(k)ein Bildnis machen

[ Nach unten  |  Zum letzten Beitrag  |  Thema abonnieren  |  Neueste Beiträge zuerst ]


Cleopatra
Administrator

38, Weiblich

  Urgestein

Forenleitung

Beiträge: 5257

(k)ein Bildnis machen

von Cleopatra am 04.10.2024 07:27

Im Nachbarthread wurde diese spannende Frage gestellt:


Jalma hatte diese Frage: z. B Schon mal die Frage: Wenn in der Bibel steht (ja an mehreren Stellen) das man sich kein Bildnis machen soll oder Götzen anbeten soll, dann frag ich mich schon mal gleich wieso dann die klassischen Kirchen VOLL davon sind, insbesondere in katholischen Kirchen man ja dort ganz klar Jesus am Kreuz ÜBERALL hängen hat und anbetet....

Liebe Grüße, Cleo


Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

Antworten

Burgen

-, Weiblich

  tragende Säule

Beiträge: 1455

Re: (k)ein Bildnis machen

von Burgen am 04.10.2024 09:33



Hallo Jalma, 

in zB Deutschland, Mittelalter, waren unsere Länder ein sogenannter Bauernstaat. 
Die normalen Menschen konnten weder Lesen noch Schreiben. 
Daher versuchten sich Menschen durch bildende Künste auszudrücken. 

Und eben ganz besonders die Kirchenmenschen. Sie wollten schon in den Jahrhunderten davor den Menschen die Bibelgeschichten nahebringen. Und so wurden die Bauten mit Figuren und Bildern aus der Heiligen Schrift sprichwörtlich vor Augen gemalt. 

Jedoch dies "Verbot" Gott zu malen, ein Bild von ihm herzustellen, hatte auch sein Gutes. Denn Gott lässt sich von uns Menschen nicht in Bild und Ton, wie heutzutage Filmen - Videos usw. "einsperren, einbalsamieren. Er ist immer noch, wie immer, anders als in unserer Vorstellung. Und unsere menschlichen Vorstellungen sind für uns natürlich manchmal sehr bedenkenswert, manchmal hilfreich, treffen jedoch kaum die ganze Wahrheit. 

Deswegen, denke ich, ist die Bibel selbst ein reichhaltiges Wort- und auch Bilderbuch. Die Handlungen darin sind immer auch mit dem für uns unsichtbaren Gott / Jesus verbunden. ZB die Wolkensäule im ersten Teil der Bibel. Sie leitete das Volk der 12 Stämme am Tage und die Lichtfeuersäule in der Nacht, während der Wanderung. 

Und während der Lagerung, also der Ruhepausen, lagerten sich die Stämme, von oben betrachtet in einer Kreuzesformation. Nach dem Ausruhen packten sie ihre Zelte zusammen und wanderten in dieser Weise weiter, bis Gott ihnen wieder Ruhe schenkte. Könnte vielleicht auch ein Vorschatten von damals Sabbat und heute Sonntag sein. Und die restlichen Tage ebenfalls in Verbindung mit Gott Vater darstellen. 

Jesus wurde ja Mensch erst im zweiten Teil der Schrift, im ersten Teil jedoch schon angekündigt. Die Bibel ist also ein Entdeckerbuch der Liebe Gottes zu den Menschen, seiner Schöpfung insgesamt. Und der Regenbogen bis heute ein Gedenkzeichen Gottes, keine allgemeine Vernichtung durch Wasser zu bewirken als Strafe der Sünde, die natürlich nach wie vor ihre Auswirkungen im Leben der Menschen und davon ausgehend für die Erde hat. 

"Dennoch" Gott liebt Menschen und deshalb wurde Jesus sichtbar als Mensch und gleicherweise Gott geboren. Das Johannesevangelium zu lesen ist etwas ganz Besonderes.  
Denn dieser Mensch Johannes wusste sich unumstößlich von Jesus geliebt und nannte sich "Der jünger, den Jesus liebt". In diesem Bewusstsein sollte bestenfalls jeder Mensch eine gute Verbindung mit Gott Vater leben und haben. 



Gruß 
Burgen 




Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden! 

2.Kor 5,17 (Schl 1995) 

In Ihm leben, weben und sind wir! (als wiedergeborene Christen)  


Antworten

Jalma

31, Weiblich

  Neuling

Beiträge: 5

Re: (k)ein Bildnis machen

von Jalma am 04.10.2024 10:39

Das mit dem Bauernstaat klingt tatsächlich sehr einleuchtend.

Ich hatte dazu neulich auch ein Gespräch mit zwei Menschen in der Kirche. Der eine war ein MA am Infostand und sagte; Darüber hatte er noch nie nachgedacht. Das andere war die Dame die Führungen in der Kirche machte und diese Anwtorte mehr sehr Plump. "Es sei nicht am Menschen alles zu hinterfragen sondern man müsse halt einfach im Demut vor Gott leben. Außerdem hätte Martin Luther gesagt das dieses Gebot falsch verstanden wurde und es im NT aufgehoben worden sei." Für mich ist das natürlich keineswegs befriedigend gewesen und spiegelt den Charakter "der Kirche" für mich wieder. Wie viel Unfug auch in der Kirche passiert wird sehr gerne unter den Teppich gekehrt und wen mir jemand Antwortet das man nicht Hintefragen soll, hat mir das schon wieder gereicht! 

Meine Mutter hab ich das auch erzählt und sie bestätigte mir das man früher auch nicht wollte das die Menschen die Bibel lesen können. Alle sollten den Vorstellungen nach der Kirche leben und man sollte es auch nicht hinterfragen können. Was dann wohl eben der Theorie des Bauernstaats entspricht! 

Jalma


?God grant me the serenity to accept the things I cannot change. The courage to change the things I can. And the wisdom to know the difference?

Antworten

Jalma

31, Weiblich

  Neuling

Beiträge: 5

Re: (k)ein Bildnis machen

von Jalma am 04.10.2024 11:54

Noch ergänzend aber:

Trotzdem BETEN viele ja immernoch diese Figuren an. Also das mit der Kirche ist verständlich aber es steht ja auch in der Bibel man solle diese nicht anbeten. Und das passiert ja heutzutage auch noch…

Jalma


?God grant me the serenity to accept the things I cannot change. The courage to change the things I can. And the wisdom to know the difference?

Antworten

Burgen

-, Weiblich

  tragende Säule

Beiträge: 1455

Re: (k)ein Bildnis machen

von Burgen am 04.10.2024 15:09



Ja, die orthodoxen und katholischen Chrsten. Sie malen in anbetung Gottes noch heute Ikonen. 

Die evangelischen hingegen sind ziemlich bilderarm. 

Das ist jedoch in ihr Glaubensleben traditionell fest eingebunden - sozusagen eine Erinnerung wie 
auch die frühen, vorchristlichen Feste, die die Juden jedes Jahr treu feiern. 

Heute, schon länger heute, wird eben der Weihnachtsbaum aufgestellt, die Sternsinger gehen von Haus zu Haus, und Hellowen, Thanksgiving sowie Karneval haben starken Einfluss auf die Menschen. 

Feiern und  Anbeten usw. gehören heute schon lange irgendwie zum Mensch- und Christsein dazu. 
Auch gilt, Andere Völker, andere Sitten. 
Vermutlich muss da jeder Mensch in dieser Hinsicht seinen eigenen Weg zu finden. 




Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden! 

2.Kor 5,17 (Schl 1995) 

In Ihm leben, weben und sind wir! (als wiedergeborene Christen)  


Antworten

« zurück zum Forum