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Michi123

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Re: Gesetz=Gesetz?

von Michi123 am 02.11.2019 20:20

Pausenclown, wie sieht dass denn für dich im Alltag aus? Ich frage mich nämlich stetig, wie man die vielen Mitzwoth hält. Durch die talmudischen Diskussionen wird im Prinzip jeder einzelne Lebensbereich geregelt. Je weiter man in den Osten Europas fährt, desdo länger bleibt die Pause zwischen Mllch und Fleischgenuss. Hier entfaltet sich ja dann auch unterschiedlichste Auslegungstraditionen.
Darf man jetzt am Schabbath einen Lichtschalter betätigen, weil man damit einen Funken entfacht oder nicht? Hat der Herr die Weisung gegeben, kein Feuer am Schabbath zu entfachen und dabei schon an uns gedacht, die wir einen Kühlschrank in der Küche haben?
Oder picken wir uns die Weisungen heraus, deren Sinn wir verstehen? Oder bauen wir uns über die Art der Einnhaltung der Gebote dann eher Identifikationsmarker auf, mit denen wir uns als Zugehörige einer Gruppe definieren,  durch die Verehrung des meist chassidischen Rabbis, der uns dann genau sagt, wie wir leben sollen?
Ich komme bei diesen Fragen zunehmend in einen Nebel.
Ginge es nur um die Torah, kann ich ohne Probleme einen Cheesburger verdrücken, weil die Warscheinlichkeit, gegen 0% tendiert, dass ich genau den Käse aus der Milch der Mutter des Fleischrindes erwische. Aber da Mc Donalds ja auch nicht koscher schlachtet, ist es ehe egal.
Also, Pausenclown, wie machst du das in deinem Alltag? Wo kaufst du koscher ein? Bei uns gibt es keine Geschäfte.
Am PC warst  du ja auch am Schabbes gesessen, wenn ich die Uhrzeit deiner Beiträge richtig deute. Ich will dich da jetzt nicht kritisieren. Ich bin da selber auf der Suche.

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Michi123

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Re: vom Segen der Sabbatheiligung : Jesaja 58, 13 - 14

von Michi123 am 09.12.2016 15:11

Im Neuen Testament steht nirgends, dass Jesus das Gesetz abgeschafft hätte. Aber vielleicht um ein wenig ein Gefühl für das Thema aus jüdischer Sicht zu geben:

Der hebräische Begriff "Schechina" müsste dazu kurz erklärt werden. Schechina ist das Wort, dass die Anwesenheit des Herrn bedeutet. Die Schechina ruht. Sie ruht zum Beispiel im Tempel auf der Bundeslade. Diese heißt "Aron habrit".  brit =  Bund . Wenn die Tora in einer Synagoge verlesen wird, dann wird sie aus dem Toraschrein entnommen. Dieser heißt Aron hakodesch kodesch = heilig. Aron = Schrein.
Die Tora sind die 5 Bücher Mose. Die Tora ist das Gesetz oder das Wort.

Ich möchte jetzt mal eine Parallele ziehen (ein sogenannter Midrasch): Wenn im sogenannten Neuen Testament steht: "Das Wort wurde Fleisch" lese ich das so: Die Tora wurde Fleisch.

Wenn die Schechina auf der Aron habrit ruht, dann ruht sie auch auf dem zum lebendigen Körper gewordenen Leib Yeschuahs, dem Messias.
Das heißt, dass Yeschuah die verkörperte Tora ist. Er ist die Tora. Er ist das Gesetz. Er ist die Bundeslade. Alles, was die Gegenwart des Menschen vor der Bundeslade und damit vor der Schechina betrifft, das regelt das Gesetz, also die Tora. Und da sind besonders die Opfervorschriften anzusehen. Diese bedeuten, dass es für verschiedene Brüche des Bundes (= Sünde) Opferhandlungen gibt, um wieder in die Versöhnung mit dem Herrn zu kommen. Diese Opfergaben hat der Messias Yeschuah für immer und ewig mit seinem leben erfüllt. Die Opfervorschriften sind ein Abbild für das, was der Messias getan hat. Ist es daher erlaubt, den Bund zu brechen? Das sei ferne. Aber wenn wir es getan haben, können wir uns auf dieses Opfer Yeschuahs vor dem HErrn berufen, wenn wir wieder auf den Weg des Herren zurückfinden wollen. (Tshuv = Buße)

Das heißt also, dass die Tora in Yeschuah eine lebendige Person geworden ist, die unter den Menschen lebte.

Das heißt, dass das, was in der Tora steht in Yeschuah ein lebendiger Menschensohn wurde.

Das heißt, dass die Schechina auf Yeschuah ruhte.

Und das heißt, dass wir, die wir diesem Messias anhängen, ebenfalls eine lebendige Tora sind und dass die Schechina ebenso auf uns ruht. Also andere sollten in unserem Leben das Wort des HErrn (= Tora) lesen können. Damit erfüllt nämlich Yeschuah ein Merkmal des Messiases, dass er nämlich alle Menschen auf den Weg der Tora führen wird.

Er, Yeschuah ist die Tora und das Gesetz. Wenn wir aber das Gesetz und die Tora auseinander nehmen, dann werden wir niemals in der Tiefe verstehen, wer Jesus oder Yeschuah ist. Das Gesetz / Tora ist eine Lebensform, keine Vorschrift. Das Gesetz / Tora ist ein Ort, auf dem die Schechina des "Adonai Elohejnu" ruht, des Gottes Abrahams, Isaaks und Jakobs und deren Frauen. Im NT steht dazu: "Der Buchstabe tötet, der Geist macht lebendig"

Mose bekam am Sinai Die Tora und damit bereits ein Abbild des Messias vom Herrn übergeben. Und er schaute etwas, nämlich die Herrlichkeit des Herrn.
Mose bildet in der Tora etwas ab, was in den Himmeln (Schmaijjm = Pluralwort!) eine Realität ist. Und der Mensch soll ja ein Abbild des Herrn sein.
Also ein Bild einer himmlischen Wirklichkeit. Das Wesen des Vaters, die Schchina, der hl. Geist, die Chavot. Alles Begriffe für diese unausprechliche Wesenseinheit des Herrn. Daher sprechen wir auch nie den Namen des Herrn aus. Er ist der "ha shem ha mephorasch" und wir sind sein Abbild und Yeschuah war der Menschensohn, also der Mensch, der dieses Abbild darstellen konnte, weil er ohne Sünde war. Und uns hat er da mit hineingenommen, erlöst eben vom Gesetz der Sünde.

Es ist schwer, diese Zusammenhänge alle so zu beschreiben, weil man, wenn man mal den Schlüssel verstanden hat, wie durch eine Türe eintritt in eine innere Welt, in der sich in Yeschuah eben die Tora erfüllt, also durch ihn, wie durch ein fehlendes Puzzelteil, alles einen Sinn bekommt.
Aber da passt es nicht, dass man dann die Tora auseinander nimmt in Teile, wie die gelten für Christen und die nicht. Da kommt man nie zu dem inneren Schauen, dass die Tora und Yeschuah identisch sind.

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Michi123

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Re: vom Segen der Sabbatheiligung : Jesaja 58, 13 - 14

von Michi123 am 08.12.2016 16:58

Yeschuah hat die Tora erfüllt. Das ist auch beim Schabbath Gebot wichtig zu verstehen. Der Schabbath ist der Tag, an dem die Menschen ruhen sollen, weil der Herr von seinen Werken ruhte. Das bedeutet, dass er mit den Schöpfungsworten fertig war. Am Schabbath sollte man darüber nachsinnen, ob man sich dem Wort des Herrn unterordnet, also die Schöpfungsworte, die der Herr gesprochen hat, auch hört und sich dabei entscheidet, diese zu tun oder auszuführen. Jetzt hat Yeschuah aber die Verheisungen der Tora erfüllt, das heißt, wir leben in einem beständigen Schabbath. Paulus sagt dazu "Gottesruhe". In diese Gottesruhe sollen wir hineinfinden und darin leben (Hebräer 4/9).
Das selbe kann man vom Yom Kippur - Tag glauben. Wir leben in einer ständigen Versöhnung mit dem Herrn. Warum? Weil Yeschuah, der Messias ein beständiges Opfer durch seinen Opfertod am Kreuz gebracht hat. Ich muss daher keinen Yom Kippur feiern, weil er ja erfüllt ist, aber ich kann Yom Kippur auch gerne feiern und die Liturgie der Bindung Isaaks feiern, weil ich dabei daran erinnert werde, was Yeschuah für mich getan hat, weil er gebunden wurde, so wie Isaak gebunden wurde.
Was die Angelegenheit mit der, in anderen Beiträgen erwähnten, Steinigung betrifft: Yeschuah hat nicht gesagt, dass es nicht richtig ist, die Frau zu steinigen, sondern: Wer noch nie ein Gebot gebrochen hat, der werfe den ersten Stein. Er macht dadurch klar, dass wir alle vor dem Herrn den Tod verdient hätten und durch die Missachtung der Worte des Herrn, der Tora in den Fluch oder die Strafe des Gesetzes hineingekommen sind. Somit kann keiner selbstgerecht sagen, dass er so gelebt hat, wie der Herr es in seiner Schöpfung eigendlich über uns Menschen gewollt hat (Er schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Abbild des Herrn schuf er ihn / Wer mich sieht, sieht den Vater / Ihr seid das Licht der Welt...)
Israel aber ist vom Herrn herausgerufen worden aus allen Völkern, damit es so lebt, wie der Herr die Menschen erschaffen hat. Und die Nationen sind durch Glauben in diesen Ruf an Israel mit eingepfropft, wie ein Ast in einen Baum.
Das ist viel mehr, als nur Schabbath oder was man essen darf, was nicht usw. Aber Yeschuah hat uns ja dazu bereitet, das Gesetz/Tora/ Worte des Herrn in unserem Herzen zu tragen und zu erfüllen. So sind wir eine neue Kreatur. Und das hat dann schon etwas mit dem Schabbath zu tun, nämlich dass wir in der Schabbathruhe leben. Also: Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag ist für Christen eigendlich Schabbath.
Der Sonntag ist der Tag, an dem man gedenkt, dass wir eine neue Schöpfung durch die Aufertstehung des Messiases sind und kirchengeschichtlich leider auch einer der vielen Punkte, durch den das Christentum aus dem Judentum herausgeschält wurde.

Zum Thema Trennung unter Christen wegen der Auslegung der Gebote:
Was den Umgang von Denominationen mit der Tora betrifft. Man sollte immer bedenken, dass es nicht die Gesetze gibt, sondern nur das Gesetz. Da kann man sich nicht einfach bestimmte Worte herauspicken und darum eine Theologie aufbauen und diese dann als Keil in den Leib Yeschuahs rammen und spalten und verurteilen, dass die anderen nicht nach dem Maßstab dieses einen Gebotes leben. Wer so etwas tut, hat nichts von dem Geheimnis der Tora und Yeschuahs Messiastum verstanden. Wir sind zur Einheit berufen, weil der hl Geist an Schawouth / Pfingsten als eine (1!!!!!) Feuerflamme auf die Jünger gefallen ist und sich dann erst in mehrere (viele!!!!) Feuerzungen zerteilt (!!!) hat. Es ist ein Geist, der in uns lebt und der strebt nach Einheit in sich selbst und damit zum Bruder / Schwester.
Der Messias hat damit den Fluch der Zerstreuung durch den Turmbau zu Babel durch die Söhne Sems wiederhergestellt. Ein Zeichen, an dem der Messias erkannt wird ist, dass er die Menschen, die mit ihm in einem Bund (Sinai oder Sein Blut) stehen, zu einer Herde sammelt. Wie kann man da jetzt ein Wort des Herrn herauslösen und zur Waffe gegen andere schmieden, die doch vom selben Geist sind, wie man selbst? Und hat nicht Adma zu Eva gesprochen: Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; Wie viel mehr müssten wir doch uns von Yeschuah, der neue Adam, nach der Schrift, uns ansprechen lassen als: Das ist doch Geist von meinem Geist? Und wenn Adam  אָדָ֕ם  Eva Männin אִשָּׁ֔ה nennt (wobei wir hier an die Grenze der Übersetzung stoßen, weil Adam eigendlich Erde oder rot bedeutet und Isaah (=Eva) Frau), dann nennen wir uns ja auch Christen, weil wir vom selben Geist und Leib (siehe Abendmahlsliturgie) wie Christus sind. Oder anders: Wir müssten uns im hebräischen Messiase nennen, weil wir vom selben Geist wie der Messias sind.
Also ist es so wichtig, dass wir verstehen, wie wichtig dem Herrn und Herrscher über alle Himmel und der Erde diese Einheit ist, weil er eins ist in seinem ganzen Wesen und uns in diese Einheit mit sich selbst zieht (dazu: unbedingt Johannes 17 lesen!)



Antworten Zuletzt bearbeitet am 08.12.2016 17:46.

Michi123

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Re: Wie vergebe ich Personen?

von Michi123 am 15.04.2016 18:37

Vergeben ist, sich dem Abgrund der Schuld bewußt werden. Dann aber auf Rache verzichten und diese Rache dem Herrn überlassen, also ihm geben. Dann loslassen und auch die Gedanken an den Schmerz immer wieder zu Yeschuah hingeben. Jemanden so aus dem Schuldgefängnis entlassen und den Weg in die Freiheit gehen. So würde ich das mal formulieren. Aber Vergeben ist schwer, weil man ja den Schmerz aushalten muss und sich vor dem Schmerz nicht mehr verstecken kann, wenn man vergibt. Das kann ein Abgrund sein, in den man da hineinfällt. Aber in dem Abgrund ist ja auch Yeschuah, der Messias gefallen. Man ist mit dem Schmerz dann nicht alleine.

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