Heilssicherheit - Glaubensgewissheit - alles nur gesunde "Unsicherheit"?

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cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Heilssicherheit - Glaubensgewissheit - alles nur gesunde "Unsicherheit"?

von cipher am 22.09.2014 22:47

Pal schrieb: ...denn die Selbstverurteilung wird dafür immer die richtige Reaktion sein.
Jetzt sind wir also vom unsicheren Heil zur Selbstverurteilung gekommen.

Es gab eine Anklage: Jesus hing am Kreuz. Es gab eine Strafe: Jesus wurde hingerichtet. Wer Jesus als Herrn und retter angenommen hat, wird nie wieder verklagt! Er wird auch nicht bestraft.

Es ist der Teufel, der uns zur Selbstverurteilung und Selbstverdammung treibt. Nicht Jesus! Wir sind makellos und heilig für Gott. Nicht, weil wir uns selbst verurteilen, sondern wegen dem, was Jesus für uns getan hat. Aber es gibt noch viele Christen, die so selbstzentriert sind, dass sie mehr auf sich, als auf Jesus sehen. "So gibt es also jetzt keine Verurteilung mehr für die, welche in Christus Jesus sind", scheint nicht zu gelten für die, die sich lieber der Selbstverurteilung anheim geben.

Also wohin, wenn man mal wieder in Sünde gefallen ist? Hin zu Jesus. Nicht in die Selbstverdammung! Das ist einfach nur falsch! Selbstverdammung macht Dich nicht so vollkommen und heilig wie es Jesus verlangt!

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NorderMole
Gelöschter Benutzer

Re: Heilssicherheit - Glaubensgewissheit - alles nur gesunde "Unsicherheit"?

von NorderMole am 22.09.2014 22:11

Ich hatte ausnahmsweise mal ein aufschlußreiches Traktat gelesen.
Darin heißt es:
Jesus vergibt Sünde,
der Vater vergißt Sünde
und der Mensch überwindet Sünde ! 

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Pal

65, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2513

Gesunde "Glaubens-Unsicherheit"

von Pal am 22.09.2014 21:47

Solana: Sollen wir nun unser "uns verdammendes Herz" zum Schweigen bringen oder nicht?

Ja, sicher sollen wir das! -
Aber dennoch erfahren wir, zumindest ich, bei jeder Art von Sünde - die ja leider jedem Christen auf Erden noch unterläuft - diese Art von Herzens-Verdammung, denn die Selbstverurteilung wird dafür immer die richtige Reaktion sein. Oder sollte ich nur die "Augen zudrücken und so tun als ob nichts geschehen wäre"? -

So weit es ums Sündigen geht, und das ist selbstverständlich auch der Unglaube (gemäß Röm 14:23) sind wir uns vielleicht einig. Oder nicht?

Im Ablauf ist es bei mir faktisch immer das Gleiche:
# Ich habe gesündigt, # ich erkenne es, # ich bereue es, # ich bringe es ans Licht / ich gebe es zu # es verurteilt/verdammt mich, # Jesus vergibt mir # ich bin wieder frei/ das schlechte Gewissen ist weg; mein Herz ist zum Schweigen gebracht.

================

Doch nun gibt es eine ähnliche Verlaufskurve bei Dingen, die ich nicht als Sünde sondern als Schwachheit oder Unvermögen bezeichnen möchte.
Einfach weil ich, als Mensch, von mir aus, nicht fähig bin Gott so ganzgherzig zu lieben, wie ER es verdient.

Da gibt es also einen großen Unterschied zwischen Sünde und Unvermögen / Fehlern!
So vermute ich, das auch Jesus, als ganzer Mensch, etwas von dieser Art von Schwachheit im eigenen Erdenleben durchlitt. Ich denke mir, das gerade diese Anfechtung seine unbeschreibliche Gethsemane Spannung ausmachte.

Das sind Dinge, wo ich deshalb in Selbstverurteilung komme, weil ich einfach (von meinem Ego her) zu sehr gehandikapt bin. Ich möchte vollkommen, ganzherzig, absolut so sein wie Gott mich haben will. Denn in diesem Stadium bin ich so vollkommen und heilig wie es Jesus verlangt.  Mat 5:48 Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.
Aber dieses Stadium erhalte ich nur durch einen Sterbens-Prozeß, wo es tagtäglich gilt: Joh 3:30 Er muß wachsen, ich aber abnehmen.
Das wiederum vollzieht sich bei mir nicht so sehr in der Theorie sondern ganz praktisch im Alltag.

Davon predige nicht euch, sondern faktisch mir selbst. Denn beim Schreiben meiner eigenen Worte werden mir die Zusammenhänge noch einmal so deutlich.
 

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Heilssicherheit - Glaubensgewissheit - alles nur gesunde "Unsicherheit"?

von Henoch am 22.09.2014 20:30

Hihi, Cipher,

da hast de recht...

Henoch

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cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Heilssicherheit - Glaubensgewissheit - alles nur gesunde "Unsicherheit"?

von cipher am 22.09.2014 19:45

Henoch schrieb: Er hat zwar keine Quittung in der Hosentasche...
Mit 'ner Taschenbibel schon.

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Heilssicherheit - Glaubensgewissheit - alles nur gesunde "Unsicherheit"?

von Henoch am 22.09.2014 19:07

Hallo Cipher,

und so sollte es auch mir einem wiedergeborenen Christen sein. Er hat zwar keine Quittung in der Hosentasche, aber den heiligen Geist im Herzen.

Röm 8,16 Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind.

Wer nach einigen Jahren im Glauben immer noch keine Heilsgewissheit hat, muss eigentlich nachdenken, ob er den Geist hat.

Henoch

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cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Heilssicherheit - Glaubensgewissheit - alles nur gesunde "Unsicherheit"?

von cipher am 22.09.2014 18:10

Eine Gruppe Jugendlicher turnt durch einen Elektronikmarkt. In der Schule war früher Schluss, Turnen fiel aus. Und hier gibt es so interessante Dinge zu sehen, Spielekonsolen, an denen man die neuesten Spiele versuchen kann, interessante Computer, Zubehör, Fernseher aller Klassen und Größen. Die Verkäufer sind dergleichen zwar gewohnt, haben jedoch ein waches Auge auf die Gruppe.

Und da geschieht es: Einer von ihnen lässt seinen Turnbeutel über den Kopf gleich einem Wurfgeschoss kreisen - plötzlich bleibt der Beutel an einem Kabel hängen, verfängt sich und holt mit dem Restschwung zwei große Fernsehgeräte aus dem oberen Regal, die krachend zu Boden fallen und erlöschen. Da liegen die schwarzglänzenden flachen Geräte, die Standfüße gebrochen, eine Ecke des eines Gehäuses ist abgeplatzt, eine Sichtscheibe fiel auf eine scharfe Kante und hat eine große "Macke".

Entsetzte Stille. Eilig eilen zwei Verkäufer herbei, der Filialleiter kommt aus seinem Büro gewetzt. Und der Übeltäter steht da mit hängendem Kopf. Dem 14jährigen schwindelt vor Angst und vor Schrecken und er ist allein. Seine Kameraden haben, scheinbar noch, als die Geräte im Fallen begriffen waren, das Weite gesucht und sind eiligst verschwunden. Er muss sich auf die Lippen beißen, um nicht zu weinen.

Der Filialeiter zitiert den Jungen mit in sein Büro. Als er hinter ihm hergeht, damit er ihn nicht aus dem Blick verliert, nimmt er nicht wahr, dass ein geschmackvoll gekleideter Mann unbestimmten Alters ihnen in knappem Abstand folgt.

In dem kleinen Büro des Filialleiters baut sich dieser gerade vor dem Jugen auf um ihm die unbedingt notwendige Standpauke zu halten, bevor er zur Anzeige schreitet. Da tritt der Herr, der ihnen gefolgt ist, zwischen die beiden.

"Hören Sie, Herr - wie ist ihr Name bitte?", spricht er den Filialleiter an. Dieser wendet sich halb von dem Jungen ab und nennt etwas konsterniert seinen Namen. "Schmitt", engegnet er, "mein Name ist Schmitt." "Gut, Herr Schmitt. Bitte nennen Sie mir den Preis für diese beiden beschädigten Geräte..."

Herr Schmitt versteht nicht und versucht, zu diskutieren. Doch rasch erkennt er, dass ihm hier die Möglichkeit gegeben wird, den Schaden schnell und unbürokratisch abzuwickeln. Er nennt dem Mann den Preis nach kurzer Einsichtnahme in seine Verkaufsunterlagen. Dieser zückt seinen Geldbörse, zählt dem Filialleiter Schmitt den Betrag auf den Schreibtisch und sagt dann: "Bitte quittieren sie dem Jungen, dass der Schaden, den er angerichtet hat, vollkommen beglichen ist und dass seitens Ihres Unternehmens keinerlei Ansprüche mehr gegen ihn bestehen."

Herr Schmitt sieht auf will eigentlich sagen, dass er das eigentlich gar nicht so ohne weiteres könne. Doch nach einem Blick in die freundlich-ernsten Augen seines Besuchers stellt er das Schriftstück aus, versieht es in dreifacher Ausfertigung mit Firmenstempel und seiner Unterschrift. Eines händigt er dem Jungen aus, ein Exemplar legt er auf seinen Schreibtisch, um es später abzulegen und ein Exemplar gibt er dem Gönner dieses Jungen.

Man verabschiedet sich. Der Junge verlässt, zwar noch etwas verwirrt, doch leichten Herzens, das Büro des Filialleiters Schmitt. Als er wieder im Verkaufsraum ist, will er sich bei dem Fremden bedanken und dreht sich zu diesem um. Doch der ... ist nicht zu sehen. Auch bei einem raschen Marsch durch den ganzen Markt kann er seinen Wohläter nicht erblicken. Doch in seiner Hand hält er fest die Bestätigung, dass der angerichtete Schaden beglichen und die Wiedergutmachung quittiert ist. Den Zettel faltet er sorgfältig zusammen und versenkt ihn in seiner Geldbörse.

Als er aus dem Markt tritt, gammeln seine Kameraden auf dem Parkplatz in einer schattigen Ecke und warten auf ihn. Alle durcheinander fragen sie ihn, wie das Abenteuer ausgegangen sei. Bis an die Ohrläppchen grinsend berichtet er, dass der Schaden beglichen ist und dass er nichts mehr zu befürchten hat. "Kann doch gar nicht sein" ... "Gibts doch nicht" ... "Erzähl keinen Quatsch" tönt es um ihn herum. Da zieht er den Zettel aus seiner Börse und zeigt ihn seinen Kameraden. Da verstummen sie, einige kopfschüttelnd, einige sich am Kopf kratzend, einige gänzlich ratlos.

Auf dem Heimweg in der Sbahn sitzt er an einem stillen Platz, die Ohrhörer in den Ohren, die Augen geschlossen. Wie im Traum erlebt er diese scheußlichen Minuten erneut vor Augen, es ist noch so frisch im Gedächtnis. Und als ihm ein böses Angstgefühl in die Glieder fährt und sein Herz erneut heftig klopfen macht, blickt er auf seinen Zettel - und ist wieder entspannt. Achja - die Schuld ist ja beglichen.

Und im Laufe der nächsten Tage schwindet das Gefühl von Angst und Unsicherheit aus seinem Herzen. Und wenn es doch einmal kommen will, braucht er nur an seine Quittung zu denken...

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solana

-, Weiblich

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Beiträge: 4164

Re: Heilssicherheit - Glaubensgewissheit - alles nur gesunde "Unsicherheit"?

von solana am 22.09.2014 17:02

Pal schrieb:

Ich freue mich, das du mich ein wenig verstehst!

Lieber Pal, ich bin mir nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe.
Mir ist deine Antwort auf meine Frage überhaupt nicht klar: Sollen wir nun unser "uns verdammendes Herz" zum Schweigen bringen oder nicht?

Also ich stimme so weit mit dir überein, dass uns unser Herz "zu recht" verdammt.
Darauf ist aber Gottes Antwort Gnade aufgrund seiner Liebe zu uns - und aufgrund dieser liebenden Zuwendung Gottes dürfen wir unser Herz dazu bringen, mit seiner Anklage aufzuhören - Das ist unsere "zurückliebende" Antwort auf die Liebe Gottes:

1. Joh 4,9 Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen.
10 Darin besteht die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden.

Die Antwort auf diese Liebe kann doch nur "Annahme des geschenkten Lebens" sein - und nicht "Verharren im verdienten Tod".
Das wäre doch "Geziere des Ego, das sich nichts schenken lassen will, was es nicht "verdient" hat" und Undankbarkeit, in gewisser Weise auch Stolz, zu stolz um sich zum Leben befreien zu lassen und lieber im verdienten Tod bleiben, "aber mit Würde".

Wenn du das "Sterben nur als eine Art "Durchgangsstation" zum Leben siehst, dann gebe ich dir recht.
Das Ego/alles, was den "alten Menschen" ausmacht, muss "sterben", um Platz zu machen für das (wahre) Leben. Um dieses wahre Leben zu ergreifen und alles "Alte" loszulassen, brauchen wir doch Glaubensgewissheit, keine "gesunde Unsicherheit". 

"Unsicherheit gehört doch mit zum "alten Menschen", ist doch geknüpft an die Fleischlichkeit, die Unfähigkeit gottgefällig zu leben.
Der neue, geistliche Mensch ist doch eher gekennzeichnet durch die "Gewissheit des Glaubens", "und zweifelte nicht durch Unglauben" wie Abraham.
Nun ist es unsere "Wahl", was unser Leben bestimmen und beherrschen soll: der Geist oder das "Fleisch". Beides gleichzeitig geht nicht .

Vielleicht kannst du noch genauer erklären, wie du das meinst - sollen wir unser "uns anklagendes Herz" nun zum Schweigen bringen oder nicht?
Sollen wir das Leben ergreifen oder im Tod verharren?
Sollen wir uns vom Geist beherrschen lassen und seiner Gewissheit oder vom Fleisch und seiner Ungewissheit? 
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Heilssicherheit - Glaubensgewissheit - alles nur gesunde "Unsicherheit"?

von Henoch am 22.09.2014 15:12

Hallo Pal,

ich gebe es auf. Es ist nicht möglich einem Meister des Bibelverdrehens etwas verständlich zu machen durch die Bibel.

Gibt es Dir nicht zu denken, dass Du Thread für Thread, Post für Post von verschiedenen Geschwistern gesagt bekommst, dass Du Bibelverse aus dem Sinnzusammenhang heraus zitierst, um eine falsche Palsche Sonderlehre zu belegen.

Wie könnte ich Dich verstehen, wenn Deine Erläuterungen und die Bibelverse gar nicht zusammenpassen?

Ich hoffe nur, dass Du nicht in irgendeiner Gemeinde predigst oder lehrst.

Henoch  

 

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cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Heilssicherheit - Glaubensgewissheit - alles nur gesunde "Unsicherheit"?

von cipher am 22.09.2014 14:57

Pal schrieb: Und obendrein: Was soll das alles? Heutzutage wollen wir so etwas gar nicht mehr hören! Das ist doch grauenvoll! Kann das ein lieber Gott gewollt haben?.....
Pal, wie kommt man als bibelkundiger Christ auf den Gedanken, jene Verse aus dem Brief an die Korinther auf diese Weise zu "nutzen"? Weißt Du, was in meiner Bibel direkt über diesen Zeilen steht? "Die Überheblichkeit der Korinther und das Vorbild des Apostels". Sind nun wir als Deine Leser die überheblichen Korinther und Du der vorbildliche Apostel? Ist es das, was Du uns vermitteln willst? Paulus nutzt das Mittel der Ironie, um die Korinther zu rügen - Du willst uns rügen? Paulus redet den damals offenbar sehr arroganten und überheblichen Korinthern ins Gewissen, das war keine "Predigt", lieber Pal. Wie lag die Sache wirklich? Die Korinther hatten den Apostel verachtet. Ja, sagt er, wir sind verachtet, verspottet, verfolgt, in Trübsal; ihr habt es bequem gehabt, ihr seid wie Könige gewesen.

Wie passt das zum Thema "Heilssicherheit - Glaubensgewissheit"?

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