Sensible Menschen

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solana

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Re: Sensible Menschen

von solana am 17.07.2016 10:46

Liebe Lila, ich denke, das sind 2 verschiedene Komponenten, einmal Empfindsamkeit, dh dass man alles tiefer an sich heran lässt als die meisten anderen Menschen - egal, ob es einen selbst oder andere betrifft. Sensibilität beinhaltet auch ein tiefes Mitempfinden-Können mit anderen.
Und der andere Punkt ist der Punkt der Ichbezogenheit, wie stark die im Vordergrund steht.

Ichbezogenheit hat nicht unbedingt etwas mit "Sensibilität" allein verknüpft ist, auch sehr unsensible Menschen können sehr ichbezogen sein, können quasi "über Leichen gehen", ohne dass das Schicksal ihrer Opfer sie im geringsten berührt.

Aber ich denke schon, dass sensible Menschen auch sehr viel mit sich selbst beschäftigt sind. Weil sie alles eben sehr tief an sich heranlassen und damit irgendwie fertig werden müssen. Das kann so viel Aufmerksamkeit und Energie beanspruchen, dass der Blick für alles andere verstellt ist.
Wenn  bspw Verletzungen und Sorgen verarbeitet werden, nimmt das einen sensiblen Menschen oft so sehr in Anspruch, dass nichts anderes mehr zu ihm durchdringt - weder Schönes und Gutes um ihn herum, noch seine Mitmenschen mit ihren Sorgen und Nöten .....

Ob unser Herz frei ist, hängt nicht von Sensibilität oder Unsensibilität ab.
Das geht nur durch die Öffnung auf die Liebe Gottes hin - eben wie die Blume .....

Indem man nicht die Verleztheit, Sorgen, Nöte, Ängste usw in sich "nährt" und sich damit einigelt wie mit einem Panzer in einer Sicherheit, die zugleich Gefängnis ist. Sondern sich selbst mitsamt all diesen unbewältigten Lasten, die einen überfordern, vertrauensvoll auf Gottes Liebe hin öffnet. Von ihm Sicherheit, Geborgenheit und Heilung erwartet - nicht von den äusseren Umständen und den anderen Menschen. 
 
So befreit ist man dann offen für all das Schöne und Gute, das Gott schenkt; kann es dankbar annehmen und sich daran freuen, auch wenn es noch vieles gibt, über das man sich Sorgen machen könnte oder das einen verletzen könnten, wenn man es nicht an Gott abgibt.
Und man ist auch frei und offen für seine Mitmenschen.
Und kann die Sensibilität als "Gabe Gottes" gebrauchen, um sich in sie einzufühlen.

Ich denke, Sensibilität ist eine Gabe und eine Last zugleich.
Aber wer weiss, wo er die Last ablegen kann, für den ist es ein wunderbares Geschenk.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Lila

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Re: Sensible Menschen

von Lila am 17.07.2016 11:35

Liebe Solana, unsere Denkweise ist sehr ähnlich.

 

Genau diese 2 Komponenten wollte ich auseinanderhalten.

Aber ich denke schon, dass sensible Menschen auch sehr viel mit sich selbst beschäftigt sind. Weil sie alles eben sehr tief an sich heranlassen und damit irgendwie fertig werden müssen. Das kann so viel Aufmerksamkeit und Energie beanspruchen, dass der Blick für alles andere verstellt ist.

Diese Gefahr sehe ich nicht, auf jeden Fall nicht langfristig. Als mein Kind schwere Zeit hatte, waren natürlich für mich in diese Zeit manche Dinge unwichtig, damit ich auf Ihr konzentrieren konnte. Aber nur für diesen begrenzten Zeit. Sicher das mitleiden ist verbunden mit schmerzen, denn es wäre unsre Mitleid geheuchelt, wenn wir nicht Mitgefühl haben, und das kann u.U. schon mit-leiden bedeuten.
Dennoch das ist kein Grund um der Blick für andere verstellen.

Indem man nicht die Verleztheit, Sorgen, Nöte, Ängste usw in sich "nährt" und sich damit einigelt wie mit einem Panzer in einer Sicherheit, die zugleich Gefängnis ist.

Ja, genau so denke ich auch. Diese übersteigerte Empfindlichkeit, kann ein Gefängnis werden. Aber Jesus kam, und befreit von diesen Gefängnis. Wenn ich meine „Sicherheit" nicht selbst in den Hand nehme, sondern Jesus überlasse, lösen sich die innere Spannungen, und Seine Liebe kann uns wirklich frei machen.

Ich kenne ein Mann, der im Elternhaus sehr schwere Kindheit durchgelebt hat. Heute ist er ein liebender Ehemann und Vater, genau das Gegenteil von dem eigenen Vater.

Beim Gott ist nichts unmöglich.

Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114 

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geli
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Re: Sensible Menschen

von geli am 17.07.2016 14:26

Ich denke auch, dass man "Empfindsamkeit" und "Empfindlichkeit" sehr genau auseinanderhalten muss.

Allerdings neigt man auch leichter zur "Empfindlichkeit", wenn man Dinge stärker spürt als andere.

Zwei Beispiele will ich mal nennen:

Ich spüre z.B. sehr schnell einen "Unterton", wenn jemand mit mir spricht. Jemand anderes, der dabei war, spürt es vielleicht gar nicht und meint schnell, ich sei nur "empfindlich" und würde mir "was einbilden".

Allerdings erlebe ich es ganz oft - wenn ich dann bei der betreffenden Person nachfrage (und die dann auch ehrlich ist  ), dass diese dann bestätigt, dass sie vielleicht gerade nicht "gut drauf war", das aber gar nichts mit mir zu tun hat.
Oder aber jemand bestätigt es und kommt darauf zu sprechen, was die Ursache für den von mir empfundenen Misston war.

Umgedreht geht es mir aber auch so, dass ich im Gespräch mit jemandem etwas gesagt habe, und ich im Nachhinein ein ganz ungutes und schlechtes Gefühl habe, was mich dann tagelang belasten kann, weil ich mir dann ausmale, wie derjenige das und das aufgefasst haben könnte - ob ich die betreffende Person z.B. verletzt haben könnte oder was auch immer.

Meist ist es aber dann, wenn ich bei der betreffenden Person nachfrage, so, dass diese gar nichts bemerkt hat und mich beruhigen kann, dass alles ok war.

Aber beim Hochsensiblen ist es nicht nur die Seele, die "hochsensibel" reagiert und vieles wahrnimmt, was andere gar nicht bemerken.

Ich z.B. kann viele Dinge nicht anziehen, weil ich wirklich jede Naht und jede Unebenheit bemerke - so, als hätte man einen Stein im Schuh, der drückt.

Wie oft hab ich schon Menschen beneidet, die sich alles, was ihnen gefällt, kaufen können, ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob da nicht auch irgendeine versteckte Naht oder sonstwas ist!

Zum Glück kann ich etwas nähen und kann mir vieles, was ich kaufe, ändern.
Es ist aber dennoch immer schwer, das Richtige zu finden - denn was mir bequem ist, gefällt mir oft nicht, und was mir gefällt, darin fühle ich mich dann nicht wohl, weil irgendwas drückt.

Das beginnt schon bei den Strümpfen - da gibts nämlich Nähte an den Zehen... zum Glück gibts auch welche ohne Nähte, die sind aber recht teuer.

Aber bisher hat mich Gott immer wieder getragen und mich auch "gekleidet" - und ich kann diese Sensibilität mehr und mehr annehmen und als Gabe sehen, die Gott mir gegeben hat.

Denn ich bin nicht "verrückt", oder "spinne", sondern ich habe etwas, was viele andere einfach nicht haben und es deshalb auch nicht verstehen können.
Ich versuche auch nicht mehr, anderen etwas zu "erklären" - denn das führt meistens nur zum Frust.
Und den muss ich ja dann auch wieder verarbeiten....  - und das muss nicht sein.

Lg, geli

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bluetchen

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Re: Sensible Menschen

von bluetchen am 17.07.2016 19:15

Liebe Geli ,
ich kann dich sooo gut verstehen:)

das blütchen

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Lila

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Re: Sensible Menschen

von Lila am 17.07.2016 23:06

Liebe Geli!

 

Zugegeben, ein bisschen zugespitzt habe ich formuliert um die Unterschied deutlich zu machen. Natürlich sind wir alle gewissen Maße empfindlich, denn unempfindlich sind wir nur unter Narkose.   Mich lässt es auch nicht kalt, wenn jemand seine gepresste Atemluft durch die Stimmbänder jagt. Nur eine übersteigerte Empfindlichkeit, der die Gefühle überbetont ist nicht mehr gesund.

Du hast aber noch einen ganz wichtigen Punkt angesprochen:

Allerdings erlebe ich es ganz oft - wenn ich dann bei der betreffenden Person nachfrage (und die dann auch ehrlich ist ), dass diese dann bestätigt, dass sie vielleicht gerade nicht "gut drauf war", das aber gar nichts mit mir zu tun hat.

Es ist wichtig in Zweifelsfall immer gleich nachzufragen. Viele haben davon Angst und schlucken, schlucken bis die Maße so voll ist, dass man davon entweder krank wird, oder es explodiert. Diese Kommunikation muss gelernt sein. Bei mir dauerte es auch ziemlich lang ohne Scheu einfach zurückzufragen. Seit dem gehe ich viel leichter mit solchen Problemen um.

LG
Lila

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solana

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Re: Sensible Menschen

von solana am 18.07.2016 11:49

Ja, das Problem ist halt, dass sensible Menschen auch Ablehnung von anderen sehr stark wahrnehmen - und manchmel auch Untertöne heraushören, die gar nicht da sind  ...
Und mit gespürter Ablehnung oder sogar Verachtung umzugehen, ist nicht leicht, wenn man kein dickes Fell hat und auch nicht genug "Selbst"bewusstsein, um zu sagen: "Was andere von mir denken, juckt mich nicht, ich kenne meinen Wert und bin nicht auf die Anerkennung anderer angewiesen."

Aber auch ganz sensible Menschen können den Fokus ihrer Aufmerksamkeit immer nur auf eines richten - so wie beim Fokus einer Kamera. Das, worauf der Blick konzentriert ist, das dominiert die Gefühle , beschäftigt die Gedanken und prägt auch das Handeln. Alles andere wird unscharf wahrgenommen und bildet den Hintergrund.

Wir können nicht verhindern, dass uns Menschen mit Ablehnung begegnen.
Aber wir haben die Wahl, worauf wir uns fokussieren und was wir als "Hintergrund" unschärfer wahrnehmen.

Je mehr uns bspw die Liebe Gottes  erfüllt und prägt, um so weniger gelingt es anderen Menschen, mit ihrer Ablehnung oder Verachtung irgendwelche Verletzungen zu schlagen.
Es ist so ähnlich wie bei verliebten Menschen, die so sehr von der Liebe erfüllt sind, dass sie alles durch eine rosarote Brille sehen und wie beflügelt durch den Tag gehen, Schwierigkeiten leicht nehmen .....
Nur mit dem Unterschied, dass Verlliebte meist schon recht bald von der Realität eingeholt werden und das Rosarot verblasst ....

Im Gegensatz dazu verfestigt sich diese Perspektive in der Erfahrung mit Gott immer mehr, je mehr wir "eingewurzelt" werden in seiner Liebe.(Eph 3, 17)
Sie wird zu einer Quelle in uns, aus der das heraussprudeln kann, was unserem neuen Wesen entspricht.(Joh 4, 14)

ZB "Feindesliebe".
Unser Handeln unseren "Feinden" (Menschen, die uns verletzen wollen) gegenüber orientiert sich dann nicht an dem, was sie uns zufügen, ist keine "Reaktion" auf das Böse, das sie tun und das wir in unser Herz lassen, wenn unser Fokus darauf gerichtet bleibt.

Sondern fliesst direkt aus dieser Quelle in unserem Inneren. Wir setzen damit unser neue Leben in konkrete Tat um und bezeugen unseren Vater im Himmel damit, sein Werk der Erneuerung in uns:

Mt 5, 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen,
45 damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.
46 Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner?
47 Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden?
48 Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist. 

Das Negative, das sie uns antun, kann nicht in unserem Herzen aufgehen, wenn es voll von der Liebe Gottes ist.
Es muss dann "Hintergund" werden. Ein dunkler Hintergrund, vor dem die Strahlkraft der Liebe Gottes um so deutlicher sichtbar wird.
Gruss
Solana 

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Sensible Menschen

von geli am 18.07.2016 20:03

Es ist wichtig in Zweifelsfall immer gleich nachzufragen.

Ja, denn das ist in erster Linie eine Entlastung für mich selbst.

Da hab ich vor einiger Zeit etwas erlebt - meine Hausärztin wollte mir ein Medikament verschreiben, das ich aber nicht wollte. Normalerweise ist das kein Problem, denn sie kennt mich und weiß, dass ich nur ungern Medikamente nehme.

Diesmal kam es mir aber so vor, als sei sie geradezu beleidigt, dass ich ihren Vorschlag nicht angenommen hatte.

Hatte ich mir das nun "eingebildet", oder kam hier wieder meine Empfindsamkeit für Unausgesprochenes zum Zuge?

Als ich einige Tage später wieder dort war, beschloss ich, nachzufragen. Es stellt sich heraus, dass ich mir ihren negativen Unterton nicht eingebildet hatte, sondern dass sie vorher einiges an Ärger wegstecken musste und sie deshalb gereizt war.

Sie erzählte mir dann, ohne Namen zu nennen, so einiges aus ihrem Alltag, worüber sie an diesem Tag gestresst ar, und meinte, dass es ihr leid täte, denn nun hätte es gerade die Falsche erwischt...und sie wollte ja eigentlich gar nicht, dass nun ich das abbekommen hätte. 

Ich hatte ihre Gereiztheit also sehr richtig gespürt, aber ich war eigentlich gar nicht der Adressat dafür.

Wahrscheinlich hätte ein weniger sensibler Mensch diese Gereiztheit gar nicht wahrgenommen, denn eigentlich blieb sie ja freundlich.
Aber Hochsensible nehmen es war - machen sich Gedanken und haben dann Belastungen, die andere nicht haben, denn man muss ja auch überlegen, wie man mit dem Wahrgenommenen umgeht.

Ich denke, das kann aber nur jemand verstehen, der das kennt!

Lg, geli



 

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pausenclown
Gelöschter Benutzer

Re: Sensible Menschen

von pausenclown am 19.07.2016 09:11

Hallo, 

vermutlich oute ich mich jetzt als Spaßbremse. Geli das was du beschreibst ist völlig normal und gesund. Menschen in ihre reagtinonen wahrzunehmen ist gesund. Dahinter stecken die Spiegelneuronen.

Die Frage ist doch eher wie gehe ich am Ende damit um. Das wie hängt von Faktoren wie Selbstbild oder Selbstwertgefühl ab. Sind diese z.b. mangelhaft, wird es zur Überforderung kommen.
Daraus nun eine Begabung zu basteln verstehe ich nicht.
Mein Eindruck ist, dass aus Mangel und Defizite nun künstlich versucht wird eine Gabe Gottes daraus zu machen.

Pausenclown 

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solana

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Re: Sensible Menschen

von solana am 19.07.2016 10:56

Ja, so kann man es natürlich auch sehen - als Defizit und Mangel.

Und genau so wird es ja auch in der heutigen Gesellschaft in der Regel angesehen. Kein Durchsetzungsvermögen, nimmt sich alles viel zu sehr zu Herzen  .....

Und ja, natürlich kommt es darauf an, wie man damit umgeht, wie das Selbstwertgefühl ist.
Und das wiederum hängt doch sehr stark davon ab, was ein Mensch erlebt hat, insbesondere in seiner Kindheit und Jugend.
Hat er da viel Ablehnung erfahren, dann, dann hat er sich das auch sehr tief zu Herzen genommen und dann ist da nun mal nicht viel Selbstwertgefühl und vielleicht sogar ein ganz negatives Selbstbild.

Das ist die Sichtweise der "Starken" in der Gesellschaft, die vielleicht einen besseren Start hatten oder vielleicht auch einfach nur weniger Spegelneuronen oder welche, die weniger aktiv sind.
Und von diesen "Starken" erleben die Schwachen dann zusätzliche Ablehnung, ihnen wird gesagt, dass sie "Mängel" und "Defizite" haben, selbst schuld sind, wenn sie sich nicht durchsetzen können und wenn sie durch die "ruppige" Art von anderen verletzt werden, die sich nicht in sie hinein versetzen können oder die keinerlei Skrupel dabei haben, einen anderen Menschen bewusst zu verletzen, der ja selbst schuld ist, wenn er sich das so zu Herzen nimmt .....

Und die "Lösung" aus der Sicht der Starken in der heutigen Gesellschaft: Selbstbewusstsein und ein dickes Fell aufbauen durch psychologisches Training. Trainieren, seine eigenen Wünsche und Interessen stärker wahrnehmen und über die anderer stellen, sie durchboxen, Skrupel und Bedenken beiseite schieben, eine "lmA"-Haltung entwickeln gegenüber dem, was andere denken, sich einreden: "ich bin stark und schaffe alles, was ich mir vornehme, niemand darf mich in Frage stellen und ich brauche mir von niemandem etwas sagen zu lassen ....usw

Ich habe eine andere Perspektive.
Ich sehe alles, was ich habe, als Gabe Gottes, das mir zum allerbesten dient. Und mit dem ich auch anderen Menschen dienen kann.
Auch wenn in meiner Kindheit vielleicht nicht alles optimal verlaufen ist und ich "Schwächen" habe, die andere als "Defizite" bezeichnen.
Ich weiss aber - und habe es auch hautnah erlebt - dass Gottes Kraft gerade in diesen Schwächen besonders stark sein kann und mir dadurch schon sehr viel geschenkt wurde. So kann ich bspw nicht nur Negatives und Ablehnung sehr tief empfinden über meine Spiegelneuronen, sondern auch Gottes Wirken und Reden, seine Liebe und Herrlichkeit, wie er sie in den vielen kleinen Dingen um uns herum offenbart und die um so mehr wahrgenommen werden können, je sensibler man dafür ist und je mehr Gott selbst einem die Augen und Ohren dafür öffnet.
Je mehr ich davon erlebe, um so mehr ändert sich der Forkus der Blickrichtung in meinem Leben (wie oben beschrieben) und die Sicht auf die anderen Menschen und die "Umstände" usw wird "geordnet" und richtig ausgerichtet. So ähnlich wie diffuse Lichtstrahlen in einem "Brennpunkt" gebündelt und in eine Ordnung gebracht werden - alle auf diesen Brennpunkt hin ausgerichtet.
In diese Perspektive können Verletzungen heilen - weil Heilung nicht von anderen Menschen oder den Umständen abhängt, sondern direkt und allein von Gott.
In dieser Perspektive erlebe ich tiefen Frieden und übersprudelnde Freude - auch wenn mein Umfeld ganz anders aussieht und mich alles runterziehen will - auch direkt von Gott. Vor dem "dunklen Hintergrund", der sie noch heller strahlen lässt (wie oben beschrieben).
Ich empfinde das als ein grosses Geschenk und freue mich darüber.
Auch wenn andere darin einen Mangel oder Defizit sehen.
Gruss
Solana 

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pausenclown
Gelöschter Benutzer

Re: Sensible Menschen

von pausenclown am 19.07.2016 11:07

Nun, ich schreibe nicht über die Gesellschaft, sonder über christliche Kreise Ansichten., die einen Mangel usw. Als Gabe darstellen.
Mehr nicht.  

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