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Cleopatra
Administrator

39, Weiblich

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Forenleitung

Beiträge: 5418

Re: Prügel kassieren für Jesus?

von Cleopatra am 04.11.2014 10:49

Lieber cipher,
du schreibst:

Bei einem gleichgestellten Kollegen mag sowas noch hingehen. Aber was ist, wenn ein Vorgesetzter so etwas täte? Mund halten? Oder reden? Was erwartet Jesus da von uns? Das wir unseren Job oder den Frieden am Arbeitsplatz berücksichtigen? Oder dass wir zu unseren Prinzipien stehen?

Und genau das finde ich sehr schwer zu differenzieren.
Klar, man ist schnell dazu geneigt zu sagen "immer andere Wange hinhalten" und so. Aber wenn man dann plötzlich selbst in genau dieser Situation steckt, wird es sehr schwer.
Man ist angewiesen auf das Geld vom Job.
Man ist in einem großen Zwiespalt. Wieviel kann man quasi noch schweigen...?

Ich würde auch nicht nur den Unterschied machen zwischen Kollege und Vorgesetzten, sondern auch zwischen eigenen Einbußungen und zB Straftaten wie bei deinem Beispiel mit dem Diebstahl.
Ab wann sollten wir uns auch "einmischen"?

Und was sollte ein Christ wohl tun, wenn sein Vorgesetzter plötzlich etwas - ich nenne es mal- ungesetzliches von einem erwartet?
Wenn er sich weigert, muss er Angst um seinen Job haben... wenn er sich nicht wiegert, fühlt er sich als "Versager als Christ"
Eine ganz ganz unangenehme Stuation....

Ich selbst stehe ganz offen zu meinem Glauben- hört sich jetzt komisch an. Also ich gehe damit ganz offen um, reibe es aber auch niemanden unangebracht unter die Nase, wenn es im Gespräch um etwas anderes geht
Ich habe auch schon zu so manchen Dingen klar Stellung gezogen, als ich eben selbst drauf agesprochen wurde.

Aber so wie Henoch es erlebt hat, wollen wir es doch verhindern, oder...? Und ich finde die Frage sehr berechtigt (man muss sie ja nicht öffentlich hier beantworten, nur für sich) wie weit man gehen würde, bzw schweigen, wenn es da um die eigene Haut geht...

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Andersdenkende
Gelöschter Benutzer

Re: Die Lüge der Seelenheiler dieser Welt - es gibt nur einen wahren Heiland!

von Andersdenkende am 04.11.2014 10:45

Liebe Henoch!

Ich denke nun, nachdem ich hier gelesen habe, das ist individuell verschieden. Denn so wenig ich mir vorstellen kann, gerade in der Not, nicht auf Jesus zu schauen, so schwer scheint es anderen zu fallen, den Blick auf IHN richten zu können.

Das denke ich nämlich auch....aber warum das so ist, weiß ich nicht

Ande

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MichaR
Gelöschter Benutzer

Re: Prügel kassieren für Jesus?

von MichaR am 04.11.2014 10:45

Denke es muss keiner so eine Situation selbst erwirken = selbsterfüllende Prophetie in die Richtung.
Andererseits sollte man durchaus bereit sein für ihn auch mal zu leiden, wenn es denn sein muss - auch was die Wange betrifft o.a. - doch wie weit er "für den Herrn Jesus" geht muss jeder selbst wissen. Manche gingen ja tatsächlich für ihn in den Tod - und das in userer Zeit (China, Korea HEUTE!)

Du meine Güte, ER selbst hat sich mit Nägeln durchboren lassen und ans Fluchholz schlagen lassen, genau und gerade deinetwegen (wer immer sich nun angesprochen fühlt) sollten wir als Antwort für solche Liebe nicht auch zu "mehr Liebe" bereit sein - ohne dies zu provozieren? 

Aber Liebe zu ihm und s. Wort sollte die Antriebs-Motivations-Feder sein nichts anderes! 

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StefanS

66, Männlich

  Engagiert

Beiträge: 441

Re: Die Rowdies

von StefanS am 04.11.2014 10:42

Oh cipher, was für eine Geschichte!

Einerseits habe ich mich gerade auch ertappt gefühlt und andererseits wünschte ich mir, wir hätten viel mehr Vater und Mütter in unserer Gesellschaft.
Mehr tröstend, beschützend und aufbauend, statt strafend und verurteilend.

Ich selbst fühle mich bei dieser Geschichte schuldig und kann nur Gott um Verzeihung bitten, weil ich oft so negativ urteile.

Mein Gebet:
Vater im Himmel, hilf mir, mehr von Deiner väterlichen Liebe in unserer kalten, abweisenden Gesellschaft auszustrahlen!
Amen - so sei es!

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Die Rowdies

von marjo am 04.11.2014 10:42

Hallo cipher,

da kann ich mich wohl nur neben Dich setzen und die selben Worte im Gebet sprechen. Deine Gedanken wären auch meine Gedanken gewesen, Dein Versagen auch meines. Danke für diesen Bericht. Er hat mich sehr berührt.

gruß, marjo 

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cipher
Gelöschter Benutzer

Die Rowdies

von cipher am 04.11.2014 10:09

Was ich berichten will,  geschah irgendwann während eines unserer Urlaube.Wir waren eines heißen Sommertags mit unseren vier Töchtern in die unserem Campingplatz nahegelegene Stadt bummeln gegangen. Weil es so heiß war, hatte meine Frau irgendwann die Idee, daß wir ein Eis essen könnten und so setzten wir uns vor einer Eisdiele an einen der dort stehenden Tische und gaben der herbeieilenden Bedienung unsere Bestellung auf.

Wir genossen es, so in der Fußgängerzone zu sitzen, den Vorübergehenden zuzusehen und dabei genießerisch unser Eis zu löffeln. Wir mochten vielleicht eine halbe Stunde gesessen haben, das Eis war inzwischen gelöffelt und meine Frau und ich hatten uns noch einen Cappuccino und den Kindern eine Limonade genehmigt, als aus einiger Entfernung lautes Grölen und Fluchen hörbar wurde. Eine Gruppe Jugendlicher kam die Straße heraufgetobt.
Einer dieser Jugendlichen, ein grober, ungeschlachter Bursche von vielleicht 15 oder 16 Jahren war darauf aus, vorübergehende Passanten anzupöbeln. Ohne Rücksicht auf Alter oder Geschlecht wurde jeder verspottet und von diesem jugendlichen Grobian mit wüsten und zotigen Beschimpfungen überzogen. Jede seiner Verbalattacken wurde von seinen Spießgesellen mit grobem Gelächter kommentiert. Als die Gruppe von sechs oder sieben Jugendlichen noch etwa einhundert Meter entfernt ware, überlegte ich bereits, wie wir ihnen jetzt noch begegnen könnten. Ich bin solchen Grobheiten gegenüber meistens recht hilflos. Einfach davonlaufen lag mir dennoch nicht. Zudem hatten wir unseren Verzehr noch nicht bezahlt und wären der Zechprellerei beschuldigt worden. Meine Familie und mich beschimpfen zu lassen, lag mir andererseits auch nicht und ich legte mir bereits allerhand kaum minder grobe Erwiderungen für den Fall zurecht, daß auch wir von diesen Burschen "unser Fett" abbekommen würden. Je näher die Horde kam, desto unbehaglicher wurde meiner Frau und mir.
Schließlich entdeckten die jungen Burschen dieses Eiscafé - und steuerten schnurstracks auf uns zu.


Am Tisch neben uns saß ein freundliches älteres Ehepaar, das sich bei unserer Ankunft kurz zu uns gewandt und uns wegen unserer vier Töchter angesprochen hatte. Beide mochten bereits so um die siebzig Jahre alt sein und machten einen zwar etwas gebrechlichen, doch sehr gütigen und freundlichen Eindruck. Da ihr Tisch am weitesten in die Fußgängerzone hinein stand, befürchtete ich bereits, die Burschen könnten ihre üble Laune an den beiden alten Leutchen auslassen und nun wünschte ich mir doppelt, mich am anderen Ende der Welt zu befinden; auf dem Mond oder wenigstens in Australien. Moralisch fühlte ich mich verpflichtet, den beiden alten Menschen zur Seite zu stehen um sie vor etwaigen Übergriffen dieser Bande zu schützen. Doch hätte das die Aufmerksamkeit der Zotenschwinger auf mich bzw. uns gelenkt und das wünschte ich mir am allerwenigsten. Doch dann lief alles ganz und gar anders, als meine Frau und ich es hatten kommen sehen.
Mir fiel auf, daß die zierliche und sehr gepflegt wirkende Frau dieser Horde gar nicht so unfreundlich entgegensah, wie ich das bei den anderen Gästen des Lokals beobachten konnte. In ihren Augen glaubte ich so etwas wie - ich kann es nicht anders beschreiben - abwartende Liebe zu entdecken. Offen und ohne Furcht oder gar Abscheu sah sie dem Anfüher dieser Bande in die Augen.
Wie befürchtet blieben diese jungen Burschen vor dem Tisch des Ehepaars stehen und spotteten und beschimpften die beiden. Ich überlegte bereits, wie ich eingreifen könnte. Den Anführer mochte der direkte Blick der alten Dame zu verbalen Hochleistung anstacheln. Der grobschlächtige 16jährige, der mir schon von Beginn an durch sein besonders wüstes und aggressives Verhalten aufgefallen war, stieß einige Zoten und Grobheiten aus, beschimpfte die "Gruftis", als "sabbernde Alte", die doch schon "längst in die Kiste geworfen" gehörten und dergleichen mehr. Gleichzeitig stieß er mit dem Fuß absichtlich an den Tisch, so daß der Kaffe in der Tasse der alten Dame überschwappend sich auf ihr Kleid und über ihre feine Spitzenbluse ergoß. Doch anstatt verärgert aufzufahren blieb sie auch jetzt noch ruhig lächelnd sitzen. Dann geschah etwas, das mir beinahe den Atem raubte und das ich wohl in meinem ganzen Leben nicht mehr vergessen werde: Die alte Dame schob ihren Stuhl noch etwas zurück und erhob sich. Wieder Gegröle: Ob er jetzt Angst bekommen müsse, das sehe ja aus, als müsse er fliehen. "Aber nein", versetzte die alte Frau mit erstaunlich deutlicher und klarer, dennoch freundlicher Stimme, und ein unfaßbar herzliches und freundliches Lächeln überzog ihr Gesicht. "Komm' her mein Junge, komm' zu mir." Und die alte zierliche Dame machte zwei Schritte auf den Grobian zu und nahm ihn fest in die Arme. Sie reichte ihm kaum bis ans Kinn und dennoch umarmte sie ihn fest, strich ihm zärtlich über den fast kahlen Kopf, dann zog sie sein Gesicht zu sich herunter und legte ihre Wange an die seine. Augenblicklich verstummte alles Johlen und Gelächter, es war mucksmäuschenstill um uns herum und vollkommen überwältigt ließ der Junge die mütterlichen Zärtlichkeiten an sich geschehen. Doch nein, es waren keine mütterlichen Zärtlichkeiten, es war viel, viel mehr. "Mein lieber Junge", sagte die alte Dame, "jetzt werd' erst einmal ganz ruhig. Wie lange lebst du schon ohne Liebe? Wann hat dich das letzte Mal jemand in den Arm genommen? Woher kommt all dein Zorn und deine Verzweiflung? Komm' in meinen Arm und sag' mir, was dir wehtut."
Auf einmal wirkte der großgewachsene Bursche wie ein kleiner Junge. Mit hängenden Schultern stand er da vor dieser Frau. Jetzt konnte ich erkennen, daß die alte Frau Tränen in den Augen hatte und auch den Knaben schützte seine gespielte pubertäre Männlichkeit nicht mehr, er begann zu weinen, ja, er schluchzte plötzlich laut auf, ein Weinkrampf schüttelte ihn, daß seine Schultern, ja sein ganzer Körper zuckte und bebte und als die Frau ihn schließlich neben sich auf den Stuhl gesetzt hatte, legte er seinen Kopf an ihre Brust während sie ihn nur noch streichelte und liebkoste. Seine Kumpane standen eine Weile unschlüssig herum, bis der alte Mann sie aufforderte, doch Platz zu nehmen. Er bestellte Eis für alle!
Mit einem Mal wurde es klar und hell vor meinen Augen und jetzt saß da nicht mehr eine alte Frau neben diesem Jugendlichen auf dem Stuhl und tröstete ihn. Ich sah Jesus, meinen Bruder, der dort auf dem Stuhl saß, mit all seiner unendlichen Liebe und Geduld streckte er die Hand nach dem Herzen seines Kindes aus. Nach seinem Bruder, den er liebte.
Und ich? Ich schämte mich zutiefst. Aus Angst und Abscheu hatte ich mir bittere und böse Worte überlegt, sie diesem Kind entgegenzuschleudern um meine Familie und mich "zu schützen". Und er war doch auch mein Bruder, der auch meine Liebe und Freundlichkeit verdient hatte so wie Jesus mir seine angedeihen ließ. Ein Kloß stieg mir in den Hals und wollte nicht weichen. Ich zwinkerte mit den Augen und sah wieder hinüber an den Nachbartisch. Noch immer saß dort Jesus und tröstete den Jungen. Im Stillen, ganz in meinem Innern, bat ich Jesus um Verzeihung für meine Angst und meinen Abscheu.

Urheberrecht verbleibt bei "Cipher"

Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.11.2014 09:11.

sylvaki
Gelöschter Benutzer

Re: (Oase 9) "Dein Königreich ist ein ewiges Reich, ...

von sylvaki am 04.11.2014 09:48


Losung und Lehrtext für Dienstag, den 4. November 2014

„Ich will euch mehr Gutes tun als je zuvor,
und ihr sollt erfahren, dass ich der HERR bin."
(Hesekiel 36,11)

 

„Ihr seid dazu berufen, dass ihr den Segen ererbt."
(1.Petrus 3,9)

 

© Evangelische Brüder-Unität – Herrnhuter Brüdergemeine (www.ebu.de)
Weitere Informationen finden Sie hier: www.losungen.de

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Prügel kassieren für Jesus?

von Henoch am 04.11.2014 09:04

Ja, Marjo, danke. Der Herr hat mich gerade dadurch sehr gesegnet und reich gemacht.

Henoch

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Prügel kassieren für Jesus?

von marjo am 04.11.2014 08:50

Hallo Henoch,

in Deinem Fall würde ich Dir zusagen wollen, dass Du mit Fug und Recht aus Deiner Situation Freude und Segen ziehen darfst, so schlimm Du Dich manchmal auch fühlst. 

gruß, marjo 

Antworten

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Prügel kassieren für Jesus?

von Henoch am 04.11.2014 08:30

Hallo Cipher,

Du schreibst: Bei einem gleichgestellten Kollegen mag sowas noch hingehen. Aber was ist, wenn ein Vorgesetzter so etwas täte? Mund halten? Oder reden? Was erwartet Jesus da von uns? Das wir unseren Job oder den Frieden am Arbeitsplatz berücksichtigen? Oder dass wir zu unseren Prinzipien stehen?


Das hab ich hinter mir. Weil ich eine Mauschelei nicht mitmachen wollte, wurde ich gemobbt, gebosst und überfordert und wurde deshalb schließlich krank, weil ich meine Aufgaben trotzdem gut erledigen wollte. Ich verlor meinen Arbeitsplatz und bin jetzt wegen dieser Erkrankung arbeitsunfähig mit sehr wenig Aussicht auf Heilung.

Henoch 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.11.2014 08:42.
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