Aus dem Matrosen wurde ein Pharisäer
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Re: Aus dem Matrosen wurde ein Pharisäer
von Pal am 10.06.2014 13:04Wobei ich heute, aus dem Resümee meines eigenen Lebens, sagen würde:
Ohne Tod kein Leben, ohne (Selbst-)Zerbruch keine Gottesfülle!
Eben weil wir nicht zwei Herren gleichzeitig dienen können. Entweder wir werden selbstverliebt oder gottverliebt leben. Ton und Eisen mischt sich nicht...
Re: Aus dem Matrosen wurde ein Pharisäer
von solana am 10.06.2014 13:09Ja, lieber Pal, ich verstehe dich .
Die beiden Seiten sind eben nicht auseinander zu reissen - sie bedingen sich gegenseitig und führen damit in die "Dynamik" des christlichen Lebens, heraus aus der "Erstarrung" in der falschen "Sicherheit", die ein fein gewobenes Netz von "Glaubenssätzen" bringen kann, mit denen man sich selbst in seiner "Position" einschliesst und die zu einem "Panzer der Selbstgerechtigkeit" werden können.
Und zwar in beide Richtungen, je nachdem, was man einseitig überbetont.
Es gibt sowohl "selbstgerechte Pharisäer", die meinen, desArztes nicht mehr zu bedürfen als auch "Superfromme", die sich selbst darin gefallen, in "falscher Demut" im Staub liegen zu bleiben und versuchen, alle mit hinunter zu ziehen - dann wird die "Demut" zum "Verdienst" hochstilisiert....
Und sie handeln ganz genau so wie die "heuchlerischen Fastenden", die mit leidender Verzichtsmiene an öffentlichen Plätzen stehen und sich von Menschen für ihr "Leiden" bewundern lassen:
Mt 6, 16 Wenn ihr fastet, sollt ihr nicht sauer dreinsehen wie die Heuchler; denn sie verstellen ihr Gesicht, um sich vor den Leuten zu zeigen mit ihrem Fasten. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt.
17 Wenn du aber fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Gesicht,
18 damit du dich nicht vor den Leuten zeigst mit deinem Fasten, sondern vor deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten.
Ich meine jetzt nicht, dass du so etwas tust, aber die einseitige Überbetonung kann andere Menschen in diese Richtung schubsen, wenn bei der Verkündigung nicht auch die andere Seite dazu gesagt wird.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Aus dem Matrosen wurde ein Pharisäer
von Burgen am 11.06.2014 23:03statt Wohlfuehlevangelium so abzutun und auf manchen Websiten auch die entsprechende Lehre
negativ zu bedenken,
glaube ich nicht, dass , wenn auf der anderen Seite das Leiden verherrlicht erscheint ,
das eine oder das andere unrecht ist.
Was verbindet der Christ oder der Mensch mit dem Wort *Leiden* ?
Wie erlebt Jesus das Leiden? Oder Paulus, oder z.B. die verfolgten Menschen um des Glaubens Willen?
Ich frage, wie erlebt jeder von uns, Leiden um des Glaubens Willen?
Ich frage, laesst sich Leiden eher auf der emotionalen Ebene festmachen ?
Es ist doch ein Unterschied, ob ich leide, weil ich wegen meines Glaubens die Arbeit verliere
oder weil ich staendig zu spaet und muerrisch zur Arbeit komme?
Ich frage, gehört Leiden nicht genau wie auch Freude, Liebe, Frieden zu einer geistlichen Ebene?
Ohne dem Leiden die Schmerzen absprechen zu wollen.
Gruß
Burgen
Re: Aus dem Matrosen wurde ein Pharisäer
von Pal am 12.06.2014 06:06Liebe Burgen, zu deinen Fragen solltest du einen neuen Thread aufmachen... denn das führt hier wohl zu weit vom
Eigentlichen weg...
liebe Grüßle
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Aus dem Matrosen wurde ein Pharisäer
von Burgen am 12.06.2014 13:18ja, ich dachte mir schon, dass meine Gedanken nicht so passend sind.
Titus2,11-13
zeigt vielleicht ganz gut auf, welche Ambivalenz zwischen normalen Menschen und Pharisäer sein koennte.
Dein Zeugnis will ich natuerlich nicht zerreden...
Denn es ist erschienen die Gnade Gottes, heilsam allen Menschen;
sie nimmt uns in Zucht, damit wir unter Verleugnung des ungoettlichen Wesens
und der weltlichen Lueste vernuenftig und gerecht und gottselig leben
in der jetzigen Weltzeit,
in Erwartung der seligen Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit
des großen Gottes und unsres Retters Jesus Christus.
der sich selbst fuer uns dahingegeben hat,
um uns von aller Ungerechtigkeit zu erlösen
und fuer ihn selbst ein Volk zu reinigen zum Eigentum,
das fleißig sei zu guten Werken.
Solches rede und schaerfe ein mit allem Ernst.
Niemand verachte dich! (Schl51)
Dieser Text sprach mich heute sehr an. Man koennte vielleicht sagen,
sei kein Pharisäer , erkenne dich im Lichte Gottes und veraendere dich ,
lass dich von dir selbst erlösen .
Gott liebt dich.
Gruß
Burgen
Re: Aus dem Matrosen wurde ein Pharisäer
von Greg am 10.06.2016 12:401Ko 2:2 Denn ich hielt nicht dafür, etwas unter euch zu wissen, als nur Jesum Christum und ihn als gekreuzigt.
Halte weiter dagegen, Pal. Diese Botschaft muss verkündigt werden.
Wir leben in einer Welt, die das nicht hören will. Es soll nicht über das Blut gesprochen werden. Das Kreuz wird klein, wir selbst sollen größer werden.
Es wird verachtet, das Jesus immer wieder und immer wieder seinen Jüngern gesagt hat, was mit ihm passieren wird, warum er es tut. Wir vergessen, das er in seiner schwersten Stunde alleingelassen worden ist. Und das er bei seiner Herlichsten Stunde auch allein war, weil es niemand glaubte.
Gebe nie auf zu reden von Jesus und ihn als gekreuzigt.
Ich bin eine fröhliche Knackwurst!
Re: Aus dem Matrosen wurde ein Pharisäer
von Pal am 10.06.2016 14:23Ja, lieber Greg, und genau dort, wo das "menschliche Element" in den Vordergrund kommt, da finde ich die folgende Bibelstelle so passend:
Diese TRENNUNG, war und ist etwas vom schmerzlichsten und wichtigsten in meinem Christenleben.
Denn all das Seelische, Menschliche enthält eine enorme Gefahr, die mich in die Gefangenschaft der Lüge bringen möchte.
Um dort heraus zu kommen, bedeutet die Kraft Gottes (um wirklich erlöst zu werden) kennen zu lernen und für die eigene Scheinheiligkeit den absoluten Bankrott zu erleben.
Essig war meine Medizin! - Und das war gut so!
Ganz vollautomatisch kam dann anstelle des "Scheins" das "Sein".
Und eine ausgeglichene, gesunde, heilsame Selbstverabscheuung=>
Re: Aus dem Matrosen wurde ein Pharisäer
von Pal am 11.06.2016 14:31Noch ein Punkt bei der Trennung von echter Geistlichkeit und falscher, menschlicher Frömmigkeit.
Kindlichkeit, nicht Kindisch-keit (!), ist ein Schlüssel zu echtem Gotterfahren.
Dazu gehört genauso Einfachheit, Nüchternheit, Normalsein. Und keine solchen überstrapazierenden "Klimmzüge der eigenen Kraft", die immer nur das Fleisch hervorbringt.
Nach mM