Praxis: Wann ist man (jemand) ein Christ und wie stellt man das fest?

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Praxis: Wann ist man (jemand) ein Christ und wie stellt man das fest?

von marjo am 21.03.2015 09:45

Wir haben also zwei verschiedene Ebenen. Die eine Ebene ist die, dass niemand ins Herz schauen kann. Ob wer Christ ist, kann man, wenn man das auf die Spitze treibt, niemals beurteilen.

Dann ist da noch die pragmatische Ebene. In keinem Job wird man jemanden, der von sich behauptet ein "Buchhalter" zu sein anstellen, wenn er keinerlei Kenntnisse zur Buchhaltung mitbringt. Selbst wenn dieser beweisen kann (Prüfungszeugnis, Zertifikat etc.) eine Ausbildung zum Buchhalter gemacht zu haben, bleibt am Ende doch immer die Frage, ob er in der Praxis als Buchhalter arbeiten kann. Kann er das nicht, wird er gefeuert oder schlicht nicht angestellt.

Der gewählte Beispiel Beruf ist da sogar noch recht harmlos. Bei Ärzten oder Piloten wird es noch deutlicher. Jemand, der sich Arzt nennt, und am OP Tisch nicht die kleinste Ahnung von seine Tätigkeit hat, wird jeder mit Verstand sofort bitten den Raum zu verlassen. Nimmt dieser "Potential-Arzt" dann trotzdem ein Skalpell in die Hand, werden sich sogar Leute finden, die diesen Menschen mit mehr oder weniger deutlicher Gewalt daran hindern, sein Messer in den Körper des Patienten zu stechen.

Wir haben bei unseren Leitern Bestatter, Malermeister, Bankdirektoren, Lehrer, Buchhalter, Apotrhekenhelfer und noch mehr. Alle sind (waren) in ihrem Beruf sicher toll und haben ensprechende Zustädnigkeiten in der Gemeinde bekommen (Friedhof, Bauangelegenheiten, Finanzen.....). Was sie eint? Der Wille etwas für ihre Umgebung zu tun.. Eint sie Jesus? Nein. Niemand von ihnen würde sagen, dass man nur bei Jesus das Heil finden würde. Ich spreche nicht davon, dass ich ihnen unterstelle keine Christen zu sein. Ich rede ganz praktisch. Es ist ihnen kein Anliegen irgendwelche Menschen zu Jesus zu bringen bzw. ihnen etwas den Weg zu Jesus zu ebnen. Sie sehen Jesus als ein mögliches Angebot unter vielen. Mission liegt ihnen völlig fern, schließlich muss jeder selber sehen, woran er glauben möchte. Aus diesem Grund ist auch keiner von ihnen bereit inhaltliche Arbeit zu leisten die speziell christliche wäre. Allgemein-christliche Arbeit (praktisch Helfen) machen sie gerne.

gruß, marjo

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wideawake
Gelöschter Benutzer

Re: Praxis: Wann ist man (jemand) ein Christ und wie stellt man das fest?

von wideawake am 21.03.2015 10:01

das ist wirklich verzwickt. Erinnert ja fast an die Zauberer vom Pharao, die die Wunder Gottes zu Anfangs auch nachmachen konnten. Also woran erkennt man die Geduld, die aus Jesus herauskommt und die Geduld, die man sich aus eigener Kraft angeeignet hat?

Huhu Jonas, ich erkenne sie persönlich daran, dass mich Gott immer wieder in Situationen stellt, in denen ich üben darf. Du hast mich zwar nicht angesprochen mit deiner Frage, aber ich hoffe, du bist mir trotzdem nicht böse, wenn ich auch darauf antworte !

An der Kasse oder beim Auto fahren oder in Bezug auf meine Kinder. Ja und da sind zwei Stimmen in mir. Die eine die ungeduldigt trampelt und die andere die sagt " bleib ruhig " oder " beruhige dich, Dörte, alles wird gut " oder " och, dass ist bestimmt jemand der sich nicht auskennt " oder " alles hat seine Zeit " oder "Entschuldigung, entweder wir machen jetzt Therapie oder ich bringe uns einen Kaffee " ... hihi ... das letztere würde ich zu gerne mal laut aussprechen.

Hast du manchmal zwei Gedanken in dir ? Jesus ist Sieger !

Manchmal denke ich auch " Nicht der schon wieder ! "  oder habe ungute Gedanken, dann versuche ich, andere zu finden. Da hilft mir aber auch meistens Gott. Er öffnet mir dann die Augen und Ohren und läßt mich Verständnis für diese Menschen finden und aus dem Verständnis wie Gott es für uns hat, sieht die Welt ganz ander aus, als meine Widiwelt, viel schöner und besser und freundlicher !

*glG* widi   

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Praxis: Wann ist man (jemand) ein Christ und wie stellt man das fest?

von Burgen am 21.03.2015 11:18

Halloechen

habe mir auch gerade Gedanken darüber gemacht, wie man feststellen kann, ob jemand Christ ist.
Und dann las ich den letzten Beitrag von majo und brauche nun eigentlich nichts mehr zu schreiben.

Aber zwei Gedanken will ich dann doch noch leicht formulieren...

Ein geistig behinderter Mensch kann Christ sein, Jesus lieben...
Auch er wird durch Jesus eine Veraenderung erfahren, und seine Eltern werden ggf eine Veraenderung feststellen.

Eine Dorfgemeinschaft, inklusive Kirchspiel, lebt davon, dass die Beziehungen untereinander funktionieren
und gerade Hilfsbereitschaft wird groß geschrieben, einschließlich Feuerwehr.

Vielleicht ist es einfach angebracht mit zwei oder drei Personen eine kleine Bibelgespraechsgruppe
mit Gebet und unter Gebet zu gruenden.
Die Menschen 'einfach' persönlich dazu einzuladen.

So aehnlich begann damals der Pietismus und die landeskirchlichen Gemeinschaften
innerhalb der Landeskirchen.

Graf Zinzendorf ist ein grandioses Beispiel.

Soweit meine kleinen Gedanken dazu.
Grüße
Burgen 

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solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Praxis: Wann ist man (jemand) ein Christ und wie stellt man das fest?

von solana am 21.03.2015 11:42

Wenn es Um "Leiterschaft" geht, dann sind das ja schon andere Anforderungen, das ist wichtig im Blick zu haben.

Aber es sind ja nicht in erster Linie unsere Fähigkeiten, die ausschlaggebend dafür sind, ob wir "ein gutes, brauchbares Werkzeug in Gottes Hand" sein können.

Zunächst einmal ist das Wichtigste, unsere Bereitschaft dafür, uns überhaupt von ihm als Werkzeug gebrauchen und so "zurichten" zu lassen, dass wir optimal einsetzbar sind.
Wenn diese grundsätzliche Bereitschaft fehlt oder "falsch gelagert"  bzw "von Eigeninteresse (zB nach Anerkennung) überlagert" ist, ist da erst einmal ein grundsätzliche Problem da, das geklärt werden muss.

Alles andere "kriegt Gott hin", wenn wir ihm vertrauen, alles von ihm erwarten und bereit sind, zu lernen und uns von ihm verändern zu lassen, so dass er und optimal einsetzen kann. 

Dazu finde ich 2 Sätze aus den Andachten wichtig, die in der Oase gerade gepostet werden:

Gott sieht Sie als den Menschen, der Sie werden können. Er richtet den Blick nicht auf das, was Sie heute sind, er richtet den Blick auf Ihre Möglichkeiten und auf das, was Sie werden können

Es kommt nicht darauf an, wo Sie stehen, es kommt darauf an, wohin Gott Sie bringen kann.

Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Praxis: Wann ist man (jemand) ein Christ und wie stellt man das fest?

von Burgen am 22.03.2015 08:56

Liebe Solana und alle

ja, die Leiterschaft.
Das wuerde in den großen Volkskirchen den Kirchenvorstand betreffen,
ebenso aber auch Gruppenleiter in den vielfältigen Gruppen,
wie gemeinschaftliches Kochen, Handarbeiten, Radtouren, Singen, Chorproben,
Sonntagsschule fuer Kinder und Jugendliche.
Dann die Ausschusssitzungen mit ihrer Verantwortung bezüglich Finanzen,
Bauausschutz, Renovierungsausschutz usw.

Zu all diesen Aktivitäten innerhalb einer Ortsgemeinde ist jeder eingeladen,
der sich zu der jeweiligen Kirchgemeinde zugeohrig weiß.
Hauptsächlich ein getaufter Mensch, denn damit ist er Mitglied seiner Gemeinde.

Was hat das nun alles mit Jesus zu tun?

Ich denke, die ursprüngliche Grundlage war die Lebensuebergabe an Jesus
und das Leben mot ihm und den Menschen, wie damals.

Und das gilt es in der heutigen Zeit (Generationen) wieder zu entdecken und beleben.

Bis dahin sucht man sich vielleicht eine Verbindlichkeit in einer sogenannten Freikirche.

Letztlich steht jeder fuer sich allein vor Gott.

Grüße
Burgen 

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Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Praxis: Wann ist man (jemand) ein Christ und wie stellt man das fest?

von Wintergruen am 22.03.2015 12:59

Hm.. ich befinde mich ja hier auf evangelischem Sektor mit Kirchenleitungen usw  und womöglich habe ich deinen  Eingangspost lieber marjo missverstanden .. (ich kenne auch nicht sooo gut ehrlich gesagt die Funktionen der Kirchenleiter in ev. Gemeinden/Kirchen.. nur grob) 
jedoch irritiert mich folgendes: 

2. Alle Leute die mehr oder weniger regelmäßig die Kirche besuchen, werden als Christen mit "Entfachungs-Potential" angesehen

Ich frage mich zum einen , warum ist es wichtig sich zu fragen wer wirklich christ ist der die Gemeinde besucht ? Und vorallem warum ?

3. Alle bisherigen Predigten / Besonderen Gottesdienste änderten an 2. nichts oder nur marginal.

Wie jeder einzelne fühlt und denkt während einer Predigt oder danach , was diese in ihm auslöst, das kann niemand anders wissen und erkennen als die Person selbst. Warum hast du die Erwartung das bei anderen zu erkennen .? Man geht nicht in die Kirche um andere zu beurteilen oder zu erkennen WER von ihnen Christ ist . .. Auch wenn du das evtl. persönlich jetzt nimmst, das ist nicht mein Anliegen, sondern insgesamt allgemein. Möglicherweise weil ich eine total andere Ansicht und Überzeugung von einer Kirche und ihrem Gottesdienst habe.. Aber sei das mal beiseite gestellt.. das was ich frage betreffen alle Gemeinden und Kirchen .
Wenn es um die Kirchenleitung geht: Dann denke ich , solange die ihren Dienst erfüllt gemäß des Herrn , dann erübrigt sich alles andere . Die Kirchenleiter nun untereinander die müssen sich evtl. gegenseitig auch tadeln wenn etwas schief läuft und natürlich darauf bedacht sein, das die Gemeinde keinen Schaden davon trägt   . Wenn man nichts sagt und alles so belässt, dann darf man sich nicht beklagen .. Man muss auch mal tacheless reden .. Läuft etwas generell schief und man ändert es nicht, dann steht es MIR doch frei zu ob ich da weiterhin mit mache oder mich davon distanziere  wenn meine Worte kein offenes Ohr finden . Und gerade Kirchenleiter, die ja die Gemeinde leiten die müssen sich noch mehr in acht nehmen, aufgrund ihrer Funktion das alles Ordnungsgemäß abläuft  und darauf bedacht sein das alles mögliche für die Gemeinde getan wird .  z.b. auch die Punkte die Burgen alle aufgezählt
 hat
..Vielleicht macht es bei deinem Pastor auch mal klick, wenn du die Fahrt zu den Kongressen verweigern würdest.. Dann schaust du mal wie er reagiert.. Es sei denn du machst es gerne und freust dich das er nur dich da mitnimmt...(oder das du eben immer mit dabei bist )
4. Gelegenheiten wie der Willow Kongress werden als ungeeignet für das Gro der Kirchenleitung angesehen

Naja ich persönliche halte überhaupt nichts von solchen Kongressen, aber auch das betrifft nur meine persönliche Einstellung . Die Frage nun,, warum fahrt ihr immer dahin seit Jahren schon, wenn es doch eh nichts bringt,..? So ewas verstehe ich beispielsweise nicht . 
Ich habe das Gespräch mit den anderen Leitern gesucht und festgestellt, dass sie halt in der Kirchenleitung sind, weil das Tradition ist. Einige Ehrenamtliche sind halt dabei, weil man ja irgendwas soziales tut und der Pastor so nett ist

Naja wenn das so ist, dann darf man sich  nicht wundern warum du den  Eindruck hast, den du auch hier äußerst. Aber ist es nicht wichtiger zu schauen, ob die Kirche das erfüllt, was ihre Aufgabe ist ? Und wenn sie das nicht tut,, tacheless reden oder die Kirche wechseln ? Aber dann entfällt die Postition und ich habe schon erlebt das viele aufgrund dieser Position sich nicht trennen können .. 

Ich bin Kirchenleiter ....oder ich bin Mitglied der Kirchenleitung.. jaaaa eine Position auf der man sich auch rühmen kann . Ich will Dir  das nicht unterstellen lieber  marjo, aber mein Umfeld ist groß durch meinen Beruf  und ich habe auch so einige von  ihnen  als Schüler auch im hohen Alter ( lernen Klavier, Orgel, Cello usw.) Ich unterhalte mich auch mit ihnen über alles mögliche :)) Und diese Positionen in den Kirchen sind ihnen wichtig, wenn auch nur dem Namen nach ..

LG
sollte ich das Thema nun total verfehtl haben ... dann sehe es mir nach 


Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.03.2015 13:49.

StefanS

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Beiträge: 441

Re: Praxis: Wann ist man (jemand) ein Christ und wie stellt man das fest?

von StefanS am 22.03.2015 18:05

Ich bin der festen Überzeugung, dass die berufliche Qualifikation zweitrangig für einen Ältesten/Diakon ist.
Über allem steht die geistliche Qualifikation.
Gut zu lesen in der Bibel. (1.Tim. 3)
Eine falsch motivierte Leiterschaft vergiftet eine Gemeinde. 

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Praxis: Wann ist man (jemand) ein Christ und wie stellt man das fest?

von marjo am 22.03.2015 18:52

Ja, Stefan. Leider wurde da zumindest in der Gemeinde hier nicht drauf geachtet.

gruß, marjo

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Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Praxis: Wann ist man (jemand) ein Christ und wie stellt man das fest?

von Wintergruen am 22.03.2015 19:25

ok,, anscheinend hab ich deine Fragen marjo wirklich missverstanden. 

aber wenn es doch ist wie Stefan schreibt was auch vollkommen richtig ist, dann verstehe ich noch weniger warum man dann in so einer Gemeinde/Kirche noch Mitglied ist  , einfach mitmacht in allem und warum man sich nicht trennt ? 

Ich habe mich von allen Kirchen und Gemeinden getrennt, wo ich erkannte das sie den biblischen Inhalten nicht folgen , wo ich erkannte das die Leiterschaft die Gemeinde vergiftet  , oder wo das Wort nicht für so ernst genommen wurde usw.

Ich habe zwar auch einige Leiter mit  meinen Anliegen konfrontiert, aber mir ging es dann wohl ähnlich wie du es beschrieben hast . Ohren dicht und das war schon immer so nach dem Motto.. Und gegen die Männerwelt dann anzukommen, war eh schwierig genug..  Aber wenn man als Mitglied wie Du auch auf taube Ohren stösst, warum bleibt man noch in der Gemeinde ? Ich denke eher, das was Du bei den anderen kritisierst, du nicht anders handhabst..z.b aus Tradition mitmachen oder weil der Pastor so nett usw..

oder ist das jetzt auch daneben von mir ?

LG

Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.03.2015 19:26.

StefanS

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Beiträge: 441

Re: Praxis: Wann ist man (jemand) ein Christ und wie stellt man das fest?

von StefanS am 22.03.2015 22:03

Ich behaupte, es gibt kaum eine Leiterschaft, die komplett gesund ist. 
Ebenso behaupte ich, dass viele Christen es sich gemütlich machen, weil eine kranke Leiterschaft weniger wehtut. 
Und so krankt dann eine ganze Gemeinde und merkt es nicht mal.
Möglicherweise ist das der Normalzustand.

Was also tun, wenn man in so einer Gemeinde ist und Missstände bemerkt? 
Ich denke, wegrennen ist die letzte Möglichkeit.

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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