Wer geht weg ?

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Wer geht weg ?

von Henoch am 10.10.2016 10:28

Hallo Merciful,

alle Schrift ist durch den heiligen Geist eingegeben. Da verarbeitet Paulus gar nichts. Und wenn doch, dann soll es uns nicht dazu dienen, das abzutun, sondern dazu, dass wir uns belehren lassen, denn vom heiligen Geist getrieben, schreibt er es.

Und bitte, ich sage nicht, dass wir die Gebote nicht halten sollen. Ich sage nur, dass wir es nicht so können, dass es Gott gefallen könnte. Und das zu erkennen ist der erste Schritt zu Buße und Bekehrung. Deshalb hat Jesus dem Jüngling einen Hinweis gegeben, was ihm noch fehlt, der ihm zu schwer war.

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.10.2016 10:30.

Merciful

53, Männlich

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Beiträge: 2122

Re: Wer geht weg ?

von Merciful am 10.10.2016 10:26

Paulus äußerte sich zuweilen kritisch, wenn er über 'Gesetz' schrieb und sprach.

Dies tat er aber vor dem Hintergrund seiner eigenen Geschichte.

Er selbst wusste sich - vor seiner Zeit als Apostel - als Pharisäer dem Gesetz verpflichtet.

Er hatte Gerechtigkeit vor Gott gesucht durch 'Werke des Gesetzes'.

Mit dieser Haltung und Einstellung, mit diesem Tun und Streben hatte er aber bereits das Gesetz Gottes nicht so gebraucht, wie es von Gott vorgesehen war.

Dies muss man stets beachten, wenn man Paulus recht verstehen will.

Wenn Paulus sich als Apostel kritisch zum 'Gesetz' äußert, dann distanziert er sich eigentlich von seiner damaligen Haltung, seinem Streben nach Gerechtigkeit.

Dies stellt aber die eigentliche Bedeutung des Gesetzes als Weisung Gottes für sein Volk, als gesegneter und guter Gabe Gottes nicht in Abrede.

Wie das Gesetz, die Gebote, die Verheißungen zu gebrauchen sind, dies lehrt uns z.B. der Psalm 119.

Hier erfahren wir, wie Christen nach den Geboten leben können ohne deswegen 'gesetzlich' zu werden.

Wenn Johannes davon schreibt, dass es leicht sei, die Gebote zu halten und eben dies die Liebe zu Gott sei, dann ist auch dies keine 'Werkgerechtigkeit'.

Jenen Hinweis Jesu auf die Gebote in der Geschichte mit dem reichen Mann sehe ich daher in der Linie des Psalms 119.

Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.10.2016 13:40.

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Wer geht weg ?

von Burgen am 10.10.2016 10:14

Jesus , ergänzt durch Paulus?

Jesus Sprache war schlicht, er nahm allermeist Bezug auf das alltägliche Leben, was jeder damalige Mensch verstehen konnte und sich auch in den Beispielen wiederfinden konnte.

Paulus war eher ein Denker, Ausleger. Ähnlich wie die meisten Menschen heute.

Paulus Alltag fand zum größten Teil in Gefangenschaft statt.

Lydia z.B. lebte ihr Leben im Alltag ais Unternehmerin, Purpurhändlerin.


 

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Wer geht weg ?

von Henoch am 10.10.2016 10:03

Hallo Lila,

das Gesetz ist wozu da?

Römer 3 19 ff erklärt es:

19 Wir wissen aber: was das Gesetz sagt, das sagt es denen, die unter dem Gesetz sind, damit allen der Mund gestopft werde und alle Welt vor Gott schuldig sei, 20 weil kein Mensch durch die Werke des Gesetzes vor ihm gerecht sein kann. Denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.

Die Rechtfertigung allein durch Glauben

21 Nun aber ist ohne Zutun des Gesetzes die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, offenbart, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten.

22 Ich rede aber von der Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesus Christus zu allen, die glauben. Denn es ist hier kein Unterschied:

23 sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten,

24 und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist.

25 Den hat Gott für den Glauben hingestellt als Sühne in seinem Blut zum Erweis seiner Gerechtigkeit, indem er die Sünden vergibt, die früher

26 begangen wurden in der Zeit seiner Geduld, um nun in dieser Zeit seine Gerechtigkeit zu erweisen, dass er selbst gerecht ist und gerecht macht den, der da ist aus dem Glauben an Jesus.

27 Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? Durch das Gesetz der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens.

28 So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.

29 Oder ist Gott allein der Gott der Juden? Ist er nicht auch der Gott der Heiden? Ja gewiss, auch der Heiden.

30 Denn es ist der eine Gott, der gerecht macht die Juden aus dem Glauben und die Heiden durch den Glauben.

31 Wie? Heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Sondern wir richten das Gesetz auf.

 

Und deshalb denke ich, dass Jesus dem jungen Mann das Gesetz unterbreitet hat, um ihm Erkenntnis der Sünde zu geben, denn dazu wurde, wie wir hier lesen, das Gesetz gegeben.

Wäre der Mann überführt worden, hätte er reagiert wie Petrus mit "Geh weg von mir, ich bin ein sündiger Mensch". Und dann hätte er, wie Petrus, erfahren, dass Jesus bei ihm bleibt, trotzdem.

Natürlich kann es sein, dass er nach diesem Erlebnis nachdachte und letztlich Buße tat und sich bekehrte. Aber hier geht er von Jesus weg, hat sich also nicht bekehrt.

Ein Erlöster erkennt, dass er Jesus braucht, weil er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, aber auch die Tür, der Retter, der wahre Hirte, der Ewig-Vater etc. Er ginge niemals von Jesus weg. Und selbst, wenn er mal zweifelt, dann zweifelt er, ob er errettet ist, aber er zweifelt niemals daran, dass seine Errettung alleine durch Jesus geschehen kann. Er weiß, dass er ohne Jesus hoffnungslos verloren ist. Das macht den Erlösten aus. So einer geht nicht weg.

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.10.2016 10:08.

Lila

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Re: Wer geht weg ?

von Lila am 10.10.2016 09:48

Liebe Henoch!

 

Mir geht es hier gerade darum, warum dieser Jüngling weggeht. Und darum was Jesus sagte, nicht was wir denken. Es ist für uns viel bequemer der eigentliche Grund und Jesus Aussage vom Tisch zu wischen, denn dann müssen wir selber damit nicht auseinandersetzen, und so können wir ruhig kritisieren, obwohl in gegeben falls auch wir nicht anders reagiert hätten und würden traurig weggehen. ... Woher weißt Du, dass er vorher seine Sünde nicht bereut hat und um Vergebung gebeten hat? Ja, Jesus sagte zu diesem Jüngling:

Willst du aber in das Leben eingehen, so halte die Gebote!
Matth 19,17

Aber nein, wir wissen es besser was Jesus hätte sagen sollen.

Sicher ist es für einen Reichen schwer von seinen Güter zu trennen und das sagt auch Jesus. Wenn ich aber nicht reich bin, dann brauch ich nicht von meinem Geld trennen, falls Jesus es von mir verlangt? Aber auf die Frage wer dann gerettet werden kann, tut Jesus ganz entschieden gegen menschliche Meinungen Stellen, denn beim Gott ist alles Möglich!

 

Gott sei Dank!

 

Lg Lila

Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.10.2016 09:57.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Wer geht weg ?

von Henoch am 10.10.2016 07:02

Hallo Lila,

der Jüngling fühlte sich so gerechtfertigt: Mt 19,20 Da sprach der Jüngling zu ihm: Das habe ich alles gehalten; was fehlt mir noch?

Und diese Haltung führt an der Rettung vorbei, weil sie an der Rechtfertigung vorbei führt. Denn Jesus erklärt ja, welche Haltung rechtfertigt, nämlich ein verzweifeltes "Gott, sei mir Sünder gnädig", oder wie im Gleichnis vom verlorenen Sohn ein "ich bin nicht würdig Dein Sohn zu heißen, mach mich zu einem Deiner Tagelöhner...".

Jesus wollte erreichen, dass dies der Jüngling erkennt, denn dieser fragte ja: "Was soll ICH Gutes tun..., damit ich das ewige Leben erbe". Jesus korrigierte ihn sanft damit, dass Gott alleine gut ist und deckte auf, dass das mit dem "Gutes tun" nicht gehen kann, weil Gottes Ansprüche immer höher sind.

Einer, der denkt, er sei reich (vor Gott), der kann ebensowenig wie ein Kamel durchs Nadelör ins Himmelreich eingehen. Denn beim Menschen ist es unmöglich, es geht nur durch Gott und seine Erlösung durch Christsus.  

Erst als Gerechtfertigte und daher Gerettete können wir so leben, wie es Gott gefällt, denn er gibt uns das Wollen und Vollbringen nach seinem Wohlgefallen. Erst nach unserer Rechtfertigung leben wir als Kinder Gottes, die vom Vater gelehrt, erzogen und mit Kraft ausgestattet werden.

So werden wir geheiligt und vollendet. Hebr 10,14 Denn mit "einem" Opfer hat er für immer die vollendet, die geheiligt werden.

 

Nun driften wir vom Thema ab. Zum Thema Gnade vs Gesetz

Hier ging es darum, wer wegging...Der Jüngling, nachdem er die Kosten überschlagen hat, meine ich. 

Henoch

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.10.2016 07:29.

Lila

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Beiträge: 731

Re: Wer geht weg ?

von Lila am 09.10.2016 23:52

Liebe Henoch!

 

Wenn der Jüngling so gerechtfertigt gefühlt hätte wie Du es schreibst, wäre er nie zu Jesus gekommen mit seiner Frage. Er vertraute Jesus, und nicht die religiöse Führer. Wir können von Jesus Reaktion merken, dass der Jüngling ehrlich bemüht war in Gottes Willen zu wandeln. Jesus sah das Herz von diesem Mann, darum hat Er lieb gewonnen, was von die selbstgerechten gegenüber nirgendwo lesen kann.

Meine Frage ist weiterhin:

Sind wir bereit auch unsere ganzen Vermögen, sei es viel oder wenig, an die Armen zu verteilen? Oder wir sagen, meine kleine Rente reicht nicht um armen zu helfen und lauf ich traurig davon? Alles was wir besitzen haben wir von Gott.

Hier ging es nämlich darum.

Und mit den Gesetzen ist es nicht meine Meinung, sondern Jesus forderte es. Da kann man drehen wie man will, es steht geschrieben! Und danach möchte ich mich richten, was Jesus sagte!

Ja beim Menschen schien es unmöglich sein (auch heute), aber beim Gott ist alles möglich!

Das ist unsere Hoffnung!

 

Lila

Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.10.2016 00:16.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Wer geht weg ?

von Henoch am 09.10.2016 23:16

Hallo Lila,

ich meinte damit den Stolz, der sagt: "ich habe alles gehalten, was fehlt mir noch".

Ist es nicht so, dass Jesus klar sagt, dass es eine andere Haltung braucht, wenn man gerechtfertigt werden will, nämlich diese:

Lukas 18: 13 Der Zöllner aber stand ferne, wollte auch die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig! 14 Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus,

Die Rechtfertigung vor Gott folgt der Einsicht, dass nur noch Gnade helfen kann, weil in unserem Fleisch nichts Gutes wohnt.

Luther hat das so wunderbar erklärt, was sein Glaube sein soll. http://www.bing.com/videos/search?q=Luther+Glaube+youtube&view=detail&mid=0AA9D04982BC42338B380AA9D04982BC42338B38&FORM=VIRE

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.10.2016 23:18.

Lila

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Beiträge: 731

Re: Wer geht weg ?

von Lila am 09.10.2016 20:37

Liebe Solana!

 

 

Man muss nicht erst alles weggeben, um bereit für die Nachfolge zu werden.

Jesus hat aber von dem Jüngling genau das verlangt, um es den Armen zu geben.

Die folgende Frage stelle ich mir selber:

Wenn aber Jesus von mir das verlangen würde, wäre ich bereit es zu tun?

Und das betrifft nicht nur „reiche Menschen".... Kann ich mein Brot teilen mit den Menschen, die in Not sind?

Die arme Witwe könnte ihr letztes Geld Gott geben.

Gib den Hungrigen dein Brot..." (Jes 58,6-8)

Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommet her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist seit Grundlegung der Welt! 35 Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist; ich bin durstig gewesen, und ihr habt mich getränkt; ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich beherbergt; 36 ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich bekleidet; ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht; ich bin gefangen gewesen, und ihr seid zu mir gekommen.
Matth 25,34-36

Das gilt für jeder, ob arm oder reich ist.

 

Liebe Henoch!

 

In der Geschichte erkenne ich überhaupt kein stolz bei der Jüngling: Mit stolze Menschen ging Jesus ganz anders um. Und um ewiges Leben zu erlangen, verlangte Jesus selbst das Einhalten von der Gebote!

 

LG, Lila

Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.10.2016 22:50.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Wer geht weg ?

von Henoch am 09.10.2016 20:18

Hallo der Arme,

nun gibt es einen Unterschied zwischen dem AT und dem NT, aber nicht, was die Erlösung betrifft, die gründete sich sowohl im AT, als auch im NT auf den Glauben und vorausschauend oder zurückschauend auf das Opfer und die Auferstehung Jesu.

Zur Geschichte. Der Jünglich hatte Eifer für Gott, ja, aber er sah seine eigentliche Armut nicht, nämlich die seiner inneren Verdorbenheit als gefallener Mensch. Deshalb sagte er, er hätte alle Gebote gehalten. Jesus sah aber, dass sich der Mann diesbezüglich einer Illuision hingab, die durch Stolz verursacht war. ER erkannt seine wahre Natur nicht und daher auch nicht, dass er die Gebote Gottes gar nicht halten kann. Jesus machte ihn daher sofort auf die Heiligkeit und die hohen Ansprüche Gottes aufmerksam. Das brachte den Jüngling an seine Grenze, was er für Gott zu geben bereit wäre. Er berechnete die Kosten und zog sich zurück.

Ja, Jesus liebte ihn, denn er war ja auch einer von den Sündern, die er so gerne gerettet hätte.

Nun können wir dem Herrn nicht aus dem Fleisch heraus dienen, denn da wohnt nichts gutes. Deshalb kommt zuerst der Glaube und die Gnade, die uns zu einem Kind Gottes macht und uns überhaupt erst fähig macht, zu Wollen und zu vollbringen nach dem Wohlgefallen Gottes.

2Kor 9,8 Gott aber vermag euch jede Gnade überreichlich zu geben, damit ihr in allem allezeit alle Genüge habt und überreich seid zu jedem guten Werk;

Phil 2,13 Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.

Henoch

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