Frucht bringen - wie "macht" man das?
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Re: Frucht bringen - wie "macht" man das?
von Pal am 17.03.2015 11:15Der Tod des alten Menschen und das Geschenk des neuen Lebens ist vollständig da, wenn ein Mensch sich dazu entscheidet, seinen Weg mit Jesus zu gehen.
Es ist aber ein lebenslanger Prozess, bis diese Erkenntnis auf allen Daseinsebenen angekommen ist, bis dieses Wissen so tief "erkannt" wird, dass es immer mehr das Denken, Fühlen und Wollen bestimmt - ohne dass sich der Mensch dazu zwingen müsste, "richtig zu empfinden", das Richtige von Herzen auch zu wollen und es nicht nur (mit zusammengebissenen Zähnen und guter Miene zu bösem Spiel) zu tun, weil man es halt nun mal als Christ tun muss.
Dieser lebenslange "Erkennen-Prozeß" ist das Gleiche wie der "Glaubens-Prozeß" -
Eine im Glauben erfaßte Wahrheit steht 100% zur Verfügung. Zum Beispiel die Tatsache der Sündfreiheit. - "Ihr seid ganz rein!"
Dennoch verbleibt die tagtägliche "Fußwaschung".
Das wiederum scheint wie ein Widerspruch, ist es aber nicht.
Das vergleichbare steht hier:
Röm 6:7 Denn wer gestorben ist, ist freigesprochen von der Sünde.
Röm 6:4 So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe auf den Tod,
Röm 6:5 Denn wenn wir mit ihm einsgemacht worden sind in der Gleichheit seines Todes, so werden wir es auch in der seiner Auferstehung sein...
Mein Glaube muß diesen "Tod des Sündhaftigen" erkennen, erfahren und es ist auch genauso.
Trotzdem bleibt der beachtliche Prozeß:
Röm 6:11 Also auch ihr, haltet euch der Sünde für tot, Gott aber lebend in Christo Jesu.
Dieses tagtägliche "dafürhalten" wird keinesfalls als unnötig bezeichnet, sondern als sehr wichtige Aufforderung.
Das wäre so, wie wenn ich sage: "Ihr seid nun im Geist deshalb bleibt auch im Geist!"
marjo
Gelöschter Benutzer
Re: Frucht bringen - wie "macht" man das?
von marjo am 17.03.2015 11:24"Frucht des Geistes" zu bringen kann man nur, wenn man Geist hat, in diesem Fall den Heiligen Geist. Nicht ich bringe die Frucht, sonst wäre es ja "Frucht des Marjo", sondern der Geist bringt diese Frucht hervor. Daher kann ich da nichts machen.
Was ich tun kann ist, diesen Geist nicht daran zu hindern Frucht zu bringen. Dazu werden wir oft aufgefordert. Meinen negativen Teil wegzulassen ist das, was ich tun kann. Darin kann man einen Beitrag sehen, aber eben nur einen "sich nicht sträuben" Beitrag, der wenig Anlaß zu Ruhm und Ehre bietet.
Man kann das Vorkommen der "Frucht des Geistes" im eigenen Leben also dazu nutzen, um sich selbst zu verorten. Habe ich den Geist? Hindere ich ihn an seinem Werk? Was lassen die Antworten an Rückschlüsse auf meine Nachfolge zu? Dies hat mir in meinem Leben mit Jesus schon oft geholfen, Balken im eigenen Auge zu finden.
Re: Frucht bringen - wie "macht" man das?
von solana am 17.03.2015 11:33Ja, Pal, ich sehe es auch so, dass unser Leben aus ganz vielen kleinen und grossen Entscheidungen besteht.
Und in diesen "Einzelentscheidungen" drückt sich unsere "Grundsatzentscheidung" aus, weil die Einzelentscheidungen davon bestimmt sind.
Praktisch gesehen im Vergleich:
Wenn ein Paar heiratet, dann ist das eine "Grundsatzentscheidung". Die kann man auch als "theoretisch" bezeichnen, die muss im alltäglichen Leben nun in die Praxis umgesetzt werden.
In vielen kleinen und grossen Einzelentscheidungen.
Also bspw überlegt sich die Frau beim Kochen nicht "was schmeckt mir am besten,", sondern - wenn sie ihren Mann liebt, diese Liebe zeigen und ihm eine Freude machen will - was ihm wohl am besten schmecken könnte. Und dann freut sie sich daran, dass er sich darüber freut.
Und der Mann überlegt sich bspw, was er mit seiner Frau nach Feierabend unternehmen könnte, was ihr Spass machen könnet, anstatt den Abend so zu planen wie er es gemacht hat, als er noch Single war.
So wird die "theoretische Grundsatzentscheidung" in vielen kleinen Schritten "konkret".
Das, was dabei (idealerweise) wächst, ist die Liebe; sie bringt immer mehr Früchte hervor und macht die Gemeinschaft immer inniger und fester.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Re: Frucht bringen - wie "macht" man das?
von solana am 17.03.2015 11:52"Frucht des Geistes" zu bringen kann man nur, wenn man Geist hat, in diesem Fall den Heiligen Geist. Nicht ich bringe die Frucht, sonst wäre es ja "Frucht des Marjo", sondern der Geist bringt diese Frucht hervor. Daher kann ich da nichts machen.
Was ich tun kann ist, diesen Geist nicht daran zu hindern Frucht zu bringen.
Ja, Marjo, das, was wir aus unserem "Ich" hervorbringen, ist "fleischlich", so sehe ich das auch. Und das steht dem Geist entgegen, hindert ihn.
Deshalb fordert Paulus ja auch so oft auf dem Heiligen Geist Raum und Herrschaft zu geben:
Gal 5, 25 Wenn wir im Geist leben, so lasst uns auch im Geist wandeln.
So dass er die "treibende Kraft" in unserem Leben wird:
Röm 8,14 Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.
Wir von uns aus können das nicht "herbeizwingen".
Genauso wie kleine Pflänzchen auch nicht schneller wachsen, wenn man daran zieht (im Gegenteil, sie werden entwurzelt, verlieren den Bodenkontakt und gehen ein )
Wir sind da ganz auf Gottes Wirken in uns angewiesen:
Phil 2,13 Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.
Aber damit Gott unser "Wollen" überhaupt umgestalten kann, müssen wir ihn auch "da ran" lassen und uns seiner Hand nicht verschliessen. Ihm unser Wollen "öffnen", ihn bitten, es zu verändern und bereit dafür zu sein. Das kann unter Umständen ganz schön schmerzhaft werden, wenn es darum geht, bestimmte Bindungen, mit denen unser "Herz" gebungen ist, zu lösen. (und je mehr wir dagegen ankämpfen, um so schmerzhafter wird es). Aber das macht es frei - frei für Gott und in diesem frei gewordenen Raum gedeihen dann die Früchte des Geistes (Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, 23 Sanftmut, Keuschheit, Gal 5, 22) um so reichlicher.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Re: Frucht bringen - wie "macht" man das?
von Pal am 17.03.2015 12:48...das ist dann wie bei einer Raumstation, die durch einen Schlauch und eine Kupplung mit irgendeinem "Zeug" getankt wird. Oder wie beim Betanken der Kriegsflugzeuge in der Luft.
Sie werden angekoppelt und dann muß man nur den "Saft" fließen lassen, und alles andere kommt dadurch in die Gänge.
So wird ER in uns wirksam und kann auch die letzten Anti-Blockaden/Pfrophen in der Leitung überwinden.
Doch dazu braucht es eine ausgemittelte Harmonie zwischen "Geduld mit sich selbst" aber auch "Eifer um dein Haus"....
marjo
Gelöschter Benutzer
Re: Frucht bringen - wie "macht" man das?
von marjo am 17.03.2015 12:56Es ist eher wie, wenn man einem neu eingepflanzten Herz verbietet zu schlagen oder versucht, es daran zu hindern.
Re: Frucht bringen - wie "macht" man das?
von solana am 17.03.2015 18:55Es ist eher wie, wenn man einem neu eingepflanzten Herz verbietet zu schlagen oder versucht, es daran zu hindern.
Ja, ein sehr passendes Bild.
Passt ja auch gut zu den schon zitierten Verheissungen dass Gott ein neues Herz und einen neuen Geist schenken will.
Ein Herz, das "liebesfähog" ist, in dass er seine Liebe "ausgiessen" kann (Röm 5, 5).
Und dann reagieren wir eben anders. Gerade diese Römerstelle lässt das deutlich werden:
Röm 5, 3 Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch der Bedrängnisse, weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, 4 Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung, 5 Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.
"Normalerweise" bringen Notlagen keine => Geduld => Bewährung => Hoffnung. Sondern eher Ungeduld und Verzweiflung, wenn lange keine Hilfe in Sicht ist.
Aber wer darin die Lebe Gottes "hautnah" erlebt und erfährt, wie ihn nichts davon scheiden kann der wird dadurch gestärkt und bewährt;
Röm 8, 35 Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? 36 Wie geschrieben steht (Psalm 44,23): »Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wir sind geachtet wie Schlachtschafe.« 37 Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. 38 Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39 weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.
Ebenso ist es mit der "Traurigkeit", mit den "Schmerzen", die wie "Geburtswehen" das Fruchtbringen begleiten können:
Hebr 12,11 Jede Züchtigung aber, wenn sie da ist, scheint uns nicht Freude, sondern Leid zu sein; danach aber bringt sie als Frucht denen, die dadurch geübt sind, Frieden und Gerechtigkeit.
2. Kor 7, 9 Denn ihr seid betrübt worden nach Gottes Willen, sodass ihr von uns keinen Schaden erlitten habt.
10 Denn die Traurigkeit nach Gottes Willen wirkt zur Seligkeit eine Reue, die niemanden reut; die Traurigkeit der Welt aber wirkt den Tod.
Gruss
Solana
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Wintergruen
Gelöschter Benutzer
Re: Frucht bringen - wie "macht" man das?
von Wintergruen am 17.03.2015 20:54Liebe Solana
Ich verstehe nicht wie du es meinst.. Wenn wir uns öffnen, IHN an unser Wollen heranlassen was also heißt IHN bitten uns zu verändern , warum ist dann die Veränderung schmerzhaft , wenn unser Wollen dem entspricht was ER von uns möchte..
Immer wenn ich was tue was ICH will,, dann tue ich das gerne oder weil ich mehr danach gelüste. ... Wenn ich etwas nicht tun will dann tue ich es nicht .. Wenn ich nun das will zu tun was dem Herrn aber ein Gräuel ist, dann bitte ich ihn um die Veränderung meines Wollens.. Ändert er dies in mir , dann will ich diese Gräueltat auch nicht tun,, Warum ist das schmerzhaft? Ich kann damit noch nicht eins werden wie du es beschrieben hast..
Ich bin nämlich der Meinung das vorher ein Gewissenskampf stattfindet. Das ist wiederum nicht schmerzhaft.. Wir haben nur einen Entscheidungskonflikt..
Und wenn wir uns gegen den Herrn entscheiden,dann nur weil wir etwas so tun wollen wie es uns beliebt, statt dem Gebot zu folgen .. Denn zwingen tut uns ja niemand..Oder meinst du den schmerzhaften Prozess in der Reue , also anschließend...? Das wäre das einzige was ich mir vorstellen könnte..Aber beim nächsten Mal tun wir es dennoch wieder und wieder und wieder... Wie kann dann eine Frucht wachsen , wenn wir viel fleischiges tun ? Wann sind diese Früchte ausgereift? Oder bleiben diese immer im Wachstumsprozess.. Naja dann schmecken die Früchte noch bitter.. sind nicht ausgereift..
WANN reifen diese Früchte vollkommen aus ? Wann erlangen wir sie vollkommen? Oder ist das nicht möglich?
,
auf der anderen Seite wird auch oft gesagt, nicht WIR verändern was in uns , sondern ER verändert uns.. Naja solange ER mein Wollen nicht verändert, dann will ich das tun was ich tue .. überwiegend jedenfalls.. es zwingt mich nämlich niemand das zu tun , was ich tun will.. Hat er aber mein Wollen nach seinem Wohlgefallen verändert, dann werde ich zwangsläufig auch nicht sündigen. Denn ich will es ja dann nicht ..Ich weiß nicht ob Du mir folgen kannst..
Und wie kann dieser Schmerz frei machen , solange er noch da ist .. solange man sich NICHT verändert hat,, Wie können dann Früchte entstehen.. Das alles widerspricht sich mir, oder ich habe dich falsch verstanden ...
LG
Wintergruen
Gelöschter Benutzer
Re: Frucht bringen - wie "macht" man das?
von Wintergruen am 17.03.2015 21:05Wie erfährt man die Liebe Gottes hautnah wenn es uns so geht wie du beschrieben hast?
wir haben also eine Notlage , geraten ind Ungeduld, bis hin zur Verzweiflung.. Ich möchte denjenigen dann erleben der in dieser Verfassung , Gottes Liebe hautnah erfährt.. Vielleicht magst du erklären wie das geht ...
LG ( und nicht böse sein wegen meinen komischen Fragen sinda alle nicht persönlich gegen dich ,, kennst mich ja :)
Re: Frucht bringen - wie "macht" man das?
von solana am 17.03.2015 21:21Liebe Winterguen
Schmerzhaft wird es dann bspw, wenn einem Dinge sehr ans "Herz gewachsen" sind, so sehr, dass man in eine Abhängigkeit gerät, etwas mehr liebt als Gott . So wie bspw in der Geschichte mit dem reichen Jüngling. Der liebte sein Geld so sehr, dass er - vor die Wahl gestellt - lieber das Geld wollte als von ganzem Herzen Jesus nachfolgen.
Manchmal nimmt uns Gott gerade solche Dinge dann weg, denen wir bewusst oder unbewusst einen solch hohen Stellenwert in unserem Leben eingräumt haben, dass sie uns unfrei machen. Dann kann dieses gewaltsame Losreissen schon sehr schmerzhaft sein. Und es wird um so schmerzhafter, je mehr wir dagegen rebellieren und aufbegehren, uns an die "Scherben" klammern ....
Aber die Loslösung macht uns auch frei. Je eher wir das erkennen und "ja" dazu sagen können, um so eher ersetzt Friede und Freude über die gewonnene Freiheit den Verlust.
Ebenso ist es mit dem "Abgewöhnen" schlechter Eigenschaften wie bspw Hochmut, Abhängigkeit von menschlicher Anerkennung usw - indem Gott einen damit schmerzlich "auf die Nase fallen" lässt und darüber zur Erkenntnis führt und dann in eine innere Veränderung, die frei macht.
Oder, kurz gesagt, jede Art "Züchtigung", wie schon zitiert:
Hebr 12,11 Jede Züchtigung aber, wenn sie da ist, scheint uns nicht Freude, sondern Leid zu sein; danach aber bringt sie als Frucht denen, die dadurch geübt sind, Frieden und Gerechtigkeit.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver