Projekt Weltethos: Der religiöse Konsens der unverrückbaren Werte
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Tagwandler
Gelöschter Benutzer
Projekt Weltethos: Der religiöse Konsens der unverrückbaren Werte
von Tagwandler am 01.11.2016 16:47
1993 wurde in Chicago im sogenannten Parlament der Weltreligionen mit über 200 Vertretern aus allen Kontinenten eine gemeinsame ethische Erklärung unterzeichnet
Die ethischen Kernelemente auf, die man sich einigen konnte waren:
Die Menschlichkeit
Die goldene Regel (Behandle den anderen so, wie Du auch selbst behandelt werden möchtest)
Sowie die vier unverrückbaren Weisungen, und zwar das Prinzip:
Der Gewaltlosigkeit
Der Gerechtigkeit
Der Wahrhaftigkeit
Der Gleichberechtigung von Mann und Frau
Dies sind demnach ethisch gesehen die obersten Anweisungen - gewissermaßen die Primärauflagen eigenen Handelns - für politische Vertreter aller Couleur. Und bedeutet gleichermaßen Verantwortung für jeden einzelnen.
Fakt ist die Welt ist noch weit davon entfernt, z.B. die UN-Menschenrechtscharta von 1948 konsequent umzusetzen, anzuwenden und zu leben.
Ungerechtigkeit, ungerechte Ressourcenverteilung, zunehmende Spaltung in arm und reich, und politischer Fanatismus herrschen weltweit vor.
Und welche Rolle spielt eigentlich das Wirtschaftssystem, die Art des Wirtschaftens dabei,
z.B. und v.a. auch unter dem Zins-Dogma? (Der Bremsklotz für (weltliche) Gerechtigkeit!)
Was ist eigentlich mit der zunehmenden Konzentration der Macht in wenigen Händen?
Mit der Existenz z.T. unsichtbarer einflussreicher Interessen-Lobbyisten und –oligopole?
Mit der zunehmenden sozialen Ungleichheit?
Oder ist es am Ende schlicht so:
"Diejenigen die entscheiden sind nicht gewählt und diejenigen die gewählt werden haben nichts zu entscheiden" (Horst Seehofer)
Mit der UN-Menschenrechteerklärung wurden seinerzeit hehre Ziele formuliert, von denen manch einer sagen könnte, man hätte sich eher von diesen entfernt, als sich ihrer angenähert.
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Projekt Weltethos: Der religiöse Konsens der unverrückbaren Werte
von Burgen am 02.11.2016 10:58Hallo Tagwandler,
diesen Post finde ich total gut, deswegen sollte er nochmal von uns bedacht, gelesen werden, bevor er in der Versenkung untergeht.
Dazu fällt mir ein, dass es von einigen Predigern des Wortes den Versuch gibt, mittels ihres Vortrags eine Grafik zur Veranschaulichung zu erstellen, die genau dies zum Thema hat:
auf der einen Seite wird das Weltsystem erklärt
auf der anderen Seite wird das Glaubenssystem anhand der Bibel erklärt.
Jetzt, nach dem Lesen obigen Beitrags, denke ich, dieses sollte viel öfter in die Wohnungen gebracht werden.
Das, den Inhalt in Farbe und mit logischen Worten erklärt,
könnte wirklich ungemein hilfreich sein.
Das könnten dann sogar Menschen verstehen, die nicht so kompliziert zu denken gelernt haben.
Vielleicht könnte man dann sogar eine weltliche, friedlichere Welt herausarbeiten, an der viele kleine und große Leute
gerne beteiligt wären.
Denn das beginnt ja schon in einer Familie, und da, wo Menschen miteinander sich um Brunnen oder Ladenkassen usw. versammeln.
Grüße
Burgen
Tagwandler
Gelöschter Benutzer
Re: Projekt Weltethos: Der religiöse Konsens der unverrückbaren Werte
von Tagwandler am 02.11.2016 16:25Hallo Burgen,
in der Tat leben die Menschen heute in einer "Komplexitätsfalle".
Die Welt wird unübersichtlicher, es gibt immer mehr Gesetze, Regelungen und eine Explosion der Information.
Eine Informationsflut über das Internet und die Medien, die sich selber auch verändert haben in der Berichterstattung
und aus meiner Sicht kaum noch in der Lage sind diese Informationen in einem ethischen, aufklärerischem Sinn, zu gewichten und einzuordnen. (ausserdem verhalten sich Diese "wetterwendiger")
Zum entscheidendenTeil dürfte dies an dem Vordringen des Optimierungs-, Effektivitäts- und Renditedenken in alle menschlichen Lebensbereiche liegen.
Dies ist aber wie gesagt kein ethisches Denken. Und weil sich dieses in der Praxis auf hoher politischer Ebene doch dem Wirtschafts- und Protektionsinteresse führender Persönlichkeiten, also der Verteidung der zu eigen erklärten "Felder" und Besitztümer, der "eigenen Futtertröge" unterzuordnen hat,
wird es so (schnell) auch nicht zu einer gerechteren Welt kommen können.
Noch ist genug für alle da, keiner müsste hungern, es müsste "nur" gerecht verteilt werden.
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Projekt Weltethos: Der religiöse Konsens der unverrückbaren Werte
von Burgen am 02.11.2016 21:57Hallo Tagwandler,
mir fallen drei Beispiele ein die von Christen zum Thema Welt, Finanzen und Glauben sprechen.
Earl Pitt war früher Banker oder so.
Dann arbeitete er lange in, mit und für OM. Bei dieser Missionsarbeit wurde das Thema Finanzen für seine Zukunft wichtig.
Er entwickelte mit Hilfe der Schrift, dass z.B. ein junger Mensch, im Aufbau seines Lebens wie Ausbildung, Beruf und Familie,
zunächst mehr Geld und anderes brauchen würde als in späteren Jahren.
Von verwitweten Menschen, die ja weniger Geld zur Verfügung haben als vorher zu zweit, ist allerdings zu hören, dass die
dann gekürzte Rente dazu beiträgt, dass z.B. Häuser oder Wohnungen nicht mehr finanziell getragen werden können.
Aus seiner christlichen, biblisch begründeten Sicht meint er, dass dort , zwischen jungen und fertig aufgebauten Umständen entsprechend
ausgeglichen werden sollte. Der sogenannte 10. spielt dabei eine Rolle. Es sind 5 Dvd, glaube ich.
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Ein Schweizer Mann, sein Thema ist: die Revolution der Finanzen.
In seinen Ausführungen wird sehr gut das Weltsystem und das Gottes Reich System aufgezeigt.
Er selbst war Millionär, verlor alles und nun mit Jesus entwickelt er sein christliches Leben im Bereich Christ im Beruf.
Sind auch mehrere Dvds
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Und dann als Prediger Dr. Charles Stanley.
Seine Vorträge /Predigten enthalten oft inhaltlich die Unterschiede zwischen Welt und Gottes Ansichten.
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In den Srüchen oder in Prediger steht zu lesen, dass er noch nie das Ende eines Gottesfürchtigen Menschen sah, der betteln gehen musste.
Liest man alte Farmergeschichten, war das Wort und der Handschlag eines Mannes so viel wert, dass Verlass auf ihn war.
Heute wird vielfach die Wahrheit ausgehebelt. Allerdings, ich weiß nicht, wie man als Christ in einer Familie lebt, in der die Mitglieder Christen sind.
Ich weiß nur, dass mir viel geholfen wurde als die anderen noch lebten. Besonders halt meine Mutter. Bei anderen mag es der Vater gewesen sein, sofern man einen hatte.
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Christliche Schulen und Universitäten helfen sicherlich einen christlichen, verlässlichen Charakter zu entwickeln.
Ein lebendiges betendes Leben und das Lernen Gottes Prinzipien und sie anzuwenden, umzusetzen mögen Kreise ziehen.
Gruß
Burgen
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Projekt Weltethos: Der religiöse Konsens der unverrückbaren Werte
von Burgen am 06.12.2016 23:18Hallöchen,
gerade besprachen wir in einem anderen Thraed, dass wir am Ende der Zeit angekommen sind.
Diese Texte von dir sprechen ebenfalls von dieser Zeit.
Nachher in den Nachrichten wird darüber gesprochen, dass an der Kasse nicht mehr bezahlt werden wird.
Das Geld wird direkt vom Konto bezahlt.
Wir alle wissen, dass die Zeiten niemals mehr besser werden. Wir hatten unseren materiellen Aufschwung.
Aber - der Eingangspost macht zumindest deutlich, dass es Menschen gibt, die sich Gedanken darüber machen,
wie das Zusammenleben auf dieser Erde funktionieren könnte. Ganz unabhängig von Glaubenspositionen.
Und das ist auch gut so. Sonst gäbe es einen ungesunden Stillstand.
Allerdings - und das steht für mich fest,
sollten wir als Christen für die Menschen in den Riß treten.
Durch Gebet, Hilfe und Weitersagen von Jesus. Ohne Jesus geht es in die schwärzeste Nacht.
Jeder ist auf die Hilfe Jesu angewiesen.
Oft ist zu hören, besonders auch von opendoors, ist zu lesen, dass besonders unter den Muslimen Jesus verstärkt
am Wirken ist. Und diese neuen Christen sind auf die Hilfe der alten Christen angewiesen.
Und ja, alles das trägt zur Veränderung bei von der die Schrift erzählt.
Es wäre so gut, wenn die Christen überall, auch an den sensiblen Knotenpunkten, sichtbar wären.
Aber, und das ist auch sehr gut, ist, wenn die Christen in der Kammer, wie früher in der Einsiedelei, mit Gott zusammen sind.
Von Luther gibt es doch das Wort, wenn alles den Bach runter geht, würde ich trotzdem ein Apfelbäumchen pflanzen.
Gruß
Burgen
Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: Projekt Weltethos: Der religiöse Konsens der unverrückbaren Werte
von Henoch am 07.12.2016 07:23Hallo Tagwandler,
das Problem ist, dass der Herr einen Frieden geben muss, der aus dem Herzen kommt bei jedem Einzelnen und auf dem Fundament des Wortes Gottes steht, geheiligt und gerechtfertigt durch den neuen Bund in Christus.
Jeder andere Versuch, an Christus vorbei, zu Frieden zu kommen, wird von Gott nicht unterstützt und ist daher Illusion und nicht nachhaltig.
Nun zu den WERTEN, die zu Frieden führen sollen:
Der Gewaltlosigkeit: Illusion, denn wenn Frieden nicht in der Kraft Gottes im Herzen jedes einzelnen wohnt, wirst Du Gewalt brauchen , um den Frieden zu sichern und durchzusetzen.
Der Gerechtigkeit: Illusion, denn das würde eine Weltherrschaft oder Organisation vorraussetzen, die ohne Ansehen der Person alle Güter gleichmäßig verteilt. Wenn aber das Bedürfnis der Gerechtifkeit nicht im Herzen eines Jeden wohnt, wird sich das der, der viel hat oder mehr will, nicht gefallen lassen. Es funktioniert nicht.
Der Wahrhaftigkeit: Stelle Dir vor, wir alle müssten eine Leuchtschrift am Körper tragen die jeden unserer Gedanken sichtbar macht.
Der Gleichberechtigung von Mann und Frau, und das obwohl uns der Schöpfer so erschaffen hat, dass wir uns ergänzen. Er hat uns unterschiedlich erschaffen, und er hat uns unterschiedliche Rollen und Aufgaben gegeben. Gottes Liebe gilt beiden gleichermaßen, aber nicht im Sinne von Gleichberechtigung, denn der Mann muss die Frau lieben wie Christus seine Gemeinde (für die er ans Kreuz ging) und die Frau soll sich unterordnen. Das Gleichberechtigung keinen Frieden bringt, sehen wir an der Scheidungsrate. Unser Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens.
Als Christ weiß ich, dass es nur einen Frieden geben wird, der Friede IN Gott. Außerhalb von ihm herrscht der Fürst der Lüfte und das ist nun mal der Ankläger (Satan), Durcheinanderwerfer (Teufel) und Lichtbringer (Luzifer), der und Menschen weißmachen will, dass wir an Gottes Ordungen vorbei selig werden können. Tja, der Vater der Lüge.
Henoch
Re: Projekt Weltethos: Der religiöse Konsens der unverrückbaren Werte
von solana am 07.12.2016 11:14Ja, beim Frieden ist ein ganz wichtiger Punkt, finde ich, dass wirklicher Friede von innen nach aussen entstehen muss.
Ohne inneren Frieden ist der äussere Fiede nur eine Art "Waffenstillstand", ein äusserliches Arrangement, das nur deshalb von den Beteiligten beachtet wird, weil sie wissen, dass es ihnen noch mehr Nachteile bringen könnte, wenn sie sich darüber hinweg setzen, um ihre Interessen auf Kosten anderer durchzusetzen ...... und es hält so lange, wie alle einsichtig und vernünftig genug sind.
Also ein sehr labiles Konstrukt, das vom guten Willen aller Beteiligten abhängt, bei dem jeder Kompromisse machen muss und keiner seine Interessen ganz verwirklichen kann.
Wenn der Friede aber von innen kommt und unabhängig von den äusseren Umstanden ist, dann ist das etwas ganz anderes.
Und das geht nur, wenn die Zufriedenheit und die "Selbstverwirklichung" der Menschen nicht daran gekoppelt ist, bestimmte äusserliche Dinge zu haben oder erreichen zu können - was eben in der Regel "auf Kosten anderer" ist, die dann diese Dinge nicht haben können (materiell) oder einem das geben müssen (zB Anerkennung, Liebe, Bestäigung, Lohn usw), was man haben möchte.
Wenn die eigene Zufriedenheit von anderen Menschen oder "den Umständen" abhängig ist, dann ist man darauf angewiesen, diese kontrollieren zu können, um in Sicherheit und Frieden leben zu können.
Und das geht eben nur über labile Kompromisse, die ständig vom Egoismus der beteiligten Parteien bedroht sind und die um so labiler sind, je mehr Parteien beteiligt sind und je grösser die Ungleichheit ist (die dann auch als "Ungerechtigkeit empfunden wird).
Es gibt dazu ein schönes Lied von Manfred Siebald (Friede sei mit dir), das diesen Unterschied zwischen rein äusserlichem Frieden und dem Frieden von Gott gut beschreibt.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Projekt Weltethos: Der religiöse Konsens der unverrückbaren Werte
von Burgen am 07.12.2016 11:52Vor ein paar Tagen lud ich mir die app von idea spektrum herunter.
Es lohnt, die Heft- Titel und - Einführung zu durchstöbern.
Die Schweiz ist mit ihren Volks- u. Glaubensthemen ziemlich konkret ...
Und zu den derzeitigen Austauschgedanken hier fand ich eine wunderbare Heftüberschrift:
Ohne Kirche wäre die Welt viel ärmer.!
Das trifft mM den Nagel auf den Kopf.
Gruß
Burgen
Re: Projekt Weltethos: Der religiöse Konsens der unverrückbaren Werte
von Augustinus am 09.12.2016 21:53Ich wundere mich, dass bei der Aufzählung der unverrückbaren Werten der eigentliche Schlüsselwert fehlt: Die Menschen- bzw. Nächstenliebe.
Auch wenn ich mit Henochs Definition zur Gleichberechtigung von Mann und Frau nicht ganz konform gehe, spielt diese bei den unverrückbaren Werten eher eine untergeordnete Rolle und ist nicht unbedingt ein enscheidener Faktor zur etwaigen Herstellung eines Weltfriedens.
Re: Projekt Weltethos: Der religiöse Konsens der unverrückbaren Werte
von Salvato am 09.12.2016 22:34Guten Abend Augustinus
Und gerade die Nächstenliebe kommt bei der Goldenen Regel aller Religionen beim Weltethos stark zum tragen. Jesus legte ja sehr sehr grossen Wert auf tätige Nächstenliebe.
Guten Abend Henoch
Gerande die Altkirchenväter sorgten für Unfrieden. Jesus wollte keine Kirchen und am Wenigsten Glaubenskriege, die durch das Kirchentum einst mittels Missbrauch seines Namens viel Leid brachten und Gottlosigkeit erkennen liessen.
Jeder kann seinen Teil zum wachsenden Frieden auf Erden beitragen indem jeder in und um sich Frieden schafft,
Gruss Salvato