Asylanten das Evangelium nahe bringen - Wo? Wie?

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Andersdenkende
Gelöschter Benutzer

Re: Asylanten das Evangelium nahe bringen - Wo? Wie?

von Andersdenkende am 02.02.2015 16:29

Liebe Tefila!

ich: Eigentlich rechne ich damit, dass die beiden Männer nicht wieder kommen werden, aber ich werde mit nach "oben gespitzten Ohren" drauf achten, was ich tun soll. Ja, so war es leider auch.

Ganz ehrlich, das sagt (noch) garnichts aus......oder was meinst Du?

LG
Ande

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tefila
Gelöschter Benutzer

Re: Asylanten das Evangelium nahe bringen - Wo? Wie?

von tefila am 01.02.2015 21:19

ich: Eigentlich rechne ich damit, dass die beiden Männer nicht wieder kommen werden, aber ich werde mit nach "oben gespitzten Ohren" drauf achten, was ich tun soll.

Ja, so war es leider auch.

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tefila
Gelöschter Benutzer

Re: Asylanten das Evangelium nahe bringen - Wo? Wie?

von tefila am 31.01.2015 15:55

Liebe Henoch, liebe Ande,

also, nachdem ich nochmal über diese Sache geschlafen habe, meine ich, dass der Fehler bei mir lag, indem ich das halt erzählt habe. Danke Henoch...muss man nicht erzählen, auch nicht ein bisschen.

Ich sehe mich auch an mein Versprechen gebunden.

Allerdings habe ich mir neu überlegt, dass wir ja auch eine gewisse Verantwortung mit dem Geld haben, dass Gott uns gegeben hat.

Als ich mal in Israel war - das erste und einzige Mal - als ganz gutgläubiber Mensch, da staunte ich nicht schlecht, dass fast jeder  ausländische Taxifahrer von sich unter dem SIEGEL der VERSCHWIEGENHEIT zu mir sagte, er sei Christ und auf eine kleine Gabe hoffte.

Einer erzählte mir dann, Jesus sei ihm in der vergangenen Nacht im Traum erschienen und hätte ihm gesagt, dass er heute ein Geschwister treffen würde, dass ihm finanziell helfen würde.....oh, dachte ich, welche Ehre! - das bin dann wohl ich! Ähem!

Der Gemeinde ging es wohl darum, dass dort keine GELDER fließen sollen, die vielleicht noch andere "Gläubige" anziehen, dorthin zu kommen, um sich die Taschen zu füllen....aber den Grund nehme ich nur an. Es ist ja wirklich so, dass die Welt auch voller Betrüger und Lügnern ist - und ich denke nicht, dass es Gott gefällt, wenn wir denen die Taschen füllen...anstatt SEin Reich zu bauen. WAs denkt ihr darüber?

Klar, im Einzelfall mag das gut sein, dass ein Betrüger und Lügner dann sieht, dass die Christen irgendwie "anders" sind - aber generell eben sollten wir auch ein bisschen schlau sein.

Ich kann jetzt einfach nur abwarten, was der Sonntag bringen wird. Viel schlimmer als das Fahrgeld evtl in den Sand gesetzt zu haben, fände ich es nämlich, wenn ich die ausländischen Bibeln bestelle und die landen dann in der Tonne.

Eigentlich rechne ich damit, dass die beiden Männer nicht wieder kommen werden, aber ich werde mit nach "oben gespitzten Ohren" drauf achten, was ich tun soll.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 31.01.2015 15:56.

Andersdenkende
Gelöschter Benutzer

Re: Asylanten das Evangelium nahe bringen - Wo? Wie?

von Andersdenkende am 31.01.2015 13:03

Liebe Tefila!

Ich lese Deinen Beitrag und kann nur mit dem Kopf schütteln.

Dir wurde untersagt, Geld zu geben mit der Begründung, man wisse ja nicht, ob der Mann auch wirklich Christ sei?

Unglaublich......

Wo und wann hat Gott gesagt, dass wir nur "Geschwistern im Glauben" helfen dürfen?

Ande

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Asylanten das Evangelium nahe bringen - Wo? Wie?

von Henoch am 30.01.2015 21:12

Hallo Tefila,

ich würde hier einen Kompromiss machen und mit der Gemeindeleitung reden. Du hast es versprochen und hältst es, wirst aber in Zukunft berücksichtigen, was die Gemeinde sagt. "Berücksichtigen" heißt aber nicht unbedingt, dass Du es nicht mehr tust, denn wir sind nicht der Gemeinde, sondern Gott verantwortlich.

Allerdings muss es ja wirklich nicht an die Öffentlichkeit, auch nicht ein bisschen .

Es heißt:

Mt 5,42 Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will.

Lk 6,30 Wer dich bittet, dem gib; und wer dir das Deine nimmt, von dem fordere es nicht zurück.

Das ist der Maßstab.

Da steht nichts davon, dass wir zuerst prüfen sollen, ab derjenige Christ ist, ja soger wenn er stiehlt, sollen wir es ihm lassen.

Ob der Empfänger damit lauter ist, das ist seine Verantwortung, nicht die des Gebers. Gott sieht unsere Motive...die sollen lauter sein. Und, wie wir wissen, die Liebe glaubt alles....Du darfst ihm also einfach glauben.

Henoch

 

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tefila
Gelöschter Benutzer

Re: Asylanten das Evangelium nahe bringen - Wo? Wie?

von tefila am 30.01.2015 19:25

Liebe Maike,

ich hatte es besser, denn bei mir musste der "Prophet" nicht zum "Berg" gehen, sondern der Berg kam zum Propheten.

Ich habe ja gebetet, dass Gott mich einsetzt, wenn er will, so wie ich das kann mit den Asylanten. Ich bin nicht ängstlich, aber es passt irgendwie für mich nicht als Frau, in ein Asylanteheim zu gehen.

Letzte Woche also staune ich nicht schlecht, als in der hintersten Reihe der Gemeinde 2 Asylanten aus Serbien sitzen. Der jüngere sprach einigermaßen deutsch, was er in der Heimat gelernt hätte, der andere kein Wort deutsch. Der Jüngere sagte, er sei schon lange Christ, besuchte auch in der Heimat eine frei evgl Gemeinde und macht hier schon bei den Asylanten Kinderstunde, wie daheim etwas. DAS hat mich dann sehr gefreut und meine Gabe ist es eigentlich Bibeln zu verteilen und zu finden. Beim EAD (ev. Ausländerdienst) ist das kein Problem, du bekommst alles in allen Sprachen.
Er will nächsten Sonntag wiederkommen und mir auf meine Bitte hin aufschreiben, für welche Nationalitäten die Frohe Botschaft nötig ist...er meinte auch: " Etwas langsam anfangen...!"

Er ist verheiratet, hat 2 ganz kleine Kinder. Das Baby mit 1 Monat ist in einer anderen Stadt im Krankenhaus und hat eine lebensgefährliche Krankheit. Die Familie kann das Baby kaum besuchen, weil das Amt nicht schnell genug ist, die Fahrkosten zu bewilligen. Das weiß ich genau, das stimmt, die Asylanten müssen ein höheres Fahrgeld extra beantragen und ich denke, gerade diese "Nebensächlichkeiten" müssen bei der Flut der Antragsteller dann mal zurückstehen.

Da ich eigentlich überzeugt war, einen Bruder in Not vor mir zu haben, habe ich ihm versprochen, das nächste Mal die Fahrkosten zu geben, sollte das Amt diese Woche nichts bewilligt haben. Ich hab das total gern gemacht und mich richtig gefreut, helfen zu können. Er hat sich auch gefreut, dass wir mit einigen Christen von Herzen fürs Baby gebetet haben. Seine Adresse hat er auch gesagt, aber ich habe erstmal "abgewunken" bis zum Treffen nächsten Sonntag in der Gemeinde wegen der Bibelliste und wollte sehen, ob er tatsächlich interessiert ist, das Evangelium weiterzugeben und ob er somit wiederkommt.

Von der Gemeinde wurde ihm noch die Lebensmittelausgabe angeboten und ein Sprachkurs, den da privat jemand als Laie macht.

Gestern war ich nun im Bibelkreis und da bekam meine Freude einen Dämpfer: Es wurde mir untersagt, generell iin der Gemeinde Bargeld zu geben. Man wüsste nicht, ob die Person Christ ist und es wäre ja auch keiner zur Lebensmittelausgabe gekommen. Ich kenne die Bibel und möchte mich nicht mit dem GEmeindeleiter anlegen, aber ich habe ja schon zugesagt und wie kann ich denn mein Versprechen wieder zurücknehmen, wenn mein JA ein JA sein soll (Bibelwort). Mir wurde gesagt, ich könnte ja ein Paket mit Zucker und Mehl usw packen, dann könnte die Familie das Geld selber einsparen....finde ich auch doof, denn damit ist ja kurzfristig nicht geholfen.

Ich weiß nun nicht, wie ich mich verhalten werde - ich denke, ich stehe zu meinem Wort, vielleicht werde ich nochmal wenige Fragen zu unserem Glauben stellen - ob das o.k. ist??? Also ich als Christ würde damit einverstanden sein, wenn mich der Andere ein bisschen "auf den Prüfstand nimmt", bevor unbekannterweise Geld gegeben wird.

Na ja, mal sehen, wie es kommt - ich werde mich dort nicht mit dem Gemeindeleiter streiten....vielleicht gebe ich das Geld draußen...je nachdem wie es kommt, werde ich sehen, wie es dann weitergeht.

Vielleicht hat der Gemeindeleiter Recht auch mit der Annahme, dass sich Asylanten auch als "Christ" bekennen und taufen lassen, damit sie hier das Asylrecht anerkannt bekommen, dass sie nicht mehr als verfolgte Christen in die Heimat müssen. Aber ich denke, SERBIEN ist doch kein gefährliches Land mehr, oder?

Vielleicht hab ich auch einen Fehler gemacht, das alles an die Glocke zu hängen - das Gott mir also zeigen will: "Deine rechte Hand soll nciht wissen, was die linke gibt und dein Lohn im Himmel ist dahin, wenn du das "ausposaunst", was du vorhast zu geben. Aber wenn ich was von "meinen guten Werken" sage, dann nicht, um anzugeben, sondern um die Anderen anzuspornen, auch ruhig was zu wagen.






Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.01.2015 19:29.

Maike

50, Weiblich

  Neuling

Beiträge: 18

Re: Asylanten das Evangelium nahe bringen - Wo? Wie?

von Maike am 30.01.2015 11:06

Liebe tefila,

in meinem Stadtviertel wurde vor einem Monat eine neue Erstaufnahmeeinrichtung eröffnet. Ich kenne ein Ehepaar, die dort einfach hingegangen sind und Leute zu einer privaten Silvesterfeier eingeladen haben. Das ging anscheinend recht unbürokratisch, sie konnten sich sogar von 8 Leuten 3 aussuchen. Diese 3 Männer kommen seitdem auch zu deren Hauskreis. Sind alle Moslems, aber sehr interessiert und fragend.

Auch in meinem Hauskreis, der ebenfalls in diesem Stadtviertel ist, haben wir seit ein paar Wochen 2-3 Asylbewerber zu Gast. Es wird mehr oder weniger professionell für sie ins Englische übersetzt. Einer ist allerdings dabei, der gar kein Englisch spricht, nur Kurdisch, da wirds dann schwierig. Sie kommen auch manchmal sonntags zum Gottesdienst mit, da übersetzt dann auch jemand. Man muss nicht perfekt Englisch sprechen, um gastfreundlich zu sein. Ich denke, für die Flüchtlinge ist es eine schöne Erfahrung, bei jemandem privat eingeladen zu sein und zu spüren, dass man sich für sie interessiert.

Zu den Flüchtlingsunterkünften kann man einfach hingehen und nachfragen. Bzw. man sollte das vielleicht mit der Stelle koordinieren, die für die Flüchtlingsbetreuung zuständig ist (bei uns ist das die Innere Mission), die können einem dann Flüchtlinge "zuweisen". Manchmal bieten die auch Informationsabende an für Menschen, die sich ehrenamtlich betätigen wollen.

Maike 

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Asylanten das Evangelium nahe bringen - Wo? Wie?

von Rapp am 18.01.2015 14:54

Eine Zeit lang arbeiteten wir vor allem unter italienischen, portugiesischen und spanischen Gastarbeitern. später kamen vor allem Flüchtlinge aus Sri Lanka, Kashmir und Iran dazu. Heute ist das Bild weit unübersichtlicher, aber vor allem aus Syrien, Kurdistan und anderen Ländern, wo der Islam sich mit Gewalt zu etablieren sucht sind immer wieder Menschen hier.

Da sind wir auch für Juristen sehr dankbar, denn es treten immer mehr Schwierigkeiten auf: entweder vernichten diese Leute auf der Reise ihre Papiere oder sie werden weggejagt und der Heimatstaat nimmt ihnen sehr oft die Papiere weg, damit man diese Leute nicht wieder heimschaffen kann. Das ist nur ein Haken, der kaum zu lösen ist. Unsere Aufgabe aber ist es diesen Menschen Gottes Liebe zu zeigen.

Da sind solche Erlebnisse Lichtblicke. Nennen wir ihn Jabo. Er war aus dem Tschad in die Schweiz geflohen und er war der erste einer größeren Gruppe von Afrikanern der eine Aufenthaltserlaubnis bekam. Ein Christ nahm ihn in seine Druckerei auf und gab ihm eine Lehrstelle. Er erlernte Buch- und Offsetdruck, samt aller Vorbereitungsarbeiten. Hier hatte er auch zu Jesus gefunden. Sein Herz brannte für sein Volk. Schließlich ging er zu seinem Chef. "Bruno, ich gehe nach Hause. Gott hat mit mir gesprochen. Ich möchte für unsere Kinder Schulbücher herstellen, damit nicht der Islam und die Kommunisten ihre Ideologie in den Schulen verbreiten." Bruno gab ihm Maschinen und Material für den Start im Tschad mit. Jabo weiß nicht, wie lange er am Leben bleibt, denn er wird verfolgt. Das Schulmaterial gibt er unentgeltlich weiter. Er lebt mit seiner Familie davon, dass er aus alten Autoreifen Sandalen fertigt... Seine Aufenthaltsgenehmigung für die Schweiz hat er den Behörden zurückgegeben mit der Bitte, einem anderen Leidensgenossen den Aufenthalt in unserem Land zu gewähren. So kam eine Gemeinde in Bern zu einem Missionaren im Tschad, den sie nun vor allem betend unterstützt.

Willy

 

 

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tefila
Gelöschter Benutzer

Re: Asylanten das Evangelium nahe bringen - Wo? Wie?

von tefila am 17.01.2015 18:43

Liebe Cosima,

ich stelle dein Bibelwort gern nochmal aus der Lutherbibel ein, dort klingt es auch so gut:

Denn der HERR, ................... hat die Fremdlinge lieb, dass er ihnen Speise und Kleider gibt. Darum sollt ihr auch die Fremdlinge lieben; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland.

Also, ich würde mich jedenfalls im Ausland sehr freuen, wenn ich weiß, ich bin da willkommen und geliebt von Gläubigen.


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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Asylanten das Evangelium nahe bringen - Wo? Wie?

von Rapp am 17.01.2015 15:29

Ein sehr schönes Erlebnis war für mich eine Weihnachtsfeier in der Kambodschanergemeinde in Biel. Die Lieben ließen es sich nicht nehmen für mich alles ins Deutsche zu dolmetschen, obwohl ich Französisch sehr gut verstehe. Ich muss ja auch oft für Französisch sprechende dolmetschen. Es war einfach sehr berührend wie sie sich um mich als Gast kümmerten. Jemand sagte mir dann: "Ihr habt uns als Gäste aufgenommen als wir unsere Heimat verloren. Nun möchten wir uns ein klein wenig erkenntlich zeigen!"

Als AfA-gruppe trafen wir uns monatlich um für die laufenden Anliegen zu beten. Bei mir kamen alle schriftlichen Sachen zusammen. Andere waren eingespannt in Bibelarbeit, Arzt- und Behördenbesuche, Rechtsangelegenheiten. In unserer Gemeinde war ein Anwalt, der sich sehr um die Asylgesuche mühte. Für mich war diese Arbeit sehr bereichernd und ich bin dankbar, dass sie bis heute weiter besteht. Durch die Verbindung mit anderen Werken, die sich um Ausländer mühen, konnten wir bei Evangelisationen Dolmetscherdienste in bis zu zehn Sprachen anbieten, was von vielen Gemeinden genutzt wurde. 

Ein Ukrainer berichtet: Es war ein Sonntag. Da hörte ich in der Stadt einige Männer russisch sprechen. Ich sprach einen an. "Komm mit, wir gehen zur Kirche. Da wird für uns gedolmetscht." Sergej ging mit. Nach der Predigt ging er zur Dolmetscherin und klagte ihr ein Problem. "Komm, wir fragen Markus. Ich weiß da auch nicht weiter." Markus, der Pastor findet erst auch keine Worte. Dann aber sagt er: "Ich weiß auch nicht weiter, aber wenn wir Gott fragen wird er antworten." Die drei beten und plötzlich springt Sergej jubelnd auf. "Ich weiß jetzt, was ich tun muss. Gott hat es mir gesagt. Markus, wie kann ich deinem Gott richtig dienen?" So fand Sergej zu Jesus. "Weißte, die Ikonen in meiner Kirche sind immer stumm geblieben, aber Gott selbst, der redet!" Mein Staat hat Sergej nach Hause geschickt. Jemand von der Gemeinde gab ihm ein Fahrrad mit. Wie staunte der Fahrer eines Hilfstransports, als Sergej ihm nach wenigen Monaten Gottes Wirken zeigte: Mehr als 70 Hauskirchen entstanden. Sergej zeigte ihnen den Gott der auf Gebet antwortet. 

Willy

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