Die letzten Worte

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Cleopatra
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Beiträge: 5296

Die letzten Worte

von Cleopatra am 30.05.2014 07:49

Gestern abend im Chat haben wir über Christi Himmelfahrt nachgedacht.
Einigen erschien dieses Thema als "Druck machen".
Ich würde dieses Thema trotzdem gerne nochmal aufgreifen, weil ich es eben sehr wichtig finde.

Wenn Menschen sich für lange Zeit verabschieden, wenn in Filmen ein Mensch stirbt, dann haben sie immer diese "letzten Worte", Worte, die ihnen besonders wichtig sind, Worte, die unbedingt noch gesagt werden müssen.

Diese "letzten Worte" hatte auch Jesus.
Nachdem er auferstanden war, noch einge Tage bei den Jüngern war, war der Tag des Abschiedes gekommen.

Die Jünger kamen an den Ort, an den Jesus sie herbestellt hatten.

Einige von ihnen zweifelten sogar noch.

Und dann kam Jesus zu Wort (Matthäus 28, 18b-20):

Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. (Freunde, ich bin unglaublich mächtig= Trost, Autorität)

Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes,

und lehrt sie alles zu bewahren, was ich euch geboten habe! (Missionsauftrag)

Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters. (Trost)

 

Diese letzten Worte, die müssen Jesus doch wirklich sehr wichtig gewesen sein.

Doch wie sieht es ganz praktisch aus?

Wo beginnt Evangelisation? Müssen wir nun, teilweise als schüchterne Menschen, teilweise als Menschen mit Handycaps, alle auf die Straße, Traktate verteilen, Predigten in den Fußgängerzonen halten?

Bedeutet es das?

Jesus hat direkt in diesem Zusammenhang einen großen Trost ausgesprochen- er hat einen Wunsch an uns gerichtet. Aber wir sind nicht allein damit.

Dieses "gehet hin, machet zu Jüngern, lehrt sie, zu bewahren..." schien einen Druck auf einige gemacht zu haben. Aber vielleicht finden wir ja hier gemeinsam raus, wo wir im Kleinen bereits damit anfangen können.

Wie können wir diese Worte praktisch werden lassen?

Ich bin gespannt auf eure Feedbacks und Ideen

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.05.2014 07:50.

Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Die letzten Worte

von Merciful am 30.05.2014 08:09

Ich empfinde angesichts dieser gewaltigen Worte Jesu keinen Druck.

Es sind tröstliche Worte, die uns sagen, dass Jesus, als König und Herr in Gottes Reich, mit seiner Autorität und Vollmacht das Werden der Kirche begleiten wird.

Freilich, er hat seiner Kirche, seiner Gemeinde, zuvorderst seinen Aposteln, Verantwortung übertragen, das Evangelium zu bezeugen (Evangelisation, Mission, Diakonie) und seine Gebote zu bewahren (Predigt, Unterricht, Verwaltung der Sakramente, Leitung der Gemeinden, christliche Ethik).

Hier darf jeder für sich seinen Platz finden in dem großen Werk Gottes, das er unter den Menschen tut.

Merciful

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Die letzten Worte

von marjo am 30.05.2014 08:24

Cleo schrieb: Wo beginnt Evangelisation? Müssen wir nun, teilweise als schüchterne Menschen, teilweise als Menschen mit Handycaps, alle auf die Straße, Traktate verteilen, Predigten in den Fußgängerzonen halten?

Hallo Cleo,

Menschen von Jesus zu erzählen ist keine Aufgabe von Christen, es ist ein Aspekt ihrer Existenz. Man spricht bei einer Quelle ja auch nicht von einer Aufgabe, wenn man sie Wasser hervorbringen sieht. Eine Wasserquelle die kein Wasser hervorbringt, ist bestensfalls eine "ehemalige" Quelle. Im Grunde ist sie nichts weiter als ein Loch im Boden.

Druck entsteht wohl da, wo man sein Christsein als sein eigenes Projekt betrachtet oder es lediglich auf ein moralisch einwandfreies Verhalten reduziert. Dabei spielt die eigene Person, die eigenen Fähigkeiten gar keine entscheidene Rolle. Entscheidend ist, dass Jesus alle Macht gegeben wurde. Er ist es der uns befähigt und aussendet. Müssen nun alls auf die Strasse? Es gibt keinen speziellen Ort der Verkündigung der guten Nachricht. Der Ort ist überall wo wir sind. Ich würde die Evangelisation auch nicht auf Worte beschränken. Wort und Tat gehören zusammen. Es geht auch nicht um "müssen". Die Wasserquelle "muss" ja auch kein Wasser abgbeben. Es geht darum zu wollen. Einfach darum, Christ zu sein.

gruß, marjo

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Klaus
Gelöschter Benutzer

Re: Die letzten Worte

von Klaus am 30.05.2014 08:29

Guten Morgen allerseits!

Ein interessantes Thema, liebe Cleo.

Wir sollten die Worte Jesu vom Kontext des Matthäusevangeliums her aufnehmen. Das Matthäusevangelium offenbart Jesus als den König des Reiches der Himmel und das Reich der Himmel.

Wenn nun Jesus von "Macht" spricht, dann geht es um dieses Reich der Himmel. Gott möchte hier auf Erden Sein Reich etablieren. Dazu muß Er das Werk des Fleisches beenden (vor allem das religiöse Werk des Fleisches) und die Gewalt Satans zerschlagen. Wo Satan sich in einem gewissen Ort nicht halten kann, da ist das Reich Gottes in Wahrheit gekommen.

Bedenkenswert finde ich auch die Tatsache, daß Jesus niemals gesagt hat: "Machet zu Christen....", oder "gründet Kirchen und Gemeinden....". "Machet zu Jüngern..." ist vielmehr die Aufgabenstellung. Hier geht es darum, um Gottes Willen die Stellung des Reiches der Himmel einzunehmen, den Namen des Herrn Jesus beständig anzurufen, sich selbst zu verleugnen, das Seelenleben beständig in den Tod zu geben, den natürlichen Menschen auf die Seite zu stellen, um frei und ungebunden den Willen Gottes hier auf Erden so zu praktizieren, wie er im Himmel geschieht. In dieser Stellung des Reiches ist Jesus dann wirklich gegenwärtig und übt Seine Macht aus, damit Gottes Wille hier auf Erden geschieht.

Klaus

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Die letzten Worte

von Henoch am 30.05.2014 09:07

Hallo cleo,
die Frage hab ich mir/Euch im Thread zum Römerbrief auch schon gestellt.
Ich stelle meine Gedanken dazu hier nochmal ein.

Zum "Marschbefehl Christi"
Manchmal denke ich, ich müsste da viel aktiver werden, hinausgehen und verkündigen, aber ich tu es zu wenig. Ich warte da auf den Herrn. Schenkt er mir Situationen, Gelegenheiten, Kontakte, Gespräche...? Ja, aber ist das genug? Müsste ich nicht...?

Andererseits ist ja ER der, der die Herzen erforscht und ER ist auch der, der dafür sorgt, dass jeder das Evangelium zu hören bekommt, der dafür vorbereitet ist.

Ich vertraue, dass ER mich zur echten Zeit zu dem bringt, der gemeint ist.


Die Alternative wäre Aktionismus. Ich würde Menschen ansprechen, die nicht vom Herrn vorbereitet sind und evtl. eher Verstockung als Nachdenken auslösen. Und ich hätte Stress/Druck. 

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.05.2014 09:08.

cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Die letzten Worte

von cipher am 30.05.2014 09:13

Cleo fragt: Wo beginnt Evangelisation? Müssen wir nun, teilweise als schüchterne Menschen, teilweise als Menschen mit Handycaps, alle auf die Straße, Traktate verteilen, Predigten in den Fußgängerzonen halten?
Hab' ich mich auchmal gefragt und eine unserer Töchter hat das auch praktiziert. Und oft haben wir solche manchmal fast verloren wirkende Grüppchen in Fußgängerzonen stehen sehen.

Für mich selbst steht dazu das meiste in Röm 12,1-3: 1 Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: Das sei euer vernünftiger1 Gottesdienst! 2 Und passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch [in eurem Wesen] verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.2 3 Denn ich sage kraft der Gnade, die mir gegeben ist, jedem unter euch, dass er nicht höher von sich denke, als sich zu denken gebührt, sondern dass er auf Bescheidenheit3 bedacht sei, wie Gott jedem Einzelnen das Maß des Glaubens zugeteilt hat.

Wir haben uns angewöhnt: Rede nicht vom Glauben, warte bis du gefragt wirst. Aber lebe so, dass du gefragt wirst.

Würde ich Zeugnis von Jesus geben, weil ich es "muss", würden die Menschen das bemerken und ich wäre unglaubwürdig.

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solana

-, Weiblich

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Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Die letzten Worte

von solana am 30.05.2014 10:51

Cipher schrieb:

Hab' ich mich auchmal gefragt und eine unserer Töchter hat das auch praktiziert. Und oft haben wir solche manchmal fast verloren wirkende Grüppchen in Fußgängerzonen stehen sehen.

Ja, ich erinnere mich da auch an einige Jahre in meiner Jugend ....
Es war für mich immer eine grosse Überwindung, auf wildfremde Menschen zuzugehen und eine Diskussion über den Glauben anzufangen. Anfangs dachte ich, das gibt sich mit der Zeit, das ist nur der "Widerstand meines Egos", der überwunden werden muss, aber so richtig wohlgefühlt habe ich mich - trotz mancher wirklich schöner Erlebnisse - dabei nie (es blieb immer ein wenig von dem Gefühl eines "Staubsaugervertreters", der versucht, den Leuten gegen ihren Willen etwas aufzuschwatzen).
Irgendwann habe ich mich dann eher auf den Büchertisch in der Mensa konzentriert und gemerkt, dass ich damit wesentlich besser klar komme. Da gab es auch gute Gespräche und die Leute, die dort stehen blieben, taten das von sich aus und hatten meistens auch Interesse. Ich denke, da sind wir nicht alle gleich und müssen uns nicht verpflichtet fühlen, es genauso so zu machen, wie andere...

Was mir immer noch schwer fällt, ist, meinen Glauben im Alltag in "normale Smalltalk-Gesprächen" einzubringen, irgendwie finde ich da keine richtigen Ansatzpunkte....
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Die letzten Worte

von Rapp am 30.05.2014 11:01

Wir sollen die Menschen "lehren". Ja, das Wort, das hier in der Bibel steht hat die Bedeutung von vorleben, zeigen, wie Gott es meint, anstubsen, in die richtige Richtung drängen... Das kann ich wohl am besten, wenn ich mit Jesus lebe. Worte können manchmal der eigentlichen Botschaft hinderlich sein...

Willy

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Die letzten Worte

von Burgen am 30.05.2014 20:40

Heute wurde ich von einem Mann und spaerer von einem Jungen per Augenkontakt, laecheln und einem Traktat bedacht.

Mich hat es sehr gefreut.

Der Mann haette mir anhand der Bibel den Weg zur Entscheidung fuer Jesus aufgezeigt.

Es war wirklich sehr gut und die Botschaft, die ich dann im Bus las,
war sehr gut.
DAS Missionsheft stammt aus Ostdeutschland und das Blaettchen von dem Jungen
enthaelt eine Handynummer.

Wir haben frueher miteinander gebetet bevor wir losgingen.
Wir gingen immer zu zweit. Das ist biblisch, Jesus sandte seine Leute zu zweit aus.

Gruß
Burgen  

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tefila
Gelöschter Benutzer

Re: Die letzten Worte

von tefila am 30.05.2014 23:18



In der Bibel steht, dass Christen bestimmte Begabungen haben.

Eph 4,11 sagt:
Und er hat einige als Apostel eingesetzt, einige als Propheten, einige als Evangelisten, einige als Hirten und Lehrer, damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes.

Warum steht hier "einige"? Weiß das jemand?

Aber ich glaube, uns allen sollte es so gehen, dass der Mund überläuft von dem, von was das Herz voll ist.

Eph 1,6 sagt, dass wir Gottes Kinder sind, zum Lob seiner herrlichen Gnade.

Es ist doch eigentlich einfach, den Leuten zu erzählen, dass der Heilsweg so einfach ist, dass es Gnade ist, ein Geschenk, wozu man sich nur im Lichte Gottes sehen und demütig als Sünder erkennen muss und dieses Geschenk nichts weiter als ein aufrichtiges Gebet "kostet". Wir haben doch eine grandiose GBotschaft, die echt nur Gott loben kann.

Das Evangelium kann man mündlich weitersagen. Es findet sich leicht ein Anknüpfungspunkt. Oder man kann es sich aufs Auto kleben, da lesen es dann ganz viele. Oder man kann auf dem Arbeitsplatz vielleicht einen Kalender mit Bibelversen hinhängen oder aufstellen. Oder man kann Traktate verteilen. Ganz mutig finde ich es, wie Burgen schrieb, im Traktat eine Telefonnummer anzugeben und sich dann damit wirklich für ungewisse Zeit zur Verfügung zu stellen.

Nicht ganz so zurecht komme ich mit ciphers Weg, nichts zu sagen, sondern nur so zu leben, dass einer fragt.

Wie soll das genau gehen? - nehmen wir mal ein Beispiel "Mehrfamilienhaus / Appartementhaus". Wie kann ich besonders leben, dass meine Nachbarn erkennen, dass es Gott gibt und das mein Leben sich nach Gott ausrichtet? Was fragen sie denn?

Mir fällt grad das ev. Kirchenlied ein: Kommt, sagt es allen weiter, ruft es in jedes Haus hinein! Kommt, sagt es allen weiter, Gott selber lädt dich ein!..."


Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.05.2014 23:27.
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