Asylanten das Evangelium nahe bringen - Wo? Wie?

Erste Seite  |  «  |  1  |  2  |  3  |  »  |  Letzte [ Nach unten  |  Zum letzten Beitrag  |  Thema abonnieren  |  Neueste Beiträge zuerst ]


Maike

50, Weiblich

  Neuling

Beiträge: 18

Re: Asylanten das Evangelium nahe bringen - Wo? Wie?

von Maike am 30.01.2015 11:06

Liebe tefila,

in meinem Stadtviertel wurde vor einem Monat eine neue Erstaufnahmeeinrichtung eröffnet. Ich kenne ein Ehepaar, die dort einfach hingegangen sind und Leute zu einer privaten Silvesterfeier eingeladen haben. Das ging anscheinend recht unbürokratisch, sie konnten sich sogar von 8 Leuten 3 aussuchen. Diese 3 Männer kommen seitdem auch zu deren Hauskreis. Sind alle Moslems, aber sehr interessiert und fragend.

Auch in meinem Hauskreis, der ebenfalls in diesem Stadtviertel ist, haben wir seit ein paar Wochen 2-3 Asylbewerber zu Gast. Es wird mehr oder weniger professionell für sie ins Englische übersetzt. Einer ist allerdings dabei, der gar kein Englisch spricht, nur Kurdisch, da wirds dann schwierig. Sie kommen auch manchmal sonntags zum Gottesdienst mit, da übersetzt dann auch jemand. Man muss nicht perfekt Englisch sprechen, um gastfreundlich zu sein. Ich denke, für die Flüchtlinge ist es eine schöne Erfahrung, bei jemandem privat eingeladen zu sein und zu spüren, dass man sich für sie interessiert.

Zu den Flüchtlingsunterkünften kann man einfach hingehen und nachfragen. Bzw. man sollte das vielleicht mit der Stelle koordinieren, die für die Flüchtlingsbetreuung zuständig ist (bei uns ist das die Innere Mission), die können einem dann Flüchtlinge "zuweisen". Manchmal bieten die auch Informationsabende an für Menschen, die sich ehrenamtlich betätigen wollen.

Maike 

Antworten

tefila
Gelöschter Benutzer

Re: Asylanten das Evangelium nahe bringen - Wo? Wie?

von tefila am 30.01.2015 19:25

Liebe Maike,

ich hatte es besser, denn bei mir musste der "Prophet" nicht zum "Berg" gehen, sondern der Berg kam zum Propheten.

Ich habe ja gebetet, dass Gott mich einsetzt, wenn er will, so wie ich das kann mit den Asylanten. Ich bin nicht ängstlich, aber es passt irgendwie für mich nicht als Frau, in ein Asylanteheim zu gehen.

Letzte Woche also staune ich nicht schlecht, als in der hintersten Reihe der Gemeinde 2 Asylanten aus Serbien sitzen. Der jüngere sprach einigermaßen deutsch, was er in der Heimat gelernt hätte, der andere kein Wort deutsch. Der Jüngere sagte, er sei schon lange Christ, besuchte auch in der Heimat eine frei evgl Gemeinde und macht hier schon bei den Asylanten Kinderstunde, wie daheim etwas. DAS hat mich dann sehr gefreut und meine Gabe ist es eigentlich Bibeln zu verteilen und zu finden. Beim EAD (ev. Ausländerdienst) ist das kein Problem, du bekommst alles in allen Sprachen.
Er will nächsten Sonntag wiederkommen und mir auf meine Bitte hin aufschreiben, für welche Nationalitäten die Frohe Botschaft nötig ist...er meinte auch: " Etwas langsam anfangen...!"

Er ist verheiratet, hat 2 ganz kleine Kinder. Das Baby mit 1 Monat ist in einer anderen Stadt im Krankenhaus und hat eine lebensgefährliche Krankheit. Die Familie kann das Baby kaum besuchen, weil das Amt nicht schnell genug ist, die Fahrkosten zu bewilligen. Das weiß ich genau, das stimmt, die Asylanten müssen ein höheres Fahrgeld extra beantragen und ich denke, gerade diese "Nebensächlichkeiten" müssen bei der Flut der Antragsteller dann mal zurückstehen.

Da ich eigentlich überzeugt war, einen Bruder in Not vor mir zu haben, habe ich ihm versprochen, das nächste Mal die Fahrkosten zu geben, sollte das Amt diese Woche nichts bewilligt haben. Ich hab das total gern gemacht und mich richtig gefreut, helfen zu können. Er hat sich auch gefreut, dass wir mit einigen Christen von Herzen fürs Baby gebetet haben. Seine Adresse hat er auch gesagt, aber ich habe erstmal "abgewunken" bis zum Treffen nächsten Sonntag in der Gemeinde wegen der Bibelliste und wollte sehen, ob er tatsächlich interessiert ist, das Evangelium weiterzugeben und ob er somit wiederkommt.

Von der Gemeinde wurde ihm noch die Lebensmittelausgabe angeboten und ein Sprachkurs, den da privat jemand als Laie macht.

Gestern war ich nun im Bibelkreis und da bekam meine Freude einen Dämpfer: Es wurde mir untersagt, generell iin der Gemeinde Bargeld zu geben. Man wüsste nicht, ob die Person Christ ist und es wäre ja auch keiner zur Lebensmittelausgabe gekommen. Ich kenne die Bibel und möchte mich nicht mit dem GEmeindeleiter anlegen, aber ich habe ja schon zugesagt und wie kann ich denn mein Versprechen wieder zurücknehmen, wenn mein JA ein JA sein soll (Bibelwort). Mir wurde gesagt, ich könnte ja ein Paket mit Zucker und Mehl usw packen, dann könnte die Familie das Geld selber einsparen....finde ich auch doof, denn damit ist ja kurzfristig nicht geholfen.

Ich weiß nun nicht, wie ich mich verhalten werde - ich denke, ich stehe zu meinem Wort, vielleicht werde ich nochmal wenige Fragen zu unserem Glauben stellen - ob das o.k. ist??? Also ich als Christ würde damit einverstanden sein, wenn mich der Andere ein bisschen "auf den Prüfstand nimmt", bevor unbekannterweise Geld gegeben wird.

Na ja, mal sehen, wie es kommt - ich werde mich dort nicht mit dem Gemeindeleiter streiten....vielleicht gebe ich das Geld draußen...je nachdem wie es kommt, werde ich sehen, wie es dann weitergeht.

Vielleicht hat der Gemeindeleiter Recht auch mit der Annahme, dass sich Asylanten auch als "Christ" bekennen und taufen lassen, damit sie hier das Asylrecht anerkannt bekommen, dass sie nicht mehr als verfolgte Christen in die Heimat müssen. Aber ich denke, SERBIEN ist doch kein gefährliches Land mehr, oder?

Vielleicht hab ich auch einen Fehler gemacht, das alles an die Glocke zu hängen - das Gott mir also zeigen will: "Deine rechte Hand soll nciht wissen, was die linke gibt und dein Lohn im Himmel ist dahin, wenn du das "ausposaunst", was du vorhast zu geben. Aber wenn ich was von "meinen guten Werken" sage, dann nicht, um anzugeben, sondern um die Anderen anzuspornen, auch ruhig was zu wagen.






Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.01.2015 19:29.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Asylanten das Evangelium nahe bringen - Wo? Wie?

von Henoch am 30.01.2015 21:12

Hallo Tefila,

ich würde hier einen Kompromiss machen und mit der Gemeindeleitung reden. Du hast es versprochen und hältst es, wirst aber in Zukunft berücksichtigen, was die Gemeinde sagt. "Berücksichtigen" heißt aber nicht unbedingt, dass Du es nicht mehr tust, denn wir sind nicht der Gemeinde, sondern Gott verantwortlich.

Allerdings muss es ja wirklich nicht an die Öffentlichkeit, auch nicht ein bisschen .

Es heißt:

Mt 5,42 Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will.

Lk 6,30 Wer dich bittet, dem gib; und wer dir das Deine nimmt, von dem fordere es nicht zurück.

Das ist der Maßstab.

Da steht nichts davon, dass wir zuerst prüfen sollen, ab derjenige Christ ist, ja soger wenn er stiehlt, sollen wir es ihm lassen.

Ob der Empfänger damit lauter ist, das ist seine Verantwortung, nicht die des Gebers. Gott sieht unsere Motive...die sollen lauter sein. Und, wie wir wissen, die Liebe glaubt alles....Du darfst ihm also einfach glauben.

Henoch

 

Antworten

Andersdenkende
Gelöschter Benutzer

Re: Asylanten das Evangelium nahe bringen - Wo? Wie?

von Andersdenkende am 31.01.2015 13:03

Liebe Tefila!

Ich lese Deinen Beitrag und kann nur mit dem Kopf schütteln.

Dir wurde untersagt, Geld zu geben mit der Begründung, man wisse ja nicht, ob der Mann auch wirklich Christ sei?

Unglaublich......

Wo und wann hat Gott gesagt, dass wir nur "Geschwistern im Glauben" helfen dürfen?

Ande

Antworten

tefila
Gelöschter Benutzer

Re: Asylanten das Evangelium nahe bringen - Wo? Wie?

von tefila am 31.01.2015 15:55

Liebe Henoch, liebe Ande,

also, nachdem ich nochmal über diese Sache geschlafen habe, meine ich, dass der Fehler bei mir lag, indem ich das halt erzählt habe. Danke Henoch...muss man nicht erzählen, auch nicht ein bisschen.

Ich sehe mich auch an mein Versprechen gebunden.

Allerdings habe ich mir neu überlegt, dass wir ja auch eine gewisse Verantwortung mit dem Geld haben, dass Gott uns gegeben hat.

Als ich mal in Israel war - das erste und einzige Mal - als ganz gutgläubiber Mensch, da staunte ich nicht schlecht, dass fast jeder  ausländische Taxifahrer von sich unter dem SIEGEL der VERSCHWIEGENHEIT zu mir sagte, er sei Christ und auf eine kleine Gabe hoffte.

Einer erzählte mir dann, Jesus sei ihm in der vergangenen Nacht im Traum erschienen und hätte ihm gesagt, dass er heute ein Geschwister treffen würde, dass ihm finanziell helfen würde.....oh, dachte ich, welche Ehre! - das bin dann wohl ich! Ähem!

Der Gemeinde ging es wohl darum, dass dort keine GELDER fließen sollen, die vielleicht noch andere "Gläubige" anziehen, dorthin zu kommen, um sich die Taschen zu füllen....aber den Grund nehme ich nur an. Es ist ja wirklich so, dass die Welt auch voller Betrüger und Lügnern ist - und ich denke nicht, dass es Gott gefällt, wenn wir denen die Taschen füllen...anstatt SEin Reich zu bauen. WAs denkt ihr darüber?

Klar, im Einzelfall mag das gut sein, dass ein Betrüger und Lügner dann sieht, dass die Christen irgendwie "anders" sind - aber generell eben sollten wir auch ein bisschen schlau sein.

Ich kann jetzt einfach nur abwarten, was der Sonntag bringen wird. Viel schlimmer als das Fahrgeld evtl in den Sand gesetzt zu haben, fände ich es nämlich, wenn ich die ausländischen Bibeln bestelle und die landen dann in der Tonne.

Eigentlich rechne ich damit, dass die beiden Männer nicht wieder kommen werden, aber ich werde mit nach "oben gespitzten Ohren" drauf achten, was ich tun soll.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 31.01.2015 15:56.

tefila
Gelöschter Benutzer

Re: Asylanten das Evangelium nahe bringen - Wo? Wie?

von tefila am 01.02.2015 21:19

ich: Eigentlich rechne ich damit, dass die beiden Männer nicht wieder kommen werden, aber ich werde mit nach "oben gespitzten Ohren" drauf achten, was ich tun soll.

Ja, so war es leider auch.

Antworten

Andersdenkende
Gelöschter Benutzer

Re: Asylanten das Evangelium nahe bringen - Wo? Wie?

von Andersdenkende am 02.02.2015 16:29

Liebe Tefila!

ich: Eigentlich rechne ich damit, dass die beiden Männer nicht wieder kommen werden, aber ich werde mit nach "oben gespitzten Ohren" drauf achten, was ich tun soll. Ja, so war es leider auch.

Ganz ehrlich, das sagt (noch) garnichts aus......oder was meinst Du?

LG
Ande

Antworten

tefila
Gelöschter Benutzer

Re: Asylanten das Evangelium nahe bringen - Wo? Wie?

von tefila am 02.02.2015 20:53

Nö, es sagt noch gar nichts aus - mag sein, dass Gott mit dieser Sache auch noch nicht am Ende seines Planes ist.

Antworten

tefila
Gelöschter Benutzer

Re: Asylanten das Evangelium nahe bringen - Wo? Wie?

von tefila am 08.02.2015 20:02

Hallo,

ich wollte euch gern sagen, wie die Sache mit dem Geld-geben für den Krankenhausbesuch ausgegangen ist:

Ich habe erfahren, dass die Asylanten noch in einer anderen Gemeinde waren und jemand ganz gemeindefernes  - 2 Frauen - aus einer anderen Stadt sogar, die scheinbar dort grad zu Besuch waren (hab das nicht ganz verstanden, wie es war) haben jedenfalls für den Asylanten und dessen Frau 2 Zusatztickets für einen Monat gekauft, zusammen über 200 Euro! Schön, nicht?!!!

Das habe ich dann heute in meiner Gemeinde dem Vorstand erzählt und nun ist Ruh.

Allerdings hat sich der Kontakt der beiden Männer samt Familien seit dieser Hilfsaktion total verschlechtert. Die andere Familie ist wohl neidisch geworden. Es heißt, sie wären gerade neu Christen geworden.





Antworten

Andersdenkende
Gelöschter Benutzer

Re: Asylanten das Evangelium nahe bringen - Wo? Wie?

von Andersdenkende am 08.02.2015 20:50

Hallo, Tefila!

Noch heute dachte ich an Dich und diese Geschichte und wie sie wohl ausgegangen ist. Danke für Deine Mitteilung!

LG
Ande

Antworten
Erste Seite  |  «  |  1  |  2  |  3  |  »  |  Letzte

« zurück zum Forum