Zwei Perspektiven der Liebe
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Zwei Perspektiven der Liebe
von Pal am 17.09.2014 07:36Nun wir alle kennen ja das wunderbare, sogenannte "Hohelied der Liebe" in 1.Kor.13.
Dort werden ein paar Aussagen hinsichtlich der Liebe gemacht, die man auch leicht mißverstehen könnte:
1Ko 13:5... sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet Böses nicht zu,...1Ko 13:7 sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles.
Wie stehen solche Aussagen der Liebe im Bezug auf den gottfeindlichen Menschen, bzw. in Bezug auf den Teufel?
Denn bei Ihnen wird ihr Böses ihnen tatsächlich voll angerechnet und vergolten. Bei Ihnen wird nicht alles erduldet, alles gehofft ...
Wie denkt ihr darüber?
Re: Zwei Perspektiven der Liebe
von Cleopatra am 17.09.2014 07:54Ich denke, dass eben der ganze Text, der deine zitierten Verse mit einbezieht, auf die Menschen gilt.
Unsere "Einstellung", unsere Liebe den Menschen gegenüber.
Auf keinen Fall zu verwechseln mit der Sünde an sich. Den Menschen können wir lieben- Sünde niemals
Auch gottfeindliche Menschen sind Menschen, die auf Gottes Gnade angewiesen sind.
Letzte Woche hat sich eine Person heftig lustig über mich gemacht, weil ich meinen Standpunkt vertreten habe beim Thema "Gesetze verdrehen".
Diese Person ist mir am Ende des gespräches, welches sehr verletzend war für mich, sogar hinterher gelaufen, um noch schnell einen Spruch zu bringen.
Dieser Person scheint der Inhalt der Bibel wirklich nicht viel Wert zu sein.
Aber obwohl sie mich verletzt hat (die Aussagen waren falsch und böse, der Grund war böse und egoistisch), tut mir diese Person von Herzen her leid und ich kann sie als Person nicht böse und schlecht finden, einfach, weil mir so stark bewusst geworden ist, wo sie am Ende landen wird, wie sehr sie leiden wird und was am Ende auf sie zu kommen wird.
Damit will ich mich nicht gut hinstellen ich habe ja andere Schwächen udn Fehler.
Aber bei dieser Person ist es auf jeden Fall so.
Die Tat und die Person- das sind zwei unterschiedliche Dinge, mit denen wir unterschiedlich umgehen sollen.
Der Teufel ist kein Mensch, den wir lieben müssen, der Teufel ist unser Feind! Auf ihn beziehen sich diese Bibelstellen, die im Kontext zum Thema Gemeinde stehen, nicht.
Lg Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Wintergruen
Gelöschter Benutzer
Re: Zwei Perspektiven der Liebe
von Wintergruen am 17.09.2014 08:06Hallo lieber Pal, (schön dich wieder zu lesen )
ich sehe es so: Wir haben das Gebot ``liebe deinen Nächsten wie dich selbst`` und müssen/dürfen danach handeln. Es ist für uns Menschen ganz gleich, ob der Nächste, mein Feind ist.. mein Bruder, Nachbar usw.(ps Ergänzung: auch die gottfeindlichen).. Das Gebot unterscheidet nichts und macht keine Ausnahmen. Der Nächste ist jeder nach mir .
Mt. 5,44
Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, 45 damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46 Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? 47 Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden? 48 Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist.
Um den Teufel ..selbst..wird sich der liebe Gott kümmern. Wir müssen uns keine Gedanken dessen machen, außer wie wir uns vor ihm , vor seinen Werken, Machenschaften, Bösswilligkeiten schützen können, da er uns nichts gutes will...... Wir hassen das Böse, aber die Menschen dürfen wir nicht hassen
LG
Re: Zwei Perspektiven der Liebe
von Pal am 17.09.2014 08:51Ich gebe euch Beiden selbstverständlich recht, liebe Cleo & Wigrü.!
Mein Teil der Liebe hier auf Erden ist immer voll und ganz die Auslebung von 1.Kor13 und nichts anderes.
Genauso war es auch für Jesus zur Zeit seines Erdendaseins als Mensch. Für IHN galt da nur die Feindesliebe, bis dahin das er sogar Judas noch als "Freund" ansprach und ihn zu retten versuchte.
Ja, bis dahin, das Jesus am Kreuz noch bittet: Luk 23:34 ...Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!
Was für ein Gebet für seine Henker und deren Helfershelfer!
Da galt für unseren Heiland voll gültigst:
1Ko 13:5... sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet Böses nicht zu,...1Ko 13:7 sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles.
Soweit stimmen wir wohl alle überein. Oder? -
============
Doch nun kommt Christus - sicher mit der gleichen Liebe und doch mit einer anderen Perspektive dieser Liebe, vom Himmel her:
2Th 1:6 nach dem es recht ist bei Gott, zu vergelten Trübsal denen, die euch Trübsal antun, 2Th 1:7... wenn nun der HERR Jesus wird offenbart werden vom Himmel samt den Engeln seiner Kraft 2Th 1:8 und mit Feuerflammen, Rache zu geben über die, so Gott nicht erkennen, und über die so nicht gehorsam sind dem Evangelium unsers HERRN Jesu Christi, 2Th 1:9 welche werden Pein leiden, das ewige Verderben von dem Angesichte des HERRN und von seiner herrlichen Macht, 2Th 1:10 wenn er (Jesus Christus) kommen wird, daß er herrlich erscheine mit seinen Heiligen und wunderbar mit allen Gläubigen...
Nun wird abgerechnet, nun ist es vorbei mit: "ich hoffe noch allles, ich habe Geduld, ich flehe beim Vater für eure Vergebung, ich bin euer Verteidiger/Fürsprecher... etc"
Versteht ihr, worauf ich hinaus will? -
Re: Zwei Perspektiven der Liebe
von Pal am 17.09.2014 09:14Es ist uns wohl logisch, das Gott sich nie verändert. ER ist der ewig unveränderliche! - Und so ist und bleibt er ein Gott der Liebe.
Mit dieser Liebe möchte ER allen Menschen überaus gerne die fantastische Vergebung von Golgatha schenken.
Doch mit der gleichen, unveränderbaren Liebe wird dieser, unser Gott auch die gerechte Rache am Bösen (egal in welcher Gestalt) üben.
Heb 10:30 Denn wir kennen den, der da sagte: "Die Rache ist mein, ich will vergelten", und abermals: "Der HERR wird sein Volk richten."
Das eine ist kein Widerspruch zum anderen, sondern eine Ergänzung! Auch Gottes Rache entspringt SEINER Liebe!
cipher
Gelöschter Benutzer
Re: Zwei Perspektiven der Liebe
von cipher am 17.09.2014 09:47Positiv ausgedrückt ist Liebe geduldig im Umgang mit Menschen und von großzügigem Erbarmen. Negativ ausgedrückt, ist Liebe niemals neidisch, prahlerisch oder überheblich. Denn das wäre das diametrale Gegenteil des selbstlosen Dienstes an anderen. Liebe ist auch nicht unverschämt oder herrisch und sucht nie ihren eigenen Weg durchzusetzen, lässt sich nicht durch persönliche Verletzungen reizen oder erzürnen und freut sich nicht über die Sünden anderer, noch nicht einmal über Sünden des Feindes. Auf positiver Seite wiederum ist die Liebe der Wahrheit verpflichtet. Im Rahmen des gerechten und gnädigen Willens Gottes erträgt, glaubt, hofft und erduldet sie alles, was sonst unmöglich wäre.
Es wäre gut, auch die Verse vor dem zitierten Abschnitt im Zusammenhang zu zeigen. 1. Thess. 3, 3 Wir sind es Gott schuldig, allezeit für euch zu danken, Brüder, wie es sich auch geziemt, weil euer Glaube über die Maßen wächst und die Liebe jedes Einzelnen von euch zunimmt allen gegenüber, 4 sodass wir selbst uns im Hinblick auf euch rühmen in den Gemeinden Gottes wegen eures standhaften Ausharrenseurer Geduld / eures »Darunterbleibens«.> und eurer Glaubenstreue in allen euren Verfolgungen und Bedrängnissen, die ihr zu ertragen habt. 5 Sie sind ein Anzeichen des gerechten Gerichtes Gottes, dass ihr des Reiches Gottes würdig geachtet werdet, für das ihr auch leidet;
Also geht es hier um das gerechte Richten Gottes.
Man sollte dazu wissen, dass die Thessalonicher zu der Zeit, in der die Apostel ihnen schrieben, unter einer schlimmem Verfolgung standen. Möglicherweise hatten sie den Mut verloren, vielleicht waren einige schwach geworden. Falschen Lehrer benutzten ihre Lage, um sie irrezuführen, indem sie sie darauf hinwiesen, welcher Leidensdruck so schwer auf ihren Herzen lastete, weil die Freude der Hoffnung geschwächt war. Und diese Irrlehrer behaupteten, dass ihre Worte nicht nur menschliche Meinung sondern Wort Gottes waren.
Indem der Apostel diese Tatsachen wieder zurechtrückte, ermunterte er sie durch den Gedanken, dass diese Leidenszeit für sie eine Art Siegel dafür
war, dass sie würdig geachtet wurden für Gottes Reich, dessentwillen sie litten. Der „Tag des Herrn" war auch das Kommen des Herrn zum Gericht. Doch würde Er kommen, um die Gottlosen zu bestrafen, nicht um den Seinigen Leiden zu bereiten. Verfolgung konnte daher nicht der Tag des Herrn sein; denn in der Verfolgung hatten die Bösen die Oberhand.
Die Gerechtigkeit Gottes ist ein Teil seiner Liebe - es geht es hier nicht um "unterschiedliche Aspekte einer Liebe"! Und hier geht es auch nicht um "prinzipielle Betrachtungen".
Es geht einerseits um den Grundsatz des gerechten Urteil Gottes: es ist in Seinen Augen gerecht, einerseits die um Seines Reiches willen Leidenden zu belohnen, und andererseits denen, welche Seine Kinder verfolgen, Vergeltung zu geben. Zweitens Offenbarung Jesu: die Seinigen sollen mit Ihm in Ruhe und Glückseligkeit sein, wenn Seine Macht in Ausübung kommen wird.
Re: Zwei Perspektiven der Liebe
von Cleopatra am 17.09.2014 10:48Seufz, ja, die Sache mit dem Gericht, dem "Zorn Gottes"...
In einer Predigt habe ich einen sehr interessanten Satz gehört:
"Ich glaube, dass Gott zweimal sehr sehr stark leidet. Einmal, als sein Sohn starb und er sich "abwenden musste" wegen der Sünde, er zusehen musste, was mit seinem Sohn gemacht wird, und das zweite mal, wenn er Gerechtigkeit ausübt"
Das Gericht ist Gerechtigkeit. Deshalb musste Jesus sterben- damit wir alle "davon kommen können". Deshalb gibt sich Gott so große Mühe um die Menschen.
Aber GOtt ist nunmal auch gerecht und es wird der Tag kommen, an dem er selbst ganz sicher sehr stark leiden wird, weil er die bestrafen "muss", die er so sehr lieb und um deren Seele er gerungen hat.
Lg Cleo
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Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: Zwei Perspektiven der Liebe
von Henoch am 17.09.2014 11:47Ihr Lieben,
Liebe ohne Grechtigkeitz ist keine Liebe, denn Liebe kann niemals ungerecht sein.
So gilt denen seine Liebe, die gerecht gesprochen sind durch die Stellvertretung Jesu; und es gilt auch denen seine Liebe, die noch unerlöst sind, weshalb er Erlösung durch Christus jedem anbietet.
Wer das nicht will, oder wem das egal ist. Der wird vor der Gerechtigkeit Gottes stehen.
@ Cleo:
Ich denke auch, dass das Gericht über die Ungläubigen das letzte mal ist, wo wir alle trauern. In der Offenbarung wird uns Gott nach dem Gericht die Tränen abwischen und erst dann heißt es, dass kein Leid mehr sein wird. (s. Offb. 20 und 21)
Henoch
Re: Zwei Perspektiven der Liebe
von Pal am 17.09.2014 14:12Ja, liebe Cleo & Henoch, Ich denke mir auch, das es Gottvater sehr wehe tut, um jeden Menschen, der sich für die Verdamnis entscheidet!
Da paßt im Übertragenen auf diese Situation wohl der folgende Vers:
Jer 13:17 Wenn ihr aber nicht darauf hören wollt, so wird meine Seele im Verborgenen weinen wegen eures Hochmuts, mein Auge wird unaufhörlich weinen und in Tränen zerfließen, weil die Herde des HERRN gefangen weggeführt wird.
Und doch wird Jesus selbst dann zum Gericht erscheinen
Nichts anderes als seine unbeschreiblich Liebe wird die Triebfeder der unveränderbaren Gerechtigkeit sein.
Das Urteil und die ewige Strafe wird IHN dann (sicher) nicht mehr schmerzlich berühren. Denn dann ist vollkommene Freude über diejenigen angesagt, die auf Erden zu einem Resonanzkörper Gottes werden konnten!
Re: Zwei Perspektiven der Liebe und Gottes Reue
von Pal am 18.09.2014 09:52Wie ihr ja wißt bin ich ein "Fan" von Paradoxien.
Wenn ich etwas finde, was menschlich Paradox scheint, dann staune ich immer wieder darüber, wie unser großer Gott solche Paradoxien aufs wunderbarste in seiner Person vereinen kann.
Das erstaunlichste Pardox ist dabei wohl, wie ein Mensch gleichzeitig Gott sein könne? Das allein ist schon ein Widerspruch in sich selbst. Und doch ist bei Jesus Christus nichts unmöglich! - Hallelujah!
Nun das Paradox, welches ich heute meine beschreibt sich wie folgt:
1Sa 15:29 Auch lügt der Held in Israel nicht, und es gereut ihn nicht; denn ER ist nicht ein Mensch, daß ihn etwas gereuen sollte.
Es erscheint wohl mehr als logisch, das es für Gott nichts gibt, was ER bereuen müßte. Wenn ich nämlich etwas bereue, dann habe ich einen Fehler gemacht, der mir leid tut. Oder nicht? - Doch unserem absolut wunderbaren Gott unterlaufen eben keine Fehler, wie uns Menschlein!
Aber im gleichen Kapitel lese ich etwas erstaunliches:
1Sa 15:10 Da geschah des HERRN Wort zu Samuel und sprach: 1Sa 15:11 Es reut mich, daß ich Saul zum König gemacht habe...
Es gibt sie also doch, die "Reue Gottes"! - Der Schmerz über etwas, was einem Leid tut, weil es dermaßen schief gelaufen ist. Diese Reue empfand Gott auch bei der Erschaffung seiner absolut guten Schöpfung:
1Mo 6:5 Da aber der HERR sah, daß der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar, 1Mo 6:6 da reute es ihn, daß er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen, 1Mo 6:7 und er sprach: Ich will die Menschen, die ich gemacht habe, vertilgen von der Erde, vom Menschen an bis auf das Vieh und bis auf das Gewürm und bis auf die Vögel unter dem Himmel; denn es reut mich, daß ich sie gemacht habe.
Gottvater "läßt es nicht kalt", wenn die Menschen sich verderben. Es berührt sein Herz. Es schmerzt IHN sicher auf unbeschreibliche Weise. Doch deshalb bleibt er trotzdem der ALLERHÖCHSTE, dessen "Reue" nicht bedeutet, das IHM etwas "aus dem Ruder gelaufen" wäre!
Mit der schrecklichen, allumfassenden Vernichtung seiner eigenen Werke brachte ER damals doch den "Funken des Heils", der schlußendlich über alle Bosheiten aufs aller erstaunlichste triumphiert:
1Mo 6:8 Aber Noah fand Gnade vor dem HERRN.
Genauso triumpfiert auch Golgatha über aller menschlichen Sündhaftigkeit.