Müssen Christen den Zehnten geben
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Re: Müssen Christen den Zehnten geben
von Kowalski am 17.04.2017 20:28Im 5. Mose hat Gott den Menschen die Gebote gegeben. Nicht nur die 10 Gebote, sondern diverse Gebote, Verhaltensregeln, Strafen nach Vergehen definiert, usw.
Und in 5.Mose 14,22 steht ganz klar geschrieben:
Du sollst Jahr für Jahr den Zehnten abgeben von allem Ertrag deiner Saat, der aus dem Acker kommt
Das gilt für alle Menschen. Da steht nichts davon, dass Christen oder Juden, oder, oder, davon befreit wären..
Ich frage mich wirklich, wie kann man diesen Satz noch missverstehen??
(und bitte jetzt nicht sagen, dass gilt nur für Landwirte, sonnst muss ich sehr lachen
Oder in 3.Mose 27,30:
Alle Zehnten im Lande, vom Ertrag des Landes und von den Früchten der Bäume, gehören dem HERRN und sollen dem HERRN heilig sein.
Hier könnte man sich vielleicht noch darüber streiten. Was bedeutet "heilig sein"? Aber ich denke es ist letztendlich auch relativ klar..
Man soll diesen Zehnten nicht für sich verwenden.
"gehören dem HERRN"
MarcusO
Gelöschter Benutzer
Re: Müssen Christen den Zehnten geben
von MarcusO am 17.04.2017 20:56In Mose steht auch das du Rinder, Schaafe, Tauben usw. opfern sollst 😉 die Frage ist, sind wir noch an das Gesetzt gebunden oder frei?
Ich schließe mich den Vorrednern an und sage: wir dürfen geben und dürfen dann auch empfangen😌
...und eine kleine Spende für helfende Zwecke hat noch niemand geschadet !
LG
Re: Müssen Christen den Zehnten geben
von solana am 17.04.2017 21:36Und in 5.Mose 14,22 steht ganz klar geschrieben: Du sollst Jahr für Jahr den Zehnten abgeben von allem Ertrag deiner Saat, der aus dem Acker kommt Das gilt für alle Menschen. Da steht nichts davon, dass Christen oder Juden, oder, oder, davon befreit wären..
Hallo Kowalski
Lies mal das ganze Kapitel dazu- dann wird klar, dass es sich hier nicht um das handelt, was wir allgemein mit dem "christlichen Zehntengeben" verbinden, sondern eigentlich ein fröhliches Fest im Tempel, bei dem der Geber auch mitfeiert:
5. Mose 14, 22 Du sollst Jahr für Jahr den Zehnten abgeben von allem Ertrag deiner Saat, der aus dem Acker kommt,
23 und sollst davon essen vor dem HERRN, deinem Gott, an der Stätte, die er erwählt, dass sein Name daselbst wohne, nämlich vom Zehnten deines Getreides, deines Weins, deines Öls und von der Erstgeburt deiner Rinder und deiner Schafe, auf dass du fürchten lernst den HERRN, deinen Gott, allezeit.
Sehr interessant finde ich auch den Zusatz:
24 Wenn aber der Weg zu weit ist für dich, dass du's nicht hintragen kannst, weil die Stätte dir zu fern ist, die der HERR, dein Gott, erwählen wird, dass er seinen Namen daselbst wohnen lasse, wenn der HERR, dein Gott, dich gesegnet hat,
25 so mache es zu Geld und nimm das Geld in deine Hand und geh an die Stätte, die der HERR, dein Gott, erwählen wird,
26 und gib das Geld für alles, woran dein Herz Lust hat, es sei für Rinder, Schafe, Wein, Bier oder für alles, was dein Herz wünscht, und iss dort vor dem HERRN, deinem Gott, und sei fröhlich, du und dein Haus
27 und der Levit, der in deiner Stadt lebt; den sollst du nicht leer ausgehen lassen, denn er hat weder Anteil noch Erbe mit dir.
28 Alle drei Jahre sollst du aussondern den ganzen Zehnten vom Ertrag dieses Jahres und sollst ihn hinterlegen in deiner Stadt.
Das ist also keine "Kirchensteuer" oder sonstwie geartete "Zwangsabgabe", keine "Almosenverpflichtung".
Und auch bei Christen sollte das Geben keine "zwangsverpflichtete gute Tat" sein .
Sondern ein Ausdruck der Freude und des Dankes für die Fülle, die Gott schenkt, gerne gegeben, nicht aus Zwang.
2Kor 9,7 Ein jeder, wie er's sich im Herzen vorgenommen hat, nicht mit Unwillen oder aus Zwang; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.
Und das gilt nicht nur für Finanzielles, denke ich, sondern für alles, was wir im "Dienst" für Gott tun.
Wenn wir nur aus Zwang die Zähne zusammenbeissen und sauertöpfisch unsere "Christenpflicht" erfüllen - dann wäre es vielleicht gut, mal innezuhalten und zu überlegen, ob das eigentlich wirklich so von Gott gewollt und gemeint ist (und natürlich auch überlegen, warum wir das als "lästige Pflicht" und als "Zwang" empfinden und warum das uns so widerstrebt, dass wir uns dazwingen müssen .... da kann doch nur irgendetwas nicht ganz richtig sein -zB in den Prioritäten und Zielen in unserem Leben ).
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Re: Müssen Christen den Zehnten geben
von Kowalski am 17.04.2017 21:42Es geht wohl weniger im einzelnen darum, ob es sich um Schafe oder Tauben handelt, sondern eben generell um die Frage: Soll man den Zehnten abgeben.
Warum sollten wir nicht mehr an das Gesetz gebunden sein?
Wenn du klar aus der Bibel belegen kannst, dass wir nicht mehr an das Gesetz gebunden sind, dann ok. Ansonsten sehe ich keinen Grund, warum das nicht mehr gelten sollte, und du würdest somit gegen das Gesetz verstossen wenn du "nur" spendest wann und wie viel dir gefällt.
Re: Müssen Christen den Zehnten geben
von Kowalski am 17.04.2017 21:51Nun gut, wenn man also seinen Zehnten an einem bestimmten Ort vor Gott isst, dann ist es auch ok. Aber macht das jemand? Falls nicht, dann muss er den Zehnten eben abgeben (Spenden). Oder man soll den Zehnten zu Geld machen und dann auch vor Gott geniessen (auch an einem bestimmten Ort). FAlls nicht, so sollst du spenden.
Zum Thema Zwang...
Es steht dort: Du sollst. Damit ist es ein Gebot.
Dass es ein Zwang ist hab ich nie behauptet.
Re: Müssen Christen den Zehnten geben
von solana am 17.04.2017 22:51Zum Thema Zwang...
Es steht dort: Du sollst. Damit ist es ein Gebot.
Dass es ein Zwang ist hab ich nie behauptet.
Hallo Kowalski
Also kein Zwang, sondern freiwillig?
Die Frage des Threads lautet doch: "Müssen Christen den Zehnten geben....?"
Wenn man etwas "muss", dann ist das in meinen Augen ein Zwang, auch wenn man dazu "Gebot" sagt.
Aber, egal, es geht mir nicht um Wortklauberei.
Sondern um die Motivation für das Geben - "nicht mit Unwillen oder aus Zwang" (2Kor 9,7) - nicht, weil es ein "christliches Muss", eine Pflichterfüllung gegenüber Gott ist, die man eben tun muss, weil er es befohlen hat, egal ob man will oder nicht.
Sondern weil man es selbst gerne möchte, weil es einem eine Freude ist, die Fülle, die Gott geschenkt hat, mit anderen zu teilen und ihnen eine Freude zu machen.
Alles, was wir für Gott tun, sollte "von Herzen" kommen, nicht als Pflichtübung.
So verstehe ich das.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Re: Müssen Christen den Zehnten geben
von Greg am 18.04.2017 09:29Wenn der 2000 Netto verdiener im Luftleeren Raum lebt un keine Familie hat, ist es sicherlich möglich.
Ich bin eine fröhliche Knackwurst!
geli
Gelöschter Benutzer
Re: Müssen Christen den Zehnten geben
von geli am 18.04.2017 12:54Ich würde auch sagen: "Ich darf" den Zehnten geben. Von "müssen" lese ich nirgends - vor allem nicht im Neuen Testament. Weder Jesus noch Paulus noch ein anderer Schreiber hat dort vom Zehnten gesprochen.
Jesus sagte etwas von: "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und dem König, was dem König ist".
Paulus schrieb, dass Gott einen fröhlichen Geber lieb hat.
Und er empfahl für eine Geldsammlung, die er durchführen wollte, dass jeder am Anfang der Woche zurücklegen sollte, was ihm möglich ist.
Nirgendwo finde ich eine Festlegung auf den Zehnten.
Selbst im AT war das gar nicht so genau festgelegt. Da sollte nämlich der Zehnte vom Ertrag des Landes und von den Früchten der Bäume abgegeben werden und alle Zehnten von Rindern und Schafen, alles, was unter dem Hirtenstab hindurchgeht.
Wer seinen Zehnten auslösen wollte, der musste darüber hinaus den fünften Teil geben. (3. Mose 27,30 ff).
Außerdem gab es auch noch andere Arten von Abgaben, die in bestimmten Fällen geleistet werden sollten.
Ich hab schon oft den Ausspruch gehört, wenn es darum ging, ob der Zehnte vom Netto- oder vom Bruttogehalt gezahlt werden sollte: "Willst den den Netto- oder den Bruttosegen vom Herrn?"
Zahle den Zehnten, und du wirst gesegnet...
Ist denn der "Segen", den Gott uns geben will, "käuflich"? - So kommt mir die ganze Geschichte mit dem Zehnten manchmal wie ein Handel mit Gott vor...
Meiner Meinung nach gehört nicht nur der "Zehnte" (meines Geldes) Gott, sondern ich gehöre ihm ganz - er hat mich mit seinem Blut erkauft.
Ihm gehört alles - mein Geld, meine Zeit, meine Wohnung, mein Auto... und ich darf mir von dem, was er mir geschenkt hat (bzw. "geliehen") hat, das nehmen, was ich zum Leben brauche.
Und ich stelle ihm jeweils das zur Verfügung, was er gerade hier auf der Erde für den Bau seines Reiches braucht: Das kann sein - meine Hände, meine Füße, mein Auto, meine Wohnung, wenn jemand bei mir übernachten will, wenn jemand kommt und Hunger hat...das kann auch mal sein, dass er mein Geld braucht...
Oft erlebe ich, dass Leute, die zwar streng darauf gucken, dass sie ihren "Zehnten" zahlen, dann aber nicht bereit sind, z.B. jemandem mit dem Auto abzuholen, oder sich für jemanden Zeit zu nehmen, oder anderes. Sie meinen, wenn sie ihren "Zehnten" gezahlt haben, dann haben sie sozusagen das Gesetz erfüllt und ihre Pflicht getan und erwarten nun, dass Gott sie dafür segnet.
Aber meiner Meinung nach geht es beim "Zehnten" nicht nur um Geld...
Lg, geli
Re: Müssen Christen den Zehnten geben
von Majolika am 18.04.2017 18:07Hallo!
Nein! Jede Spende ist freiwillig.
Den Zehnten zu geben war Teil des mosaischen Gestzes.
Christen stehen nicht mehr unter dem mosaischen Gesetz.
Liebe Grüße!
Allen einen schönen Tag!
Bibelstellen von Bibleserver.de
Re: Müssen Christen den Zehnten geben
von Kowalski am 18.04.2017 23:36sollst !
Wie kann mann das nur als "freiwillig" interpretieren??
Ist: "Du sollst nicht töten", auch etwas, das jeder kann aber nicht muss??
Was ist hier loß?
Hallo Majolika,
kannst du das vielleicht begründen? Belegen? Bibelstellen?
Gelten die 10 Gebote nur für Moses, nicht für Christen?