Jesus, der Weg zum Vater und die Pharisäer

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jonas.sw

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Jesus, der Weg zum Vater und die Pharisäer

von jonas.sw am 19.12.2014 23:32

Hallo,

Was hat Jesus Christus an den Pharisäern kritisiert? Das sie so streng waren und die Menschen nicht darauf hingewiesen haben, das allein Jesus Christus zum Vater führt?
Zuviel Strenge, zu viele eigene Regeln können also am Sohn vorbeiführen. Was stellt sich heute dem Sohn entgegegen?

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Christof
Gelöschter Benutzer

Re: Jesus, der Weg zum Vater und die Pharisäer

von Christof am 20.12.2014 01:08

Lieber Jonas,

ich denke ja, dass es der Hochmut war, der Jesus so störte. Die Pharisäer glaubten ja so gerecht zu sein. Weiter denke ich, dass es diesen Hochmut auch heute noch gibt - unter Ungläubigen und unter Gläubigen wohl leider auch. Was nicht gesehen wird ist, dass die Liebe das Wichtigste ist und nicht Schriftkenntnis und das Halten der Gebote.

In Liebe
Christof

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Jesus, der Weg zum Vater und die Pharisäer

von Henoch am 20.12.2014 09:01

Hallo Jonas,

das Problem war nicht religiöser Art, sondern geistlicher Art. Die Pharisäer waren ja religiös, sogar sehr.

Die Pharisäer gingen von Anfang an die Wege des Herrn nicht mit. Sie verweigerten die Taufe des Johannes; sie verweigerten es, das Zeugnis Christi für seine Gottheit anzunehmen; sie verweigerten, zu prüfen, was das Gesetz wirklich sagt und lästerten dem Heiland wenn er sich an das wahre Gesetz hielt (Streitpunkt Sabbathheilungen). Sie verweigerten es, Jesus Christus als Herrn und Gott anzunehmen.

Jesus rang um Ihre Seelen, erst milde durch gezielte Fragen: Lk 20, 4, 4 Die Taufe des Johannes - war sie vom Himmel oder von Menschen?

Dann deutlicher: Joh. 5,46 Denn wenn ihr Mose glaubtet, so würdet ihr mir glauben, denn er hat von mir geschrieben. 47 Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten glauben?

Dann noch deutlicher: Joh 8,44 Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang an und stand nicht in der Wahrheit, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.

Und schließlich verwarf er sie: Mt 23,23 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr den Zehnten gebt von Minze, Dill und Kümmel und lasst das Wichtigste im Gesetz beiseite, nämlich das Recht, die Barmherzigkeit und den Glauben! Doch dies sollte man tun und jenes nicht lassen. 25 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr die Becher und Schüsseln außen reinigt, innen aber sind sie voller Raub und Gier! 27 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr seid wie die übertünchten Gräber, die von außen hübsch aussehen, aber innen sind sie voller Totengebeine und lauter Unrat! 29 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr den Propheten Grabmäler baut und die Gräber der Gerechten schmückt

Hier sieht man auch, was er Ihnen vorwirft, sie haben nach außen hin den Schein von Frömmigkeit, aber im inneren keinen Platz für Gott.

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.12.2014 09:19.

jonas.sw

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Beiträge: 491

Re: Jesus, der Weg zum Vater und die Pharisäer

von jonas.sw am 20.12.2014 09:28

Hallo,

danke für die Ideen. Sie weigerten sich Jesus anzunehmen und sie wollten dafür sorgen, das Jesus von den anderen nicht angenommen wird,
Die anderen sollten durch die falsche Frömmigkeit abgelenkt werden. Nicht Jesus ist der Weg zum Vater, sondern wir mit den weiteren Gesetzen,
Mit welchen Taktiken wird heute dafür gesorgt, das vergessen werden soll, das allein Jesus Christus zum Vater führt?

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Cleopatra
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Re: Jesus, der Weg zum Vater und die Pharisäer

von Cleopatra am 20.12.2014 09:39

Also zuerst konnte ich die Pharisäer und Schriftgelehrten sogar verstehen und sie taten mir leid, so wie Jesus mit ihnen umgegangen ist.
Zu der Zeit gab es doch ständig irgendwelche Wanderprediger. Jesus oder auch Johannes waren einer von vielen.
Also mussten diese Pharisäer ja wohl zuerst davon ausgehen, dass Johannes ud Jesus (erst gemeinsame Sache machen) und dann eben auch solche Wanderprediger sind, oder..?
Schwierig wurde es für sie dann, als sie angegriffen wurden verbal von Jesus und dieser auchnoch diese Zerstörung im Tempel vornahm. Jesus hat sie schlecht darstehen lassen.

Das müssen wir auch mal so sehen, denn sind wir da vielleicht auch manchmal in einer gewissen Gefahr...?
Können wir da so schnell "auf die Pharisäer runtergucken"?

Aber dann kam natürlich noch einiges dazu (ich will die ja nun natürlich nicht gutreden wollen):
- zB erweiterten sie die Gesetze Gottes enorm.
Oft standen die Pharisäer da und Schriftgelehrten und versuchen, Jesus mit Gesetzen zu kontern "Guck mal, deine eigenen Jünger, sie gehorchen nicht richtig". Wenn man diese Gesetze mal nachliest, stellen wir fest- so waren die garnicht. Da wurde verdreht (zB das Gesetz, am Passah(?) die Saat aufzulesen) und anschließend ein festes Gesetz draus gemacht. Selbstverständlich haben sie dann auch aufgepasst, dass sie strengstens eingehalten wurden.

Nochmal- sind wir da ähnlich?
Ich nenne mal Beispiele, von denen ich hier im Forum noch nichts gelesn habe, damit sich keiner angegriffen fühlt:
- "Du musst jeden morgen Stille Zeit machen"
- "Du musst jeden Sonntag Abendmahl feiern"
du musst... und steht das ganz genauso in der Bibel, oder wurde da ausgeschmückt oder leicht verändert und zu einem Gesetz gemacht...?

Henochs Verse finde ich auch sehr treffend.
Außen so, innen so. Hmmm... muss ich da auch noch mehr zu schreiben....?



Lg Cleo


Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.12.2014 09:41.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Jesus, der Weg zum Vater und die Pharisäer

von Henoch am 20.12.2014 10:03

Hallo Jonas,

Zitat: Mit welchen Taktiken wird heute dafür gesorgt, das vergessen werden soll, das allein Jesus Christus zum Vater führt?


Ich denke, dass diese Taktiken in uns selbst sind. Wir möchten gerne "gut vor Gott dastehen". Das liegt daran, dass wir in unserer Gesellschaft immer für gute Leistungen gelobt und geliebt werden. So denken wir, dass Gott das auch so will und dass er es ja gerade und am meisten verdient hat, dass wir uns anstrengen. Nun ist das ja grundsätzlich richtig. Er hat es ja wirklich verdient. Aber ist es das, was er sich wirklich von uns wünscht?

Ist es nicht viel mehr, dass er sich wünscht, dass wir völliges Vertrauen zu ihm haben. Er ging ans Kreuz, um uns zu versöhnen. Was bedeutet das? Er erwarb uns sich zum Eigentum, was bedeutet das? Er hat uns adoptiert aus dieser Welt und nennt uns seine Kinder, was bedeutet das?

Nachtrag: Würde denn ein Vater ein Kind adoptieren und dann zu ihm sagen: "Aber so ganz richtig mein Kind bist Du erst, wenn Du mir bewiesen hast, dass Du es wert bist, mein Kind zu heißen." Wäre das nicht ein Unmensch. Sollte Gott so handeln?

Gott will, so verstehe ich ihn, dass wir sein Geschenk der Versöhnung und väterlichen Liebe zuerst annehmen und dann in diesem tiefen Vertrauen und in inniger und ungetrübter Herzensgemeinschaft mit ihm die Dinge tun, die er für uns vorbereitet hat und die er mit uns gemeinsam tut.

Gemeinschaft und Vertrauen, das will Gott, und deshalb ist alleine Jesus der Weg, damit wir zur Ruhe kommen und keine Angst mehr haben müssen, nicht zu genügen. Und wie ein menschlicher Vater auch, wünscht er sich unser liebendes Vertrauen und sorgt für unsere Entwicklung und unser Wachstum, so dass wir am Ende hingewachsen sind zu dem, der das Haupt ist, Christus.

Henoch

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.12.2014 10:24.

jonas.sw

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Re: Jesus, der Weg zum Vater und die Pharisäer

von jonas.sw am 20.12.2014 10:26

Hallo,

Allein Jesus Christus führt zum Vater. Nicht mehr und nicht weniger.
Da gibt es dann die Ablenkung dazu, das man besonders fromm sein will und dadurch in Gefahr läuft aus eigener Leistung sein Heil zu bekommen.
Die andere Ablenkung ist, das einen gesagt wird, der Weg über Jesus ist einer von vielen.

Das eigentliche Thema ist die Wegführung von Jesus. Zur Zeit Jesu war da die Methode der Pharisäer im Fokus. Doch wie gesagt, es gibt wohl mehr Methoden.

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solana

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Re: Jesus, der Weg zum Vater und die Pharisäer

von solana am 20.12.2014 10:32

Ja, ich denke dazu gibt es einen sehr passenden Ausspruch Jesu:

Lk 16,15 Und er sprach zu ihnen: Ihr seid's, die ihr euch selbst rechtfertigt vor den Menschen; aber Gott kennt eure Herzen; denn was hoch ist bei den Menschen, das ist ein Gräuel vor Gott.

Die Parisäer versuchten alles, um "gut dazustehen". Insbesondere vor anderen Menschen, aber auch vor Gptt.
Sie suchten ihr hohes Ansehen bei Gott, nicht seine Gnade.
Das wird auch deutlichin der Geschichte vom Zöllner und Pharisäer im Tempel.

Das ist ja gerade das Tragische daran und auch der Grund, warum Jesus auch über sie weinte. Und Paulus tat es auch in der Seele weh, dass seine ehemaligen Glaubensbrüder so einen Eifer für Gott hatte und ein Verlangen, ihm alles recht zu machen - und trotzdem in die Irre gingen, weil ihnen die Demut fehlte.
Nur Demut hätte sie zu einer richtigen Einsicht in ihre "Position" vor Gott geführt, hätte ihr "steinernes" Herz zu wirklicher Liebe bereit machen können.Dann hätten sie um Gnade bitten und sie annehmen können ....

Aber das ist sehr schwer, wenn man sich selbst schon für gerecht hält, zu gerecht, um auf Gnade angewiesen zu sein.
Auf ihre Art waren die Pharisäer auch "Reiche", die am "Nadelöhr" scheiterten...
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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