Drei Religionen. Ein Haus - "The house of one"

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solana

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Re: Drei Religionen. Ein Haus - "The house of one"

von solana am 30.01.2015 14:47

Gregor schrieb:

Ich habe wiederholt schon darüber nachgedacht, dass wir unseren Glauben oft mehr lieben, wie wir Jesus lieben.
Wir drehen uns sehr oft darum das was wir glauben, was wir denken, was wir meinen, zu verteidigen.
Und Jesus wird zur Nebensache.
Deswegen grade mein Gedanke: Ist unser Glaube nicht auch manchmal so etwas wie ein Götze? 

Ja, Gregor, genau darüber habe ich auch schon öfter nachgedacht.
Ich habe es für mich etwas anders formuliert, aber es läuft wohl auf dasselbe hinaus.
Nämlich, dass der Glaube oft als eine Art "Werk" gesehen wird, das von uns erbracht werden muss, damit wir uns die Erlösung damit "verdienen".

Und dabei vergessen, dass auch unser Glaube Gottes Werk in uns ist, wie auch ausdrücklich gesagt ist:

Joh 6,29 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Das ist Gottes Werk, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.

Röm 12,3 Denn ich sage durch die Gnade, die mir gegeben ist, jedem unter euch, dass niemand mehr von sich halte, als sich's gebührt zu halten, sondern dass er maßvoll von sich halte, ein jeder, wie Gott das Maß des Glaubens ausgeteilt hat.

Gerade die zweite Bibelstelle fordert uns in der Hinsicht zur Demut auf, dass wir uns nicht überheben über andere Geschwister, die - unserer Ansicht nach - nicht genau so "richtig" glauben wie wir selbst.
Und es ist auch nicht unsere Argumentation und Überzeugungsgabe, die andere Menschen zum richtigen Glauben "zurechtbringt" - weder Geschwister, die noch nicht so weit sind oder in einigen Dingen "fehlerhafte" Erkenntnis haben, noch auch Nichtchristen. Sondern allein Gottes Wirken in ihnen, der Nicht-Gläubige zu sich zieht und in Gläubigen sein angefangenes Werk vollendet, nach seinem Plan und Willen.

Wir Menschen können uns nur als "Werkzeug" in seinem Dienst gebrauchen lassen. Und müssen uns dessen bewusst sein, dass nicht unser Wirken andere zum Glauben bringt und auch nicht unsere Ermahnung oder Argumentation beim anderen direkt eine Umkehr bewirkt, indem wir den anderen überzeugen.
Gott kann bspw auch Herzen erreichen, wenn ein Verkündiger völlig stümperhaft auftritt:

1. Kor 2, 3 Und ich war bei euch in Schwachheit und in Furcht und mit großem Zittern;
4 und mein Wort und meine Predigt geschahen nicht mit überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft,
5 damit euer Glaube nicht stehe auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft. 

Oder in so grosser körperlicher Schwäche, dass sie schwer zu ertagen ist:

Gal 4, 13 Ihr wisst doch, dass ich euch in Schwachheit des Leibes das Evangelium gepredigt habe beim ersten Mal.
14 Und obwohl meine leibliche Schwäche euch ein Anstoß war, habt ihr mich nicht verachtet oder vor mir ausgespuckt, sondern wie einen Engel Gottes nahmt ihr mich auf, ja wie Christus Jesus.

Zurück zum Thema:
Natürlich hat so eine Nähe unter einem gemeinsamen Dach  auch die grosse Gefahr in sich, dass alles relativiert und in einen gemeinsamen Topf geworfen wird, einzelne die Orientierung verlieren.

Aber es gibt auch unbestreitbare Chancen, anderen das vorzuleben, was das Besondere am christlichen Leben und der Gemeinschaft untereinander ausmacht und sie durch gelebtes Zrugnis zu gewinnen - als "Licht und Salz". Indem man sie neugierig macht auf das, was wir "mehr" haben und was man uns "abspüren" sollte, wenn unser Zeugnis wahrhaftig ist.

In jedem Fall ist es eine Herausforderung, die Chancen und Risiken birgt und mit der man bedacht umgehen muss, wenn man sich darauf einlässt.
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.01.2015 14:49.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Drei Religionen. Ein Haus - "The house of one"

von Henoch am 30.01.2015 14:52

Hallo Ihr Lieben,

ich denke, es geht hier ja vorrangig darum, dass dieses Haus "The house of one" genannt wird, so als ob der Gott der Juden oder der Gott der Muslime der selbe Gott wäre, wie unser Gott, der Herr Jesus Christus....und da dieses nicht der Fall ist, wäre es befremdlich, wenn Christen da um der Ökumene willen, mit einsteigen würden. Kann es denn sein, dass Jesus dies sagt und jenes? Dass man das Gesetz oder die Sharia halten müsse, um gerettet zu werden und zugleich, dass man aus reiner Gnade gerettet wäre. Das ist völliger Unsinn.

Ich denke, wir dürfen das Evangelium nicht von der Ökumene verschlucken lassen, denn alleine Jesus ist der Weg ins Vaterhaus. Wird das in Frage gestellt oder, wie hier gar ausgeklammert, hat das zur Folge, dass sich zwar die Gläubigen hier auf Erden gut verstehen, aber am Ende verloren gehen....

Henoch

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Gregor
Gelöschter Benutzer

Re: Drei Religionen. Ein Haus - "The house of one"

von Gregor am 30.01.2015 15:16

Henoch schrieb: ich denke, es geht hier ja vorrangig darum, dass dieses Haus "The house of one" genannt wird, so als ob der Gott der Juden oder der Gott der Muslime der selbe Gott wäre, wie unser Gott, der Herr Jesus Christus...

Ich habe es so verstanden, dass es da um eine Begegnungsstätte geht um Berührungsängst abzubauen. Wenn ich richtig informiert bin, hat da jeder seinen eigenen Bereich und in der Mitte gibt es einen Raum, in dem man sich begegnen kann. Wenn das gut gemacht wird, kann es doch auch dazu führen, dass andere die Botschaft von Jesus hören?!?! Ich denke an so einem Ort sind andere offener dafür, sich die Botschaft von Jesus anzuhören. Einen Ungläubigen in eine Kirche oder einen Gemeinderaum einzuladen ist sehr schwierig. Da gibt es eine große Hemmschwelle. 

Gruß Gregor

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.01.2015 15:17.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Drei Religionen. Ein Haus - "The house of one"

von Henoch am 30.01.2015 16:56

Hallo Gregor,

ja, das fände ich auch gut, nur hat die Namensgebung eine irreführende Richtung. "Haus der Begegnung" wäre da vieleicht weiser gewählt.

Henoch

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Greg

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Re: Drei Religionen. Ein Haus - "The house of one"

von Greg am 30.01.2015 17:18

Zur Frage, ob das Ziel von "House of One" die Einheitsreligion ist, steht folgendes dort im FAQ:

Nein, ganz im Gegenteil. Es geht uns weder um eine Einheitsreligion noch um die Suche nach einem "kleinsten gemeinsamen Nenner", sei es in theologischer oder ethischer Hinsicht. Die Architektur des House of One macht das Konzept deutlich: in getrennten Sakralräumen geht es um eine zeitgemäße Wahrung und Pflege der Identität der eigenen Religion, die jedoch in der Hinwendung zur jeweils anderen Religion und zur Gesellschaft eine Perspektive auf das Eigene gewinnt, die als Vertiefung und Bereicherung erfahrbar wird.

Finde ich eine Gute und bereichernde Sache.

Ich bin eine fröhliche Knackwurst! 

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Drei Religionen. Ein Haus - "The house of one"

von Henoch am 30.01.2015 18:46

Hallo Ihr Lieben,

dennoch darf man hier nicht übersehen, wie weit weit es gekommen ist. Der Pfarrer Olaf Latzel predigt biblische Inhalte und wird nun von der Staatsanwaltschaft überprüft und ihm wird Volksverhetzung vorgeworfen. Nun haben wir in Deutschland noch Religionsfreiheit, im EU Parlament werden aber schon andere Gesetze angedacht, die die Religionsfreiheit mehr als einschränken. Ich denke, wir alle werden viel Mut brauchen, um klar zu Jesus zu stehen.

Beten wir, dass das dazu führt, dass Jesus durch die Seinen in einem klaren Zeugnis wieder groß gemacht wird und noch viele zum rettenden Glauben kommen dürfen. Gott kann Übles zum Guten wenden.

Henoch

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solana

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Beiträge: 4164

Re: Drei Religionen. Ein Haus - "The house of one"

von solana am 30.01.2015 21:20

Noch eine Bemerkung zur "Gefahr der Ökumene" durch solch ein Haus:
Die Gefahr einer "Vereinheitlichung scheint mir doch relativ gering, wenn man bedenkt, dass nicht einmal christliche Konfessionen es schaffen, miteinander zu einer Eihneit zu finden und gleichzeitig Sunniten und Schiiten ihren jeweiligen Glauben keineswegs als "gleichwertig" anerkennen und die Radikalen unter ihnen einander nicht nur bekämpfen, sondern sich gegenseitig umbringen. (Ich habe neulich gehört, wie ein deutscher IS-Krieger in einem Interview sagte, dass in einem IS-Staat Christen in Frieden leben dürften, wenn sie eine Kopfsteuer zahlten. Shiiten hingegen seien Abtrünnige und müssen gnadenlos beseitigt werden ...).

Angesichts dieser Lage sind wir von einer allgemeinen Einheitsreligion doch sehr weit entfernt.

Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Drei Religionen. Ein Haus - "The house of one"

von Henoch am 31.01.2015 10:19

Hallo Solana,

ich denke, dass Einigung schon möglich ist, allerdings auf Kosten des Evangeliums. Wenn schon die "Christen" ein Problem damit haben, dass Jesus der (einzige) Weg ist und daher eifrig sind, eigene Wege dazu zu tun (Sakramente, gute Werke u.a...), wie sollen dann Moslems oder Juden das annehmen wollen? Aber in den guten Werken hat man z.B. etwas Gemeinsames und nun kann man sich ja darauf einigen, wie es ja schon in vielen Kirchen der Fall ist.

Wie die Bibel sagt, ist (von Gott!) Feindschaft gesetzt zwischen den Kindern der Welt und den Kindern Gottes. Nun gilt es für die Kinder Gottes, auf diese Feindschaft mit Liebe zu reagieren, aber nicht mit Kompromissen wie z.B. einem für alle annehmbaren Evangelium um des "lieben Frieden willens".

Friede ist nur möglich durch den Herrn, alles andere ist nur der verzweifelte Versuch, Frieden und Einheit herzustellen und zu erhalten. Das sind Illusionen.

Das dieser Wunsch da ist, ist verständlich, weil sich ja durch "Religion" im Moment die Welt in kriegerischer Auseinandersetzung befindet. Andererseits ist das ja zu erwarten, dass dann Ökumene die Lösung sein soll (anstelle des Evangeliums), womit man Frieden an Gott vorbei haben möchte.

Dass das nicht funktionieren wird, sagt uns die Offenbarung und nicht alleine dieses Buch der Bibel.

Henoch

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 31.01.2015 10:21.

Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Drei Religionen. Ein Haus - "The house of one"

von Wintergruen am 31.01.2015 11:31

hallo zusammen 

ich kann die Argumente beider Seiten zu diesem Thema verstehen ...

Ein katholischer Schriftsteller benennt den Architekturentwurf ''Pharaonengrab'' ...andere sprechen von einem Religionszoo oder einem Gotteshaus ohne Gemeinden ..usw und so fort..

Wenn das Haus zu einer Zentralen Begegnugststätte für Menschen verschiedener Kulturen werden sollte, dann wäre das eine sehr gute Idee...Jedoch stelle ich mir große Probleme beim und im religiösen Leben vor, vorallem  bei den Gottesdiensten . Berichtet wird eher das KEINE einzige Moscheegemeinde bislang zu einer öffentlichen Kooperation mit Christen und Juden bereit war . Soll sich das plötzlich wegen einem Bau eines Hauses anders werden ? Sehr schwer mir das vorzustellen .

Die Idee entstand in der evangelischen Kirchengemeinde St. Petri – St. Marien, auf deren Gebiet der Petriplatz liegt .
Um so paradoxer finde ich , wie ein evangelischer Pastor, dem nun  entgegen spricht.. Weiß hier nicht die linke, was die rechte tut ? Oder welche Gruppe gehört der Pastor Olaf Latzel an ? Ihm natürlich Hass  zu unterstellen ist schon sehr makaber.. Aber denoch hat seine Predigt wie ich finde aufgrund des Vorhabens auch einen negativen Beigeschmack.

Der Pfarrer Gregor Hohberg sagt: ..... soll zeigen, wie gut Christen, Muslime und Juden miteinander auskommen können. Ich frage mich , in welcher Welt lebt der gute Mensch und wie steht er zu Äußerungen wenn junge muslime propagieren..""wir moslems können nicht mit euch Christen""

Denn das  mag durchaus gelegentlich sehr gut funktioneren, jedoch im Glauben hört bei allen die Toleranz und der Spaß auf .. Muslime können nicht nicht mit Christen .. das ist Fakt und daran wird sich nichts ändern .Toleranz und gemeinsame Gottesdienste findet man NUR dort wo man es mit dem Glauben nicht soo genau nimmt und manchmal also nur gelegentlich wenn es um Frieden geht, oder Gedenkfeiern zu irgendwas..
Und weil es eben auch noch die  vielen Hardliner und Fanatiker in jeder Glaubensrichtung gibt, kann ich mir erst recht keine ökumenischen Gottesdienste auf Dauer vorstellen oder Gemeinsamkeiten  . Und wenn eh  jeder in seinen eigenen Raum der jeweils vorgesehen ist seinen Gottesdienst feiert, dann brauchen wir wiederum auch kein Haus of one .
Es hätte eine zentrale Begnungstätte gereicht für alle Nationen mit Kaffeklatsch und Dratsch. Ich verstehe einfach nicht was das mit den Gottesdiensten auf sich haben soll....Denn woanders reinschnuppern das kann jeder auch so , ohne dieses House of one..

Wenn man eine allgemeine Predigt wählen würde, die überwiegend wie z.b.""tut Gutes"" oder seid bedacht, jederzeit das Gute zu tun und bewahrt den Frieden untereinander  beinhalten würde .."" das liese sich mit allen Religionen vereinbaren. 

ich stelle mir vor wie das funzen oder angesehen wird, wenn die jungen Christlichen Mädels  mit einem nicht ganz Miniröckchen, oder enger Kleidung , manchmal auch leicht durchsitig,  wie man üblicherweise auch oft sieht in die christlichen Räumen/Kirchen sich begeben und auf der anderen Seite die muslime mit Burkas und vermummt bis über beide Ohren  Oder  wenn Homosexuele Paare oder lesben, Händchenhaltend in die christlichen Räume gehen , neben den muslimen und Juden.. Auweia... jaaaaaaaaaaaaa die Toleranz und der gemeinsame Frieden , haben vielleicht doch ihre Grenzen dann  

Von Gegenständen die man einer Religion zuweisen würde, will man übrigens verzichten.. Darf man dann also kein Kreuz tragen, wenn man zum Gottesdienst will? Das könnte ja zum Anstoss werden.
LG

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Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Drei Religionen. Ein Haus - "The house of one"

von Wintergruen am 31.01.2015 11:42

ich könnte eher das Vorhaben verstehen, wenn es hieße, es sei günstiger ein Haus auf einem Platz zu bauen  für die größten  Religionen   , statt eine Moschee hier, eine Kirche dort, einen Buddhatempel da und eine Synagoge eine Strasse weiter... mmmh... 

Ein zentraler Ort für Atheisten  aus allen Nationen  um sich besser kennenzu lernen , Kulturen, Sitten usw..  wäre auch eine gute Erklärung ..  Aber Religionen vermischen ist ein Unding 

jedoch von vornherein alles ablehnen,, ist auch nicht ganz meins..

LG

Antworten Zuletzt bearbeitet am 31.01.2015 11:45.
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