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Re: ...dann kann der Herr dein Leben nicht segnen!
von StefanS am 14.11.2014 11:57Du sprichst einen Punkt an, den ich in meinem Glaubensleben auch durchgemacht habe.
Als junger Christ ist man auf die "erwachsenen", "reifen" Christen angewiesen und saugt deren Aussagen förmlich auf.
Dass dabei auch echter Missbrauch stattfinden kann, ist uns manchmal erst Jahre später bewusst. Ich und viele andere Christen wurden Opfer unserer geistlichen Väter.
Was habe ich mich damals verbogen, um Gott zu gefallen - oder ich wollte einfach nur kompatibel zu den anderen Christen sein.
Im Laufe der Zeit machte ich selbst christliche Karriere, weil ich die Mechanismen gut verstand.
Ich wurde in der Gemeindeleitung aufgenommen und habe selbst junge Christen mit den guten Ratschlägen versorgt, wie sie handeln müssen, um von Gott gesegnet zu werden.
Immer wusste ich, warum etwas geschah oder eben nicht geschah. Ich war dermaßen würdevoll und gesegnet, dass man es mir schon äußerlich ansah.
Heute begreife ich meine Identität in Christus. Darüber musste ich einige Jahre älter und reifer werden.
Ich bin gesegnet, nicht weil mein äußeres Erscheinungsbild und die Zahl meiner Kinder und die Marke meines Autos stimmt.
Alle anderen Aussagen sind Müll!
Ich denke immer noch mit Scham an diese Zeit, weil ich mich versündigt und bleibenden Schaden angerichtet habe.
So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
Re: fundamental - evangelikal - liberal - ja was denn nun?
von StefanS am 10.11.2014 16:09Es sind nun mal Menschen am Werk.
In Phil.2,3-4 finde ich, steht der passende Bezug:
Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst,
und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient.
Mancher Leiter (oder eine Gruppe von Leitern) muss sich da an die eigene Nase packen.
Am Anfang geschieht Manipulation oft unbewusst.
Dem Prediger gefällt seine Rolle, wenn alle Zuhörer stumm vor Ehrfurcht an seinen Lippen hängen.
Das ist schlimm, weil es den biblichen Grundsätzen zuwider ist.
An der Stelle endet der Gottesdienst und es ist fängt die Selbstbeweihräucherung an.
Gleichzeitig ist man als Gemeindemitglied stolz auf seinen charismatischen Pastor (oder die tolle Lobpreisband) und erhebt ihn unbewusst zum Ersatz-Christus.
Als "Schäfchen" will man doch nur geleitet werden und konsumiert kritiklos jede Predigt.
Das ist ebenfalls schlimm, aber beides ist menschlich und extrem gefährlich, weil sich beide, Zuhörer und Prediger, schuldig machen.
Aber wie gesagt halte ich das nicht für ein Problem der verschiedenen Denominationen.
Es ist und bleibt ein zutiefst menschliches Problem.
So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
Re: fundamental - evangelikal - liberal - ja was denn nun?
von StefanS am 09.11.2014 22:20Auch wenn ich gerade nicht weiß, welche Frage Du im Speziellen meinst, aber mir war zumindest nichts unangenehm.
Naja, Du hattest zuerst Bibelstellen angeführt, in denen es um den Antichtisten und Verführer ging.
Bei den anderen Bibelstellen geht es für meine Begriffe um Mahnung zur Einheit.
Aber sind Menschen aus verschiedenen Denominationen per se uneins?
Mag sein, dass das allgemeine Meinung ist, meine Meinung ist es nicht.
So war mein Einstieg in das Thema, als ich den zentralen Satz meiner Einstellung fand - geschieben von Deiner Tochter:
Paulus warnte in den von Dir zuletzt angeführten Bibelstellen nicht vor unterschiedlichen Denominationen.
Er warnte davor, dass Christen nicht auf persönlicher Ebene uneins sind, nur weil sie von unterschiedlichen Lehrern gelehrt wurden.
Und es gab sicher damals Verwirrung, weil der Prediger nicht mit einer perfekten Predigtausarbeitung auf Basis der Schlachterübersetzung, möglichst noch auf dem Smartphone als kostenlose App in den Gottesdienst marschierte, um eine weichgespülte Predigt zu halten, an der es keinen Anstoß geben konnte.
Zu der Zeit gab es mit Sicherheit mehr Notwendigkeit, nicht nur den Prediger sondern auch die Zuhörer zu korrigieren!
Ich bin aber Deiner Meinung, dass es auch heute noch Verirrungen gibt, die genauso maßgeregelt werden sollten.
In der Regel sehe ich dahinter aber immer Gemeindeleiter, die ihre "Macht" missbrauchen und ihre Gemeinde in die Irre leiten.
Wie gesagt ist das aber für meine Begriffe keine Frage von unterschiedlichen Denominationen.
So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
Re: fundamental - evangelikal - liberal - ja was denn nun?
von StefanS am 09.11.2014 18:37Ich denke doch, es ging eher um Warnung vor falscher Lehre (z.B. Sektierertum), oder?
Wie gesagt ist Vielfältigkeit, Unterschiedlichkeit schon im Menschen angelegt.
Demzufolge ist es für mich erstmal kein Widerspruch, wenn es eine vielfältige (nicht falsche!) Lehre gibt.
So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
Re: fundamental - evangelikal - liberal - ja was denn nun?
von StefanS am 09.11.2014 14:20Unterschiedliche Denominationen halte ich persönlich für notwendig, weil Menschen nun mal unterschiedlich sind.
Mir kann niemand mehr sagen, dass in der Bibel doch alles aufgeschrieben ist, also halten wir uns alle genau an die Bibel (fundamental) und schwupps, sind alle glücklich.
Das ist wahrlich keine Lösung!
Entscheidend ist für mich dieser Satz:
Gemeinsamkeiten gibt es wahrlich genug. Ich kann mir z.B. die Baptisten betrachten und mir über deren Lehre "das Maul zerfetzen".
Kenne ich aber einen Baptisten und bin mit ihm freundschaftlich verbunden, dann sieht alles ganz anders aus.
Christen sollten in der Lage sein, über den Tellerrand hinwegzuschauen!
Letztendlich kann mir eine Denomination und deren Lehre nur dann schaden bzw. mich ärgern, wenn ich meine eigene Identität in Jesus nicht ergriffen/begriffen habe.
Vorschriften, wie sie Kayla aufführte (z.B. "Weihnachten feiern", "Stille Zeit halten" etc.) sind doch letztendlich dummes, kleinkariertes Menschenwerk!
So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
Re: Die Rowdies
von StefanS am 04.11.2014 10:42Oh cipher, was für eine Geschichte!
Einerseits habe ich mich gerade auch ertappt gefühlt und andererseits wünschte ich mir, wir hätten viel mehr Vater und Mütter in unserer Gesellschaft.
Mehr tröstend, beschützend und aufbauend, statt strafend und verurteilend.
Ich selbst fühle mich bei dieser Geschichte schuldig und kann nur Gott um Verzeihung bitten, weil ich oft so negativ urteile.
Mein Gebet:
Vater im Himmel, hilf mir, mehr von Deiner väterlichen Liebe in unserer kalten, abweisenden Gesellschaft auszustrahlen!
Amen - so sei es!
So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
Re: Nennt mich "cipher" - denn mein Name ist nicht so wichtig. ;-)
von StefanS am 28.10.2014 14:01Hallo cipher,
ich möchte meine Antwort etwas differenzieren.
Du wirst es sicher aushalten!
Einerseits fände ich es schade, wenn Du nun gehst, weil ich Deine Beiträge, wie ich schon sagte, sehr schätze und persönlich auch gut aushalten kann, wenn's mal gerade nicht funkenfrei läuft.
Andererseits kenne ich ähnliche Aussagen auch von anderen Christen und finde sie immer wieder schade:
Ich denke, dass Gott u.a. unsere "Unbeugsamkeiten" sieht und falls notwendig verändern möchte.
Das soll doch nicht heißen, dass Du "Kreide frisst" oder "besser" wirst.
Ein bisschen kenne ich ja nun Deine Schreibweise und ich habe auch manchmal gedacht, Du gehst manche Mitschreiber ziemlich forsch an, ohne sie zu kennen. Ein sensibler Mensch kann davon "erschreckt" werden.
Ich glaube, wir wären Freunde, wenn wir uns persönlich kennen würden.
Weil ich Freunde wie Dich bräuchte. Ein geradliniger Mann mit klaren Ansagen und nicht darauf bedacht, mir nach dem Mund zu reden!
Aber um mich geht es ja nicht.
Trotzdem möchte ich Dich im Open und nicht per PN bitten zu bleiben.
Gruß Stefan
So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
Re: Gut gemeinte Sünde?
von StefanS am 27.10.2014 09:58Es geht ja um die gut gemeinte Sünde.
Die Veränderung eines wiedergeborenen Christen in Jesu Bild geschieht so sicher wie das Amen in der Kirche. Bei dem einen schneller und bei dem anderen langsamer. Weil Gott es so will. Weil ich es so will.
Ich kenne persönlich keine gut gemeinte Sünde.
Wenn ich überzeugt bin, dass etwas sündig ist, dann gehört es nicht in mein Leben.
Diese Überzeugung lasse ich mir aber nicht (mehr) "einimpfen" oder mit obskuren Bibelauslegungen vorschreiben.
Mir wäre es auch (heute) einfach zu kompliziert, jede Handlung und jeden Gedanken auf die Goldwaage zu legen.
Möglicherweise hab ich (heute) ein sehr entspanntes Verhältnis zur Sünde, weil ich eben darauf nicht schaue.
Und das heisst definitiv nicht, dass es mir (heute) egal ist!
So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
Re: Gut gemeinte Sünde?
von StefanS am 27.10.2014 08:23Sie stellt sich denen, die "frisch" bekehrt sind und denen nun von ihrer christlichen Umwelt abverlangt wird, ein "guter" Christ zu werden.
Naja, ich spreche wohl aus einer schlechten Erfahrung.
Es gibt sicher auch Christen, die solche Wahrheiten von vornherein begreifen und nicht so rumeiern wie ich es tat.
Ich wollte auch nicht vom Thema abgleiten, weil es ja nicht um Sünde sondern um gut gemeinte Sünde ging.
So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
Re: sorgloses Leben- wie umsetzbar?
von StefanS am 27.10.2014 08:09Sorgen sind für sich gesehen erstmal keine Sünde.
Ich würde auch keinem Menschen mit Angststörung sagen, "Einfach weniger Angst haben und schon ist alles in Butter".
Ich kann einem sorgevollen Menschen nur sagen, was ich praktiziere. Und das auch nur auf Nachfrage bzw. bei Interesse.
Ansonsten habe ich ein offenes Ohr und betätige mich als "Müllabladeplatz".
Weniger sorgen trotz Sorgen ist enorm schwer für uns Menschen!
So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.