Suche nach Beiträgen von solana

Erste Seite  |  «  |  1  ...  233  |  234  |  235  |  236  |  237  ...  415  |  »  |  Letzte Die Suche lieferte 4144 Ergebnisse:


solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Zwänge

von solana am 15.03.2015 22:28

Hallo Suche
Mir sind Peinlichkeiten auch furchtbar peinlich.
Am besten hilft Humor, wenn man darüber lachen kann.

Mir ist vor einiger Zeit auch etwas im Godi passiert. Meine Eltern waren zu Besuch und sind mitgekommen, sie gehen normalerweise nicht in die Kirche.
Bei den Liedern drehte sich ganz oft die vor mir sitzende Tochter des Organisten und Chorleiters um und sah mich irritiert an. Ich wusste nicht, was los war.
Erst nach dem Godi erzählte mir meine Mutter, dass sie - weil sie so gerne singt, die Lieder aber alle nicht kannte - stattdessen "der Mai ist gekommen" ...."das Wandern ist des Müllers Lust"... usw gesungen hat. Direkt neben mir. Ich hab es gar nicht gehört, weil ich selbst laut gesungen habe....
Erst war mir das sehr peinlich. Dann musste ich lachen über die ganze Situation und die Idee meiner Mutter. Und inzwischen finde ich es nur noch lustig.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten

solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von solana am 15.03.2015 15:07

Vielen Dank, lieber Stefan, für die klaren Worte.
Mit deiner Einstellung und dem Zeugnis deiner Tat kannst du sicher vielen ein Vorbild sein und sie daran erinnern, was wirklich wichtig ist im Leben und was reich macht und Glück bringt - egal ob arm oder materiell reich.

Liebe Widi, ein Super Ergebnis - und ganz ohne Kleber, wie es aussieht .
Ja, ich denke auch, je mehr wir uns an den kleinen Dingen freuen und dafür dankbar sein können, um so weniger kann uns auch "grösserer materieller Segen" aus der Bahn werfen.
Das ist doch ein schöner Weg: nicht die "Gefahr" von Reichtum um Macht im Blick alles vermeiden, was evtl schädlich sein könnte.
Sondern so aus der Fülle leben, dass keine Sehnsucht mehr bleibt, die in "schädliche Begierde"  umschlagen könnte .

So war es ja auch bei dir, Stefan. Du warst vorher schon zufrieden und hast den Reichtum als Geschenk empfangen, dahinter den liebenden Geber gesehen, nicht deinen Besitz und deinen Einfluss dadurch, bist weiterhin "Diener" geblieben und hast Gott allein die Ehre dafür gegeben.
 

Stefan schrieb:

Also gehört IHM allein die Ehre!
...
Mir scheint, einzig und allein Dankbarkeit und Demut! 

Ich denke, mit dieser Einstellung - "Dankbarkeit und Demut" - kann eigentlich gar nichts schief gehen.
Dann können wir alles abgegeben - Gutes wie Schlechtes - und gelassen sein. Nichts wird uns zur Last und alles zum Geschenk und zum Anlass, ihm zu begegnen und ihn zu erfahren.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten

solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von solana am 15.03.2015 12:38

Das finde ich ganz toll, lieber Stefan.
Dann bist du ja genau der richtige Ansprechpartner. Du kannst sicher aus deiner Erfahrung sagen, was dir auf deinem Weg ganz besonders wichtig geworden ist und wo du "Stolperfallen" siehst (oder gab es die bei dir gar nicht?).

 

Ich habe das nie als meinen Verdienst angesehen, habe immer Gott dafür gedankt und war mir bewusst, dass mein Erfolg und mein Geld vergänglich ist.

Ist das der wichtigste Punkt? Gott in allem die Ehre geben und auf ihn hin ausgerichtet zu leben - so kann eine falsche Einstellung gar nicht erst aufkommen?

War das bei dir schon von Anfang an so - als dir der Reichtum zufiel oder auch schon vorher - oder war das ein Prozess, durch den du zu dieser Einstellung gefunden hast?

Viele Menschen - auch Christen halten mich für dumm, weil mir das Geld nie etwas bedeutete und ich es nicht vermehrt habe. Ich weiß nämlich, ich habe es vermehrt, indem ich geholfen habe.

Dann gibt es wohl doch sehr viele - auch Christen - die in Reichtum und gehobener Stellung diese Gelassenheit nicht bewahren konnten und mehr "in den Bann" von Geld und Macht gezogen wurden. Was war bei denen anders?

Und was würdest du einem jungen Menschen raten, der eine grosse Karriere anstrebt?

Ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht überfahren mit so vielen Fragen.
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten

solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von solana am 15.03.2015 11:15

Burgen schrieb:

Ich denke, mit der Weisheit im Gepäck ist Genügsamkeit der Friede, den Gott schenkt, auch dann, wenn jemand oder die Firmenspitze Erfolg anstrebt.

 

Ja, liebe Burgen
Wenn jemand arm ist oder nur gerade so reich, dass er genug zum Leben hat, aber keine grossen Sprünge machen kann, dann ist es und allen irgendwie klar, was es bedeutet, auf Gott zu vertrauen und alles von ihm zu erwarten, sich nicht um den nächsten Tag zu sorgen usw

Aber was für eine Einstellung ist nötig, wenn man reich ist und Erfolg hat?

Paulus schreibt ja:

nicht hoffen auf den unsicheren Reichtum, sondern auf Gott, der uns alles reichlich darbietet, es zu genießen; 18 dass sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gerne geben, behilflich seien, 19 sich selbst einen Schatz sammeln als guten Grund für die Zukunft, damit sie das wahre Leben ergreifen.

Also eine Art "Gegengewicht" schaffen zum materiellen Schatz, damit der nicht zu wichtig und bestimmend wird im Leben. Und so der Gefahr entgegen treten, dass man das Herz zu sehr daran "daran verloren" und im Bewusstsein, Denken, Fühlen und Tun genug Raum bleibt für "das wahre Leben"?

Willy, du scheibst ja sehr richtig:

 

Wer ist reich? Der mit anderen teilen kann.

Aber geht das überhaupt, wenn man eine solche Stellung anstrebt? Muss man nicht - um dorthin zu gelangen und sich dort zu halten - ganzen Einsatz bringen und darin seine absolute Priorität sehen ohne sich mit einem "Gegengewicht" zu verzetteln?

Paulus schreibt an anderer Stelle, wie wir mit den "Dingen der Welt" umgehen sollten:

1. Kor 7, 29 Das sage ich aber, liebe Brüder: Die Zeit ist kurz. Fortan sollen auch die, die Frauen haben, sein, als hätten sie keine; und die weinen, als weinten sie nicht;
30 und die sich freuen, als freuten sie sich nicht; und die kaufen, als behielten sie es nicht;
31 und die diese Welt gebrauchen, als brauchten sie sie nicht. Denn das Wesen dieser Welt vergeht.
32 Ich möchte aber, dass ihr ohne Sorge seid.

Kann man es mit so einer Einstellung an die Spitze eines Unternehmens bringen?

Und wenn nein, müssen wir dann diese Aufforderungen für unsere Zeit überdenken und neu formulieren oder auf Karriere verzichten oder irgedetwas dazwischen?

Marjo hat zu recht darauf hingewiesen, dass Paulus aber auch schreibt:

Phil 4, 12 Ich kann niedrig sein und kann hoch sein; mir ist alles und jedes vertraut: beides, satt sein und hungern, beides, Überfluss haben und Mangel leiden;
13 ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht.

Also muss es doch eigentlich trotzdem möglich sein.
Habt ihr Ideen dazu?
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.03.2015 11:17.

solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Oase (16) "Gesegnet ist der Mann, der auf den HERRN vertraut ...

von solana am 14.03.2015 22:02

Von mir auch einen kleinen Gruss, heute ohne Bild, das Wetter war trüb und grau, nicht einladend zu fotografieren.

Liebe Gretel, ich bin in Gedanken bei dir. Ja, so mitten aus dem vollen Leben ist für den Gehenden eine Gnade, aber Freunde bleiben fassungslos zurück nach so einem unerwarteten Abschied.
Da ist es sicher nicht so leicht, ein fröhliches Fest mit zu feiern.
Ich wünsche dir trotzdem ein schönes Fest morgen in der Gewissheit, dass deine liebe Schwester in den besten , liebenden Händen ist.

Euch allen noch einen schönen Abend und einen gesegneten Sonntag
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten

solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von solana am 14.03.2015 16:44

Rapp schrieb:


Keiner lebt davon, dass er viele Güter hat!

Ja, Willy, ich denke darum geht es, das zu erkennen und von dieser Erkenntnis her eine andere Einstellung zum Reichtum zu bekommen.

Liebe Wintergruen, du fragst:

Aber warum verzichtet man wirklich ?Und ab wann ist der Mensch erst zufrieden ?

Ich sehe in der Genügsamkeit einfach den Sinn nicht, nur weil man sagt, ´´ja jetzt ist genug´´ ..oder ´´ich brauche das alles nicht ...


Ich würde mal so sagen: Wenn man "sich genügen lassen" als "Verzicht" empfindet, lebt man noch nicht wirklich "in der vollen Genüge" (Joh 10, 10 Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volle Genüge haben sollen.), sondern aus dem "Mangel" - aus dem Bewussttsein und mit dem Gefühl, "mir fehlt noch etwas".

Und ich denke, das ist genau der Sinn und Zweck der Genügsamkeit, so wie er in diesem Abschnitt des Timotheusbriefes formuliert ist: zu erkennen, worin das wahre Leben besteht und seine Hoffnung und seine Sicherheit darin zu suchen.
Hier nochmal die Verse:

1. Tim 6, 17 Den Reichen in dieser Welt gebiete, dass sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den unsicheren Reichtum, sondern auf Gott, der uns alles reichlich darbietet, es zu genießen; 18 dass sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gerne geben, behilflich seien, 19 sich selbst einen Schatz sammeln als guten Grund für die Zukunft, damit sie das wahre Leben ergreifen. 

Damit sie erkennen, was wirklich wertvoll und was das wahre Leben ist.
"Sich selbst einen Schatz sammeln", damit ihr Herz nicht am Geld hängt, denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.(Lk 12,34)

Dass die Armen auch etwas davon haben, sehr ich nur als "in 2. Linie" im Visier.
Es geht in erster Linie um das Bewusstsein des Reichen oder desjenigen, der Reichtum anstrebt.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten

solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von solana am 14.03.2015 14:05

Hi, Dörte - Super, das 2. Regalbrett, mal etwas anderes .... selbst ist die Frau und ungemein kreativ ... und eine Tube Kleber gleich dazu, damit die Sachen nichrt runterfallen bei dem "Neigungswinkel"   .

Wintergruen schrieb:

Ist aber nicht eher Genügsamkeit auch eine enthaltsame Lenbensweise ? 

Hallo Wintergruen
Ist "Enthaltsamkeit" nicht genauso unmodern wie "Genügsamkeit"?
Sag das mal einem Wirtschaftsexperten - der schlägt die Hände über dem Kopf zusammen .
"Konsumverzicht" als "Tugend" - wenn jeder so denken würde, bräche unser Wirtschaftssystem zusammen. Das funktioniert doch nur, wenn "Konsumanreize" geschaffen und Bedürfnisse geweckt werden, die dann als "Motor" den Markt beleben.

Röm 12,16  Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch herunter zu den geringen. Haltet euch nicht selbst für klug.

Stell dir mal einen Unternehmensleiter vor, der diesen Satz als "Motto" für seine Firma herausgeben würde ... 
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.03.2015 14:06.

solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von solana am 14.03.2015 11:16

Hallo ihr Beiden
Ja, ihr bringt noch gute Aspekte mit ein, insbesondere der Friede/die Zufriedenheit finde ich sehr wichtig.
Sie ist überhaupt die Voraussetzung dafür, sich wirklich genügen lassen zu können.


Ich kenne auch Menschen, die darunter leiden, dass sie bestimmte Dinge nicht haben oder nicht tun können, weil ihnen das Geld dafür fehlt, zB ein eigenes Haus, teure Urlaubsreisen, ein schnelles Auto usw

Ihre "Strategie": sie reden das, was sie nicht nicht haben können schlecht und auch Leute, die das haben und damit "angeben müssen".
Dann fühlen sie sich nicht mehr als "Versager" angesichts dessen, was die Welt um sie herum als "erstrebenswert" ansieht.
Eine wirkliche Zufriedenheit bringt das aber nicht, sie bleiben dann immer noch abhängig von den Wertmasstäben anderer und "rechtfertigen" sich nur dafür, dass sie "das Beste" nicht erreicht haben und suchen stattdessen Anerkennung für ihre "Einsicht" und Erkenntnis ....

"Begierdelosigkeit" ist ja ein Wort, das man eher im Zusammenhang mit dem Buddhismus bspw kennt. Die Begierden aufgeben und zur Ruhe kommen....

Vielleicht kann man es vom christlichen Standpunkt aus eher so sagen: die Begierden kommen zum Ziel und werden gestillt - im "Leben und volle Genüge", direkt aus der "Quelle des Lebens".
Je mehr der Durst aus dieser Quelle gestillt wird, um so weniger sind unbefriedigte Begierden da, die anderwohin treiben.

1. Tim 6, 17 Den Reichen in dieser Welt gebiete, dass sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den unsicheren Reichtum, sondern auf Gott, der uns alles reichlich darbietet, es zu genießen; 18 dass sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gerne geben, behilflich seien, 19 sich selbst einen Schatz sammeln als guten Grund für die Zukunft, damit sie das wahre Leben ergreifen.

Und die Gefahr, die Paulus hier im Reichtum herausstellt, ist eben, dass "die wahre Quelle des Lebens" aus dem Blick geraten kann. Dass das "Glück" dann aus dem Reichtum "erhofft" wird und dieser so zum bestimmenden Lebensinhalt wird.
Dann geht es in erster Linie darum, sich zu erarbeiten, sich zu nehmen, was man verdient und worauf man sich ein Recht und einen Anspruch erworben hat - und stolz darauf sein.

Das, was wir von Gott empfangen, was wir uns nicht verdienen können, gerät in den Hintergrund, wenn jemand sich an dem "satt isst und trinkt", was er haben kann, ohne auf Gott zu vertrauen und ohne ihm dafür dankbar zu sein.

Das ist nicht zwangsläufig so, wenn jemand reich wird, aber die Gefahr ist eben da, dass sich Prioritäten und Perspektiven verschieben, die "Begierden" auf das Falsche gerichtet werden und die Sehnsucht der Seele nicht bei Gott gestillt wird, sondern "fehlgeleitet" auf "immer mehr, immer höher, immer weiter vom Reichtum" - ohne "Genüge", weil der dort ungestillt bleibende Lebensdurst immer weiter treibt.
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.03.2015 11:19.

solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von solana am 14.03.2015 00:32

Stefan schrieb:

Genügsamkeit ist eine Tugend, ob man nun arm oder reich ist. Genügsam kann ich sein, auch wenn ich satt bin und genug habe.

Ja, lieber Stefan, denke ich auch.
Der Reichtum selbst ist es ja nicht, der "ungenügsam" macht.
Ich sehe das etwa so, wie Paulus das in Bezug auf den Sklavenstand sagte:

1Kor 7,21 Bist du als Knecht berufen, so sorge dich nicht; doch kannst du frei werden, so nutze es umso lieber.

Also: bist du arm, sorge dich nicht, kannst du reich werden, dann ergreife die Gelegenheit und freue dich darüber.

"Ungenügsam" wird es erst dann, wenn "das Herz so sehr daran hängt" , dass der Mensch dadurch so "gebunden" ist und - im Entscheidungsfall - lieber auf etwas anderes verzichtet, um noch mehr Reichtum zu erwerben, obwohl er bereits mehr als genug für den Lebensunterhalt hat.

"Sich genügen lassen" bedeutet ja, irgendwann einmal zu sagen: "Jetzt habe ich genug, mehr brauche ich nicht".

In unserer heutigen Gesellschaft gibt es diesen "Genugpunkt" aber nicht mehr.
"Mehr Geld haben" wird immer als die bessere Option angesehen, auch wenn man es eigentlich gar nicht mehr braucht.
Eine solche Gelegenheit sausen zu lassen, wird als dumm angesehen und keineswegs als Tugend.

Alles ist so auf "Wachstum und immer mehr Erreichen" angelegt, dass man sich kaum ausklinken kann. Die Karriereleiter geht immer weiter nach oben, nicht nur bis zu einem Punkt, wo man "genug" hat und es sich dann gemütlich einrichten kann.
Und wer da nicht mitmacht, der ist ein Aussenseiter. 
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten

solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von solana am 13.03.2015 23:00

Lieber Stefan
Wenn ich diese lese: Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so wollen wir uns daran genügen lassen. 9 Denn die reich werden wollen, die fallen in Versuchung und Verstrickung ...
hört sich das für mich schon nach der Aufforderng an, sich "genügen zu lassen", wenn für Nahrung und Kleidung genug da ist und nicht nach noch mehr Reichtum zu streben. 

Bei Entscheidungen geht es ja immer darum, Prioritäten zu setzen, Dinge, die einem am Wichtigsten sind, zu tun und dafür auf das "weniger wichtige" zu verzichten.
Und im geschilderten Fall hiesse es dann: Priorität haben Geld und Karriere vor allem anderen, wofür der Angestellte bisher Zeit hatte - Familienleben, Freizeit, Engagement in der Gemeinde oder anderswo, Zeit für Freunde usw.
Und in diesen Prioritäten drückt sich aus, "woran unser Herz hängt", was uns wertvoll und wichtig ist. 

Lk 12, 33 Verkauft, was ihr habt, und gebt Almosen. Macht euch Geldbeutel, die nicht veralten, einen Schatz, der niemals abnimmt, im Himmel, wo kein Dieb hinkommt, und den keine Motten fressen.
34 Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.

Ich stelle mir das - in dem beschriebenen Beispiel - aber sehr schwer vor und ich weiss nicht, ob ich so ein Karriereangebot einfch so ausschlagen könnte an der Stelle des Angestellten.
Deshalb habe ich das ja so gefragt, um zu hören, wie andere das sehen.

Wenn ich dich recht verstehe, dann wäre für dich eine Entscheidung für Geld und Karriere durchaus vereinbar mit der Aufforderung  "sich genüben zu lassen mit dem Lebensnotwendigen"?
Oder ist es in der heutigen Zeit eben nicht mehr ganz so umzusetzen?
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten
Erste Seite  |  «  |  1  ...  233  |  234  |  235  |  236  |  237  ...  415  |  »  |  Letzte

« zurück zur vorherigen Seite