Was denn nun? Kinder oder Knechte?

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Was denn nun? Kinder oder Knechte?

von Henoch am 07.07.2014 12:10

Hallo tefila,
ja, der ältere Sohn steht auch für das jüdische Volk, das weiterhin nach dem Gesetz Gott dienen wollte.
Stimmt.
Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.07.2014 12:12.

Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Was denn nun? Kinder oder Knechte?

von Merciful am 07.07.2014 11:45

solana schrieb: Die "Freiheit im Dienen" aus Liebe entsteht erst aus der Freiwilligkeit, und dafür ist Erkenntnis der unverdienten Gnade nötig und die Einsicht, dass wir ohne diese Gnade "Nichts" sind.

Ja, Paulus drückte dies aus mit den Worten:

Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme. Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.

(Brief des Paulus an die Epheser 2, 8-10; Luther 1984)

'Geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken', darin kommt doch sehr klar zum Ausdruck, dass auch die Kinder Gottes handeln und wirken, also dienen als Diener Gottes.

Daher ist mir StefanS' Problem nicht klar geworden, was macht ihm zu schaffen?

Merciful

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alles.durch...

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Re: Was denn nun? Kinder oder Knechte?

von alles.durch.ihn am 07.07.2014 11:41

Nur kurz, ihr Lieben..

ich schrieb gestern: Es gibt doch diesen Vers, dass wir entweder Sklaven des Teufels, oder Sklaven Gottes sind *suchen muss*.. (was für mich keinen Widerspruch zur Kindschaft darstellt)

Und hier isser..

Römer 6, 22 aus der Elberfelder:
Jetzt aber, von der Sünde freigemacht und Gottes Sklaven geworden,
habt ihr eure Frucht zur Heiligkeit, als das Ende aber ewiges Leben.


Liebe Segensgrüße,
adi

..ich will den Herrn loben allezeit und seinen Namen preisen! <3


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tefila
Gelöschter Benutzer

Re: Was denn nun? Kinder oder Knechte?

von tefila am 07.07.2014 11:39

Henoch schrieb: und dennoch ging der treue Sohn nicht ins Vaterhaus! Zumindest nicht in diesem Teil der Geschichte. Er steht für die ungläubigen Diener. Er steht für die, die meinen, der Dienst verpflichte Gott zur Gnade. Dann wäre Gnade aber nicht Gnade. Der Herr will Reue und nicht Leistung mit dem Nebengedanken, dann sei Gott verpflichtet. In dieser Geschichte ist der verlorene Sohn der, der dem Vater treu gedient hat mit dem falschen Motiv und ohne Hingabe. Lies mal wie verbittert und neidisch er auf die Gnade des Vaters gegen den zurückgekehrten Bruder reagiert.

Liebe Henoch,

soweit ich weiß, steht der erstgeborene, ältere Sohn in diesem Gleichnis für das Volk Israel (vgl 2. Mo.4,22). Der alte Bund, der nochmal in Gal. 4,24-25 angesprochen ist, ist der, der aus Menschen Sklaven des Gesetzes macht. Das sind die, die sich ihre Errettung verdienen wollen.

Vielleicht, Stefan, ist das der "negative Beigeschmack", der dir Bedenken macht.

Aus dieser Knechtschaft sind wir erlöst: Knechte des Gesetzes zu sein: Gal 4,7.

Der ältere Sohn der Knechtschaft aus dem Gleichnis wird sich weiter bemühen, den Vater mit seiner Arbeit zufrieden zu stellen.

Und der jüngere Sohn, der angetan ist mit den Dingen, die ein Herr normalerweise keinem Knecht gibt (z.B. Ring, Gewand), der wird sich wohl nun auch beim Vater so verhalten und ihm dienen als Kind und sich nicht nur vom Vater bedienen lassen, dass er ihm gefällt - aus Erfahrung des schlechten Lebens und Dankbarkeit und Liebe heraus.

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Was denn nun? Kinder oder Knechte?

von Henoch am 07.07.2014 11:05

Hallo Solana,
wunderbar erklärt, Danke
Henoch

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solana

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Re: Was denn nun? Kinder oder Knechte?

von solana am 07.07.2014 11:03

Henoch schrieb:

Lies mal wie verbittert und neidisch er auf die Gnade des Vaters gegen den zurückgekehrten Bruder reagiert.

Ja, Henoch, daran kann man wohl die Motivation hinter der "geleisteten Arbeit in seines Vaters Haus" erkennen: er tat das um des "Lohnes" willen - nicht aus Liebe zum Vater im Bewusstsein seiner Sohnesstellung, freiwillig und gern. Er tat es, um sich dadurch eine besonders anerkannte, ausgezeichnete Stellung zu "verdienen" im Gegensatz zu denen, die das nicht verdient haben, wie bspw sein Bruder.
Also tut der ältere Bruder seinen Dienst im Hause des Vaters eigentlich in einer "Knechtsgesinnung", die nicht seinem Stand als freier Sohn und Erbe entspricht.

Die "Freiheit im Dienen" aus Liebe entsteht erst aus der Freiwilligkeit, und dafür ist Erkenntnis der unverdienten Gnade nötig und die Einsicht, dass wir ohne diese Gnade "Nichts" sind.
Gruss
Solana

Oh, ich seh grad, dass du genau das auch in deinem Beitrag ergänzt hast - schön, wie unsere Gedankengänge gleich laufen 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.07.2014 11:05.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Was denn nun? Kinder oder Knechte?

von Henoch am 07.07.2014 10:58

Hallo Merci, stimmt, es weicht etwas ab vom Thema...

Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.07.2014 10:58.

Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Was denn nun? Kinder oder Knechte?

von Merciful am 07.07.2014 10:54

Ja, Henoch,

ich kenne diese Erzählung. Aber dies tut hier nichts zur Sache. Es war gut und richtig, dass der andere Sohn dem Vater treu gedient hatte. Sein Problem lag woanders. Aber dies ist ja hier nicht das Thema.

Merciful

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Was denn nun? Kinder oder Knechte?

von Henoch am 07.07.2014 10:50

Hallo Merciful,
 
und dennoch ging der treue Sohn nicht ins Vaterhaus! Zumindest nicht in diesem Teil der Geschichte. Er steht für die ungläubigen Diener. Er steht für die, die meinen, der Dienst verpflichte Gott zur Gnade.  Dann wäre Gnade aber nicht Gnade. Der Herr will Reue und nicht Leistung mit dem Nebengedanken, dann sei Gott verpflichtet. In dieser Geschichte ist der verlorene Sohn der, der dem Vater treu gedient hat mit dem falschen Motiv und ohne Hingabe. Lies mal wie verbittert und neidisch er auf die Gnade des Vaters gegen den zurückgekehrten Bruder reagiert.

Röm 11,6 Ist's aber aus Gnade, so ist's nicht aus Verdienst der Werke; sonst wäre Gnade nicht Gnade.

In dieser Geschichte sieht man auch, dass einen knechtische Gesinnung nicht ins Vaterhaus führt, aber eine reuige, und letztere bringt uns vor die Liebe eines wartenden Vaters.
Der Vater lockt hier auch den zweiten Sohn. Aber das Herz des Sohnes ist verbittert gegen dessen Wege und sein Stolz verhindert, dass er sich dem Vater aus dem Herzen hingibt. Stattdessen will er Anerkennung vom Vater für seine Leistung.

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.07.2014 10:57.

Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Was denn nun? Kinder oder Knechte?

von Merciful am 07.07.2014 10:45

Ja, solana, die Erzählung vom verlorenen Sohn ist hier wohl hilfreich.

Der Sohn ist und bleibt Sohn. Der Vater nimmt ihm die Sohnesrechte nicht und gliedert ihn nicht ein in seine Arbeiterschaft.

Dennoch wird man aber annehmen dürfen, dass dieser Sohn dem Vater in der folgenden Zeit in verantwortlicher Stellung treu gedient haben wird, würde man die Erzählung weitererzählen.

So hatte auch der andere Sohn in der Erzählung hervorgehoben, dass er dem Vater stets treu gedient habe. Sohnschaft und Dienst werden da nicht als Widerspruch empfunden.

Merciful

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