Suche nach Beiträgen von solana

Erste Seite  |  «  |  1  ...  123  |  124  |  125  |  126  |  127  ...  415  |  »  |  Letzte Die Suche lieferte 4144 Ergebnisse:


solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Warum Christentum, und wenn ja, WIE?

von solana am 07.06.2016 10:52

Ich bin ein enormer "Kopfmensch".

 

Und dennoch berührt es nicht mein Herz. Und der Glaube den ich habe, ist doch mehr oder minder letztendlich nur das Produkt meiner heimatlichen Lokalität und der mir gegebenen Kultur.

Einige Muslime sind durch ihren sorgfältigen Lebenswandel viel näher an Gott als so manch ein gehäuchelter Christ (Und ja, von denen habe ich ohne Ende kennen gelernt, hasse sie zu tiefst und frage mich aber langsam trozdem, ob ich nicht auch einer von denen bin.)

Theoretisch habe ich gelernt, dass er sie hat.

Ach ja, ich bin enormer Perfektionist und gehe mit niemanden wie mit mir selbst so hart ins Gericht. Innerlich permanent einen Zeigefinger auf mich gerichtet der mir den Glauben abspricht. Tag für Tag. Minute für Minute! (Mit mir willst du nicht tauschen!) Jaja, ich weiß. Anfechtung! Was aber wenn dieser hässliche Zeigefinger recht hat?

Um wieviele endlose Zeichen habe ich gebeten und fühle mich immer noch elend alleine?

Warum fühlt es sich in mir so elend kalt an, warum verliere ich das Interesse, die Kraft und die Motivation zu beten? Anfechtung oder liegt es an falschem Glauben? Also nochmal? Woran kann ich merken, dass er noch bei mir ist?

Alles was mir blieb ist jener Eindruck von Leere.

Und was, wenn ich ewig oft darum bat und ihn irgendwie immer noch kein Stück weit habe?

Stelle dir vor, dass du quasi kaum noch zu Emotionen im Stande bist. Und dass bei mir immer irgendetwas drunter und drüberlaufen muss, ist ein Dauerzustand, an den ich mich schon gewöhnt habe. Also ich hab echt kein Plan wo mein Fehler liegt.

Hallo Trisgrump
Ich habe mal ein paar Sätze aus deinen Beiträgen herauskopiert, an denen ich beim Lesen hängen geblieben bin.
Vieles davon erinnert mich an mich selbst, an Gedanken und Erfahrungen (das letzte Zitat eher nicht, aber sonst schon).
Und ich kann dir nur von diesem Hintergrund her versuchen, einen Tipp zu geben, in welche Richtung du evtl weitersuchen könntest.

Wenn ich von Leere lese, dann frage ich mich, ob du dir im Klaren darüber bist, was du eigentlich erwartest und was dir genau fehlt.

Oft suchen wir an den falschen Stellen etwas, das wir eigentlich schon haben. Wir haben eine vage Vorstellung davon, dass unser Leben irgendwie glücklich und (sinn)erfüllt sein soll, so dass wir voll zufrieden sin, inneren Frieden haben.
Was ist aber die Voraussetzung dafür?
Ist das nicht etwas, was in uns sein muss: Freude, Friede, Zufriedenheit ....
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich das, was ich eigentlich suche, nie in den Dingen oder Umständen finde. Und trotzdem oft genug genau darin suche - was zwangsläufig zu "Ent"täuschung führt, da ich von einer Täuschung ausging....

Du hast nach Bibelstellen dazu gefragt. Diese Stelle bspw sagt mir viel dazu:
Joh 4, 13 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten;
14 wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.

Alles, was wir in Dingen und Umständen finden an Freude und Erfüllung, stillt kurz unseren Durst - um dann eine Leere zu hinterlassen, die den Durst noch vergrössert.
Innerer Friede kann nur von innen kommen, nicht von aussen.
Und von da wird das ganze Erleben geprägt. So wie ein Verliebter die ganze Welt durch eine rosarote Brille sieht und sich auch über die kleinsten Dinge freuen und alles geniessen kann, weil sein Herz so voll Liebe und Freude ist. Und ein Trauernder selbst durch die schönsten Dinge seine Schmerz nicht loslassen kann, weil er ihm das Herz zuschnürt.

Woher erwartest du deine Freude, den Sinn, die Erfüllung? Und wie sähe für dich sinnerfülltes Leben aus, was verleiht deinem Tun Sinn?

Das Auseinanderfallen von Theorie und Praxis, Kopf und Herz, Leben allein und Gemeinschaft mit Gott hängt damit auch zusammen.
Aber ich denke, das reicht erst mal als Einstieg.
Wenn dir diese Überlegungen etwas bringen, können wir sie ja weiterführen.
Aber vielleicht bist du ja ganz anders "gestrickt" als ich und das sagt dir gar nichts.
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten

solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Warum Christentum, und wenn ja, WIE?

von solana am 06.06.2016 11:28

Hallo Trisgrump
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, alles Gute und Schöne für dein neues Lebensjahr und Gottes reichen Segen!
Und natürlich herzlich Willkommen im Forum.

 

Ich finde es sehr gut, dass du Austausch suchst, auch wenn dir vielleicht niemand wirklich befriedigende Antworten auf deine Fragen geben kann.
Aber auch Gedankenanstösse können weiterbringen, erkennen und entscheiden musst du ja sowieso selbst. Wir können halt unsere Sicht aus unseren Erfahrungen schildern.

Bei mir ist es quasi anders herum als bei dir; ich stamme aus einem Elternhaus, die mit Glauben nicht viel am Hut haben. Ich bin aber schon früh, am Anfang der Grundschule, in eine christliche Kindergruppe eingeladen worden und habe dort sehr viel gelernt, bin auch in den Glauben "hineingewachsen" - aber immer in der "Reibung" und Auseinandersetzung mit meiner Umgebung, auch mit dem Elternhaus. Dadurch habe ich mich eigentlich immer bewusst dafür entscheiden müssen, zu glauben und daran festzuhalten - gegen das, was ich beim Aufwachsen in meiner unmittelbaren Umgebung erlebt habe.
Als wir dort wegzogen und ich in der neuen Stadt keinen Anschluss an eine lebendige Gemeinde fand, wurde es dann total schwer, ich war erst 11 und noch nicht wirklich in allem gefestigt, offen für Einflüsse und auch an vielem interessiert.....

In den Jahren danach stellte sich mir auch immer mehr die Frage "Warum Christentum?" Und: "Gibt es nicht vielleicht noch etwas Besseres?" Und: "Ist am Ende vielleicht doch alles eins, alle Religion und Philosophie läuft auf ein und dasselbe raus - dann wäre es doch vielleicht am Besten, eine "Metaebene" zu suchen, nach dem, was allen gemeinsam ist und worauf alles letztendlich hinausläuft?"

In die letztgenannte Richtung ging ich dann so lange, bis ich merkte, je mehr "meta", desto abgehobener, desto weniger wurde davon in meinem Leben konkret. Und umso mehr fühle ich mich den "naiv-gläubigen", "traditionellen" Christen und auch "intoleranten" Anhängern anderer Religionen und Philosophien überlegen. Ich habe mich mit vielen Dingen beschäftigt und sie in mein Weltbild "eingebaut".

Als ich dann doch immer mehr den Verlust des Bodenkontakts spürte, beschloss ich, mich wieder mehr in ein "Konkretes" zu vertiefen und da war mir das Christentum halt am nächsten.
Intensives Bibellesen führt mich zu der Erkenntnis, dass ich hier alles fand und nicht mehr weitersuchen musste, es war wie ein "nach Hause Kommen" und zu wissen, dass ich hier richtig bin.
Ich habe mich zwar interessehalber noch mit anderen Richtungen beschäftigt, um zu verstehen, was dort anders ist und zu verstehen, was am christlichen Glauben besonders ist.

Und bin zu dem Schluss gekommen, dass - kurz gesagt - alle anderen einen Weg zum Ziel suchen und aufzeigen.
Die christliche Verkündigung geht davon aus, dass das Ziel erreicht ist und der Weg, den wir mit Christus gehen, ein Weg vom erreichten Ziel her ist, auf dem das umgesetzt und konkretisiert wird, was wir im Glauben schon in aller Fülle erhalten haben und was im Glauben schon vollendet ist.
Für mich kam deshalb nichts anderes mehr in Frage, auch wenn mir durch die Beschäftigung mit anderen Richtungen vieles klar geworden ist, insbesondere über das "Funktionieren" des "Ego" usw...

Zweifel und Anfechtungen kommen immer. Man ist nie an dem Punkt, dass man über alle Zweifel erhaben unerschütterlich fest steht - so jedenfalls meine Erfahrung.
Glauben kann man nicht "auf Vorrat", er ist jeden Moment neu und aktuell, immer wieder muss man sich neu dafür entscheiden, ob man Gott die Ehre geben will oder auf das hören und vertrauen, was uns durch unser Umfeld suggeriert wird und was wir durch unsere Erziehung auch verinnerlicht haben - in Bezug auf die Frage, worauf es im Leben ankommt und wodurch es sinnvoll wird und wodurch ein Mensch seinen Wert bekommt usw.
Solange beides übereinstimmt, man quasi seinem Gottesbild und den Vorstellungen "der Welt" gleichermassen genügen kann, läuft alles leicht.
Die Probleme kommen dann, wenn beides nicht zusammen zu bringen ist sind wir vor die Frage gestellt werden: "Wem glaube ich mehr?" Und je mehr man erkennt und erlebt, um so tiefer kann diese Frage gehen und einen treffen.....

Kurz gesagt, war ich auch schon an dem Punkt, wo ich Gott nicht mehr vertrauen konnte.
Ich konnte aber auch nicht mehr ganz zurück, dazu hatte ich zu viel erkannt und mich auch Fragen gestellt, Dinge an mich herangelassen, die man ohne Gott gar nicht aushalten könnte ohne dass alles sinnlos und beliebig würde (Menschen ohne Glauben blenden solche Fragen einfach aus und leben mehr an der Oberfläche, füllen Leere einfach mit Aktivität, die nicht hinterfragt werden muss. Wer aber einmal einen Schritt darüber hinaus tut, kann das nicht einfach wieder so rückgängig machen und so leben als hätte er nichts erkannt).

Jedenfalls konnte ich an dem Punkt nicht mehr glauben, dass Gott es wirklich gut mit mir meint, ich fühlte mich ausgeliefert, so ähnlich wie in Röm 9 beschrieben wird, dass ein Töpfer Gefässe zur Unehre macht und dann zerschlägt - als so ein Gefäss fühlte ich mich, das sich nicht dagegen wehren kann ....
Ich konnte aber auch keinen anderen Ausweg erkennen, als dem stillzuhalten .... aber Gott vertrauen, dass er es gut mit mir meint und ihn gar lieben - das ging nicht ....
Ich habe ihm das auch so gesagt.
Er hat mich gehört und mich trotzdem durchgetragen mit grosser Liebe. Und hat mich gerade darin sehr viel erkennen lassen und sehr viel an mir und meiner Einstellung geändert.
Nicht schlagartig, nicht auf einmal, aber nach und nach. Und ich kam oft aus dem Staunen nicht mehr heraus ...
Und hat mich immer mehr in den Frieden und die Freude geführt, die ich vorher vermisst hatte. So ähnlich wie ein überschäumend gärender Wein das Fass bald zersprengt und dann immer mehr zur Ruhe kommt und ausreift ....

Davon kann ich nur berichten und dich ermutigen, alles vor Gott zu bringen, dich deiner Gefühle nicht zu schämen. Er wird zu dir stehen und handeln - auch wenn ich es damals nicht einmal mehr erwarten und darauf hoffen konnte, so schwach war mein Glaube, habe ich es doch erlebt.
Das wünsche ich dir auch!
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten

solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Wozu die Hölle gut ist

von solana am 05.06.2016 17:30

Jamescook schrieb: 

Wird vielleicht zu viel oder mache irgendwo ein Fehler oder hab irgendwas übersehen..

Ich denke, es wird immer fehlerhaft, wenn wir von uns Menschen, unseren Eigenschaften, Empfindungen und Urteilen usw ausgehen und das dann 1:1 auf Gott übertragen. Uns unter Gottes Zorn eine Art menschlichen Wutausbruch in grösseren Dimensionen vorstellen  oder Gottes Liebe zu begreifen versuchen, indem wir von menschlicher Liebe ausgehen.

Sicherlich können irdische Dinge als Bilder und Gleichnisse Hilfen sein.
Aber eben nur als Annäherung. Nicht dass wir denken, wir hätten jetzt Gottes Wesen begriffen und könnten gar über ihn urteilen und von ihm verlangen, dass er so und so zu handeln hätte, weil er ja Liebe ist und gerecht sein muss ....
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten

solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Wozu die Hölle gut ist

von solana am 05.06.2016 16:47

Jamescook schrieb:

Das ist nicht Gerecht! Die person konnte einfach nichts dafür. Aber da sie nicht zu Jesus gefunden hat konnte sie die Sünde nicht "Löschen". Sie hatte einen Virus eingefangen, der ihr den Weg zu Jesus verborgen hat. Nach eurer Vorstellung ist die Person aber am arsch! Jetzt kommt eure Vorstellung ins Spiel: Denn die Sünde war da und die Sünde ist für Gott unvorstellbar schlimm (nur Gott kann es verstehen), die kann er nicht übersehen bzw. einfach so vergeben. Wenn er sie einfach so vergibt, dann würde die Hölle keinen Sinn ergeben. Die Strafe der Sünde ist unendlich. Diese unendlich bedeutet ja das da nichts mehr zu machen ist.

Aber das widerspricht irgendwie der Gerechtigkeit.. Denkt an den Virus..

Hallo Jamescook
Wenn du mit dieser Argumentation sagen willst, dass Gott verpflichtet ist, so zu handeln, dass wir Menschen unser "ok" dazu geben, dann greift das zu kurz.

Diese Art der Argumentation hat Paulus schon im Römerbrief mit diesen Worten vom Tisch gewischt:

Röm 9, 14 Was sollen wir nun hierzu sagen? Ist denn Gott ungerecht? Das sei ferne!
...
19 Nun sagst du zu mir: Warum beschuldigt er uns dann noch? Wer kann seinem Willen widerstehen?
20 Ja, lieber Mensch, wer bist du denn, dass du mit Gott rechten willst? Spricht auch ein Werk zu seinem Meister: Warum machst du mich so? 

"Das finde ich aber nicht gerecht" ist nichts, was vor Gott Bestand hätte .
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.06.2016 16:55.

solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Oase 32 ; Meine Stärke und mein Lied ist der HERR, er ist für mich zum Retter geworden. 2.Mose 15,2

von solana am 04.06.2016 23:10

Vielen Dank für die schönen Bilder, liebe Cosima.
Und auch dir, liebe Burgen - ich finde es so toll, wie treu du die Oase pflegst! 

Ja, eine gute Idee, kleine Freuden-Lichtblicke in die Oase zu stellen.
Ich habe mich heute über die Pegelstand-Kurve gefreut, das Wasser nimmt schneller ab als erwartet; wir sind jetzt schon unter 1 m Wasserhöhe (der kritische Punkt für uns ist ab 1, 70 m). Und das Wetter ist tatsächlich so trocken geblieben, wie angesagt (in den Tagen vorher wurde der Wetterbericht ständig abgeändert, aus "trocken" oder "einzelnen Schauern" wurde bei jeder Aktualisierung mehr Regen....)

Was nicht ganz so schön war: unsere Söhne wollten eigentlich zum Wochenende kommen - leider fielen die Züge aus wegen Streik .
Ist aber vielleicht ganz gut so, dann können wir nach der ganzen Aufregung erst mal zur Ruhe kommen.
Ich wünsche allen ein schönes Wochenende und einen gesegneten Sonntag.
Gruss
Solana

 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten

solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Wozu die Hölle gut ist

von solana am 04.06.2016 18:28

Mal ein Einwurf als Gedankenanstoss: Ist in der Bibel die Bedeutung von  "Tod"="nicht mehr vorhanden sein"?

Wenn es hier um Geistliches geht, kann durchaus von einer "Weiterexistenz" im Tod gesprochen werden, zB hier:

Eph 2, 1 Auch ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden, 2 in denen ihr früher gelebt habt nach der Art dieser Welt, unter dem Mächtigen, der in der Luft herrscht, nämlich dem Geist, der zu dieser Zeit am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams. 3 Unter ihnen haben auch wir alle einst unser Leben geführt in den Begierden unsres Fleisches und taten den Willen des Fleisches und der Sinne und waren Kinder des Zorns von Natur wie auch die andern. 4 Aber Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, 5 auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht - aus Gnade seid ihr selig geworden -; 6 und er hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus, 7 damit er in den kommenden Zeiten erzeige den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade durch seine Güte gegen uns in Christus Jesus. 8 Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, 9 nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme. 10 Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.

Auch ihr wart tot - und habt ein Leben geführt, das  - aus euer jetzigen Perspektive - es nicht wert ist, "Leben" genannt zu werden.
Damals erschien es euch aber lebenswert ....
Jetzt, wo ihr echtes Leben kennen gelernt habt, erkennt ihr, wie unfrei und "tot" ihr vorher wart....

Was macht die Befürworter einer "Auslöschung" der Gottlosen denn so sicher, dass mit dem 2. Tod ein "nicht-mehr-vorhanden-Sein" gemeint ist?

Gruss
Solana
 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten

solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Wozu die Hölle gut ist

von solana am 04.06.2016 11:59

Pavle schrieb: Es geht auch gar nicht um die Hölle, es geht um unser Gottesbild.
Ein Gott "der Schrecken ohne Ende" ist ein anderes Vorbild als ein Gott der "ein Ende mit Schrecken" macht. 

Ich meine, das Problem liegt noch ein bisschen tiefer: Es geht nicht um unser Gottes"bild", das wir ausdiskutieren müssten.

Wenn wir über Gott und sein Wesen diskutieren, sollten wir uns dessen bewusst sein, dass das "Bild", das wir uns dabei machen, nur eine "dunkle Ahnung" sein kann von dem, was Gott wirklich ist.
Das sollte uns zum Staunen und zur Demut führen, nicht in Rechthaberei und Streit.

Pred 3,11 Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.

Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten

solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Wozu die Hölle gut ist

von solana am 04.06.2016 11:23

Lieber Pavle
Das Problem bei solchen Streitdiskussionen sehen ich auch so wie du: Dass wir keinen Millimeter weiter kommen, wenn jede Seite meint, nur sie allein vertritt die "biblische" Sichtweise - und jeder, der nicht 1:1 mit dieser Interpretation übereinstimmt, "kann nicht wirklich wiedergeboren und gerettet sein".*
Denn sonst würde er das ja "richtig" verstehehen. Und "richtig" ist eben nur so, wie ich es verstehe .....

Dabei ist der sachliche Streitpunkt nicht das Wesentliche.
Es macht nicht so viel Unterschied, ob man denkt, dass alle Andersdenkenden in die Hölle kommen oder nur kurz und schmerzlos getötet werden ....

Das Wesentlich ist meiner Ansicht nach die Frage, ob Gott die Grundlage ist oder unsere Meinungen ....

Ob wir bereit sind, es ihm zu überlassen, was einmal sein wird und es auch ihm überlassen, was mit Menschen sein wird, die eine von der unseren abweichende Meinung haben. Ob wir Gott zutrauen, dass er in Geschwistern, die in bestimmten Punkten irren, trotzdem sein Werk weiter tun kann und Menschen auch korrigieren kann. So wie bspw Paulus das von Gott erwartete (Phil 3,15 Wie viele nun von uns vollkommen sind, die lasst uns so gesinnt sein. Und solltet ihr in einem Stück anders denken, so wird euch Gott auch das offenbaren.)

Und es auch ihm überlassen und erwarten, dass er auch uns selbst da korrigiert, wo wir irren.

Grundlage unseres Glaubens ist doch nicht ein unverrückbar feststehendes Gitter von dem was wir verstehen und glauben können, sondern unser lebendige Herr, der sein Werk in jedem von uns tut.
Und auch wenn wir die Irrtümer von anderen viel schwerwiegender einschätzen als unsere eigenen und unsere Erkenntnis viel tiefer als die anderer, so gilt doch trotzdem: Röm 14, 4 Wer bist du, dass du einen fremden Knecht richtest? Er steht oder fällt seinem Herrn. Er wird aber stehen bleiben; denn der Herr kann ihn aufrecht halten. 

Wer sich dessen bewusst ist und darauf vertraut, der kann viel gelassener diskutieren  .
Gruss
Solana

* aber so habe ich das eigentlich weder bei Pal noch bei Greg ausdrücklich gelesen.

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.06.2016 11:28.

solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Wozu die Hölle gut ist

von solana am 04.06.2016 10:50

Ja, Pavle, es gibt sehr viele Menschen, die sich von Gott abwenden, wenn irgendetwas kommt, das "sie nicht mögen" - wenn sie in der Bibel etwas lesen, das nicht ihren Wunschvorstellungen entspricht (und nicht "wunschgemäss" uminterpretiert werden kann) oder wenn in ihrem Leben etwas passiert, das ihnen gegen den Strich geht und Gott da ihrer Ansicht nach nicht so gehandelt hat, wie sie es von ihm erwarten.....

Sicherlich müssen wir auf Suchende eingehen - das heisst aber nicht, dass wir die Botschaft so abändern müssen, dass jeder nur das hört, was er "mag". 
Meinst du wirklich, dass wir Gott so verkündigen sollten?:

Aber aus Überzeugung werde ich wohl nicht zum Glauben finden, es sei denn Gott zeigt mir seine liebe und nette Seite

Und was wird dann, wenn so ein Glaubender in seinem Alltag auf Schwierigkeiten trifft und Gott nicht so "nett und lieb" alles in Friede, Freude, Eierkucchen verwandelt?

Ich denke nicht, dass das Problem darin liegt, dass Gott als Schöpfer auch die Bestimmung des Menschen festgelegt hat und damit auch das, worin er die Erfüllung seines Lebens findet - und wo nicht. Dass er es allein auch in der Hand hat, was mit Menschen geschieht, die sich ihm widersetzen und meinen, selbst "göttlich" genug zu sein, um aus ihrer Sicht Gott "beurteilen" zu können und meinen, ohne ihn besser dran zu sein.

Ich sehe das Problem eher darin, dass Menschen meinen, sie müssten alles verstehen können, um an Gott zu glauben. Auch das, was nach dem Tod in der Ewigkeit genau sein wird, in allen Details .....

Bei diesem Vorhaben werden wir immer auf Dinge treffen, bei denen wir an unsere Grenzen kommen. An die Grenzen unserer Logik und Vorstellungskraft.
Und an diesen Grenzen stellt sich uns die Frage: Geben wir hier Gott die Ehre und vertrauen ihm trotzdem? Wollen wir, dass ER der Herr unseres Lebens ist?
Oder ist es unser Verstand, unsere Logik, unsere Vorstellungskraft, die das "Sagen" hat und der muss Gott sich "einfügen", sonst lehnen wir ihn ab?

Bei Dingen, die wir nicht zu unserer Zufriedenheit logisch auflösen können und alles bis ins Letzte verstehen - warum kann man das nicht einfach zugeben und stehenlassen? Sagen, dass das, was in der Bibel dazu steht (was mit den Gottlosen genau passieren wird) nicht ausreicht, um eine fundierte "Lehre" daraus zu entwickeln? Was daran genau bildlich gemeint ist und was nicht? Und Gott so weit vertrauen, dass er in seiner Liebe und Gerechtigkeit genau das Richtige tun wird und dass wir das zu gegebener Zeit dann schon verstehen werden ....

Glauben wir nur das, was wir sehen, mit unserem Verstand nachvollziehen, prüfen und "für gut befinden"?
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten

solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Wozu die Hölle gut ist

von solana am 03.06.2016 23:39

 

Jamescook schrieb:

Habe schon versucht mit Bibel Argumente zu kommen, aber die bringen nichts weil diese nicht gecheckt? Werden.

Das ist nicht verwunderlich angesichts der Tatsache, dass die Kontroverse darum schon seit fast 2000 Jahren besteht, wie ich dem von dir verlinkten Wiki-Text entnommen habe:

Die große Mehrheit der christlichen Theologen von Tertullian bis Luther haben die traditionelle Ansicht über die Hölle vertreten. Die annihilationistische Sicht wurde jedoch im Laufe der Kirchengeschichte immer wieder vertreten. Frühe Formen der bedingten Unsterblichkeit finden sich in den Schriften von Justin dem Märtyrer († 165) und Theophilus von Antiochien († 185). Amobius († 330) war der erste, der den Annihilationismus ausdrücklich verteidigte. Das Zweite Konzil von Konstantinopel und später das Fünfte Laterankonzil verurteilten diese Lehre. Seit der Reformation ist der Annihilationismus von Zeit zu Zeit zutage getreten, so z. B. in dem Glaubensbekenntnis der General Baptists von 1660.

 

Heute wird diese Lehre zumeist mit Gruppen assoziiert, die William Miller und der Adventbewegung entstammen, dazu gehören die Siebenten-Tags-Adventisten, die Bibelforscherbewegung und einige weitere, kleinere Gruppen. In neuerer Zeit haben einige evangelikale Theologen, darunter der prominente anglikanische Autor John Stott, für diese Lehre ein gewisses Maß an Sympathie gezeigt. Dies führte innerhalb der Evangelikalen zu großen Diskussionen.

(zitiert aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Annihilationismus)

Dabei hat es anscheinend keine der beiden Seiten geschafft, die andere mit biblischen Argumenten so zu überzeugen, dass diese ihre Lesart aufgegeben hätte.....
Wen wundert's also, dass, wenn in einem Forum Vertreten beider Richtungen aufeinander treffen, keiner den anderen mit seinen Bibelargumenten zu überzeugen vermag. Auch wenn er selbst seine Lesart der betreffenden Stellen für "total einleuchtend" hält und alles andere für "total falsch verstanden".
 
Vielleicht ist es besser, einfach irgendwann zu akzeptieren, dass man weder das eine noch das andere so "beweisen" kann, dass dieser Beweis von allen anerkannt wird. Und dann trotzdem gute Gespräche miteinander führen, auch wenn in diesem Punkt keine gemeinsame  Position möglich zu sein scheint.
Freuen wir uns doch einfach gemeinsam darüber, dass uns daqs Szenario erspart bleibt - egal ob es nun endgültige Vernichtung oder qualvolle Existenz in Gottesferne sein wird.
Ist aber nur ein Vorschlag. Wenn die Müdigkeit verflogen ist, kommt ja vielleicht auch die Lust zum Argumentieren wieder .
Erhol dich gut!
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten
Erste Seite  |  «  |  1  ...  123  |  124  |  125  |  126  |  127  ...  415  |  »  |  Letzte

« zurück zur vorherigen Seite