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solana

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Re: Glaube, Gnade verspielt?

von solana am 07.04.2016 10:52

Hallo Rene
Deine Situation und die Verzweiflung, die aus deinem Text spricht, erschüttert mich 
Und noch mehr, dass ich mir bewusst bin, dass  wir die übers Internet kaum wirkliche Hilfe bieten können.

Was du beschreibst, kommt mir vor wie ein ausgeprägtes Suchtverhalten, bei dem du dir bewusst bist, dass du die Kontrolle verloren hast und innerlich weisst, dass du es nicht aus eigener Kraft schaffen kannst, da heraus zu kommen. Da kann ich deine Verzweiflung gut verstehen.

Das eigentliche Problem ist ja nicht, dass es evtl zu spät sein könnte zur Umkehr. 
Solange du dich nach Gott sehnst und dir wünschst, ihm zu gehören und dein Leben mit ihm, unter seiner Herrschaft zu führen, ist auch ein Weg zu ihm möglich. Diese Sehnsucht ist das "Ziehen" Gottes und wenn du dich von ihm ziehen lässt, wird er dich nicht abweisen.

Joh 6, 44 Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat, und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage.

37 Alles, was mir mein Vater gibt, das kommt zu mir; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.

Dennoch muss dir bewusst sein, dass du nicht 2 Herren dienen kannst. Du kannst nicht Gott gehören und gleichzeitig deinen Körper und deine Seele in den Dienst von Süchten und anderen Mächten stellen.
Du weisst ja jetzt durch deine Erfahrung, dass du der Versuchung nicht widerstehen kannst.
Also sehe ich als einzigen Weg davon weg - wenn du wirklich ernste Sache mit Gott machen willst - die "totalt Abstinenz". Wie bei einem Alkoholiker, der auch als "Trockener" strikt jeden Tropfen Alkohol meiden muss.
Als praktische Lösung könnte ich mir bspw einen längeren Aufenthalt in einer Gemeinschaft vorstellen, wo Christen zusammen leben und arbeiten. Davon gibt es viele im Netz zu finden, auch mit therapeutischer Betreuung (gerade mit Schwerpunkt Suchtverhalten), darüber habe ich schon Fernsehsendungen gesehen. Bis du wieder so weit stabilisiert bist, dass du auch allein im Alltag "trocken" bleiben kannst (wenn du das willst, vielleicht gefällt dir so eine Gemeinschaft auch so gut, dass du dich entschliesst, da weiter mit zu arbeiten?)

Das ist eine Perspektive, die ich mir in deiner Situation vorstellen könnte. 
Aber entscheiden musst du dich und den Weg gehen. Übers Internet sehe ich nicht viele Möglichkeiten, wie wir dir sonst Hilfe anbieten könnten.
Ausser Fürbitte natürlich. Und vielleicht möchtest du das Angebot annehmen, im Chat "Einzelgebet" mit Cosima oder Papagena zu haben?

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Mut für deinen Weg und Gottes Segen.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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solana

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Re: "Stille sein"

von solana am 06.04.2016 11:05

Vielen Dank für eure Berichte und Gedanken dazu!

 

Ja, Willy, das spürt man dir ab, wie du durch das Erleben eines solchen Tunnels und die Erfahrung des Lichts am Ende geprägt wurdest und eine Gewissheit gewonnen hast, mit der du anderen viel Mut machen kannst.
Wer selbst gerade irgendwo fest steckt, der kann sich manchmal gar nicht vorstellen, dass das Dunkel irgendwann wieder hell wird und dann kann so ein Zeugnis sehr viel Ermutigung bringen.

Gut, dass du den Aspekt der "äusseren Stille" auch mit einbringst, Lily.
Ich hatte jetzt in erster Linie an die "innere Stille" gedacht, aber beides hängt ja schon sehr zusammen. Wenn es im Inneren sehr aufgewühlt und unruhig ist, kann man "äussere Stille" oft gar nicht ertragen, sucht Ablenkung, betäubt die unerfreulichen Gedanken, entzieht sich dem, was im Inneren an Konflikten tobt....

Und in unserer heutigen, lauten, geschäftigen Zeit haben wir es auch ein bisschen verlernt, in der Stille das auszuhalten, was in uns aufsteigt, wenn wir unsere Gedanken nicht "arbeiten" lassen oder in Zeitvertreib ablenken..

In der Stille "hören und empfangen" müssen wir meistens auch erst wieder lernen; ja wie Maria, da ist wieder so eine Stelle im NT, wo das mit anderen Worten ausgedrückt wird. Danke für den Hinweis, Adi!

Wir sind so sehr gewohnt, dass uns ständig etwas abverlangt wird an "Leistung" und nicht danach gefragt wird, ob wir dem auch gewachsen sind und woher wir die Kraft dafür nehmen..
Wer das Gefühl hat, überfordert zu sein, gibt das lieber nicht zu, um nicht "aussortiert" zu werden als "nicht belastbar" .....

Daher fällt es uns oft nicht leicht, uns einzugestehen, dass wir Hilfe brauchen, "auftanken" und uns von Gott mit dem beschenken lassen müssen, was in uns Frucht bringen soll. Wir sind so sehr daran gewöhnt, erst einmal selbst versuchen, alles zu schaffen und bis an unsere Grenzen zu gehen - oder sogar darüber hinaus ....

Gruss
Solana 

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Re: "Stille sein"

von solana am 05.04.2016 14:49

Hallo Chestnut
Ja, das ist eine gute Stelle dazu aus dem NT.

Und auch deine Gedanken dazu sind sehr hilfreich.

Also, wenn wir ein Anliegen haben oder in Not sind, bedeutet "Stille sein vor Gott" nicht: "Klappe halten und Gott nicht damit belästigen".
Wir dürfen ihm alles bringen, auch die kleinsten Sorgen, die uns bedrücken.

"Schweigen"  sollen dann in uns die "Befürchtungen", die Gedanken, die sich uns aufdrängen beim Blick auf die noch ungelösten Probleme: "Was wird, wenn Gott doch nicht so hilft, wie ich es mir erhofft habe?"
Diese Stimmen, die unsere Wünsche und Vorstellungen in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken wollen - und Gott darin eine "Nebenrolle" als "Erfüllungsgehilfe" zuweisen ....(überspitzt ausgedrückt).

Aber gerade wenn es um etwas geht, das wir etwas überhaupt nicht wollen, dann fällt es sehr schwer, den Ausgang Gott zu überlassen und die Befürchtungen in uns zum Schweigen zu bringen, die Ängste, die dann hochsteigen: "Und was mache ich, wenn genau das passiert, was ich auf keinen Fall will? Wie kann ich mich dann damit abfinden und Gott weiter vertrauen?"

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich es nicht schaffe, von mir aus diese "Stille" herbei zu führen und diese Stimmen zum Schweigen zu bringen.
Da kann ich nur auch wieder um Gottes Hilfe bitten. Dass er mir seinen Frieden schenkt, der mich davor bewahrt, mich in Gedankenspiralen hineinziehen zu lassen.
So wie in diesem Wunsch so schön ausgedrückt ist:

Phil 4,7 Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. 

Ich habe dadurch gelernt, dass es nicht um unsere "Fähigkeit" geht, diese Stimmen zum Schweigen zu bringen.  Sondern um unsere Bereitschaft, sie "loslassen" zu wollen und Gottes Hilfe dabei zuzulassen.*

Andere Stimmen, die sich dem Hören auf Gottes Reden in den Weg stellen, sind auch die, die den Blick auf "andere Menschen" richten und "Vergleiche" anstellen:

Ps 37,7 Sei stille dem HERRN und warte auf ihn. Entrüste dich nicht über den, dem es gut geht, der seinen Mutwillen treibt. 

"Dem geht es viel besser als mir - dabei benimmt er sich viel schlechter ... er hat das gar nicht verdient - und was ist mit mir?"

Oder wenn man mal an das "Murren" des Volkes Israel denkt: "Wir haben auf deine Stimme gehört und haben alles aufgegeben, sind im Vertrauen auf dich in die Wüste gezogen - und nun lässt du uns hängen .... Hätten wir doch bloss nicht ...." 
Sind wir heute so viel "stiller" und hoffnungsvoller" vor Gott?
Gruss
Solana

* aber ihr wollt nicht (Jes 30,15) heisst es schon bei Jesaja
Das ist die Frage: Wollen wir das wirklich oder wollen wir "eigentlich" doch lieber selbst alles unter Kontrolle haben .....
Wenn ich mir diese Frage ganz ehrlich gestellt habe, dann ist das der Punkt, wo es bei mir am meisten hakt  

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.04.2016 16:18.

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Re: Oase 30 (Offenb. 1,18) Er ist wahrhaftig auferstanden, ER lebt !

von solana am 05.04.2016 11:24

"Platzregen" ist ein gutes Stichwort .

Eigentlich war nur "ein bisschen" Regen für gestern morgen angekündigt, dann Sonne mit leichtem Südwind .....
dann wurde der Regen immer stärker und mit jedem Blick auf die aktualisierte Wettervorhersage wurde das zu erwartende Regenende, weiter hinaus geschoben.....und fiel schliesslich ganz aus .
Ich bin platschnass geworden, als ich zum spätest möglichen Zeitpunkt noch eine kleine Runde mit dem Fahrrad fuhr - übrigens gegen Nordwind  - manchmal kommt mir Merteorologie nicht wie eine Wissenschaft, sondern wie ein Ratespiel vor.
Es hat auch die ganz Nacht über weiter geregnegt und ich habe heute morgen die völlig überschwemmten Schalen mit vorgezogenen Blumen abgeschüttet.
Und mir überlegt, in welcher Stimmung die Gruppe von Kanufahrern, die gestern in Erwartung einer Wetterbesserung auf ihre mehrtägige Tour von hier aus aufgebrochen sind, jetzt wohl ist , Wasser von unten und von oben, nasse Klamotten werden nicht trocken und im kleinen Übernachtungszelt ist alles klamm ....

Da bin ich doch sehr froh über die festen 4 Wände, die Heizung, den gemütlichen Kaffee .....
Und jetzt gerade scheint es draussen auch schon ein bisschen heller zu werden .....

Habt alle einen schönen Tag und geniesst das die Sonne, wenn sie bei euch scheint! 
Gruss
Solana 

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"Stille sein"

von solana am 05.04.2016 11:04

In der letzten Zeit bin ich des öfteren über Verse gestolpert, die von "Stillesein vor Gott" sprechen, bzw dazu auffordern, wie zB:

Ps 37,7 Sei stille dem HERRN und warte auf ihn. Entrüste dich nicht über den, dem es gut geht, der seinen Mutwillen treibt.

Ps 46,11 Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin! Ich will der Höchste sein unter den Heiden, der Höchste auf Erden.
Ps 62,2 Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft.
Ps 62,6 Aber sei nur stille zu Gott, meine Seele; denn er ist meine Hoffnung.
Hab 2,20 Aber der HERR ist in seinem heiligen Tempel. Es sei vor ihm stille alle Welt!
Zef 1,7 Seid stille vor Gott dem HERRN, denn des HERRN Tag ist nahe; denn der HERR hat ein Schlachtopfer zubereitet und seine Gäste dazu geladen.
Sach 2,17 Alles Fleisch sei stille vor dem HERRN; denn er hat sich aufgemacht von seiner heiligen Stätte!

 

Besonders dieser Vers hat mich zum Nachdenken gebracht:

Jes 30,15 Denn so spricht Gott der HERR, der Heilige Israels: Wenn ihr umkehrtet und stille bliebet, so würde euch geholfen; durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark sein. Aber ihr wollt nicht.

Und ich habe mir überlegt, was dieses "Stille sein" genau bedeutet, was/welche "Stimmen" in uns "schweigt"/schweigen soll?
Diese Stille ist mit Ehrfurcht, Hoffnung und Vertrauen zu Gott verbunden.

Habt ihr euch mal darüber Gedanken gemacht?
Oder habt ihr mal etwas erlebt, wo euch diese Stille besonders wichtig geworden ist und vielleicht etwas verändert hat in eurem Leben?

Etwas hat mich erstaunt, als ich Bibelverse zu diesem Thema gesucht habe: Im NT habe ich solche Aufforderungen nicht gefunden, nur im AT.
Vielleicht fällt jemandem von euch eine Stelle dazu ein?
Oder vielleicht hat jemand von euch eine Idee dazu, warum dieses Thema im AT so häufig vorkommt, im NT aber nicht?
Bin gespannt auf eure Antworten.
Gruss
Solana

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Re: Ich sündige munter weiter, und will mich nicht Gott völlig hingeben.

von solana am 04.04.2016 11:17

DominikArthur21 schrieb:

Aber es macht mir spaß Computerspiele zu spielen, mal etwas aufs Gas zu drücken etc. Wenn ich diese Dinge unteralasse, ist mein Leben furchtbar langweilig und unaufregend. Das gehört für mich bei einem erfüllten Leben einfach dazu, daher kann und will ich nicht darauf verzichten.


Um nochmal auf "richtige" und "falsche" Askese zurück zu kommen - dazu musste ich an eine Bibelstelle denken:

1Tim 4,4 Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird;
5 denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes und Gebet.

Hier geht es nicht um den Spass den man beim Autofahren oder bei Computerspielen haben kann, sondern darum, dass einige Lehrer auftraten mit der Forderung nach ganz asketischem Leben: Sie gebieten, nicht zu heiraten und Speisen zu meiden ...

Dahinter steht die Idee, dass alle Freude "in der Welt und an der Welt" nicht mit Freude  an Gott  vereinbar ist.
Und dass der Mensch wählen müsse, nur dann zu Gott gehören könne, wenn er total "vergeistigt" ist und mit dem irdischen Schmutz nichts mehr zu tun hätte.

Das ist eine falsche Art von Askese.
Die Welt ist nicht nur "böse", sie ist auch Gottes Schöpfung. Und wenn wir sie als solche sehen und uns daran freuen, dann bringt uns das nicht von Gott weg, sondern - im Gegenteil - näher zu ihm hin. 
Dankbares Empfangen und Geniessen, was Gott an Freude schenkt, öffnet das Herz und gibt die richtige Perspektive.
So wie Paul Gerhard in dem bekannten Lied verfasste: "Geh aus mein Herz und suche Freud  .... an deines Gottes Geben ...."
Im Umgang mit der Welt kommt es auf die richtige Einstellung dabei an - nicht darauf, dass wir alles Irdisch meiden, wo es nur geht.
Natürlich gibt es gewisse Grenzen. Wenn uns etwas so vereinnahmt, dass es  "masslos" wird oder unsere Gedanken und Gefühle so gefangen nimmt, dass Gott keinen Raum mehr hat, dann ist auch dankbares Empfangen nicht mehr möglich.

Vielleicht kannst du auf diese Weise die richtige Einstellung dazu finden? Wenn du mal versuchst - statt dir von vorn herein beim Spielen oder Autofahren ein schlechtes Gewissen zu machen - Gott dafür zu danken, dass er dir die Freude daran schenkt?
Wenn du auf diese Weise in Verbindung mit ihm bleibst und ihm Raum in deinem Leben gibst, dann wird er mit der Zeit dein Denken und Fühlen immer mehr verändern - wenn du ihn lässt.
Er ist es, der das Wollen und Vollbringen des Guten in uns wirkt (Phil 2, 13). Er verlangt es nicht als "Vorleistung" von uns, damit wir ihm begegnen dürfen ....
Gruss
Solana


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Re: Ich sündige munter weiter, und will mich nicht Gott völlig hingeben.

von solana am 03.04.2016 20:13

Hallo DominikArthur
Vielleicht hast du ja auch eine falsche Vorstellung davon, was "echtes Christsein" bedeutet?

Mir scheint, du stellst dir darunter ein asketisches, freudloses, entsagungsvolles Leben vor.

Aber, über dir doch mal: Wenn uns Gott so sehr liebt, dass ihm selbst das grösste Opfer nicht zu schade war, um uns ein Leben in Gemeinschaft mit ihm zu ermöglichen - meinst du wirklich, er würde uns dann keinerlei Freude gönnen?

Jesus sagt, dass er gekommen ist, um uns das Leben in seiner ganzen Fülle, im "Überfluss" zu schenken. Ein Leben, in dem der "Lebensdurst" und "-hunger" vollkommen gestillt wird. So überwältigend, dass alles andere dagegen verblasst.

Und das sogar in Situationen von tiefstem Leid so viel gibt, dass man es für nichts eintauschen würde. Nicht einmal, wenn man sieht, wie gut es den "Gottlosen" dagegen geht. So ist es in Ps 73 beschrieben:

Ps 73, 2 Ich aber wäre fast gestrauchelt mit meinen Füßen; mein Tritt wäre beinahe geglitten. 3 Denn ich ereiferte mich über die Ruhmredigen, als ich sah, dass es den Gottlosen so gut ging. 4 Denn für sie gibt es keine Qualen, gesund und feist ist ihr Leib. 5 Sie sind nicht in Mühsal wie sonst die Leute und werden nicht wie andere Menschen geplagt. 6 Darum prangen sie in Hoffart und hüllen sich in Frevel. 7 Sie brüsten sich wie ein fetter Wanst, sie tun, was ihnen einfällt. 8 Sie achten alles für nichts und reden böse, sie reden und lästern hoch her. 9 Was sie reden, das soll vom Himmel herab geredet sein; was sie sagen, das soll gelten auf Erden. 10 Darum fällt ihnen der Pöbel zu und läuft ihnen zu in Haufen wie Wasser. 11 Sie sprechen: Wie sollte Gott es wissen? Wie sollte der Höchste etwas merken? 12 Siehe, das sind die Gottlosen; die sind glücklich in der Welt und werden reich. 13 Soll es denn umsonst sein, dass ich mein Herz rein hielt und meine Hände in Unschuld wasche? 14 Ich bin doch täglich geplagt, und meine Züchtigung ist alle Morgen da. 15 Hätte ich gedacht: Ich will reden wie sie, siehe, dann hätte ich das Geschlecht deiner Kinder verleugnet. 16 So sann ich nach, ob ich's begreifen könnte, aber es war mir zu schwer, 17 bis ich ging in das Heiligtum Gottes und merkte auf ihr Ende. 18 Ja, du stellst sie auf schlüpfrigen Grund und stürzest sie zu Boden. 19 Wie werden sie so plötzlich zunichte! Sie gehen unter und nehmen ein Ende mit Schrecken. 20 Wie ein Traum verschmäht wird, wenn man erwacht, so verschmähst du, Herr, ihr Bild, wenn du dich erhebst. 21 Als es mir wehe tat im Herzen und mich stach in meinen Nieren, 22 da war ich ein Narr und wusste nichts, ich war wie ein Tier vor dir. 23 Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, 24 du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an. 25 Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. 26 Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.

Jetzt bist du jung, vieles steht dir offen, du findest in vielen Dingen Freude und Erfüllung.
Das musst du nicht alles aufgeben und nur noch "beten und arbeiten" wie im Kloster. 

Wenn du offen bleibst für das, was Gott dir sagen und zeigen wird, merkst du sicherlich mit der Zeit, dass in dir eine Sehnsucht bleibt, die durch das Vergnügen, was an "Kick" und "einen drauf machen" erreicht werden kann, nicht gestillt wird. Dass "Konsum und Spass" nicht dauerhaft glücklich machen können und mit der Zeit die innere Leere immer spürbarer wird.
Diese Leere ist der Ort, an dem Gottes Liebe fehlt ..... und die kann durch nichts anderes ausgefüllt werden.

Wenn du Gott wirklich näher kommen willst, dann wird er dich nicht abweisen.
Auch dann nicht, wenn du es nicht schaffst, so "asketisch" zu leben, wie du jetzt vielleicht meinst, dass es nötig wäre.
Du kannst einfach mit ihm reden und dieses Problem vor ihn bringen. Ihm sagen, wie es in dir aussieht und ihn bitten, dir die richtige Einstellung zu den Dingen zu schenken, die richtige Erkenntnis - und die Kraft, damit richtig umzugehen. Und das bedeutet auch: das Richtige mit Freude und aus Liebe zu tun. Nicht aus Verpflichtung und mit Angst im Nacken.

Gott verlangt nichts von uns, was wir nicht können; und wenn uns die Kraft dazu fehlt schenkt er sie uns. 
Und er will uns nicht unglücklich machen, sondern reich beschenken.
Gruss
Solana 

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Re: Ergänzung Forenregeln

von solana am 03.04.2016 16:39

Hallo Pavle
Nein, ich habe das nicht als "böse Kritik" verstanden.

Es ist halt so - wenn dieses Forum ein bibeltreues Forum sein will, dann muss es eben auch Grenzen geben.
Und "Grenzen" bedeuten nun mal, dass ein Überschreiten dieser Grenzen "verboten" ist.
Dies hier ist kein "beliebiges Weltanschauungsforum", wo alles "erlaubt "und nichts "verboten" ist (wer so etwas sucht, findet das leicht auch im Netz).

Und die Minimalfestlegung in den AGBs ist ja nun wirklich keine so engstirnige, kleinkarierte Zwangsjacke, dass man sich nicht daran halten könnte im Gespräch .... 
Darüber hinaus werfen wir auch niemanden raus, wenn er offen sagt, dass er in bestimmten Punkten anders denkt, auch Kahate nicht.
Solange er die festgelegte Gesprächsgrundlage akzeptiert und keine Grenzen überschreitet.

Das finde ich eigentlich selbstverständlich und hätte es auch erwartet, dass jemand, der mit dem, was er "persönlich" glaubt, stark davon abweicht, von sich aus diese Grenzen respektiert in den Diskussionen - schon der Fairness halber.
Es ist ziemlich ermüdend, immer wieder auf "Grenzüberschreitungen" hinweisen zu müssen und immer wieder dieselben Grundsatzdiskussionen führen zu müssen, wenn sich jemand immer wieder darüber hinweg setzt .....
Gruss
Solana

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.04.2016 16:47.

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Re: Ergänzung Forenregeln

von solana am 03.04.2016 15:35

Hallo Pavle
Jeder kann hier seine Meinung äussern und zur Diskussion stellen. Threads aufmachen mit eigenen Themen, die ihm am Herzen liegen.

Aber Grundlage für die Gespräche hier ist und bleibt das Selbstverständnis des Forums, wie es in den AGB's niedergelegt ist.
Und darauf muss sich auch jemand verlassen können, der mit Fragen auf der Suche nach Orientierung hier schreibt.
Dass ihm auf dieser Grundlage geantwortett wird. Und er nicht alle möglichen davon abweichenden "Privatlehren" angeboten bekommt, die alles relativieren, das ihm von anderen dazu auf der Grundlage unseres Glaubens gesagt wurde.

Wer eigene Lehren verbreiten will und "Anhänger" für sein Gedankengut gewinnen möchte, der kann dieses Forum dafür nicht als Plattform nutzen, vor allem nicht, wenn sich Orientierungssuchende mit Fragen an uns wenden.
Gruss
Solana

 

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Re: Ich sündige munter weiter, und will mich nicht Gott völlig hingeben.

von solana am 02.04.2016 11:25

Hallo DominikArthur
Ich finde es sehr gut, dass du spürst, dass da irgendetwas nicht richtig ist und dem nachgehst. 

Wenn ich deine Beschreibung so lese und mit meinem "Lebensgefühl" vergleiche, dann fällt mir vor allem ein Unterschied auf, was die "Beziehung" zu Gott betrifft.
Es kommt mir ein bisschen so vor, als ob du auch da eigentlich lieber ungebunden sein willst, so wie du es bzgl der zwischenmenschlichen Beziehungen schreibst:

Aber es gibt gewisse Grundsätze welche ich habe, und warscheinlich beibehalten werde. Ich möchte KEINE Freundin / Frau und auch keine Affäre o.ä. Ich möchte gerne Single bleiben da ich einer Frau nicht sonderlich gerecht werde und sehr viel Freiraum brauche, das ist ausgeschlossen dass ich mal heiraten werde, ich bin leider kein beziehungstyp und kein richtiger Familienmensch. Alleine geht es mir gut, und ich möchte es eben nicht ändern.


Das liegt vielleicht zT daran, dass ich eben das Gegenteil bin, ein typischer Familienmensch .

Und in meinem Leben mit Gott ist mir die Beziehung zu ihm besonders wichtig.
Wenn ich mir eine andere Perspektive vorstelle - dass ich versuchen würde, ein sündloses Leben zu führen, allein mit der Angst im Nacken, was mir sonst passieren könnte nach meinem Tod und das meine einzige Motivation wäre, dann würde mir sehr viel fehlen in meinem Leben und das würde mich ziemlich unzufrieden machen.

Ich verstehe es eher so, dass Gehorsam gegenüber Gott aus der Liebe zu ihm entspringt. Und dass diese Liebe das Wichtigste ist.

Mt 22, 35 Und einer von ihnen, ein Schriftgelehrter, versuchte ihn und fragte:
36 Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz?
37 Jesus aber antwortete ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt«.
38 Dies ist das höchste und größte Gebot.
39 Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3.Mose 19,18).
40 In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. 

Gehorsam, der aus Liebe entspringt, ist auch nicht schwer, wenn man jemanden von Herzen liebt, dann macht es Freude, ihm eine Freude zu machen.

Und hier kommt auch der Heilige Geist ins Spiel. Er ist es, der diese Liebe in uns weckt und uns bewusst macht, dass wir geliebte Kinder unseres himmlischen Vaters sind:

Gal 4,6 Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater! 

Wenn wir dazu bereit sind, uns in diese Liebesbeziehung hinein nehmen zu lassen, dann verändert uns Gott immer mehr durch das Wirken seines Geistes.
Es ist nicht das Wichtigste, dass wir es schaffen, jede Sünde zu vermeiden.
Viel wichtiger ist es, uns für seine Liebe zu öffnen und uns von ihr verändern zu lassen - auch in unserem Denken und Fühlen. So dass wir "ganzheitlich", von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt uns auf Gott einlassen können.
Dann ist Gehordsam kein "unangenehmes Muss" mehr; je mehr unser Tun von der Liebe geprägt wird, um so erfüllender wird unser Leben.

So kann ich es aus meiner Erfahrung sagen. 
Vielleicht kannst du mit diesen Gedanken etwas anfangen, auch wenn wir so unterschiedlich sind.
Gruss
Solana 

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