Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

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Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von Wintergruen am 14.03.2015 16:11

Ja liebe Solana
Du hast schon recht ..wirtschaftlich gesehen ist es nie genug....

Aber wann ist wirklich etwas genug ? Wenn ich mit Menschen spreche, dann sagen die zwar auch , ach ich brauche das nicht , ich habe ja genug.. aber in Wirklichkeit ist das noch lange keine Genügsamkeit , sondern weil sie kein Interesse an dem haben, was für andere Interessant ist wichtig erscheint und es gerne haben wollen ..
Es liegt im Naturel eines jeden mit dem was er hat ,, vielmehr was er meint zu brauchen und hat, mal zufrieden zu sein , mal weniger , oder nach immer mehr trachten ... anhand seiner Möglichkeiten , meist sind es ja die finanziellen Möglichkeiten .

Wenn mein Bedarf gedeckt ist, die warme Heizung, die weiche Matratze, das Telefon, der Fernseher, das Handy, der schöne Urlaub , das Auto , der Computer, ,,usw... ich sowieso keine Möglichkeiten habe mir noch mehr zu leisten, dann kann ich ganz leicht sagen, ach ich habe nun genug.. Verglichen das nun mit der 3. Welt,, haben wir genug oder leben wir im Überschuss?

Der eine verzichtet auf das Fernsehen, weil er eh keinen Wert darauf legt, .. Ist das aber wirklich Verzicht? Der andere verzichtet auf ein neues Handy , weil er eh schon eins hat.. Ich habe z.b. inzwischen 3 süße Kätzchen und sage mir nun: ja jetzt ist genug ... jemand anders empfindet das Genug schon nach einer Katze .. Hätte mir nicht eine Katze auch gereicht ? Ja hätte sie, aber ich wollte die andern auch noch haben..Was ist das für eine Genügsamkeit vor dem Herrn wenn ich JETZT ENDLICH sage, ich habe genug ..? Andere haben gar keine Tiere.. Verzichten darauf .. Aber warum verzichtet man wirklich ?Und ab wann ist der Mensch erst zufrieden ?

Ich sehe in der Genügsamkeit einfach den Sinn nicht, nur weil man sagt, ´´ja jetzt ist genug´´ ..oder ´´ich brauche das alles nicht ...

 

Die christliche Genügsamkeit muss doch mit etwas einhergehen ..wie ich in den anderen Beiträgen erwähnte, z.b zu Gunsten eines Notleidenden oder zu Gunsten zur Reinigung des Fleisches , des Geistes usw..
Ich sehe oder erkenne keinen Sinn indem ich einfach nur sage. Ich habe genug..

Und wenn wir nicht genug haben, dann sind oder werden wir unglücklich .. dann suchen wir nach Möglichkeiten um an das heranzukommen was wir meinen uns fehlt..
Brauchen wir wirklich einen Computer ? Ist er Lebensnotwendig ? Hat Jesus einen Computer gehabt? Ich denke NEIN ... (außer natürlich die beruflich damit zu tun haben ) Stellt euch mal vor, euer Computer wäre jetzt defekt, ihr hättet wenig Geld oder so gut wir keins um ihn zu reparieren.. Kein Internet nun..Seid ihr dann immer noch zufrieden und sagt,, ach egal.. ich habe ja genug ? Oder sucht ihr nach Möglichkeiten wie ihr alles wieder in Gang bringt ?
Man hätte auch sagen könne,, ich hab doch alles andere  und das ist genug,, wofür also den Computer haben ?
Bitte nicht persönlich alles nehmen...und ich hoffe ihr versteht was ich meine 

LG 
zum Computerbeispiel: jetzt hat man womöglich noch das letzte Geld mit ach und krach sich zusammen gespart um ihn zu reparieren.. jetzt ist aber noch jemand da , der dringend Hilfe benötigt .. Wer gibt dann sein Geld für diesen Nächsten aus und verzichtet auf die Reparatur.. Es ist schwierig wenn man nicht Betroffen ist zu sagen .. JA ich hätte eher den Notleidenden geholfen´´únd selbst verzichtet  ... aber ich denke  in Wirklichkeit geraten wir dann eher in einen Konflikt , letztendlich man evtl. doch sich für die Reparatur entscheidet... oder wenn man dann doch geholfen hat, iwie ein wenig deprimiert wird ... Ihr müsst mal von dem ausgehen was euch so richtig Spaß macht und ihr daran hängt,, ob ihr dann auch verzichten könntet der Genügsamkeit wegen .. Betrifft ja auch mich ..

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.03.2015 16:16.

Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von Rapp am 14.03.2015 16:18

Ein gutes Thema...

Nach den Statistiken unserer Behörden bin ich arm, und doch soooo reich!

Wie so oft schaue ich ein wenig zurück: Unser Pastorengehalt in Schweden reichte wenn wir sehr vorsichtig waren wohl für eine Monatshälfte. So lernten wir ums tägliche Brot zu beten. Meistens bekamen wir genug. Wenn es aber mal nix mehr in der Küche gab? Na, so ausgehungert waren wir nie, dass ein Fastentag ne Katastrophe bedeutet hätte.

Als wir unsere Großfamilie hatten wusste ich auch manchmal nicht, was wir mittags essen sollten: Wir wurden versorgt: nie gingen die Kinder hungrig zu Bett. Klar, wir lebten sehr einfach. Welcher Kunsthandwerker kann sich was anderes leisten?

Keiner lebt davon, dass er viele Güter hat!

Willy

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solana

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Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von solana am 14.03.2015 16:44

Rapp schrieb:


Keiner lebt davon, dass er viele Güter hat!

Ja, Willy, ich denke darum geht es, das zu erkennen und von dieser Erkenntnis her eine andere Einstellung zum Reichtum zu bekommen.

Liebe Wintergruen, du fragst:

Aber warum verzichtet man wirklich ?Und ab wann ist der Mensch erst zufrieden ?

Ich sehe in der Genügsamkeit einfach den Sinn nicht, nur weil man sagt, ´´ja jetzt ist genug´´ ..oder ´´ich brauche das alles nicht ...


Ich würde mal so sagen: Wenn man "sich genügen lassen" als "Verzicht" empfindet, lebt man noch nicht wirklich "in der vollen Genüge" (Joh 10, 10 Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volle Genüge haben sollen.), sondern aus dem "Mangel" - aus dem Bewussttsein und mit dem Gefühl, "mir fehlt noch etwas".

Und ich denke, das ist genau der Sinn und Zweck der Genügsamkeit, so wie er in diesem Abschnitt des Timotheusbriefes formuliert ist: zu erkennen, worin das wahre Leben besteht und seine Hoffnung und seine Sicherheit darin zu suchen.
Hier nochmal die Verse:

1. Tim 6, 17 Den Reichen in dieser Welt gebiete, dass sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den unsicheren Reichtum, sondern auf Gott, der uns alles reichlich darbietet, es zu genießen; 18 dass sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gerne geben, behilflich seien, 19 sich selbst einen Schatz sammeln als guten Grund für die Zukunft, damit sie das wahre Leben ergreifen. 

Damit sie erkennen, was wirklich wertvoll und was das wahre Leben ist.
"Sich selbst einen Schatz sammeln", damit ihr Herz nicht am Geld hängt, denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.(Lk 12,34)

Dass die Armen auch etwas davon haben, sehr ich nur als "in 2. Linie" im Visier.
Es geht in erster Linie um das Bewusstsein des Reichen oder desjenigen, der Reichtum anstrebt.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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wideawake
Gelöschter Benutzer

Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von wideawake am 14.03.2015 21:04

Huhu Solana und @, habe in einer Zusammenfassung noch einiges zur biblischen Bescheidenheit gefunden ;


Wer hoch hinaus will, stürzt ab; Bescheidenheit bringt Ansehen. (GNB - Sprüche 18:12)

Seid nicht selbstsüchtig; strebt nicht danach, einen guten Eindruck auf andere zu machen, sondern seid bescheiden und achtet die anderen höher als euch selbst. Denkt nicht nur an eure eigenen Angelegenheiten, sondern interessiert euch auch für die anderen und für das, was sie tun. (NLB - Philipper 2:3,4)

Denn wir sind ohne Besitz auf diese Welt gekommen, und genauso werden wir sie auch wieder verlassen. Wenn wir zu es­sen haben und uns kleiden können, sollen wir zufrieden sein. (HFA - 1. Timotheus 6:7,8)

Wer am Geld hängt, bekommt nie genug davon. Wer Reichtum liebt, will immer noch mehr. Auch hier gilt: Alles vergeblich! (GNB - Prediger 5:9)


Naja , wenn man das so liest, bleibt man doch lieber bescheiden und erfreut sich an den Dingen, die man eben doch schon hat und ist zufrieden.
Alles was dazu kommt freu ich mich und wenn nicht, auch oki, freu ich mich auch !

Es kommt doch auch immer darauf an welche Werte man schätzt ! Ich würde es nicht über mein Herz bringen, selber in Saus und Braus zu leben und andere hungern ?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.03.2015 21:07.

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von Burgen am 14.03.2015 22:30

Halloechen,

es ist spätestens jetzt an der Zeit ueber die Weisheit Gottes in dem Zusammenhang nachzudenken, denke ich mal.

Ich denke, mit der Weisheit im Gepäck ist Genügsamkeit der Friede, den Gott schenkt, auch dann, wenn jemand oder

die Firmenspitze Erfolg anstrebt.

Erfolg ist ja nicht nur am Kontostand ablesbar, sondern auch, wenn jemand sozusagen ueber seinen Schatten springt

und tut, was gerade angebracht und Not wendend ist.

Grüße
Burgen 

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von Rapp am 14.03.2015 22:50

Wer ist reich? Der mit anderen teilen kann.

Willy

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solana

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Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von solana am 15.03.2015 11:15

Burgen schrieb:

Ich denke, mit der Weisheit im Gepäck ist Genügsamkeit der Friede, den Gott schenkt, auch dann, wenn jemand oder die Firmenspitze Erfolg anstrebt.

 

Ja, liebe Burgen
Wenn jemand arm ist oder nur gerade so reich, dass er genug zum Leben hat, aber keine grossen Sprünge machen kann, dann ist es und allen irgendwie klar, was es bedeutet, auf Gott zu vertrauen und alles von ihm zu erwarten, sich nicht um den nächsten Tag zu sorgen usw

Aber was für eine Einstellung ist nötig, wenn man reich ist und Erfolg hat?

Paulus schreibt ja:

nicht hoffen auf den unsicheren Reichtum, sondern auf Gott, der uns alles reichlich darbietet, es zu genießen; 18 dass sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gerne geben, behilflich seien, 19 sich selbst einen Schatz sammeln als guten Grund für die Zukunft, damit sie das wahre Leben ergreifen.

Also eine Art "Gegengewicht" schaffen zum materiellen Schatz, damit der nicht zu wichtig und bestimmend wird im Leben. Und so der Gefahr entgegen treten, dass man das Herz zu sehr daran "daran verloren" und im Bewusstsein, Denken, Fühlen und Tun genug Raum bleibt für "das wahre Leben"?

Willy, du scheibst ja sehr richtig:

 

Wer ist reich? Der mit anderen teilen kann.

Aber geht das überhaupt, wenn man eine solche Stellung anstrebt? Muss man nicht - um dorthin zu gelangen und sich dort zu halten - ganzen Einsatz bringen und darin seine absolute Priorität sehen ohne sich mit einem "Gegengewicht" zu verzetteln?

Paulus schreibt an anderer Stelle, wie wir mit den "Dingen der Welt" umgehen sollten:

1. Kor 7, 29 Das sage ich aber, liebe Brüder: Die Zeit ist kurz. Fortan sollen auch die, die Frauen haben, sein, als hätten sie keine; und die weinen, als weinten sie nicht;
30 und die sich freuen, als freuten sie sich nicht; und die kaufen, als behielten sie es nicht;
31 und die diese Welt gebrauchen, als brauchten sie sie nicht. Denn das Wesen dieser Welt vergeht.
32 Ich möchte aber, dass ihr ohne Sorge seid.

Kann man es mit so einer Einstellung an die Spitze eines Unternehmens bringen?

Und wenn nein, müssen wir dann diese Aufforderungen für unsere Zeit überdenken und neu formulieren oder auf Karriere verzichten oder irgedetwas dazwischen?

Marjo hat zu recht darauf hingewiesen, dass Paulus aber auch schreibt:

Phil 4, 12 Ich kann niedrig sein und kann hoch sein; mir ist alles und jedes vertraut: beides, satt sein und hungern, beides, Überfluss haben und Mangel leiden;
13 ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht.

Also muss es doch eigentlich trotzdem möglich sein.
Habt ihr Ideen dazu?
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.03.2015 11:17.

StefanS

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Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von StefanS am 15.03.2015 11:43

Burgen schrieb: Ich denke, mit der Weisheit im Gepäck ist Genügsamkeit der Friede, den Gott schenkt, auch dann, wenn jemand oder die Firmenspitze Erfolg anstrebt.

So ist es, liebe Burgen!

1. Kor. 7,31+32
... "die kaufen, als behielten sie es nicht; und die diese Welt gebrauchen, als brauchten sie sie nicht. Denn das Wesen dieser Welt vergeht. Ich möchte aber, dass ihr ohne Sorge seid."

Solana fragt:
Kann man es mit so einer Einstellung an die Spitze eines Unternehmens bringen? 

Ja, kann man!

Es ist eine persönliche Einstellung, weil Erfolg oder Geld haben nicht zwangsläufig bedeutet, dass man es zum Götzen macht.
Ich habe damals als junger Mann materiellen Segen (durch eine innovative Idee) erfahren. Ich habe das nie als meinen Verdienst angesehen, habe immer Gott dafür gedankt und war mir bewusst, dass mein Erfolg und mein Geld vergänglich ist.
Nun sind 35 Jahre vergangen. Mein damaliger Erfolg und meine Karriere habe ich an den Nagel gehängt. Übriggeblieben ist mein Geld und auch das ist vergänglich.
Ich habe es nie gewinnbringend im weltlichen Sinn angelegt, habe nie spekuliert - es war mir egal! Wenn ich Not sah oder Jesus mir einen Menschen oder eine Organisation aufs Herz legte habe ich geholfen.
Viele Menschen - auch Christen halten mich für dumm, weil mir das Geld nie etwas bedeutete und ich es nicht vermehrt habe. Ich weiß nämlich, ich habe es vermehrt, indem ich geholfen habe.
Ich möchte behaupten, dass ich genügsam war, bin und auch sein werde. Weil mein Schatz im Himmel ist! Ich bin sehr sehr dankbar, weil ich ein Segen sein konnte und ich wünsche mir, dass ich es auch weiterhin sein kann.

 


So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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solana

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Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von solana am 15.03.2015 12:38

Das finde ich ganz toll, lieber Stefan.
Dann bist du ja genau der richtige Ansprechpartner. Du kannst sicher aus deiner Erfahrung sagen, was dir auf deinem Weg ganz besonders wichtig geworden ist und wo du "Stolperfallen" siehst (oder gab es die bei dir gar nicht?).

 

Ich habe das nie als meinen Verdienst angesehen, habe immer Gott dafür gedankt und war mir bewusst, dass mein Erfolg und mein Geld vergänglich ist.

Ist das der wichtigste Punkt? Gott in allem die Ehre geben und auf ihn hin ausgerichtet zu leben - so kann eine falsche Einstellung gar nicht erst aufkommen?

War das bei dir schon von Anfang an so - als dir der Reichtum zufiel oder auch schon vorher - oder war das ein Prozess, durch den du zu dieser Einstellung gefunden hast?

Viele Menschen - auch Christen halten mich für dumm, weil mir das Geld nie etwas bedeutete und ich es nicht vermehrt habe. Ich weiß nämlich, ich habe es vermehrt, indem ich geholfen habe.

Dann gibt es wohl doch sehr viele - auch Christen - die in Reichtum und gehobener Stellung diese Gelassenheit nicht bewahren konnten und mehr "in den Bann" von Geld und Macht gezogen wurden. Was war bei denen anders?

Und was würdest du einem jungen Menschen raten, der eine grosse Karriere anstrebt?

Ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht überfahren mit so vielen Fragen.
Gruss
Solana

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StefanS

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Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von StefanS am 15.03.2015 13:08

Liebe solana,

Ist das der wichtigste Punkt? Gott in allem die Ehre geben und auf ihn hin ausgerichtet zu leben - so kann eine falsche Einstellung gar nicht erst aufkommen?

ich denke, er ist es.
Wenn Gott mich (materiell) segnet, wie kann ich mich mit meinen Verdiensten brüsten?
Selbst mein Hirn ist doch von Gott gegeben. Wenn ich also Titel und Würden erreiche, so ist es doch auch nicht mein Verdienst. Jede Zelle meines Körpers (und auch meines Hirns) lebt und führt seinen Dienst aus, weil Gott es will. Also gehört IHM allein die Ehre!
Und wenn mal mein Körper nicht mehr funktioniert, wenn all mein körperlicher und materieller Reichtum schwindet?
Auch dann gebührt Gott die Ehre, denn ich bin der festen Überzeugung, dass ER immer das beste mit seinen Kindern im Sinn hat. 

War das bei dir schon von Anfang an so - als dir der Reichtum zufiel oder auch schon vorher - oder war das ein Prozess, durch den du zu dieser Einstellung gefunden hast?
Ich war schon vorher genügsam. Ich brauchte das nicht zu lernen. Das war wohl mein großes Glück.
Mittlerweile habe ich ja einige Lebenserfahrung. Menschen, auch Christen, denen Macht und Geld imponiert, erkenne ich sofort.
Ich sehe deren große Not mit Neid und Missgunst. Und wenn sie zu Geld und/oder Ansehen kommen wie sie dann kämpfen und leiden.
Jede Form von Mangel oder Überfluss kann ein Übel sein. Ich befürchte, es ist ein dem Menschen innewohnendes Übel.
Wohl dem, der von Herzen demütig ist ...

Und was würdest du einem jungen Menschen raten, der eine grosse Karriere anstrebt?
Mir scheint, einzig und allein Dankbarkeit und Demut!

Aber ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich damit richtig liege.

Gruß Stefan


 

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.03.2015 13:09.
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