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nusskeks

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Re: Was macht den neuen Bund aus? zB Hebr 8,6-13 und viele andere Stellen ...

von nusskeks am 13.11.2025 17:18

Hallo Burgen!

Ich war gespannt auf Deine Antwort. Hast Du die Frage von pausenclown jetzt überhaupt beantwortet? Dessen bin ich mir gerade nicht klar. Also außer Deinen ersten zwei Sätzen und die konnte ich nicht gut nachvollziehen.

gruß
nk

Hoditai, Mensch des Weges 
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nusskeks

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Re: Impulse

von nusskeks am 12.11.2025 19:42

Wenn es weh tut

Manchmal tun Bibeltexte weh. Sie wirken hart, unverständlich, ja anstößig. Wer so empfindet, ist nicht „glaubensschwach", sondern steht in einer langen Reihe von Menschen, die mit Gott gerungen haben, von Hiob bis zu den Jüngern. Die Schrift verschweigt diesen Schmerz nicht. Sie lädt uns ein, ihn vor Gott auszusprechen und dennoch zu vertrauen (pistis, πίστις): nicht blind, sondern getragen von dem, was Gott über sich selbst offenbart.

Als sich der HERR Mose vorstellt, nennt er seinen Namen und sein Herz: „barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn, reich an chesed (חֶסֶד, treuer Güte) und 'emet (אֱמֶת, verlässlicher Wahrheit)" (Ex 34,6–7). Diese Selbstoffenbarung trägt die ganze Bibel. Darum kann David sagen: „Alle Pfade des HERRN sind chesed und 'emet" (Ps 25,10). Wenn uns Texte Gottes Strenge zeigen, widersprechen sie seiner Liebe nicht – sie zeigen, dass seine Liebe das Böse ernst nimmt, um das Gute zu bewahren. Paulus fasst beides nüchtern zusammen: „Sieh die Güte und die Strenge Gottes" (Röm 11,22).

Vieles, was uns anstößt, entsteht aus der Ferne des Kontexts. Kriegsberichte etwa sprechen in der damaligen Sprache der Übertreibung: „alles vernichten" und doch berichten dieselben Bücher später von Überlebenden und bleibenden Völkern (vgl. Jos 10,40 mit Ri 1; auch 1Sam 15 mit 1Sam 30). Das hebräische ḥērem (חֵרֶם) meint „dem Gericht geweiht" eine feierliche, furchtbare Sprache, die Gottes Recht und Heiligkeit markieren will, nicht Willkür. Solche Beobachtungen nehmen dem Text nicht die Schwere, aber sie bewahren uns vor vorschnellen Urteilen über Gott.

Der Schlüssel liegt schließlich in Christus. Jesus widerspricht dem Gott des Alten Testaments nicht; er offenbart ihn (Joh 1,18) und erfüllt die Schrift (Lk 24,27). Am Kreuz begegnen sich chesed und 'emet: Gott verurteilt die Sünde und rettet den Sünder. Wer hier hinsieht, liest die harten Stellen nicht kleiner, sondern heller. Die Bibel ist kein glatter Stein, den man leicht in der Hand wendet; sie ist ein Fels. An ihm kann man sich stoßen und an ihm findet man Halt.

Wenn dich ein Text stolpern lässt (skándalon, σκάνδαλον), bleib nicht allein. Klage wie die Psalmen, frage wie Habakuk, ringe wie Mose und halte dich an dem fest, was klar ist: Gottes Name, Gottes Charakter, Gottes Werk in Christus. „Wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden" (Jes 28,16; Röm 10,11). Und während du ringst, möge Gott dir Mut schenken, seinem Wort zu trauen bis der harte Rand im Licht seines Angesichts Konturen bekommt.

Hoditai, Mensch des Weges 
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Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.11.2025 13:38.

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Re: Die Perle

von nusskeks am 12.11.2025 16:59

Sein Name war Stefan. Ein Kollege, freundlich, zurückhaltend, verlässlich. Dann kam die Diagnose: Krebs. Monate voller Untersuchungen, Hoffen und Bangen. Einige Zeit nach der ersten Diagnose kam er für einen kurzen Besuch ins Büro. Wir saßen uns gegenüber. Ich wusste: Der Krebs war nicht weg. Es ging ihm an diesem Tag „ganz okay", aber nichts war sicher. Und mir war schmerzlich bewusst, dass ich ihn vielleicht nie wiedersehen würde, wenn die Behandlung nicht anschlägt.

In mir schrie alles: Jetzt! Sprich! Sag ihm, dass es Hoffnung gibt, die stärker ist als Krankheit und Tod. Sag ihm, dass Jesus lebt und rettet. Sei einfühlsam, sei vorsichtig – aber sprich! Ich hatte Worte im Kopf, sogar Sätze auf den Lippen. Quasi ein "καιρός", eine Gelegenheit vom Ewigen. Tja, und dann schwieg ich.

Ein paar Wochen später starb Stefan.


Ich schäme mich bis heute. Ich habe gesündigt: „Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut's nicht, dem ist's Sünde" (Jak 4,17). Ich hatte eine offene Tür – die Gelegenheit –, und ich lief vorbei. Ich kann meine Verantwortung nicht kleinreden. Es war nicht nur Schüchternheit. Irgendwas hinderte mich. Vielleicht Furcht vor der Reaktion, vor Missverständnis, vielleicht auch vor Ablehnung im Kollegenkreis. Aber keine dieser Ängste wiegt so schwer wie das Schweigen in einer Stunde, in der ein Mensch wahrhaft Trost und Wahrheit gebraucht hätte.

Ich weiß: Gott ist souverän und gerecht. Er allein kennt Herzen und Wege. Ich weiß auch: Er braucht mich nicht, um zu wirken – aber Er ruft mich, zu bezeugen. „Heiligt Christus, den Herrn, in euren Herzen; seid allezeit bereit zur Verantwortung... mit Sanftmut und Ehrfurcht" (1Petr 3,15,16). An diesem Tag war ich nicht bereit. Und dieser Schmerz hat mich seither begleitet. Ob ich es je vergessen werde, weiß ich nicht. Es ist etwas wie eine „göttliche Traurigkeit" (2Kor 7,10), die nicht in Selbstanklage stecken bleiben darf, sondern zur Buße führt und verändert. 

Ich schreibe das nicht, um mich zu geißeln oder um irgendjemanden zu beschämen, sondern damit mein Versagen anderen zur Warnung und zur Ermutigung wird. Vielleicht stehst du gerade vor einer solchen „Stefan-Minute". Oft weiß man nicht, dass man jemanden niemals wieder sieht. Mir würden auch noch weitere Dinge einfallen, durch die man Situationen wie diese verstreichen lassen kann, ohne sich schlecht zu fühlen. Aber lieber überwinde ich meine Scheu oder Unsicherheit. Lieber riskiere ich unangenehmes. 

Seit dem hatte ich weitere Momente. Wieder bauten sich Blockaden auf. Ich nutzte sie trotzdem, auch wenn ich innerlich angespannt bin. Für jemanden mit einem Sprachfehler ist das besonders blöd, da man bei Anspannung nicht sicher sein kann, überhaupt einen Satz flüssig herauszubekommen.

Hoditai, Mensch des Weges 
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Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.11.2025 17:54.

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Re: Die Perle

von nusskeks am 11.11.2025 19:13

Puh, Argo.

Argo: du sprichst von eine neue Geburt, ohne sie sind die Menschen geistlich tot....

Beim Lesen deiner Beiträge bin ich an mehreren Stellen ins Stocken geraten. Nach meinem Verständnis stehen einige deiner Grundannahmen ziemlich quer zu zentralen Aussagen der Bibel. Ich möchte keinen Streit lostreten, sehe aber zugleich, dass hier theologische Kernfragen berührt werden, die über eine einfache Meinungsverschiedenheit hinausgehen.

Ehrlich gesagt fände ich es gut, wenn die Forenleitung einmal darauf schaut und gegebenenfalls die Diskussion strukturiert oder einordnet. Es geht mir nicht darum, dich persönlich anzugehen, sondern darum, dass wir als Forum bei grundlegenden biblischen Themen klare Orientierung behalten.

gruß
nk

p.s.: Das Thema dieses Threads, durch pausenclown initiert, war mir lieber und verständlicher. Können wir darauf zurückkommen? Ich habe ähnliche Dinge erlebt wie pausenclown und darüber wird echt nicht viel gesprochen.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.11.2025 19:37.

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Re: Die Perle

von nusskeks am 10.11.2025 16:52

Oh man... bin ich ein Sünder. Ich kann es kaum fassen, dass Jesus für jemanden wie mich sein Leben gab. Das habe ich Schwarz auf Weiß in der Bibel. Von daher kann ich jeden verstehen und ihm nur aus vollem Herzen zustimmen, der die Bibel als Perle und als großen Schatz sieht. Denn genau das ist sie. 

Durch Jesus und in Jesus ebenfalls Teil der Verheißung an Abraham zu sein und wie Isaak am Erbe Gottes teilhaben zu dürfen, ist für mich unbeschreiblich. Es erfüllt mich mit Respekt, Furcht und Dankbarkeit.

gruß
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Re: Die Perle

von nusskeks am 10.11.2025 07:44

Burgen: Aber gut. Die anderen sind ja noch nicht 'durch', oder?

Zur Schrift würde mir noch viel einfallen. Sie begleitet mich seit 1992. Wobei, nein. Sie "begleitet" mich nicht. Das ist die Untertreibung des Tages. 1992, das liest sich lange her und ist es auch. Trotzdem wünschte ich mir, sie hätte mich schon in jüngeren Jahren "gefunden".

In welchem Thread soll das Gespräch denn fortgeführt werden? Zwei Threads parallel laufen zu lassen, dürfte der Forenleitung vielleicht nicht gefallen. Aber mir wäre es egal. So viele Beiträge werden in diesem Forum ja nicht geschrieben, als das es störend sein könnte.

gruß
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Re: Israel braucht unser Gebet. Terror , Gazarstreifen , Jerusalem

von nusskeks am 09.11.2025 11:10

Heute ist der 09, November und mir kommt dieser Tag seltsam leer vor. Das Jahr 1938 scheint im Jahr 2025 ziemlich weit weg zu sein. Lippenbekenntnisse in einem Meer von Stimmen die sich gegen Juden erheben. Erneut. Die Angst ist zurück in einer Zeit, die sich für so "woke" und aufgeklärt hält. Bedrückend.

gruß
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Re: Die Perle

von nusskeks am 09.11.2025 11:01

Jesus und Shaul sind hauptsächlich Aggada, wobei bei beiden auch Halacha (etwas mehr bei Shaul) hinzukommt. Sie mischen es, perfekt. 

gruß
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Re: Impulse

von nusskeks am 08.11.2025 10:17

Gleichnisse – Gottes Wahrheit im Gewand des Alltags

Gott redet so, dass Herzen erreicht werden. Darum gibt es Gleichnisse: kurze Bilder aus Saat und Ernte, Hausbau und Sturm, Netz und Fischen. In Israel waren solche meschalím vertraut; Rabbiner erklärten damit die Tora und ihre Anwendung für ein gottesfürchtiges Leben. Auch Jesus verwendet sie: Er gebraucht Gleichnisse nicht allein zur Veranschaulichung, sondern als geistlichen Spiegel. Sie prüfen, ob das Herz hören will.

Am Anfang lehrt Jesus offen und klar. Man spürt es in der Bergpredigt: kein Schleier, direkte Einladung ins Leben unter Gottes Herrschaft. Dann aber wächst der Widerstand seitens der führenden Juden. Seine Taten werden verdreht, sein messianischer Anspruch verworfen. An diesem Punkt setzt der Wechsel ein: Jesus spricht fortan vor den Massen überwiegend in Gleichnissen und erklärt sie den Jüngern im Kreis. Das ist keine bloße Stilfrage, sondern geistliche Strategie.

Warum? Weil Gleichnisse zweifach wirken.

Erstens: Sie offenbaren. Wer sich dem Wort öffnet, dem erschließen die Bilder die Wirklichkeit des Reiches Gottes. Der Sämann zeigt: Nicht der Same ist das Problem, sondern der Boden des Herzens. Das Unkraut unter dem Weizen lehrt Geduld: Gottes Gericht kommt gewiss, aber zur rechten Zeit. Das Senfkorn und der Sauerteig wecken Hoffnung: Kleines beginnt, Großes wächst unscheinbar, aber unaufhaltsam.

Zweitens: Sie verhüllen. Das ist Gericht über willentliche Verstockung. Wer Wahrheit abweist, hört nur eine nette Geschichte oder ärgert sich über Andeutungen. Gleichnisse schützen also die Heiligen vor billiger Entweihung der Geheimnisse und bewahren zugleich die Freiheit derer, die nicht hören wollen. Denn Gott zwingt niemanden in sein Licht; er ruft und prüft.

So werden Gleichnisse zur Weggabelung. Sie fragen: Willst du verstehen? Bist du bereit, dich befragen und hinterfragen zu lassen? Denn Wahrheit kommt nicht als kalte Information, sondern als Samen, der Wurzel schlagen will. Darum erklärt Jesus seinen Jüngern alles: Lernbereitschaft empfängt Auslegung. Distanz hört nur Klang, nicht Sinn.

Und noch tiefer: In den Gleichnissen steht Jesus selbst in der Mitte, auch wenn er nicht immer beim Namen genannt wird. Er ist der Sämann, der das gute Wort streut; er ist der Herr des Feldes, der Geduld übt; er ist der König, der zum Mahl ruft. Wer den Bildern folgt, landet bei der Person. Gleichnisse sind Fenster und hinter dem Fenster steht der König.

Darum ist die richtige Antwort nicht bloß Bewunderung der Erzählkunst, sondern Umkehr, Vertrauen, Gehorsam. „Wer Ohren hat zu hören, der höre" heißt: Öffne dein Herz, werde guter Boden, baue auf Fels. Dann werden die Geschichten nicht vorbeiziehen; sie werden dein Leben tragen.

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Re: Umgang mit dem Wort - Erinnerung, Bewegung usw. - wie bedeutsam ist es

von nusskeks am 07.11.2025 07:59

Was mich nachhaltig beeindruckt hat ist, wie Yeshua mit der Schrift umgeht. Denn gerade das Alte Testament ist vielen Jesusnachfolgern eher unbekannt oder in weiten Teilen gar unangenehm. Es gibt sogar Menschen die sich für "Christen" halten und das AT vollständig oder weitgehend ablehnen, es als verfälscht ansehen und JHWH gar für einen anderen Gott halten. Solche Menschen haben sich nie angeschaut, wie Yeshua zu diesen Schriften steht, wie er aus ihnen zitiert und welche Relevanz sie für ihn haben. 

Sich intensiv mit dem hebräischen Umfeld zu befassen ist unabdingar. Das AT ist in einer völlig anderen "Welt" entstanden, als es sich Europäer vorstellen. Den eigenen Lebensstil hier in Europa als Maßstab anzusetzen, ist jedoch für die Betrachtung jeder historischen Überlieferung zumindest irreführend und für das Verständnis verwirrend.

Zum Glück gibt es in den letzten Jahren immer mehr Menschen und Organisationen, die durch ihre Vorträge und Bücher bei der Überbrückung der Wissenslücken behilflich sind. Das ist nicht nur für das AT sondern auch für das NT sehr wichtig.

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