Frucht bringen - wie "macht" man das?
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Wintergruen
Gelöschter Benutzer
Re: Frucht bringen - wie "macht" man das?
von Wintergruen am 17.03.2015 22:24doch liebe Solana, ich habe es erlebt, als mein Mann Krebs bekam bis er starb.. Aber ich war nicht verzweifelt und nicht ungeduldig. Ich war nur traurig..Verzweiflung ist für mich gemäß meines Wissens und dem was ich lese , die vorletzte Stufe des Abgrundes. Das gepaart mit Ungeduld, Angst und Schmerzen treibt viele Menschen zum Wahnsinn bis hin zum Selbstmord. Dieses Stadium hatte ich nie in den schwersten Stunden erreicht . Eher Geduld, Hoffnung , Liebe usw. das habe ich gespürt. Das Gott mich getragen hat und mir Kraft und Stärke gab . Traurigkeit ist etwas anderes als Verzweiflung , die eher Angst macht welche Hoffnungslosigkeit und Misstrauen zu Gott bewirkt.
Deshalb fragte ich , wie kann man wenn jemand dieses Stadium erreicht hat von wachsenden Früchten sprechen ? Hier sehe ich in erster Linie die Heilung des Kranken als Notwendig . Ihn auf den richtigen Weg bringen, das er erstmal wieder Vertrauen auf Gott aufbaut .. Hier ist eher eine Sinnesänderung nötig, die mit Sicherheit nicht einfach ist.. und am besten von geschulten , eher christlichen Psychotherapeuten vorgenommen werden muss..
Tja das muss man jemanden erklären dem sein Herz woanders hängt als bei Gott.. Ich denke erst wenn wir uns von dem trennen können was uns wichtig erscheint, erst DANN haben wir einen Schritt nach vorne getan .. Geschieht dies in einer Art von Züchtigung , also zwanghaft, dann wird das schwieriger werden .. zumindest wird der Prozess auch sehr lange andauern weil wir uns dagegen sträuben. Oft kann man in solchen Situationen nur hoffen das keine Verzweiflung einhergeht
ja hier musste ich meinen vorhin geschrieben Text löschen da ich nochmal darüber nachdachte.. Ja das stimmt, weil oft will unser Fleisch etwas anderes als das was unser Geist will... Ja das kann tatsächlich schmerzhaft sein bzw. werden ...
Der Beginn aber , wann die ´Frucht wachsen kann, bzw. etwas Frucht bringt, ist doch der, wenn man den Schmerz überwunden hat und nach Gottes Wohlgefallen lebt..
Re: Frucht bringen - wie "macht" man das?
von solana am 17.03.2015 21:32und nicht böse sein wegen meinen komischen Fragen sinda alle nicht persönlich gegen dich ,, kennst mich ja :)
Nein, liebe Wintergruen, ich bin nicht böse. Es ist nur nicht einfach zu erklären, wenn du so etwas noch nicht selbst erlebt hast.
Wenn du noch nicht in so einer Lage warst, wo du selbst am Ende warst, dich nur noch auf Gott verlassen konntest oder verzweifeln. Und du dann doch vertraut hast und dann erlebt hast, dass Gott dir ganz nahe ist und dich durchträgt. Eine so tiefe Erfahrung, die alles überstrahlt und dir so viel Sicherheit und Halt gibt, dass du sie nicht missen möchtest, auch wenn dies durch eine unangenehme Notsitation (Paulus schreibt "Bedrängnisse") ausgelöst wurde.
Kennst du so etwas oder kannst du dir das vorstellen?
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Re: Frucht bringen - wie "macht" man das?
von solana am 17.03.2015 21:21Liebe Winterguen
Schmerzhaft wird es dann bspw, wenn einem Dinge sehr ans "Herz gewachsen" sind, so sehr, dass man in eine Abhängigkeit gerät, etwas mehr liebt als Gott . So wie bspw in der Geschichte mit dem reichen Jüngling. Der liebte sein Geld so sehr, dass er - vor die Wahl gestellt - lieber das Geld wollte als von ganzem Herzen Jesus nachfolgen.
Manchmal nimmt uns Gott gerade solche Dinge dann weg, denen wir bewusst oder unbewusst einen solch hohen Stellenwert in unserem Leben eingräumt haben, dass sie uns unfrei machen. Dann kann dieses gewaltsame Losreissen schon sehr schmerzhaft sein. Und es wird um so schmerzhafter, je mehr wir dagegen rebellieren und aufbegehren, uns an die "Scherben" klammern ....
Aber die Loslösung macht uns auch frei. Je eher wir das erkennen und "ja" dazu sagen können, um so eher ersetzt Friede und Freude über die gewonnene Freiheit den Verlust.
Ebenso ist es mit dem "Abgewöhnen" schlechter Eigenschaften wie bspw Hochmut, Abhängigkeit von menschlicher Anerkennung usw - indem Gott einen damit schmerzlich "auf die Nase fallen" lässt und darüber zur Erkenntnis führt und dann in eine innere Veränderung, die frei macht.
Oder, kurz gesagt, jede Art "Züchtigung", wie schon zitiert:
Hebr 12,11 Jede Züchtigung aber, wenn sie da ist, scheint uns nicht Freude, sondern Leid zu sein; danach aber bringt sie als Frucht denen, die dadurch geübt sind, Frieden und Gerechtigkeit.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Wintergruen
Gelöschter Benutzer
Re: Frucht bringen - wie "macht" man das?
von Wintergruen am 17.03.2015 21:05Wie erfährt man die Liebe Gottes hautnah wenn es uns so geht wie du beschrieben hast?
wir haben also eine Notlage , geraten ind Ungeduld, bis hin zur Verzweiflung.. Ich möchte denjenigen dann erleben der in dieser Verfassung , Gottes Liebe hautnah erfährt.. Vielleicht magst du erklären wie das geht ...
LG ( und nicht böse sein wegen meinen komischen Fragen sinda alle nicht persönlich gegen dich ,, kennst mich ja :)
Wintergruen
Gelöschter Benutzer
Re: Frucht bringen - wie "macht" man das?
von Wintergruen am 17.03.2015 20:54Liebe Solana
Ich verstehe nicht wie du es meinst.. Wenn wir uns öffnen, IHN an unser Wollen heranlassen was also heißt IHN bitten uns zu verändern , warum ist dann die Veränderung schmerzhaft , wenn unser Wollen dem entspricht was ER von uns möchte..
Immer wenn ich was tue was ICH will,, dann tue ich das gerne oder weil ich mehr danach gelüste. ... Wenn ich etwas nicht tun will dann tue ich es nicht .. Wenn ich nun das will zu tun was dem Herrn aber ein Gräuel ist, dann bitte ich ihn um die Veränderung meines Wollens.. Ändert er dies in mir , dann will ich diese Gräueltat auch nicht tun,, Warum ist das schmerzhaft? Ich kann damit noch nicht eins werden wie du es beschrieben hast..
Ich bin nämlich der Meinung das vorher ein Gewissenskampf stattfindet. Das ist wiederum nicht schmerzhaft.. Wir haben nur einen Entscheidungskonflikt..
Und wenn wir uns gegen den Herrn entscheiden,dann nur weil wir etwas so tun wollen wie es uns beliebt, statt dem Gebot zu folgen .. Denn zwingen tut uns ja niemand..Oder meinst du den schmerzhaften Prozess in der Reue , also anschließend...? Das wäre das einzige was ich mir vorstellen könnte..Aber beim nächsten Mal tun wir es dennoch wieder und wieder und wieder... Wie kann dann eine Frucht wachsen , wenn wir viel fleischiges tun ? Wann sind diese Früchte ausgereift? Oder bleiben diese immer im Wachstumsprozess.. Naja dann schmecken die Früchte noch bitter.. sind nicht ausgereift..
WANN reifen diese Früchte vollkommen aus ? Wann erlangen wir sie vollkommen? Oder ist das nicht möglich?
,
auf der anderen Seite wird auch oft gesagt, nicht WIR verändern was in uns , sondern ER verändert uns.. Naja solange ER mein Wollen nicht verändert, dann will ich das tun was ich tue .. überwiegend jedenfalls.. es zwingt mich nämlich niemand das zu tun , was ich tun will.. Hat er aber mein Wollen nach seinem Wohlgefallen verändert, dann werde ich zwangsläufig auch nicht sündigen. Denn ich will es ja dann nicht ..Ich weiß nicht ob Du mir folgen kannst..
Und wie kann dieser Schmerz frei machen , solange er noch da ist .. solange man sich NICHT verändert hat,, Wie können dann Früchte entstehen.. Das alles widerspricht sich mir, oder ich habe dich falsch verstanden ...
LG
Re: Frucht bringen - wie "macht" man das?
von solana am 17.03.2015 18:55Es ist eher wie, wenn man einem neu eingepflanzten Herz verbietet zu schlagen oder versucht, es daran zu hindern.
Ja, ein sehr passendes Bild.
Passt ja auch gut zu den schon zitierten Verheissungen dass Gott ein neues Herz und einen neuen Geist schenken will.
Ein Herz, das "liebesfähog" ist, in dass er seine Liebe "ausgiessen" kann (Röm 5, 5).
Und dann reagieren wir eben anders. Gerade diese Römerstelle lässt das deutlich werden:
Röm 5, 3 Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch der Bedrängnisse, weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, 4 Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung, 5 Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.
"Normalerweise" bringen Notlagen keine => Geduld => Bewährung => Hoffnung. Sondern eher Ungeduld und Verzweiflung, wenn lange keine Hilfe in Sicht ist.
Aber wer darin die Lebe Gottes "hautnah" erlebt und erfährt, wie ihn nichts davon scheiden kann der wird dadurch gestärkt und bewährt;
Röm 8, 35 Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? 36 Wie geschrieben steht (Psalm 44,23): »Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wir sind geachtet wie Schlachtschafe.« 37 Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. 38 Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39 weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.
Ebenso ist es mit der "Traurigkeit", mit den "Schmerzen", die wie "Geburtswehen" das Fruchtbringen begleiten können:
Hebr 12,11 Jede Züchtigung aber, wenn sie da ist, scheint uns nicht Freude, sondern Leid zu sein; danach aber bringt sie als Frucht denen, die dadurch geübt sind, Frieden und Gerechtigkeit.
2. Kor 7, 9 Denn ihr seid betrübt worden nach Gottes Willen, sodass ihr von uns keinen Schaden erlitten habt.
10 Denn die Traurigkeit nach Gottes Willen wirkt zur Seligkeit eine Reue, die niemanden reut; die Traurigkeit der Welt aber wirkt den Tod.
Gruss
Solana
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marjo
Gelöschter Benutzer
Re: Frucht bringen - wie "macht" man das?
von marjo am 17.03.2015 12:56Es ist eher wie, wenn man einem neu eingepflanzten Herz verbietet zu schlagen oder versucht, es daran zu hindern.
Re: Frucht bringen - wie "macht" man das?
von Pal am 17.03.2015 12:48...das ist dann wie bei einer Raumstation, die durch einen Schlauch und eine Kupplung mit irgendeinem "Zeug" getankt wird. Oder wie beim Betanken der Kriegsflugzeuge in der Luft.
Sie werden angekoppelt und dann muß man nur den "Saft" fließen lassen, und alles andere kommt dadurch in die Gänge.
So wird ER in uns wirksam und kann auch die letzten Anti-Blockaden/Pfrophen in der Leitung überwinden.
Doch dazu braucht es eine ausgemittelte Harmonie zwischen "Geduld mit sich selbst" aber auch "Eifer um dein Haus"....
Re: Frucht bringen - wie "macht" man das?
von solana am 17.03.2015 11:52"Frucht des Geistes" zu bringen kann man nur, wenn man Geist hat, in diesem Fall den Heiligen Geist. Nicht ich bringe die Frucht, sonst wäre es ja "Frucht des Marjo", sondern der Geist bringt diese Frucht hervor. Daher kann ich da nichts machen.
Was ich tun kann ist, diesen Geist nicht daran zu hindern Frucht zu bringen.
Ja, Marjo, das, was wir aus unserem "Ich" hervorbringen, ist "fleischlich", so sehe ich das auch. Und das steht dem Geist entgegen, hindert ihn.
Deshalb fordert Paulus ja auch so oft auf dem Heiligen Geist Raum und Herrschaft zu geben:
Gal 5, 25 Wenn wir im Geist leben, so lasst uns auch im Geist wandeln.
So dass er die "treibende Kraft" in unserem Leben wird:
Röm 8,14 Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.
Wir von uns aus können das nicht "herbeizwingen".
Genauso wie kleine Pflänzchen auch nicht schneller wachsen, wenn man daran zieht (im Gegenteil, sie werden entwurzelt, verlieren den Bodenkontakt und gehen ein )
Wir sind da ganz auf Gottes Wirken in uns angewiesen:
Phil 2,13 Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.
Aber damit Gott unser "Wollen" überhaupt umgestalten kann, müssen wir ihn auch "da ran" lassen und uns seiner Hand nicht verschliessen. Ihm unser Wollen "öffnen", ihn bitten, es zu verändern und bereit dafür zu sein. Das kann unter Umständen ganz schön schmerzhaft werden, wenn es darum geht, bestimmte Bindungen, mit denen unser "Herz" gebungen ist, zu lösen. (und je mehr wir dagegen ankämpfen, um so schmerzhafter wird es). Aber das macht es frei - frei für Gott und in diesem frei gewordenen Raum gedeihen dann die Früchte des Geistes (Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, 23 Sanftmut, Keuschheit, Gal 5, 22) um so reichlicher.
Gruss
Solana
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Re: Frucht bringen - wie "macht" man das?
von solana am 17.03.2015 11:33Ja, Pal, ich sehe es auch so, dass unser Leben aus ganz vielen kleinen und grossen Entscheidungen besteht.
Und in diesen "Einzelentscheidungen" drückt sich unsere "Grundsatzentscheidung" aus, weil die Einzelentscheidungen davon bestimmt sind.
Praktisch gesehen im Vergleich:
Wenn ein Paar heiratet, dann ist das eine "Grundsatzentscheidung". Die kann man auch als "theoretisch" bezeichnen, die muss im alltäglichen Leben nun in die Praxis umgesetzt werden.
In vielen kleinen und grossen Einzelentscheidungen.
Also bspw überlegt sich die Frau beim Kochen nicht "was schmeckt mir am besten,", sondern - wenn sie ihren Mann liebt, diese Liebe zeigen und ihm eine Freude machen will - was ihm wohl am besten schmecken könnte. Und dann freut sie sich daran, dass er sich darüber freut.
Und der Mann überlegt sich bspw, was er mit seiner Frau nach Feierabend unternehmen könnte, was ihr Spass machen könnet, anstatt den Abend so zu planen wie er es gemacht hat, als er noch Single war.
So wird die "theoretische Grundsatzentscheidung" in vielen kleinen Schritten "konkret".
Das, was dabei (idealerweise) wächst, ist die Liebe; sie bringt immer mehr Früchte hervor und macht die Gemeinschaft immer inniger und fester.
Gruss
Solana
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