Suche nach Beiträgen von Merciful
Erste Seite | « | 1 ... 148 | 149 | 150 | 151 | 152 ... 229 | » | Letzte
Die Suche lieferte 2286 Ergebnisse:
Re: Der christliche Marktplatz.
von Merciful am 01.10.2019 11:15Hallo, Burgen,
bedenke, es geht in diesem Thread nicht um jene Frage, wie ich Gerechtigkeit vor Gott erlange.
Wäre dies die Frage dieses Threads, so wäre natürlich vom Evangelium zu sprechen, von der Gnade.
Hier aber geht es um die Frage, ob ich als Christ insbesondere oder ausschließlich die Bibel lese oder auch andere Bücher hinzunehme.
Diese Frage habe ich zunächst so beantwortet, dass es natürlich in mancherlei Hinsicht gut ist, andere Bücher hinzuzunehmen.
Dann aber habe ich auch noch einmal eine andere Perspektive eingenommen und quasi den Fokus so eng wie nur möglich fixiert.
Mit dieser anderen Perspektive wollte ich Sternchen ein Stück weit entgegenkommen und ihr Anliegen würdigen.
Bei der Konzentration auf die Gebote Gottes habe ich das Evangelium natürlich als Hintergrund vorausgesetzt.
Ohnehin habe ich ein anderes Verständnis der Gebote als ich es bei dir wahrnehme.
Mein Verständnis der Gebote ist geprägt durch Psalm 119 und von vielen positiven Aussagen im NT.
Mit dem Gebot nehme ich zugleich die Gnade in Anspruch.
Dieser letzte Satz ist besonders wichtig und nicht einfach nur hingeschrieben.
Gottes Gebote empfinde ich nicht als von mir zu erfüllende Forderungen.
Vielmehr sind sie Leben schaffende und Orientierung gebende Weisungen.
So lese ich sie und so nehme ich sie auf.
Darin ist das Wort, das Gebot, immer eins mit Jesus, dem Sohn, der das Wort Gottes ist in Person.
Somit sind Gebot und Gnade für mich gar keine Gegensätze.
Aber dies führt nun hier zu weit.
Oft habe ich den Eindruck, es gibt Menschen hier, die nur darauf warten, eine Gelegenheit zu ergreifen, um mir ein Bein zu stellen.
Man muss nur eine Aussage formulieren, die ein wenig unausgewogen wirkt, schon gerät man in Verdacht, Jesus nicht zu kennen.
Ich schließe aber mit einem Wort Jesu, das auch noch einmal bestätigt, dass ein Christ auf seinem Weg die Gebote (Gottes) lernt.
Geht nun hin und macht alle Völker zu Jüngern:
Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes,
und lehrt sie alles halten, was ich euch geboten habe.
(Evangelium nach Matthäus 28, 19+20; Zürcher Bibel)
Merciful
Re: Der christliche Marktplatz.
von Merciful am 01.10.2019 06:31Man kann das Thema aber auch noch einmal aus anderer Perspektive betrachten.
Es mag Gründe geben, zumindest zeitweise den Fokus auf die Schrift allein zu richten.
Es gibt Phasen, in denen nicht die Zeit da ist, sich unterschiedlichen Fragestellungen zu öffnen.
Phasen, in denen existentielle Grundfragen die Aufmerksamkeit des Menschen in Beschlag nehmen.
Phasen, in denen ich Gott begegnen möchte und nach dem eigentlichen Sinn meines Lebens frage.
In solchen Phasen kann es gut sein und gut tun Abstand zu nehmen von diesem und jenem.
Zudem gilt nicht für alle Menschen, auch nicht für alle Christen dasselbe.
Ich denke mir etwa einen Pfarrer, einen Hirten, der Sonntag für Sonntag zu seiner Gemeinde spricht.
Es ist seine Aufgabe, mit großer Sorgfalt das Wort der Bibel zu verkündigen und in die heutige Zeit zu übersetzen.
Menschen möchten wissen, was jene biblischen Geschehnisse für sie heute bedeuten.
Daher wird der Pfarrer natürlich aus der Bibel leben, aber er wird auch mit wachem Auge die Welt und was in ihr ist betrachten.
Er wird daher unter anderem auch unterschiedliche Bücher studieren, um die Welt in ihrer Vielfalt verstehen zu können.
Und ich denke mir einen Christen, ein Schäflein Jesu, der seine Bibel liest und sonntags in seiner Gemeinde eine Predigt hört.
Er führt Gespräche, in seiner Familie, mit seinen Freunden, an seiner Arbeitsstelle.
Er hört und sieht die Nachrichten im Fernsehen oder der Tageszeitung.
Er denkt darüber nach und bildet seine Überzeugungen aus.
Dies mag für ihn genügen, mehr braucht es dann nicht, um ein Leben als Christ in der Welt zu führen.
Und nochmal aus einer anderen Perspektive kann man es sogar noch enger fassen.
Indem man drei Fragen stellt und so beantwortet:
Warum lernen wir? Wir lernen, um Gott kennenzulernen.
Was lernen wir? Wir lernen die Gebote Gottes.
Wie lernen wir? Wir lernen die Gebote Gottes, indem wir sie hören und befolgen.
Bei dieser Perspektive ist der Fokus ganz und gar auf das Wesentliche gerichtet.
Alles andere (Arbeit, Familie, Gemeinde, ...) kommt dann ohnehin noch hinzu.
Aber der Fokus liegt auf dem Lernen der Gebote Gottes.
Merciful
Re: Der christliche Marktplatz.
von Merciful am 30.09.2019 20:00Ich hatte vermutet, dass du aussagen möchtest, dass in heutiger Zeit doch fast alles digital im Internet nachgelesen werden kann.
Anscheinend aber meinst du, dass jegliche Texte, die nicht in der Bibel stehen, nicht oder kaum lesenswert sind.
Ich sehe es so, dass Menschen miteinander im Gespräch sind.
Auch die Christenheit führt seit rund 2000 Jahren ein Gespräch.
Sie tut dies teils mündlich und teils schriftlich.
Die Botschaft der Bibel wird gepredigt und gehört.
Dadurch werden sehr viele Fragen und Themen zur Sprache gebracht.
Wer bin ich? Worauf darf ich hoffen? Was soll ich tun?
Wenn Menschen zu Christus finden, so werden sie seine Jünger und Jüngerinnen.
Dies bedeutet, sie begeben sich auf einen Weg, auf dem sie viel zu lernen haben.
Natürlich sollen sie insbesondere von Jesus und den Aposteln lernen.
Aber sie sind ja immer auch miteinander auf dem Weg.
Auf diesem gemeinsamen Weg stellen sie fest, dass sie zu einzelnen Fragen unterschiedliche Meinungen haben.
Der Platz und die Zeit reichen hier nicht hin um auch nur einen geringen Bruchteil jener vielen Fragen ansprechen zu können.
Ein Blick in die ersten Jahrhunderte n. Chr. zeigt, wie Christen bemüht waren, rechte Lehre von falscher Lehre zu unterscheiden.
Würde es keine Bücher geben, wüssten wir vermutlich fast nichts über die Geschichte der Christenheit.
Einige heute würden verwundert fragen: Warum gibt es eigentlich so viele verschiedene Kirchen?
Andere würden ebenso verwundert antworten: War es denn mal anders?
Wir würden hier in Deutschland leben und würden uns wundern: Warum gibt es in der Bibel kein Deutschland?
Womöglich kämen wir auf die absurde Idee Deutschland abzuschaffen, weil es dieses Land in der Bibel nicht gibt.
Die Kenntnis der Geschichte der Christenheit und der Geschichte der Völker hilft uns, uns selbst zu verstehen.
Wir verstehen die Welt, in der wir leben, dadurch, dass wir uns mit ihr auseinandersetzen.
Dann aber können wir auch die Botschaft der Bibel auf diese Welt, in der wir leben, beziehen und zur Sprache bringen.
Merciful
Re: Der christliche Marktplatz.
von Merciful am 30.09.2019 11:48Re: Raum der Stille und des Gebets
von Merciful am 21.09.2019 10:06Von ganzem Herzen suche ich dich, lass mich nicht abirren von deinen Geboten.
In meinem Herzen berge ich dein Wort, damit ich nicht gegen dich sündige.
(Psalm 119, 10+11; Zürcher Bibel)
Wie mich der Vater geliebt hat, so habe ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!
Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben,
so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.
(Evangelium nach Johannes 15, 9+10; Zürcher Bibel)
Merciful
Re: sündigt ein Christ nicht mehr?
von Merciful am 04.09.2019 19:37Danke dir Burgen, für deine freundlichen und wertschätzenden Worte.
Merciful
Re: sündigt ein Christ nicht mehr?
von Merciful am 04.09.2019 19:33Über diese Aussage dachte ich heute Nachmittag nach, als ich beruflich mit dem Auto unterwegs war.
Natürlich orientiere ich mich an der Bibel.
Wenn ich aus der Bibel zitiere, so weise ich deutlich darauf hin.
Wenn du aber meine Aussagen als ein Abschreiben aus der Bibel kennzeichnest,
so wird diese Einschätzung meinen Beiträgen nicht gerecht.
In alledem habe ich aber auch die Geduld und Führung Gottes, seinen Trost und seine erneuernde Kraft erfahren.
In meinen Beiträgen finden sich häufig kurze, prägnante Aussagen, für deren Formulierung ich mehrere Jahre benötigte.
Mein Bestreben ist es stets, Dinge, Sachverhalte, Themen präzise auf den Punkt zu bringen.
Daher verfehlt deine Einschätzung, ich würde nur aus der Bibel abschreiben, die Wahrheit deutlich.
Merciful
Re: Raum der Stille und des Gebets
von Merciful am 04.09.2019 14:27Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.
(Brief des Paulus an die Römer 5, 8; Lutherbibel 2017)
Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei.
(Evangelium nach Johannes 8, 36; Lutherbibel 2017)
Merciful
Re: sündigt ein Christ nicht mehr?
von Merciful am 04.09.2019 09:17Mich kostet dieser Thread zu viel Kraft.
Ich habe nun rund 3 Stunden in das Lesen und Schreiben hier investiert.
Das kann ich auf Dauer nicht leisten.
Eigentlich müsste hier noch jener gute Kampf des Glaubens näher beleuchtet werden.
Angeblich handelt es sich hierbei um einen Kampf gegen die Sünde, gegen den alten Menschen.
Meines Erachtens ist dies eine Fehlinterpretation.
Ein Christ, der ständig mit dem alten Menschen kämpft, schenkt diesem zu viel Aufmerksamkeit.
Er bleibt im Alten stecken und wird nicht frei.
Vielmehr geht es doch darum, sich nach dem Neuen auszustrecken, nach der Gerechtigkeit usw. zu jagen, wie Paulus schreibt.
Der alte Mensch ist doch mit Christus gestorben und wurde in der Taufe mit ihm begraben.
Daher ist es der falsche Ansatz, auf den alten Menschen zu sehen und mit diesem zu kämpfen.
Ich persönlich suche das Alte hinter mir zu lassen, indem ich mich nach vorn zu Christus hin ausstrecke.
Nur so erfahre ich Freiheit von der Sünde.
Mit diesen Bemerkungen oder 'frommen Sätzen', wie ihr sagen würdet, verabschiede ich mich aus diesem Thread.
Natürlich ist es schade, dass auch dieses Gespräch nun nicht positiv verlief.
Dennoch besteht ja die Möglichkeit, dass ein jeder und eine jede für sich das Beste daraus macht.
Merciful
Re: sündigt ein Christ nicht mehr?
von Merciful am 04.09.2019 08:53Auf mich wirkten die Antworten auch mehr als fromme Sätze, die an und für sich natürlich richtig sind,
aber eben am Thema vorbei gehen.
Ich denke nicht, dass meine Sätze am Thema vorbeigehen.
Deine Bewertung meiner Aussagen als 'fromme Sätze' ist nun freilich auch wenig wertschätzend.
Mir ging es zunächst darum, darauf hinzuweisen, dass ein Christ normalerweise nicht 'ständig' sündigt.
Wenn ein Christ ständig sündigt, dann lebt er im Widerspruch.
Er will einerseits Christ sein, aber andererseits nicht nach dem Gebot Gottes leben.
Auf Dauer ist dies nicht möglich.
Ein solcher Widerspruch wird ihn auf Dauer ins Verderben führen.
Daher formulierte ich jene entscheidende Frage: Willst du von deinen Sünden frei werden?
Dieser Frage kann niemand ausweichen.
Du kannst dieser Frage natürlich auszuweichen versuchen, indem du meine Aussagen verächtlich 'fromme Sätze' nennst.
'Fromme Sätze', die am Thema vorbeigehen und angeblich keine persönliche Grundlage besitzen.
Aber am Ende wird doch diese Frage dich und mich immer wieder einholen.
Merciful