Was mir das Richterbuch aussagt

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Was mir das Richterbuch aussagt

von geli am 19.08.2017 16:07

Cleo: Dass der Levit die Frau in mehrere Teile zerteilt hat, erinnert mich eher an eine Art Journalismus.
Er sorgte dafür, dass er plötzlich alle Aufmerksamkeit hatte.

Ja, ich denke auch, dass der Levit das deshalb tat, um den anderen diese Schuld bewußt zu machen - damit die Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft gezogen werden sollten. 

Leider war das nicht möglich, denn die Benjaminiter gaben die Schuldigen nicht heraus:

"Aber die Benjaminiter wollten nicht hören auf die Stimme ihrer Brüder, der Israeliten." - Ri. 20,13

Deshalb wurde dann fast der ganze Stamm ausgerottet - die Israeliten zogen gegen den Stamm Benjamin. Was mich manchmal erschreckt: 
Sie zogen nicht auf eigener Faust dorthin, nicht aus Rache, sondern sie befragten den Herrn - sogar mehrmals! - Ri. 20, 18, 23!

Die Israeliten "hielten Klage" um ihre Brüder, sie fasteten sogar, um opferten Gott, und befragten wiederum den Herrn - Vers 26 und 27.

Weil die Benjaminiter die Schuldigen nicht herausgeben wollten, bestrafte Gott den ganzen Stamm.

Für mich bedeutet das: Wenn ich fremde Schuld "decke", macht Gott mich für diese Schuld mitverantwortlich! 

LG, geli



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Cleopatra
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Re: Was mir das Richterbuch aussagt

von Cleopatra am 21.08.2017 07:59

Liebe geli,

wir können hier natürlich nur spekulieren, aber ich denke, dass Gott auch den übrigen Völkern eine Lektion erteilen wollte.

Denn zu Beginn fragten sie Gott nicht, was sie tun sollen. Sie fragten nur, wer zuerst.

Juda war immer zuerst dran, auch in anderen Situationen.

Und dann erfahren die Israeliten etwas, was sie nicht erwartet haben: Obwohl sie in der vielen Mehrzahl sind, verlieren sie sehr viele Menschen

Erst jetzt fangen sie an zu weinen und befragen Gott.

Erst jetzt sagt Gott "macht nochmal" und wieder erfahren die Israeliten, wie ein Kampf ohne Gottes Hilfe endet- wieder sterben sehr viele eigene Männer.

Erst beim dritten mal werden die Benjaminiter besiegt.

Mir zeigt es- ohne Gott bringt es absolut nichts.

Das ist jetzt natürlich etwas Spekulation, das verstehe ich eben aus den Worten heraus.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Was mir das Richterbuch aussagt

von geli am 21.08.2017 12:46

Cleo: Mir zeigt es- ohne Gott bringt es absolut nichts.

Ja, das wird ja auch an anderen Stellen deutlich, und Jesus bestätigt das: "Ohne mich könnt ihr nichts tun".

Allerdings verstehe ich in diesem Fall Gott nicht so richtig - denn er hatte ja deutlich gesagt: "Juda zuerst" - und danach hatten sie dann gehandelt.
Klar - sie hatten nur gefragt, wer zuerst - aber nicht, ob überhaupt (das stand wohl für sie von vorneherein fest: ..."auf, laßt uns gegen die Stadt hinaufziehen nach dem Los!") und wie genau Gott ihnen Anweisung geben würde.
Aber immerhin hatten sie sich doch an Gott gewendet, und ihn in die Sache einbezogen. 

Erst beim dritten Anlauf fasteten sie und beteten und fragten Gott nach genaueren Anweisungen, so dass der Stamm Benjamin besiegt werden konnte.
Dennoch war es Gott, der sie anwies, gegen ihre Brüder zu kämpfen - wegen dem Unrecht, das durch diese geschehen war.

Und das ist es auch, was mir ja zu denken gibt: Gott selbst kämpft gegen sein Volk, weil einige darin schweres Unrecht getan hatten. Er kämpft gegen das ganze Volk, weil sie nicht bereit sind, das gegen das Unrecht vorzugehen und die Schuldigen entsprechend zu bestrafen.

Das bedeutet für mich: Sünde betrifft nicht nur den, der die Sünde ausübt, sondern die gesamte Gemeinschaft, zu der dieser Sünder gehört. 
Und ich denke, das gilt auch für unsere Gemeinde, für den Leib Christi: Wenn dort Sünde geduldet und "gedeckt" wird, leidet  die gesamte Gemeinschaft Schaden.

Ein ähnliches Beispiel finde ich auch bei der Eroberung Jerichos:

Nach dem großen Erfolg bei der Eroberung Jerichos erkundeten sie die Stadt Ai (Jos. 7,3ff), und sie kamen zu dem Schluss, dass sie so klein sei, dass nicht das "ganze Kriegsvolk" hinaufziehen brauchte. Allerdings ging die Sache gewaltig schief - denn die wenigen Leute von Ai konnten die Israeliten "haushoch" besiegen.

Auch hier finde ich ein ähnliches Muster:
Sie befragten nicht Gott, sondern meinten, das auch selbst hinzukriegen.
Und außerdem fand sich Sünde in ihrer Mitte - Achan hatte sich an dem "Gebannten" vergriffen.

Erst nachdem sie die Sünde aus ihrer Mitte beseitigten und den Sünder bestraften (was die Benjaminiter in dem anderen Falle nicht zu tun bereit waren),
schenkte Gott ihnen den Sieg über die Stadt.

Deshalb denke ich, dass wir hier ein Prinzip finden, das auch für unsere heutige Gemeinde gilt:
Es ist erstens wichtig, Gott zu "befragen", und zweitens, dass wir Sünde in unserer Mitte nicht dulden!

LG, geli



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Lila

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Re: Was mir das Richterbuch aussagt

von Lila am 21.08.2017 15:12

Liebe Geli!

 

Deshalb denke ich, dass wir hier ein Prinzip finden, das auch für unsere heutige Gemeinde gilt:
Es ist erstens wichtig, Gott zu "befragen", und zweitens, dass wir Sünde in unserer Mitte nicht dulden!

Ja, so denke ich auch, aber wie sieht es in der Praxis aus?

Zuerst befragt man oft nicht Gott, sondern der Bibelausleger. Die haben aber seeeehr verschiedene Ansichten.

Der eine lehrt, wenn wir Jesus annehmen, lösen sich alle unsere Probleme. Du wirst geheilt (wenn nicht, dann hast du halt eben nicht genug Glaube...), deine finanzielle Lage wird auch gesegnet (wenn du genug spendest...), So, der andere lehrt wiederum, man sollte in die Gemeinde eine Frau keinen Hosen tragen und ihr Haupt sollte sie bedecken und Ihren Mann (wie ein Sklave) unterordnen, und still sein. Das sind jetzt zwei extreme Fälle, sicher lässt sich die Reihe fortsetzen.

Sünde in den Mitten nicht dulden... Viele sagen, wir leben doch nicht unter Gesetz, sondern in den Gnade. Gott liebt doch die Sünder... Das stimmt, aber Gott liebt die Sünder um sie zu erretten. Und das geht nur, wenn ich meine Leben komplett Ihn übergebe und bitte um Vergebung meine Sünden und Sein Wort gehorche.

In dem Buch Richter sehen wir, dass Ungehorsam Gottes Gericht auf sich zieht. Auch wenn Gott langmütig ist, dennoch sein Gerechtigkeit hat sich nicht geändert.

So unterwerfet euch nun Gott! Widerstehet dem Teufel, so flieht er von euch; 8 nahet euch zu Gott, so naht er sich zu euch!
Jak 4,7

Und hier zitiert Jakobus das AT:

Darum sollst du zu ihnen sagen: So spricht der HERR der Heerscharen: Kehret um zu mir, spricht der HERR der Heerscharen, so will ich mich zu euch kehren! spricht der HERR der Heerscharen.
Sach 1,3


Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114 

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Was mir das Richterbuch aussagt

von geli am 21.08.2017 19:21

Lila schrieb:
Ja, so denke ich auch, aber wie sieht es in der Praxis aus?

Leider oft so, wie Du es beschrieben hast.

Aber Jesus möchte aus seinem Leib eine Braut ohne Flecken und Runzeln machen - wenn die Gnade zur Sünde mißbraucht wird, dann sagt er womöglich dann: "Hinweg von euch, ich kenne euch nicht!"

Wir können die Gnade nicht dazu mißbrauchen, um einen sündigen Lebensstil beizubehalten.

Natürlich vergibt uns Gott, wenn wir unsere Sünde bekennen - aber das gilt für einzelne Sünden, die wir ungewollt begehen, nicht jedoch für einen sündigen Lebensstil, den wir nicht ändern wollen, weil wir uns dabei auf die "Gnade" berufen.

Gottes Prinzipien, die wir ganz besonders gut im alten Testament erkennen können, haben sich nicht geändert: Wir müssen zuerst in allem nach ihm fragen und bewußte und bekannte Sünde aus unserem Leben und aus der Gemeinde entfernen.

LG, geli

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Lila

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Beiträge: 731

Re: Was mir das Richterbuch aussagt

von Lila am 21.08.2017 19:30

Ja, so ist es, liebe Geli!

Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114 

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