"Alles, was ihr tut..."

Re: "Alles, was ihr tut..."

von solana am 31.10.2014 14:19

Hallo Henoch
Du willst damit aber nicht sagen: "Ich muss nur sicherstellen, dass ich "die reine Lehre" verkündige - so rein es mir irgend möglich - und der "Rest" braucht mich nicht zu kümmern. Es reicht, wenn ich das meinem Gesprächspartner irgendwie vor die Füsse knalle und Gott bitte, dass es bei ihm schon richtig ankommt."?  
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Re: "Alles, was ihr tut..."

von Henoch am 31.10.2014 14:35

Hallo Solana,

...kam das so rüber? Mach ich das so?

oh weh....

Nein, so ist es nicht gemeint. Es soll heißen, dass ich in dem Fall, wo sich die Standpunkte verhärten, nicht in schändliche Wortgefechte verfallen möchte, also in ein ewiges hin und her und dann zuletzt womöglich noch in einem unmöglichen Umgangston, sondern besser um die Wahrheit für uns beide bitte.

Wenn jemand die Wahrheit nicht hat, kann ihn niemand überzeugen als alleine der Herr. Alles muss gegeben werden.

Was praktisch weiterhilft sind Fragen, meine ich. Das lockert die verhärteten Standpunkte eventuell auf.

Aberr ich bleib schon auch gern mal hängen...ich gebs ja zu.

Der Vers bedeutet aber auch, und insofern erklärt sich mir Dein Eindruck, dass Ungläubige, die bewusst Irrlehren verbreiten, durchaus mit der Wahrheit konfrontiert werden sollen und dann diskutiere ich das nicht länger. So verstehe ich das. Ja, dann knall ich die Wahrheit vor die Füße und gehe weg. Und dann bitte ich für den Irrlehrer um die Wahrheit.

Henoch

 

Nachtrag: Jetzt könnte man fragen, ja wissen wir denn so sicher die Wahrheit? Ich sage ja, zumindert in den Grundlagen sind sich wiedergeborene Christen einig, denn (1 Kor 2):

10 Uns aber hat es Gott offenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen der Gottheit.

11 Denn welcher Mensch weiß, was im Menschen ist, als allein der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was in Gott ist, als allein der Geist Gottes.

12 Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, dass wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist.

Da brauchen wir unser Licht nicht unter den Scheffel stellen.

Aber wir sollen auch niemanden anzünden, klar.

Re: "Alles, was ihr tut..."

von solana am 31.10.2014 15:18

Hallo Henoch
Zu 1) Ja (bei mir, deshalb hab ich ja nachgefragt ) zu 2) nein  

Will sagen - nein, ich denke nicht, dass du das so machst.
Aber so wie du mir auf die letzten Beiträge geantwortet hast, kam das irgendwie so rüber, als sei jedes "Eingehen auf den anderen" ein "Menschen dienen, um ihnen zu gefallen". Und "das ist von übel" - also zugesiptzt kommt dann das raus, was ich oben formuliert habe.
Aber ich konnte mir nicht so ganz vorstellen, dass du das wirklich so meinst. 
Dann ist ja gut und wir sind uns einig. Schön!
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Re: "Alles, was ihr tut..."

von MichaR am 31.10.2014 15:48

sieht man mal wie schnell wir was falsch verstehen können^^.

Die Wahrheit und die Liebe sind untrennbar, korrekt! Und ja, es ist ggf. ein sehr schmaler Grad auf einem eh schon schmalen Pfad.
Hier ist  sowohl Weisheit und wieder mal die Liebe gefragt & die Wahrheit, denn ohne die gibts eh keinen Frieden (!!)

Und was ist all das? Richtig: ER selbst - ohne Ihn können wir gar nix!

Wenn wir also hier was schreiben ohne IHN und ggf. uns hochhalten oder ggf. nur irgendwas verteidigen, was eig. nicht haltbar ist und was letztlich Stolz ist- dann gibts klar Probleme.

Auch Paulus hat sich mal mit wem "gefetzt" - er konnte und wollte nicht zustimmen, hatte er nun keine Liebe? Hatte er nun eine andere Wahrheit?
Ggf. ein "anderes Evangelium" - vllt.
Auch über das Halten der Tora übrigens wurde gestritten ob das die Heiden auch tun müssten - erinnert euch, dann gabs ein Konzil der Apostel
indem klar ein Nein rauskam mit 4 Ausnahmen.

also Streit sollte vermieden werden, um der Liebe willen und um des Friedenw willen, aber nicht um JEDEN Preis meine ich.
und wie der Geist durch Paulus sagte, damit die Bewährten sich heraus-bewähren, es muss tw. so sein.

Nicht jeder Streit ist also zwingend "Böse",- obwohl die oft niederen Beweggründe mindestens einer Partei dies oft auslösen werden!

Re: "Alles, was ihr tut..."

von solana am 31.10.2014 16:45

Hallo Micha
Ja, da sind wir dann wieder bei der Frage: Wann ist ein Streit gut und angebracht und wann sollte man "Meinungen" einfach stehen lassen und sagen: "Ok, du denkst in dieser Frage so und ich anders - das darf so sein, ohne dass einer "abqualifiziert" werden müsste als "unbiblisch", "unwahr", "Gott nicht wirklich gehorchen wollend, sondern nach faulen Ausreden suchend"...usw

Und da habe ich eben unterschieden, nach "heilsentscheidenden" Fragen bzw offensichtlichen Irrlehren, bei denen es keine Kompromisse gibt und "Meinungen" auf der anderen Seite, wo auch Paulus dazu aufruft:

Röm 14,1 Den Schwachen im Glauben nehmt an und streitet nicht über Meinungen.
(Hier ging es um Feiertage und das Essen von Götzenopferfleisch, das sogar die Teilnahme am Götzenopfermahl im Tempel beinhaltet, wie an anderer Stelle ausgeführt)


Wie weit ein "Eingehen auf den anderen aus Rücksichtnahme" gehen kann, zeigt sich bei Paulus bspw darin, dass er Timotheus beschnitt aus Rücksicht auf jüdische Mitbürger:

Apg 16,3 Diesen wollte Paulus mit sich ziehen lassen und er nahm ihn und beschnitt ihn wegen der Juden, die in jener Gegend waren; denn sie wussten alle, dass sein Vater ein Grieche war.

obwohl er an anderer Stelle schreibt

Gal 5,3 Ich bezeuge abermals einem jeden, der sich beschneiden lässt, dass er das ganze Gesetz zu tun schuldig ist.
4 Ihr habt Christus verloren, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt, und seid aus der Gnade gefallen.

Dennoch beschnitt er Timotheus aus Rücksicht auf die Juden, die er "gewinnen" wollte und sah sich und ihn in der Freiheit, durch diesen Akt nicht "aus der Gnade zu fallen". Denn auch die Beschneidung in sich selbst ist nur "ein Schatten des Zukünfigen", wie Feiertage und Götzenopferfleisch.
Darum lohnt sich nicht, zu streiten "ein jeder sei seiner Meinung gewiss", keiner verachte den anderen und keiner richte den anderen.
Gruss
Solana

 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Abstriche an der Wahrheit zu Gunsten von "Frieden" kann und darf es nicht geben. Das wäre ihn verleugnen.

von MichaR am 31.10.2014 16:55

hallo Solana,

ja, eigendlich alles ja bis auf ein paar Sachen die sich mal wieder sicher ungewollt "eingeschlichen" zu haben schenen
ich markier mal:

das meiste ist grün, dem stimme ich zu, das unbilbisch habe ich aber demonstrativ auch grün gemacht, denn das unterscheidet uns zu den Heiden, die Gott und sein Wort ablehnen (!!)

Das rote hat sich wohl iwie "eingeschlichen" fürchte ich, "reingeschummelt" oder selbst eingetragen, denn davon hat meine ich - halbweg noch klar im Kopf seinend und erinnernd - KEINER was geschrieben. Zumindest nicht so wie es hier erstaunlicher Weise auftaucht, oder?

Geht es um "meine Ehre" - so gebe ich gern nach, ich bin eh nix, ein quasi "unnützer Knecht", ja selbst wenn ich "alles ausgeführt" habe.
Geht es um "Seine Ehre", so gebe ich nicht nach, es sei denn  eine Zeitlang wenn Gott es will, aber ich gebe die Wahrheit nicht preis  - Nein, ausdrücklich nicht.

Reine "kleine Lehrmeinungen"... ok, da kann man mal nen Auge zudrücken, aber nicht am Evangelium rumschnipseln = NO GO!

aber da denken wir wohl ziemlich ähnlich, würde ich mal meinen, auch wenn sich das vlllt. nicht sofort so liest, da wir uns - ergänzend? - vllt anders ausdrücken.
Wir sind hier sicherlich auf ganz ähnlicher Linie  



Edit: korrigiert, etwa gefühlte 3750 Tippfehler..:(
....und ergänzt

Damit ich nicht falsch verstanden werde: das allermeiste um was hier gestritten wurde, waren eher Lehrmeinungen, also wie du, Solana, richtiger Weise unterscheidend definniert hast: "nicht heilsentscheidend".
Hier könnte und sollte in Zukunft die Liebe und die Weisheit dominieren und motivieren, sich mal zurückzunehmen oder es "stehen zu lassen".
Das sollte klar sein.
Aber das ist ja auch in zunehmendem Maße bereits geschehen inzwischen, auch wenn mE. andererseits zu oft die "eigne Ehre" Triebfeder war.

Re: "Alles, was ihr tut..."

von Henoch am 31.10.2014 17:36

Hallo Micha, hallo Solana,

ich denke, hier muss man wirklich einhaken. Ja, es gab Textstellen, die beim im ersten Eindruck so klangen, irgendwas sei "unbiblisch" oder man würde nach "faulen Ausreden" suchen.

Aber im Kontext fand ich oft Bibelstellen, die erklärten, warum etwas unbiblisch sein würde, und zum Thema "Ausreden suchen" las ich, dass sich jeder selber prüfen soll.

Ich denke aber schon, dass dabei so einiges etwas zärtlicher formuliert hätte werden können, um diese Wirkung zu vermeiden.

Andererseits gibt es in Diskussionen ja auch gerne den "...und das bedeutet, dass..."- Effekt und schon fängt man mit Jiu Jitsu an (Schattenboxen).

Das ist auch so eine Ursache für Unfrieden. Das kenne ich von mir auch.

Nein, nicht alles bedeutet, was ich meine zu lesen und nicht immer bin ich überhaupt gemeint, und ja, ich sollte so manche Worte auf die Goldwaage legen, wenn ich schreibe und die Viehwage nehmen, wenn ich lese... und am besten ist es, ich schreibe meine "Anklage" in der "ich"-Form, weil ich ja sicher sein kann, dass ich alle diese Fehler selbst auch mache.

Wenn ich mich dann zur "Ich"-Form durchringe (und mitnichten schaffe ich das auch nur andeutungsweise regelmäßig), dann formuliere ich erstaunlicherweise  viel sanfter.

Henoch

Re: "Alles, was ihr tut..."

von marjo am 31.10.2014 17:53

Nur am Rande. Schattenboxen nennt man "Tai-Chi Chuan". Bei Jiu Jitsu klopft man sich kräftig auf die Knochen.

gruß, marjo

Re: "Alles, was ihr tut..."

von Henoch am 31.10.2014 18:13

Hallo Marjo,

hihi, die Verwechslung hat was...

Danke für den Hinweis, ich meinte natürlich Tai chi.

Henoch

Re: "Alles, was ihr tut..." - und wenn es Kung Fu ist... :D

von MichaR am 31.10.2014 18:13

Schattenboxen = Spitzname für Kung Fu, wovon es etwa 400 Arten gibt.
Tai Chi ist wie Jiu Jitzsu ne Weiche Form des Kampfsports.*

Jiu Jitsu, ist allerdings hingegen der chinesischen [Kung Fu-] Kampfformen eine Japanische aus der Samurai Zeit -

Es zeichnet sich als sehr effiziente Selbstverteidigung aus, bei dem vorwiegend die Kraft und Beschleunigung des Gegners genutzt und umgewandelt wird um diesen zu Fall zu bringen = Äußerst effizient, wenn nicht eine der effizientesten Kampfsportarten.

So - wenn schon dennschon :

/besserwissermodus aus. :-P

*Tai Chi sieht nur nicht aus wie Kampfsport oder Kung Fu, da es quasi in Zeitlupe vorgenommen wird. Ursprünglich um die Bewegungsmuster einzutrainieren. - Heute zur Entspannung durch eine Art der  prinzipiell progressiver Muskelrallaxion.

Oftmals wird genau dieses Szenario, also wo Handhiebe oder Fusstritte gegen die Luft geführt werden, als Schattenboxen belächelt.
Tai chi hat leider aber auch leicht die Verbindung zum Budismus und dessen Philosophie, dies solle nicht unerwähnt bleiben!