Damit ich mich nicht überhebe!
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Re: Damit ich mich nicht überhebe!
von Pal am 26.12.2015 13:46Hi Wigrü! -
Ist dann nicht auch oftmals gerade die Art und Weise, wie ich meine "Schicksals-Schläge" verdaue, der Beweis für das, was tatsächlich in mir steckt? -
Dann rebelliert der gekränkte Stolz aber die echte Demut, weiß sich an der Gnade vollauf genügen zu lassen.
Ist dann nicht gerade die Strafe/ das Teufelswerk auch ein Möglichkeit um mir "zum Besten zu dienen" damit sich Christus "heraus-kristallisieren" kann?
Wintergruen
Gelöschter Benutzer
Re: Damit ich mich nicht überhebe!
von Wintergruen am 26.12.2015 13:42ja manchmal ist es der Stolz und andermal ist es , weil wir es nicht verstehen . Dann kommen Fragen auf wie : warum mir, warum so schlimm, hätte Gott das nicht so und so regeln können , er liebt mich nicht usw..
Stolz empfinden warscheinlich eher die Ungläubigen und die anderen sind zerknirscht und verstehen es nicht . Beide sehen sich nicht in dem Härtegrad als strafwürdig an, eben wegen unserer Schwachheit .
Der Schmerz , die Züchtigung demütigt den Menschen und je demütiger er wird, desto mehr nähert er sich Gott. Also ist es ein notwendiges Übel das wir gezüchtigt werden
LG
Wintergruen
Gelöschter Benutzer
Re: Damit ich mich nicht überhebe!
von Wintergruen am 26.12.2015 13:37hallo ihr Lieben
das mag zwar richtig sein, aber ich habe viele Menschen erlebt, wenn sie ´´gezüchtigt´´ werden , das nicht mehr so locker sehen. Das Hadern mit Gott , die Zweifel, der Unglaube , das ``sich verlassen fühlen`` sind durch die Schwachheit des Menschen eher gegenwärtig als das das man auf diese Gedanken sch... würde... Solange es uns gut geht, oder nur geringfügig gepiesakt werden, kann man auf den Stolz und weiteres ´´vielleicht ´´verzichten .
LG
Re: Damit ich mich nicht überhebe!
von Pal am 26.12.2015 13:32Kurz gesagt: Scheiß auf den Stolz und auf den Gedanken, der meint Gott würde irgendwas an mir tun was ungerechtfertigt wäre.
Genau darin sehe ich ein Hauptproblem der "modernen Christenheit" - falls ich das mal so pauschal ausdrücken darf. Gerade der Stolz verbietet es uns, um uns derart "strafwürdig" vorzukommen. Nein, wir wollen lieber die vollmächtigen Repräsentanten Gottes spielen! - Wobei das ja gar nichts schlechtes ist.
Aber was mir so aufstößt ist die Einseitigkeit, mit der man gerne nur die eine Seite der Medallie betrachtet und alle anderen, unangenehmen Seiten ausblendet.
Bei der mißglückten Teufelsaustreibung der 7 Söhne des Skevas redet ein Dämon:
Paulus war in der Geisteswelt eine wirklich bekannte Person, die höchst wahrscheinlich zu fürchten war.
Dennoch dann dieser Faustschläger, den Paulus nicht "erledigen" konnte! -
Der ihm dienen mußte, um mehr Gnade bzw. Gottgleichheit zu erlangen!
marjo
Gelöschter Benutzer
Re: Damit ich mich nicht überhebe!
von marjo am 26.12.2015 13:15Pal,
verdient hätten wir noch viel mehr. Vater wendet die Mittel an die notwendig sind um uns auf den richtigen Weg zu halten. Ich bete auch ständig dafür, dass der Ewige mir die Weisheit und die Kraft schenken möge Fehler zu erkennen.... damit die notwendigen Mittel zur Korrektur nicht so drastisch sein müssen.
Besser rechtzeitig um ein weiches Herz, sehende Augen und höhrende Ohren bitten. "Zaunpfähle" sind wichtig und notwendig. Besser erscheint mir jedoch, dass ich die Winke des Ewigen so rechtzeitig beherzige und wahrnehme, dass die drastischen Mittel nicht notwendig werden.
Kurz gesagt: Scheiß auf den Stolz und auf den Gedanken, der meint Gott würde irgendwas an mir tun was ungerechtfertigt wäre.
Gruß, marjo
Re: Damit ich mich nicht überhebe!
von Pal am 26.12.2015 13:09Genau so sehe ich Gottes Wirken in meinem Leben, wie einen roten Faden: "Damit ich mich mich nicht versündige! Damit ich seiner Heiligkeit teilhaftig werden möge!" -
Um das zu erreichen scheint Gottvater jedes Mittel recht. - Also jedes Mittel, um mich weniger zu machen, damit Jesus Christus zunehme!
Doch genau da habe ich ein Grundproblem, das ich mich dann oftmals bei den "Faustschlägen des Lebens" verunrechtet vorkomme, so in dem Sinne, wie wenn ich das nicht verdient hätte. Oder würde es nicht auf eine sanftere Art gehen? Warum so schmerzvoll, warum so Fundament-angreifend? -
Aber im Endeffekt muß ich mir eingestehen:
Die Schläge waren genau das richtige und passende, weil ich ohne dieselben tatsächlich niemals verändert werden würde.
Das heißt auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil. - Und das muß ich lernen, mit Paulus Perspektive:
Ja, mehr noch, um die tatsächliche "Kernverwandlung" in das Bildnis Jesu = Gleichheit zu ermöglichen!
Aus Schmerzen wird Gutes geboren!
In Glutofen des Leidens wird Christi Bild im geläuterten Gold erscheinen.
Um zu dem Ergebnis zu gelangen:
Das bedeutet dann im Umkehrschluß:
Wenn ich in mir selbst stark bin, voller Erfolge, nur voll von Wohlergehen, dann kann gerade dies mich von der Gnade trennen, das ich mir selbst (im Extremfall) mein eigener Gott werde.
marjo
Gelöschter Benutzer
Re: Damit ich mich nicht überhebe!
von marjo am 26.12.2015 12:29Ich würde echt gerne wissen, was das für ein "Pfahl" war. Vermutlich Anfechtungen. Da hat jeder seine eigenen Bereiche und wenn man so für Jesus unterwegs ist wie er, wird sich die Gnade als mächtig erweisen müssen. Paulus erwähnt diesen Pfahl nicht ohne Grund nur im Brief an die Korinther. Diese von der Gnosis-Bewegung angegangene Gemeinde dürfte solche Anfechtungen als sehr irritierend empfunden oder die körperlichen Sünden schlicht ausgeblendet zu haben. Paulus hingegen rückt die Gnosis wieder zurecht und bezeichnet die Anfechtungen als notwendiges Mittel gegen die eigene Überheblichkeit.
gruß, marjo
Re: Damit ich mich nicht überhebe!
von solana am 26.12.2015 12:29ein unwillkommenes, aber scheinbar auch unvermeindliches Mittel, um Paulus "Besserung zuteil werden zu lassen".
Ich würde es lieber so ausdrücken: "um den Blick richtig azusgerichtet zu halten".
So dass das "Zentrale" wirklich im Zentrum bleibt und das Unwichtige seinen Platz im Hintergrund behält.
Und das, was sich "verzerrt" hat, wieder richtig ausgerichtet wird.
Wenn ich mich - und nach dem, was ich auch von anderen erfahre, kann ich sagen "uns" - am Vorbild des Paulus messe, dann bleibt mein Blick in so einer Situation zu oft und zu lange an meiner Ohnmacht/Schwäche hängen und an dem, was schmerzhaft als "Versagen" oder "Zurückbleiben hinter den gesteckten Erwartungen" empfunden wird. Das Wissen darum, dass Gott gerade in dieser Schwachheit ganz gross werden kann und besonders grossen Segen schenken - für uns und durch uns auch auf andere weiter fliessend - ist zwar irgendwo da, aber oft eher im Hintergrund

Und von dieser falschen Blickfokussierung aus geht der "unvermeidliche" Weg dann eher da hin, Auswege und andere Hilfsmittel zu suchen, um die vorgenommenen Ziele doch noch zu erreichen.
Statt zuerst auf Gott zu sehen und "den Mangel aushalten". Auf Gott zu "harren" und sich von ihm beschenken lassen, zu empfangen. Und dann "aus der Fülle" zu handeln. Einer Fülle, die über unser "Eigenes" hinausgeht und die den eigenen "Mangel" unwichtig macht.
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Re: Damit ich mich nicht überhebe!
von Pal am 26.12.2015 11:59Nicht als Strafe, die er erdulden muss, als Strafe für etwas, das er falsch gemacht hat und die ihm "Besserung" davon bringen soll....
Nun, ich sehe das so:
Paulus stand in der (geistlichen) Gefahr um in einer Gesinnung der Selbstüberheblichkeit - gerade wegen den hochheiligen göttlichen Dingen - sich verkehrt zu entwickeln. Ohne diese Faustschläge hätte er womöglich gedacht:
"Wow, was für ein Held bin ich, das ich so sehr gesegnet wurde! Wie übermäßig bevorrechtigt bin ich! Irgendwie muß ich mir diese Segnungen selbst verdient haben!"
Um diesem Fallstrick zu entgehen, waren die derben Schläge ein unwillkommenes, aber scheinbar auch unvermeindliches Mittel, um Paulus "Besserung zuteil werden zu lassen".
Oder nicht?
Re: Damit ich mich nicht überhebe!
von Pal am 26.12.2015 11:49Aber wichtig ist doch, wie Paulus selbst es sieht - und er sieht es als das "Grösste", dessen er sich rühmen kann/will.
Nicht als Strafe, die er erdulden muss, als Strafe für etwas, das er falsch gemacht hat und die ihm "Besserung" davon bringen soll...
Könnte es nicht sein, das auch Gottes Strafe/Züchtigung deckungsgleich mit den Begriff des "das Größte, dessen er sich rühmt" sein kann?
Was ist denn in dieser Strafe/Züchtigung enthalten? - Ist das kein absoluter SEGEN? -
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Nun ja, wir lesen ja eindeutig, das Paulus diese Schläge sehr gerne losgeworden wäre:
Wohin geht dann sein Rühmen? -
Rühmt er sich der Gnade, der Schwachheit, der Kraft des "dennoch-Glaubens", der Möglichkeit seiner Selbstüberheblichkeit, die ihm das Übel ja erst eingebracht hat? - Oder rühmt er sich aller dieser "Konstellationen"?