Mensch hat sich nicht verändert, aber viele kulturelle Dinge schon. Es wäre interessant, in der Bibel sprachliche Techniken vorfinden zu können, die diese Veränderungen quasi transzendieren. Will sagen, wie drücke ich etwas aus, was in bspw. vorisraelitischer Zeit genauso "trifft" wie heutzutage?
Jesaja 35,6 dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch und die Zunge des Stummen lobsingen; denn es werden Wasser in der Wüste hervorbrechen und Ströme in der Einöde
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Gottes neue Welt
von Burgen am 12.11.2020 00:48
Danke schön, Theophilus, und @alle,
ja, die kulturelle Situation hat sich verändert. Das bedeutet doch im Umkehrschluss, dass die Umstände sich verändert haben. Kultur verändert sich, zB wenn sich die Interessen eines Volkes ändern. ZB in der Musikszene. Früher waren die Posaunen und Trompeten in unserem Land, auch Chembalo, Flöte, Orgel und Geigen total wichtig. Heute sind Rapper, HipHop und auch Jazz sowie Rockmusik wichtig. Das alles drückt doch etwas aus.
Um ca 1800 oder so, war Musik in Glaubensgemeinschaften anderer Völker, die christianisiert wurden verpönnt, wenn sie nicht Klavier, Geige usw. spielten. ihre Musikinstrumente wurden verpönt, weil sie aus dem Heidentum kamen und nicht mit dem christlichen Glaubenstraditionen vereinbar. Nicht nur verpönt, sie mussten ihre Instrumente vernichten und ihnen absagen.
Und so gibt es viel Tradition im kirchlichen und auch weltlichen Kontext, ganz zu schweigen die Vielfalt der Religionen, die die Menschen miteinander zu Feinden und so werden lassen. Selbst das Wort "Fundalismus" im christlichen Zusammenhang klingt meist abwertend.
Ich verstehe natürlich, dass das, was wir in einzelnen Denominationen im christlichen Kontext eng, weit-global, oder eben liberal betrachtet werden kann. Je mehr jedoch ich mich mit der Heiligen Schrift befasse, obwohl ich schon seit mindestens der Schulzeit "dabei" bin, einerseits die einzelnen Bücher lese, manchmal begeistert im Herzen bin, manchmal schockiert und ein anderes mal merke, dass Jesus gerade tief in meinem Leib und der Seele, wie auch im Geist gegenwärtig ist.
Aber - genauso wichtig ist es , für mich jedenfalls, Predigten zu hören. Und zwar Predigten, die mir das Wort im Herzen aufschließen, nicht nur im Verstand hängen bleiben und meist vergessen werden. Dabei ist es ja sogar so, dass selbst die Prediger des Wortes Gottes auf dem Weg sind. Und manche lieben Jesus, seine Predigten, Gleichnisse zu seiner Lebenszeit. Und viele lieben Paulus, nachdem Jesus für uns am Kreuz gestorben, dann auferstanden ist, und den Heiligen Geist ausgegossen hat.
Und in diese "Kategorie" gehören wir Nachgeborenen ja auch. Und ich bin der Ansicht, dass es nicht verwerflich ist, wenn jemand tatsächlich eine enge Beziehung und Bindung zum auferstandenen Jesus hat. Nur so entsteht ein tragfähiges Fundament. Allerdings sind nicht alle Menschen bereit, ihr Leben auf dieses Fundament zu stellen, weil es vermutlich ziemlich eng erscheint.
Jedoch allein schond durch, dass wir dem Juden ein Jude werden, den Ungläubigen ein ebenfalls suchender Ungläubiger sein können, usw. ist es letztlich Gottes Geist, der die Buchstaben in der Heiligen Schrift in unsern Herzen zum Leben erweckt. Und uns verändert.
Ähnlich dem ins Wasser geworfenen Stein, der seine Kreise zieht.
Fazit: Es ist die Schrift, durch den Gott/Jesus und Abba Vater, nicht unser Intellekt, der in uns lebt und auch weiterbringt.
Gruß
Burgen
Re: Gottes neue Welt
von LittleC am 12.11.2020 01:06Vielleicht verstehst Du jetzt meinen "wissenschaftlichen" Ansatz besser.
Dass sich das Universum ausdehnt ist mir bekannt. Aber "Absterben" ist das ja ganz sicher nicht. Beantworte doch einfach die Fragen: Wie groß ist das uns bekannte Universum und wie weit dehnt es sich (noch) aus oder fällt es nach Jahr-Abermilliarden wieder in sich zusammen oder... oder... oder?
Du kannst darauf auch in der Bibel keine Antwort finden, denn die weiß nur Gott (die Gesamtheit aller Existenz) für sich ganz alleine.
Und, übrigens "Entropie" ist nicht "Absterben"; Entropie ist eine fundamentale thermodynamische Zustandsgröße mit der SI-Einheit Joule pro Kelvin (J/K), die sowohl ab- als auch zunehmen kann.
Und abschließend noch: Wie groß war das Volk der Juden "damals", als die von mir hier "angezeigten" Dinge weit verbreitet waren - bei einer Gesamt-Welt-Bevölkerung von 200-250 Mio Menschen?
LG von LC
Re: Gottes neue Welt
von Cleopatra am 12.11.2020 07:26Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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