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Pavle

45, Männlich

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Beiträge: 392

Hallo

von Pavle am 12.03.2016 15:50

Hallo, an alle! Danke @marjo für die weiterleitung.

Ich habe mir eingestehen müssen/dürfen/können..., dass ein Leben ohne Gott ziemlich sinnlos ist.

Mein Glaube ist: sola scriptura, vollkommen egal wo mich das hinbringt. D.h. mich interessiert weder irgendein Guru, Kommentator, Lehrer, Priester, ... noch das was "doch allgemein bekannt ist". Wenn es kein biblisches Fundament hat - lehne ich es ab!


Ich freue mich auf die Diskussionen!

Josua 24,15:
Gefällt es euch aber nicht, dem HERRN zu dienen, so erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter ... gedient haben, oder den Göttern ..., in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen.

Alle Bibelstellen, soweit nicht anders angegeben, aus NeueLuther-Bibel.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.03.2016 22:45.

Pavle

45, Männlich

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Beiträge: 392

Re: Lieblingsübersetzung

von Pavle am 12.03.2016 15:36

(Ich werde kein Wort über N/A, TR oder Mehrheitstext verlieren. Das ist ein anderes Thema.)

 

Hallo, jeder muss sich im Klaren sein, wieso er die Bibel liest.
Ist es um Gottes Wort zu lesen oder die Meinung der Übersetzer?

Versucht bitte den Satz "Über mir ist eine Decke." zu übersetzen. Es gibt zwei vollkommen verschiedene Übersetzungsmöglichkeiten. Oder lasst bitte eine Alt-Griechen und einen heutigen Menschen den Begriff Demokratie erklären. Zwei vollkommen verschiedenen Erklärungen. Übersetzt "It's raining cats and dogs." oder "Es schüttet wie aus Eimern." oder "Es regnet Bindfäden.". Da wir modernes Englisch und Deutsch kennen, haben alle drei Sätze die gleiche Bedeutung. Aber was wenn wir die Umgangssprache nicht so gut kennen?

Bibelhebräisch und Koine sind so unterschiedlich zu unserem heutigen Deutsch, dass jede Übersetzung ein Tanz auf dem Hochseil sein sollte. Leider handelt nicht jeder Übersetzer so. Viele Übersetzten nach dem was Sie denken, dass das Original meint. Das kann unproblematisch wirken, wenn der Übersetzer zufällig die gleiche theologische Meinung hat wie der Leser, aber ein unentschlossener Leser, hat hier keine Möglichkeit sich eine eigene Meinung zu bilden - er bekommt ja alles vorgekaut - niemand wird da je wieder herausfinden ob vielleicht der Urtext etwas anderes gemeint hat.

Daher sollte das Grundprinzip sein: Je wörtlicher, desto besser.

Die Juden habe einen Spruch: Wenn Ihr aus der Thora (hebräisch) lest, ist es als würdet ihr aus der Quelle trinken.
Wenn Ihr aus der Septuaginta (griechisch) lest, ist es als würdet ihr am Unterlauf des Flusses trinken.
Wenn ihr aber aus der Vulgara (lateinisch) lest, ist es als würdet ihr aus einer verdreckten Pfütze trinken.

Man kann die 19 erhältlichen Vollbibeln in zwei Gruppen teilen:
1. die philologischen (wörtliche) Übersetzungen und
2. die wirkungstreuen Bibeln

Gruppe 1:
*Einheitsübersetzung
*Elberfelder (CSV)
*Elberfelder 2006
*Herder
*Luther 1912
*Luther 84
*Menge
*Neue Welt
*NeueLuther Bibel
*Pattloch
*Schlachter 2000
*Zürcher 2007

*Bruns (ist grenzwertig)

Gruppe 2:
*Bibel in gerechter Sprache
*Gute Nachricht Bibel 1997
*Hoffnung für alle 1996
*Volxbibel
*Neue evangelistische Übersetzung (NeÜ)
*Neues Leben

Zuerst zur zweiten Gruppe: Die lehne ich für mich vollkommen ab. Das sind eher biblische Nacherzählungen, Romane - leichte Literatur eben. Die zahlreichen Verfälschungen (ob es Absicht ist oder nicht, will ich nicht entscheiden) kommen dann noch sehr erschwerend hinzu. Nicht einmal Kinder brauchen so etwas Vorgekautes. Meine eigene Erfahrung zeigt, dass Kinder problemlos mit wörtlichen Übersetzungen klarkommen.

Also zu Gruppe 1:
Neue Welt ist die Übersetzung der Zeugen Jehovas, welche zwar sehr gut Übersetzt haben, allerdings nur das was ihnen gepasst hat, aber viele Teile ausgelassen oder stellenweise (wo es nicht gepasst hat) bewusst gefälscht haben.
Die drei katholischen (Einheitsübersetzung, Pattloch und Herder) sind zwar angemessen wortgetreu, aber ganz klar folgen sie der katholischen Theologie und haben zusätzlich die Apokryphen über das AT verteilt. Deswegen sind diese von mir auch ganz entschieden abgelehnt.

Die restlichen neun, kann man in zwei Untergruppen teilen:
1. die formalgleichen Übersetzungen und
2. die ausgewogen-wortgetreuen Übersetzungen.

Zur ersten gehören die beiden Elberfelder Übersetzungen. Die CSV ist ein wenig formaltreuer als die 2006er Überarbeitung. Diese beiden sind nicht als Lesebibeln ideal - vor allem nicht für Neulingen. Als Studienbibeln sind sie jedoch unverzichtbar (es sei denn ihr könnt Bibelhebräisch und Koine-Griechisch). Ich persönlich bevorzuge die CSV, weil sie nicht immer blind der Textkritik folgt.

Zur ausgewogen-wortgetreuen Gruppe gehören diese sieben:
*Bruns
*Luther 1912
*Luther 84
*Menge
*NeueLuther Bibel
*Schlachter 2000
*Zürcher 2007

Luther 12 und Menge sind schöne Übersetzungen (obwohl Menge sehr frei ist), jedoch ist die Sprache sehr altertümlich. Ich bin Historiker und sogar ich habe stellenweise Probleme. Wenn hier jemand jenseits von 95 (für Luther 12) oder 65 (für Menge) ist, findet er vielleicht Freude an der Sprache seiner Kindheit, aber für die jüngeren - nicht zu empfehlen. Außerdem ist die Menge-Bibel wegen der Kommentare abzulehnen.

Bruns ist sehr frei Übersetzt, es war ja sein Ziel, die Bibel verständlich zu machen und zu erklären. Er ging zwar nicht ganz so weit wie die wirkungstreuen Übersetzer, aber m.M.n. eindeutig zu weit. Zusätzlich hat er zahlreiche Kommentare (ob richtig oder nicht sei dahingestellt), die einem das Denken ersparen sollen. Also auch nicht zu empfehlen.

Die Zürcher fällt bei mir raus, wegen ihrer Bibelkritik!!!!!!! Leider ist die Bibel Zwinglis seit der Revision 1931 nicht mehr lesbar. Man mag es kaum glauben, aber diese Bibel führt einen eher weg von Gott. Traurig, was aus dem Erbe Zwinglis wurde.

Nun zur Luther 84. Nachdem die Revision der 1912er Luther im Jahr 1975 fehlgeschlagen ist, "rückrevidiere" man die Lutherbibel 1984. Daher ist die Sprache auch nicht aus den 80ern sondern eher aus den 1930ern (vergleichbar mit der Menge Bibel), mit einer großen Portion Luther (ich finde es gut, aber das ist so eine Geschmackssache). Kein Wunder, dass jeder welcher unter 65 ist, damit stellenweise Probleme hat. Daneben sind die nicht zu übersehenden liberaltheologischen, teilw. sogar synkretistische Tendenzen. Also, lesbar, aber ich würde es nicht empfehlen. (Bitte beachtet, dass die Unterschiede Luther 1912 und Luther 84 riesig sind. Also bitte nicht gleichsetzen.)

Bleiben noch die NeueLuther und die Schlachter 2000. Abgesehen von den missverständlichen Übersetzungen aller Bibeln (γαιεννα -> Hölle, αἰών -> ewig, ...), sind mir keine nennenswerten Makel bei der Übersetzung bekannt. Beide sind sehr gut verständlich, auch für die Jugend.
Ein Manko sind die Fußnoten der Schlachter 2000. Darin verstecken sich Kommentare, welche nichts in einer Bibel verloren haben. Die Lösung ist die die Ausgabe: "Die Bibel - Gott spricht. Heute.", welche keine Fußnoten hat, leider aber auch keine Parallelstellen (Vorsicht: Ausgaben vor 2015 haben andere Übersetzungen!!!).
Alle NeueLuther-Bibelausgaben haben Parallelstellen aber keine Fußnoten und sind somit zu empfehlen.
Also mein Favorit ist die NeueLuther-Bibel.

Zuletzt noch zu den Studienbibeln: Gott hat uns ein Gehirn gegeben, also wozu Kommentare????? Kommentare sind Meinungen des Autors. Jeder der genug Intelligenz hat die Kommentare zu verstehen, hat auch genug Intelligenz auf dieselben zu verzichten. Daher nutze ich uneingeschränkt nur die Thompson-Studienbibel (die verzichtet soweit ich weiß als einzige auf Kommentare). Auch anderen ziehe ich manchmal zu Rate, aber empfehlen zum uneingeschränkten Gebrauch, kann ich diese nicht.

Ich hoffe ich konnte helfen.

Josua 24,15:
Gefällt es euch aber nicht, dem HERRN zu dienen, so erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter ... gedient haben, oder den Göttern ..., in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen.

Alle Bibelstellen, soweit nicht anders angegeben, aus NeueLuther-Bibel.

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