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pausenclown

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Re: Sind die 613 Gebote böse?

von pausenclown am 27.03.2024 07:05

Hallo.


Etwas jüdische Theologie…
Gehen wir in der Zeit vor Jesus zurück.
Was glaubten die zb Pharisäer und Schriftgelehrten?

Wo herrscht unter den Christen Unkenntnis…
Mit am deutlichsten ist, Jesus und die Ehebrecherin.
Ich gehe mal auf ein paar Aspekte ein, die vielleicht unbekannt sind.
Viele Predigten zu dem Thema, gehen wie folgt:
Die Frau wurde auf frischer Tat, beim Ehebruch ertappt und halbnackt zerren sie, Sie zu Jesus…
Da Juden gerne steinigen, konkret, die Pharisäer und Schriftgelehrten sollte die Ehebrecherin gesteinigt werden.
Jesus ist dagegen, weil er gegen das Gesetz ist.
Ein paar Vorbemerkungen dazu, dass sie die Frau Steinigen wollen, steht nicht im Text.
Dazu, oblag es den Römern rechtlich Todesurteile zu vollziehen.
 
Schon zur Zeit Jesu, war auch unter den Pharisäern, leben und Seelen retten das höchste Gut, da Gott kein gefallen am Tod der Sünder hat.

Ein Blick in jüdische Quellen:
Wie unsere Weisen gesagt haben: »Wer auch nur eine Seele rettet, rettet eine ganze Welt.«
Diese Praxis nennt sich Pikuach Nefesh.
Kleiner Fun Fact, um ein Leben zu retten, auch sein eigenes darf, durfte man bis auf drei Ausnahmen, jedes Gebot der Thora brechen.

Wie setzen sie das Gebot der Steinigung zur Zeit Jesu eigentlich um?
Die Gebote der Torah wurden nicht 1:1 umgesetzt, sie wurden ausgelegt und immer wieder neu interpretiert.
Schon allein aus dem Grund, die Torah wurde in der Wüste gegeben, was bedeutet das für Juden, falls sie mal in einer Stadt wohnen usw.

Mit dem Hintergrund von der Praxis der Pikuach Nefesh betrachtet, suchte man wege, ein Leben bzw Seele zu retten und zur Umkehr zu bewegen.
Hier sind zwei kurze Passagen zu dem Thema Steinigung.
Besondere Kenntnisse besaß er auf dem Gebiet der Haggada. Seine Halachot waren von Milde und Verständnis geprägt, besonders bekannt wurde sein gegen die Todesstrafe (Steinigung) gerichteter Ausspruch, dass „ein Gerichtshof, der in 70 Jahren auch nur einmal die Todesstrafe verhänge, ein mörderischer Gerichtshof“ sei (Makkot I, 10).
Rabbi Eleasar ben Asarja kritisierte jede Form von Todesstrafe, indem er einen Gerichtshof „mörderisch“ nannte, der nur einmal im Laufe von siebzig Jahren ein Todesurteil ausgesprochen hatte. Noch weiter gehen Rabbi Akiba und Rabbi Tarfon, von denen folgende Aussage überliefert ist: „Hätten wir im Synhedrion gesessen, wäre niemals ein Mensch hingerichtet worden.“

Es gab einen Wettstreit, wer weniger zu dem Urteil Steigung kam.
Liest man nun aus diesem Blickwinkel die Bibelstelle mit der Ehebrecherin. könnte eine Lesart sein.
Die Frau wurde einmal auf frischer Tat beim Ehebruch erwischt.
Nun stellen sie Jesus auf die Probe.
Für jüdische Leser ist das unter jüdischen Lehrern normal und kein Skandal.
Zur Praxis der Steinigung fehlen der Mann und die Zeugen.
Diese Komponenten fehlen hier in der Geschichte.
Trotzdem gibt es eine Spannung, die Gebote und ihre Auslegung.

Jesus, der zurück zur Thora und Mose will, oder die Auslegung der Schriftgelehrten und Pharisäer.
Was für die damaligen Zuhörer überraschend war, Jesus outet sich als Autor der Thora.
Es gibt auch jüdische Gelehrte die, das Kapitel mit der Ehebrecherin lesen,und kommen zu dem Schluss: Jesus ist der Hardliner, der zurück zum Thron Mose wollte.

Shalom Pausenclown 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.03.2024 07:07.

pausenclown

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Re: Sind die 613 Gebote böse?

von pausenclown am 27.03.2024 06:52

Hallo Stella.

 

Bevor Jesus kam, da galten die 613 Gesetzesvorschriften so Einzuhalte wie sie standen.

Das behauptest du, meine bitte Belege das mal. Das ist deine Meinung aber kein Fakt.

Wie gesagt unsere Geschichte wiederspricht deiner Meinung. Natürlich kannst du es als Christ besser wissen wie wir Juden.

Auge um Auge....
Das ist die Überschrift wie man mit dem Thema Wiedergutmachung umgeht.
Denkst du wirklich das ein Jude das wörtlich gemacht hat?
Auch da, bitte Belege es.

Stella, du hast viele Vorurteile über uns Juden, willst du an Vorurteilen Festhalten oder von Juden lernen?

LG

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pausenclown

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Re: Sind die 613 Gebote böse?

von pausenclown am 26.03.2024 13:54

Hallo.


Worin unterscheidet sich das ,” von liebe geprägte christliche verhalten”, von einem jüdischen?

Einmal besuchte ein Nichtjude Hillels Zeitgenosse Schammai und sagte: „Ich möchte Jude werden, aber unter einer Bedingung: Lehre mich die ganze Tora, während ich auf einem Bein stehe."
Schammai war empört über die Frechheit des Mannes, denn ein Mensch kann ein Leben lang die Tora studieren und immer noch dazulernen. Also jagte er den Nichtjuden mit einem Stock aus der Synagoge.
Kühn ging der Mann zu Hillel und sagte: „Ich möchte Jude werden, aber unter einer Bedingung: Lehre mich die ganze Tora, während ich auf einem Bein stehe."
Hillel sah ihn an und antwortete: „Gut, das werde ich tun."
Der Mann stellte sich auf einen Fuß, und Hillel belehrte ihn: „Was dir zuwider ist, das tu keinem anderen an. Das ist die ganze Tora. Geh jetzt und lerne alle Gebote, damit du weißt, was du tun sollst und was du nicht tun darfst."
Was dir zuwider ist, das tu keinem an, klingt ja fast nach einem Zitat von Jesus.

In allen Zeiten würde: liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst als die Zusammenfassung für die Torah, die 613 Gebote/Verbote sind die Auslegung dazu.
Worin ist der Unterschied?

Shalom Pausenclown 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.03.2024 13:55.

pausenclown

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Re: Sind die 613 Gebote böse?

von pausenclown am 26.03.2024 13:48

Hallo Stella

Woher nimmst das, dass Juden damals 1:1 das Gesetz umgesetzt haben?
Mein Rabbi hätte dir widersprochen.

Das leidige Thema Steinigung, schau doch mal in Quelle, wie oft es überhaupt zur Steinigung gekommen ist?

Bestimmt findest du auch den Wettstreit unserer Väter, wer und warum am wenigsten gesteinigt hätte.

Falls du es nicht findest, kann ich es Posten.


LG 

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pausenclown

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Re: Sind die 613 Gebote böse?

von pausenclown am 26.03.2024 09:47

Hallo.

Ein kleiner Nachtrag.
Wir Juden sind uns selten einig. In der Frage ob Christen die Torah (Gesetz, 613) halten müssen schon. 
Klare Antwort. Nein!
Shalom Pausenclown 


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Sind die 613 Gebote böse?

von pausenclown am 26.03.2024 09:28

Hallo.


Das ist ein Zitat aus dem Forum- dieser Thread
stella schrieb da: Da ja unser Herr Jesus die Gültigkeit der bisher gepredigten Gesetze und Propheten von der gelebten Liebe abhängig machte, sind alle jene der 613 Gesetze, welche zu Werken der Lieblosigkeit=Gottlosigkeiten auffordern für Christen tabu.Mt 22,40 In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.


Zwei kleine Beispiele aus den 613 Geboten.
5.Mose 22,6
Wenn du unterwegs ein Vogelnest findest auf einem Baum oder auf der Erde mit Jungen oder mit Eiern und die Mutter sitzt auf den Jungen oder auf den Eiern, so sollst du nicht die Mutter mit den Jungen nehmen, 
5Mo 5,16
 Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat, auf dass du lange lebest und dir's wohlgehe in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird.
Wenn du unterwegs ein Vogelnest findest auf einem Baum oder auf der Erde mit Jungen oder mit Eiern und die Mutter sitzt auf den Jungen oder auf den Eiern, so sollst du nicht die Mutter mit den Jungen nehmen, 

Wenn das zur Lieblosigkeit führt, dann weiß ich auch nicht.
Denkt jemand wirklich, ein Jude muss 613 Gebote halten, oder Jesus hat alle 613 Gebote gehalten?
Ich sage nicht ob Jesus alle Gebote gehalten hat, sondern alle 613.

Bevor jetzt jemand vorschnell antwortet. Ein Mann kann die Gebote einer Frau der Torah nicht halten und muss es nicht.
Teile der Torah für einen Priester, muss nur ein Priester halten usw.
Leider gibt es heute immer noch Sichtweisen über uns, anstatt man mit Juden ins Gespräch kommt, wird daran festgehalten.
Fragt doch mal einen Juden oder Rabbi, habt ihr tatsächlich Aussätzige so behandelt, wie im Film Ben Hur?
Natürlich bin ich mir bewusst, dass unter Christen viel Unwissen über uns Juden, Judentum, der Torah ( Gesetz) herrscht.

Shalom Pausenclown 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.03.2024 07:34.

pausenclown

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Re: Ostern - "eigentlich" ein Fest der Heiden, Götzenanbetung - Osteria ...

von pausenclown am 19.03.2024 20:00

Hallo Plueschmors.

Etwas Geduld und aus den Blüten werden Früchte und du weißt an den Früchten.....Geduld .


Shalom Pausenclown 

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pausenclown

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Re: Ostern - "eigentlich" ein Fest der Heiden, Götzenanbetung - Osteria ...

von pausenclown am 19.03.2024 19:38

Hallo Plueschmors.

Falls du mal ne Frage zu den Wurzeln deines Glaubens hast.
Kann ich ja versuchen, diese zu beantworten.


Shalom Pausenclown 


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pausenclown

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Re: Ostern - "eigentlich" ein Fest der Heiden, Götzenanbetung - Osteria ...

von pausenclown am 19.03.2024 15:54

Hallo Plueschmors.

Gute Idee, wann darf ich zum beschneiden vorbeikommen?
Shalom Pausenclown 

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pausenclown

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Re: Ostern - "eigentlich" ein Fest der Heiden, Götzenanbetung - Osteria ...

von pausenclown am 19.03.2024 11:59

Hallo Neon.

 

Für ein Hallo sollte immer Zeit sein, mir wurde mal gesagt, ein Hallo hier um Chat ist ein Ausdruck von Höflichkeit.

Also, ich bin kein Christ, dennoch kenne ich keinen Christen der ein Ei anbietet.

Auch was Seibel schreibt, ist mir bekannt, dennoch lässt sich das nicht beweisen.
Wie schon mal geschrieben, zu Ostara gibt's nur eine Quelle.

Was mich stört ist, dass man Gott in seinen Ansichten einbaut. Vom Ei zum Gottesdienst.
Von Christen die es checken, zu den blöden.

Sollte für Gott ein Ei ein Problem sein, bleibt für mich die Frage.
Hat Jesus vor seiner Kreuzigung das Sedermahl gehalten, ja.
Hat Jesus ein gekochtes Ei gegessen, vermutlich.
Nach dieser Logik ist Jesus nun was?

Eieiei Jesus und hat Jesus nicht biblische Feste gefeiert?
22 Es war damals das Fest der Tempelweihe in Jerusalem, und es war Winter.
Chanukka

Oder, 1Mose15. Gott benutzt eine übliche, damalige heidnische Form eines Bundes oder Vertrags.
Was nun?

LG

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